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Die Abtei Saint Michel de Cuxa katalanisch Sant Miquel de Cuixa ist eines der altesten Benediktinerkloster in den franzosischen Pyrenaen Sie liegt in 430 m Hohe am Fusse des Canigou etwa 45 Kilometer westlich von Perpignan 2 Kilometer sudlich von Prades in der Gemeinde Codalet im Tal des Tet Departement Pyrenees Orientales Kirche von SudenKreuzgang und Kirche von NWDie Abtei ist in mehrfacher Hinsicht von grossem Interesse So lasst sich hier um die Jahrtausendwende der Ubergang von der praromanischen Architektur zum premier art roman meridional erste Hauptphase der Romanik gepragt durch lombardische Einflusse verfolgen Ferner hat sich hier zur Ausschmuckung der Kirche die erste der grossen Werkstatten romanischer Skulptur im Roussillon des 12 Jahrhunderts ausgebildet Nicht zuletzt veranschaulicht die Abtei das Mazenatentum der Grafen der Cerdagne auf dem Hohepunkt ihrer Macht Inhaltsverzeichnis 1 Orientierungshinweise 2 Geschichte 2 1 Klostergrundung und praromanisches Bauwerk 2 2 Mozarabische Einflusse 2 3 Romanische Erganzungen und Umbauten das Werk des Abtes Oliba 2 4 Jakobspilgerfahrt 2 5 14 bis 16 Jahrhundert 2 6 Klosterleben von der Renaissance bis heute 2 7 Heutige Bauwerke 2 7 1 Abmessungen 2 7 2 Michaelskirche 2 7 2 1 Aussere Erscheinung 2 7 2 1 1 Langhaus 2 7 2 1 2 Querhaus und Glockenturm 2 7 2 2 Inneres der Michaelskirche 2 7 2 2 1 Langhaus 2 7 2 2 2 Querschiff mit Kapellen 2 7 2 2 3 Chorraum 2 7 2 2 4 Chorumgang mit drei Apsidiolen 2 7 2 2 5 Marienkapelle 2 8 Sudwestliche Anbauten an die Michaelskirche 2 8 1 Krypta mit erster Marienkapelle 2 8 2 Reste der Dreifaltigkeitskapelle und des Atriums 2 9 Kreuzgang sein Abriss und Wiederaufbau 2 10 Ehemalige Empore und ihre Reste 2 11 Pfeiler der Empore 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseOrientierungshinweise BearbeitenNennung der Himmelsrichtungen Das Kirchengebaude ist nicht wie meist ublich mit dem Chor nach Osten orientiert geostet sondern nach Nordosten Dementsprechend weist die Nordseite nach Nordwesten die Westseite nach Sudwesten und die Sudseite nach Sudosten Bezeichnung der Kreuzganggalerien Die Schraglage des Kreuzgangs zur Kirche und ihre erwahnte Ausrichtung nach Nordosten hat dazu gefuhrt dass allein die Galerie entlang des nordwestlichen Seitenschiffs als Sudostgalerie bezeichnet wird die ubrigen drei hingegen als West Nord und Ostgalerie Siehe dazu auch den Grundriss des Klosters im Abschnitt Heutige Bauwerke Der Umriss des Kreuzgangs stammt offensichtlich von den alten praromanischen Klostergebauden westlich des heutigen Klosters die ziemlich genau nach den vier Haupthimmelsrichtungen ausgerichtet waren Bei dem Bau des Kreuzgangs hat man sich dann an die vorgefundenen das Baugrundstuck umgebenden alteren Bauten richten mussen und ist deshalb zu dem Grundriss eines unregelmassigen Vierecks gekommen Geschichte BearbeitenKlostergrundung und praromanisches Bauwerk Bearbeiten Zu Beginn stand eine Klostergrundung wie sie im fruhen Mittelalter oft vorkam Eine zunachst recht kleine Monchsgemeinschaft liess sich in der Nahe der Thermalquellen von Eixalada heute Thues Entre Valls oberhalb von Cuxa im Tal des Tet im Haut Conflent nieder und errichtete um 840 die Abtei Saint Andre d Eixalada Am 16 Juli 864 oder 865 schloss sich der kleinen Gemeinschaft eine Gruppe Geistlicher aus Urgell Katalonien an die von dem Erzpriester Portais d Urgell angefuhrt wurde Zu dieser Gruppe gehorten drei Priester ein Monch und ein Subdiakon Der rasche Aufschwung der Abtei wurde jedoch kurz darauf durch eine Naturkatastrophe beinahe zunichtegemacht zu Beginn des Herbstes 878 wurden die Klostergebaude die sehr nahe am Fluss lagen nach heftigen Regenfallen vermutlich mit einem Erdrutsch vom Hochwasser des Tet fortgerissen Mehrere Monche fanden den Tod Daraufhin stiftete Portais den Uberlebenden sein Allod das er sich in einer kleinen fruchtbaren Ebene des Conflents in Cuxa am Fuss des Canigou vorbehalten hatte Dort fand man eine dem heiligen Germanus von Auxerre geweihte Kirche vor die etwa 25 Jahre zuvor vom Grafen der Cerdagne Seniofred neu errichtet und am 30 Juli 953 vom Bischof Riculf von Elne feierlich eingeweiht worden war In ihrer nachsten Umgebung liess sich die Klostergemeinschaft nun nieder zu deren erstem Abt im Jahr 879 Portais gewahlt wurde Diese Kirche existiert schon lange nicht mehr und man kennt nicht einmal ihren genauen Standort nbsp Statue des Erzengels Michael in der KircheDank des Schutzes des Grafen der Cerdagne und durch seine reichen Dotierungen kam das Kloster bald zu Wohlstand Schenkungen und Ankaufe sorgten dafur dass es binnen kurzer Zeit zum Eigentumer grosser Liegenschaften wurde In Cuxa gab es in der zweiten Halfte des 10 Jahrhunderts eine zweite Kirche oder vielmehr ein Oratorium das dem Erzengel Michael gewidmet war Die Verehrung dieses Engels war in karolingischen Abteien weit verbreitet da man in ihm den Kaiser verehrte Der Kult wandelte sich dann in eine volkstumliche Verehrung die dem Bezwinger des Hollendrachens galt So nahm der Erzengel nach und nach den Platz des Bischofs von Auxerre Germanus ein und wurde schliesslich der neue und einzige Schutzpatron des Klosters Graf Seniofred entschloss sich das zu klein gewordene Sanktuarium umbauen zu lassen Er plante dieses Vorhaben auf das genaueste und sicherte sich eine breite Mitwirkung Nachdem er daruber mit seinem Bischof dem von Elne weiteren Bischofen Abten Geistlichen und den Glaubigen beraten hatte erwirkte er die Zustimmung aller und entschloss sich das ursprungliche winzige Gebaude durch eine richtige Kirche zu ersetzen So kam es 956 zum Beginn der Bauarbeiten Sein Neffe wurde in einer papstlichen Bulle als Restaurator bezeichnet Zwei Texte berichten uber den Wiederaufbau von Saint Michel de Cuxa Der erste ist die Weiheurkunde vom 28 September 975 aus der die vorstehenden Angaben stammen Die zweite schriftliche Quelle wurde von einem Monch aus Cuxa namens Garsias verfasst Sie enthalt reichliche Details uber den Fortschritt der Bauarbeiten zwischen 956 und 975 und gibt Auskunft uber die verschiedenen Verschonerungs und Erweiterungsarbeiten die in der ersten Halfte des 11 Jahrhunderts ausgefuhrt worden sind Dieser Text wurde 1688 in der Marka hispania dem Werk von Pierre de Marka veroffentlicht nicht nach dem verschollenen Original sondern nach Texten die sich alle auf eine einzige Kopie grunden Die zahlreichen Transkriptionsfehler und die von Pierre de Marca und seinem Herausgeber Baluze vorgenommenen Berichtigungen sind nicht immer uberzeugend was allerdings die ausserordentliche Bedeutung des Dokuments nicht schmalert Im Folgenden wird Garsias noch haufig zitiert Unter Abt Pons wurde 956 mit dem Bau begonnen in dem man die damals gebrauchlichen Bruch und Hausteine verwendete Aus den schriftlichen Aufzeichnungen geht hervor dass man begann die Bogen in die Hohe zu ziehen als das Bauwerk eine Lange von 33 Ellen und eine Breite von 40 grossen Spannen erreicht hatte Das bedeutet moglicherweise dass man nach Errichtung der rechteckigen Chorapsis die Arkaturen des Lang und Querhauses erbaut hatte Abt Pons starb jedoch schon im Jahr 961 an dessen Stelle Abt Garin Guarius trat der diesen Bau zu Ende fuhrte Auch Graf Seniofred erlebte die Fertigstellung nicht mehr da er 965 oder 967 verstarb Abt Garin liess die Wande hoch aufrichten und das Mittelschiff und den Chor mit holzernen Balkendecken uberspannen die wegen der grossen Balkenlange und der Schonheit ihrer Dekorationen besonders bemerkenswert waren Alsbald liess er im schiffseitigen Teil des rechteckigen Chorraums einen steinernen Altar in beachtlichen Ausmassen 13 halbe Fuss lang und neun Fuss breit errichten aus einer auffallend weissen Tischplatte auf vier sechseckigen Stutzen Darin liess er ein Stuck des wahren Kreuzes einschliessen und an anderer tiefer gelegenen nicht einsehbaren Stelle vermutlich in einem separaten Behaltnis insgesamt 90 weitere Reliquien Christi der Jungfrau der Apostel und verschiedener Heiliger vergraben Wahrscheinlich hatte er diesen heiligen Schatz auf seinen Reisen nach Italien und ins Heilige Land zusammengetragen Die praromanische Abteikirche die heute in ihren wesentlichen Teilen erhalten ist wurde auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes errichtet Sie ist nicht wie ublich mit dem Chor nach Osten ausgerichtet sondern nach Nordosten Ihr dreischiffiges Langhaus besitzt ein funfjochiges Mittelschiff das von zwei schlanken Seitenschiffen flankiert wird die allerdings nur vom zweiten bis zum vierten Joch reichen An der Sudecke des Mittelschiffs lassen die Uberreste von Bogen in der Scheidewand und der Kopfwand des Seitenschiffs auf eine zwischenzeitliche Durchfuhrung der Seitenschiffe schliessen Die Schiffe werden untereinander von kraftigen Scheidewanden getrennt in die je funf hufeisenformige Arkaden eingelassen waren Das Mittelschiff wurde ursprunglich durch eine ebene Holzbalkendecke uberdeckt die Seitenschiffe von halben Rundtonnen Man betrat das Mittelschiff durch das zentrale Hauptportal in der Fassade mit einem hufeisenformigen Bogen Des Weiteren gab es in der Nordwest und Sudostwand der Seitenschiffe je ein hufeisenbogiges Seitenportal Das Querschiff hatte niedrige weit ausladende tonnengewolbte Arme die sich an der Nordostseite in je zwei tiefe tonnengewolbte Kapellen offneten die von halbrunden Apsiden mit halbkuppelformigen Kalotten abgeschlossen wurden Der nordliche Querschiffabschnitt und seine Kapelle wurden im Jahr 1839 bei dem Einsturz des uber ihnen aufragenden Nordturms zerstort Die Querschiffarme offnen sich noch heute mit hufeisenformigen Arkaden in das Mittelschiff und in die Seitenschiffe Ihre beiden Raume wurden auch untereinander von solchen Bogen getrennt Die leicht rechteckige Chorapsis das praromanische Sanktuarium war zunachst wie das Mittelschiff mit einer Holzbalkendecke uberdeckt und wurde von den Querschiffkapellen durch schmale Passagen getrennt wie man sie bei manchen karolingischen Kirchen fand zu denen sich in den Chorwanden je eine Tur offnete Sie waren vermutlich fur Prozessionen gedacht Die Offnungen aus den Querhausarmen in diese Passagen haben ganz besondere Formen deren Vorlaufer von J Puig i Cadafalch in Syrien und Mesopotamien ausgemacht worden sind Uber dem waagerechten Tursturz befindet sich kein Tympanon sondern eine hohe hufeisenformige Arkadenoffnung Der Chor offnete sich zunachst in das Mittelschiff fast in ganzer Breite mit einer hohen hufeisenbogigen Arkade Das Querschiff gehort einem Bautypus an der in der karolingischen Zeit weit verbreitet war und noch spater besonders in der ottonischen Architektur fortlebte Die halben und ganzen Tonnengewolbe der Querschiffarme und Seitenschiffe weisen darauf hin dass Bemuhungen um die steinernen Einwolbungen von Kirchen zumindest von Teilraumen im Conflent schon realisiert wurden bevor die Maurer des premier art roman meridional kamen Am 28 September 975 nahmen die Bischofe von Elne Girona Vic Urgell Toulouse Couserans und Carcassonne in Cuxa gemeinsam an der feierlichen Weihe der sieben Altare teil deren Anzahl an die sieben Gaben des Heiligen Geistes erinnert Dazu zahlt insbesondere der Hauptaltar der aus einem wiederverwendeten Marmorblock besteht der aus einem antiken Bauwerk stammt Spolie Die praromanische Abteikirche Saint Michel de Cuxa ist ein machtiges fast urwuchsig rohes Bauwerk das bis heute mit dem Schleier eines Geheimnisses umhullt ist welcher die Ursprunge ihres Stils verbirgt nbsp Einsiedelei des Pietro Orseolo bei CuxaIn der zweiten Halfte des 10 Jahrhunderts war das Kloster von Cuxa zum Agenten der Politik des Heiligen Stuhls in den katalanischen Landern geworden und ging weitreichende internationale Beziehungen ein Daraus bezog es eine unangefochtene Autoritat und sein Einflussbereich wuchs beachtlich Kurz vor der Jahrtausendwende leitete Abt Garin eine Klosterkongregation zu der auch die Abteien Lezat und Mas Garnier im Toulousain Saint Hilaire in Saint Hilaire und Sainte Marie in Alet les Bains sudlich von Carcassonne gehorten Er stand in enger Verbindung mit dem fuhrenden Gelehrten der Zeit Gerbert dem spateren Papst Silvester II Aufgrund seines hohen Ansehens zog Garin so beruhmte Manner wie den Dogen von Venedig Pietro Orseolo und den heiligen Romuald den Grunder des Kamaldulenserordens nach Cuxa Intensive kunstlerische Aktivitaten gingen mit diesem materiellen und geistigen Fortschritt einher 1 Mozarabische Einflusse Bearbeiten nbsp Santiago de Penalba mozarabischer Hufeisenbogen mit Alfiz nbsp Portal der Westgalerie im Refektorium westgotischer HufeisenbogenDie Abteikirche von Cuxa wurde zunachst von Jean Auguste Brutails und Josep Puig i Cadafalch als ein recht gewohnliches Bauwerk aus der Fruhzeit der Romanik beschrieben Diese Einschatzung anderte sich jedoch grundlegend als der Architekt Felix Fernandez der mit der Erhaltung von Cordoba betraut war gegen 1930 unter mehreren im Laufe der Jahrhunderte aufgetragenen Putzschichten Besonderheiten zu erkennen glaubte die er als spezifisch fur die moslemische Architektur der Zeit der Umayyaden identifizierte Die Proportionen der stark hufeisenformigen Bogen deren eng geschlossene Krummung auf kurz vortretenden Pfeilern ruht die Verwendung grosser Steinblocke zur Ummantelung dieser Mauerverstarkungen die Verwendung von Langs und Kopfsteinen in den Pfeilerkanten all dies sind charakteristische Elemente wie sie auch in den Bauten der Moschee von Cordoba und des Palastes von Madinat az zahraʾ Verwendung fanden Felix Fernandez schrieb den Mozarabern also jenen Christen die unter moslemischer Herrschaft gelebt hatten die Vermittlung architektonischer Formen von Cordoba an das Kloster von Cuxa zu Seit der Veroffentlichung des interessanten Buchs Iglesias mozarabes von Manuel Gomez Moreno im Jahr 1919 wusste man um die Ausbreitung der andalusischen Kultur im Gebiet von Leon das nachdem es vom Konig von Asturien Alfons III dem Grossen 866 910 zuruckerobert worden war mit Hilfe von Christen die aus dem umayyadischen Spanien kamen neu besiedelt wurde Mozarabische Monche brachten ihre liturgischen Geratschaften und ihre Kunstler mit und grundeten Kloster die bald Brennpunkte kunstlerischen Schaffens werden sollten und den andalusischen Einfluss verbreiteten Georges Gaillard ubertrug die Beobachtungen von Manuel Gomez Moreno auf Katalonien und stellte fest dass ein Bildhauer aus Cordoba fur die Abtei Santa Maria de Ripoll einen Kapitellzyklus verwendet hatte wie er in der grossen Moschee von Cordoba in der Epoche von Hakam II 961 976 und Almansor 976 1001 gebrauchlich war Ausserdem vermutete er dass ein mozarabischer oder moslemischer Architekt auch in Cuxa charakteristische Zuge der andalusischen Kunst hinterlassen hatte wie etwa in der Linienfuhrung des Hufeisenbogens und in der Art des Mauerwerks Vielleicht handelte es sich um denselben Baumeister der im Jahr 978 Abt Garin zum Kloster Saint Hilaire Aude begleitete um dort die Arbeiten auszufuhren die nach der Auffindung und Translation der Reliquien des heiligen Patrons notwendig geworden waren Die Gewandtheit dieses Kunstlers wurde uberall gelobt Saint Michel de Cuxa wurde so in die Gruppe der mozarabischen Kirchen eingereiht bis genauere Recherchen diese voreilige Annahme in Frage stellten Sylvain Stym Popper 1906 1969 wies nach dass die angeblichen Anleihen bei der Architektur von Cordoba weder die Prazision noch die Strenge hatten wie sie von Felix Fernendes und Georges Gaillard angenommen worden waren Die Hufeisenbogen haben in der Tat unterschiedliche Proportionen Die Bogen sind zwischen des Radius im nordlichen Querschiffarm bis 3 5 des Radius der ehemaligen Sudpforte eingezogen Die Bogensteine sind in den unteren Lagen nicht radial konvergierend sondern haben einen horizontal geschichteten Bogenanfanger tas de charge wie bei unechten Bogen Ihre meistens ohne Kampfer aufgefuhrten Bogenlaibungen sind im Querschiff besonders aber im Langhaus sehr unregelmassig gemauert Pierre Ponsich wies darauf hin dass die Bogen hinter die senkrechten Laibungen zurucktreten ganz im Gegensatz zu Cordoba und der mozarabischen Architektur wo die senkrechten Laibungen gegenuber den Bogenansatzen zuruckspringen Es empfiehlt sich also den Gedanken an eine mozarabische Abstammung aufzugeben und Cuxa eher der westgotischen Tradition zuzuordnen die durch einige Elemente der karolingischen Klosterarchitektur bereichert worden ist 2 nbsp Oliba Statue in VicRomanische Erganzungen und Umbauten das Werk des Abtes Oliba Bearbeiten Die Dokumente des Monchs Garsias geben auch Auskunft uber die Erganzungen die an der vorromanischen Kirche unter Abt Oliba 971 in Besalu 1046 in Saint Michel de Cuxa vorgenommen wurden Oliba der zugleich Abt und Bischof war und aus dem Grafengeschlecht von Cerdagne stammte spielte in jener entscheidenden Zeit des Ubergangs von einer Gesellschaft die noch tief in den westgotisch karolingischen Traditionen verwurzelt war hin zu einer Feudalgesellschaft in Katalonien eine wichtige Rolle Er verteidigte die traditionelle Ordnung angesichts der neu entstandenen Krafte aber in die Geschichte eingegangen sind vor allem seine Bemuhungen um den Gottesfrieden Treuga dei Die architektonischen Arbeiten an der Kirche Saint Michel gliederten sich in zwei grosse Gruppen In der ersten ging es um die Vergrosserung des Chorhauptes in der zweiten um ein Ensemble von Gebauden die vor der Sudwestfassade der Kirche errichtet wurde da das Gelande dort abschussig war teilweise unterhalb des Niveaus des Kirchenbodens Bevor er diese Bauten einer genaueren Prufung unterzog berichtete Garsias ausfuhrlich uber die Verschonerungsarbeiten im alten Chor 1040 liess Abt Oliba uber dem Altar einen Baldachin errichten Er bestand aus vier Fuss 2 30 m hohen Saulen aus rotem Marmor mit blumen und laubwerkgeschmuckten Kapitellen aus weissem Marmor Daruber stutzten sich gegenseitig holzerne Bogen mit einer Spannweite von drei halben Ellen In den vier Ecken befanden sich ebenfalls aus Holz geschnitzt die Evangelisten und hatten die Augen auf das Lamm gerichtet das ganz oben thronte In seine symboldurchtrankten Ausfuhrungen bezeichnete Garsias den Baldachin als propitatorium und verweist damit explizit auf den Deckel der von Mose angefertigten Bundeslade Es ist zu bedauern dass dieses Beispiel plastischer Kunst des Roussillon in dem sich Marmorskulptur Holzschnitzkunst und Malerei vereinigten verloren ging Die Errichtung des Baldachins fiel zusammen mit einer neuerlichen Weihe des Hauptaltars die man vornahm weil in der Abteikirche umfangreiche Umbauten ausgefuhrt worden sind wie etwa die Erweiterung des Chors um einen Umgang mit nordostlichen Umgangskapellen und die sudwestliche Erweiterung um Oratorien in zwei Geschossen Die Vergrosserung des Chorhauptes mit einem rechteckigen Grundriss fand in zwei Abschnitten statt Zunachst einmal schloss man die Ausgange beiderseits des Chors und verwandelte die Passagen in schmale lange und rechteckige Galerien mit halben Tonnengewolben Die ehemaligen grossen Fensteroffnungen in den Seitenwanden des Chors hatten ihre Aufgabe verloren und wurden deshalb zugemauert Der zweite Erweiterungsabschnitt ist die Verlangerung des Chorhauptes nach Nordosten einschliesslich seiner seitlichen Galerien dessen Erbauung aber bereits in die zweite Halfte des 11 Jahrhunderts datiert wird Es handelt sich um eine weitere etwas breitere Galerie deren Kopfwande in Verlangerung der freien Seitenwande der beiden anderen Galerien stehen Auf der Ostwand schlossen sich einst drei im Grundriss halbkreisformige Apsidiolen die von halben Kuppelkalotten uberdeckt sind Diese Apsiden sollen einst die Altare uber den Grabstatten der Martyrer Valentin 14 Februar und Flamidian 5 Januar und des Bekenners Nazarius 12 Januar beherbergt haben Die letzten beiden stammten aus der Region und wurden nur im Kloster von Cuxa verehrt Bei dem Martyrer Valentin musste es sich nach dem Heiligenlexikon um Valentin von Terni handeln da dessen Festtag auf den 14 Februar fallt Etliche Orte in Europa behaupten Gebeine als Valentinsreliquien zu verwahren dabei wird aber nie Saint Michel de Cuxa genannt Nach 1725 war lediglich die nordwestliche Apsidiole erhalten bis es J Puig i Kadafalch gelang die Grundmauern des sudostlichen Apsis freizulegen und schliesslich bei Ausgrabungen auch die der mittleren ausfindig zu machen die zur Errichtung der grossen Marienkapelle im Jahr 1725 an dieser Stelle abgebrochen worden war Die dem ursprunglichen Chorhaupt dreiseitig angegliederten Galerien wurden alsbald zu einem wirklichen De Ambulatorium einem Chorumgang der zweifach um 90 Grad abschwenkte und an drei neuen Altaren vorbeifuhrte Er ist anderen Umgangen vergleichbar wie man sie in karolingischen Krypten findet besonders wie die in Saint Germain in Auxerre Es kann sich dabei um einen Zufall handeln aber auch um ein Indiz fur den Einfluss einer Abtei mit der das Kloster in Cuxa in Beziehung gestanden haben muss Der Monch Garsias rechtfertigte diese Erweiterung damit dass sie der Gottesdienst notwendig gemacht habe Etwa zu jener Zeit begann es dass die Monche in Westeuropa bestrebt waren zu Priestern ordiniert zu werden um das Privileg zu erhalten Brot und Wein zu Leib und Blut Christi zu weihen Die drei uber Reliquien von Heiligen aufgestellten Altare sind im Zusammenhang mit der zunehmenden Anzahl von privaten Messen zu sehen Diese wurden an etwas abgelegeneren Orten der Kirche gefeiert um den allgemeinen Gottesdienst im Chorraum nicht zu storen Es ist bekannt dass Abt Oliba den Innenraum der Kirche mit Fresken ausmalen liess was aber nicht bedeutet das die Mauern bis dahin nicht verputzt gewesen sind Die Wandmalereien auf Putz liessen die Raume ganzlich anders aussehen als das heute bekannte nackte sehr unregelmassige Natursteinmauerwerk was eher darauf schliessen lasst dass es auch fruher verputzt war In einer spitzbogigen Wandnische in der Chorapsis sind noch Reste von Wandmalereien erhalten nbsp Grundriss der KryptaDie wichtigsten Arbeiten unter Abt Oliba wurden schliesslich im Sudwesten der Kirchenfassade durchgefuhrt Das Gelande ist an dieser Stelle abschussig so dass man in zwei Ebenen bauen konnte Auf der teils unterirdischen entstand die Kapelle der Gottesmutter oder der Jungfrau von der Krippe die dem Gesamtwerk seine Bedeutung verlieh Anordnung und Widmung der gleich grossen oberen Kapelle zeigen an dass Maria dem Schutz des Erzengels Michael unterstellt ist Diese Beschutzerrolle des heiligen Michael uber die Jungfrau Maria und dem Kind findet man in ahnlicher Art an etlichen Kirchen Kapellen oder Oratorien aus dieser Zeit Abt Oliba liess beide Kapellen in ein ganzes Ensemble von Bauten einfugen die im unteren Geschoss eine Krypta bilden die Crypta de la Creche Krippenkrypta in Erinnerung an die Geburtsgrotte in Bethlehem Man kennt eine bedeutende Anzahl von Bauwerken die der Jungfrau Maria geweiht waren und die den gleichen kreisformigen Grundriss aufweisen so etwa das Pantheon in Rom das 610 aus einem romischen Heiligtum in eine Marienkirche umgewidmet wurde unter dem Namen Sancta Maria ad martyres Ein bezeichnendes Detail das den Vergleich mit dem romischen Bauwerk rechtfertigt ist die Tatsache dass die Krippenkirche von Cuxa uber Reliquien von Martyrern erbaut worden ist Mit anderen Worten Maria von Garsius als Regina bezeichnet herrscht hier wie im Himmel von den Zeugen des Glaubens umgeben Die architektonische Schopfung der Krippenkrypta das Marienheiligtum wird im Nordwesten und Sudosten von zwei Kapellen flankiert die den Erzengeln Gabriel im NW und Raphael im SO gewidmet sind versinnbildlicht die Absicht die noch anderswo die romanische Skulptur ihrerseits aufnehmen und veranschaulichen wird etwa auf einem Kapitell an einem Portal von Saint Sernin in Toulouse wo Maria von Gabriel und Raphael flankiert wird Sudwestlich der Marienkapelle erstreckte sich in ganzer Breite der Krypta eine Galerie die von einer Halbtonne eingewolbt war und als Vorhalle diente uber die man heute die Krypta betritt Die Galerie trug einst die gleich lange Treppenanlage hinauf zur Dreifaltigkeitskirche nbsp Grundriss der Dreifaltigkeits KapelleDie heute weitgehend zerstorte Kapelle der heiligen Dreifaltigkeit Saint Trinite liess Abt Oliba exakt uber der Krippenkirche errichten Seit den im Jahr 1952 von Sylvain Stym Popper durchgefuhrten Freilegungen ist ihr Grundriss bis zu einer Hohe von etwa einem Meter uber dem Bodenniveau genauer bekannt Daraus konnen heute die ehemaligen weiter hoch gefuhrten Bauglieder einigermassen authentisch rekonstruiert werden Ihre Aussenwande wiesen etwa den gleichen fast quadratischen Umriss auf dessen Seiten die Breite des Hauptschiffs ubernahmen und erhoben sich uber dem des Marienheiligtums der Krypta Allerdings ist die Linienfuhrung im Innern raffinierter als dort Hier greifen ein grosser Kreis Durchmesser 9 50 m ein halbes Oval Durchmesser etwa 6 00 m beide Hauptbestandteile des Kirchenraumes und eine halbkreisformige Chorapsis Durchmesser 3 70 m ineinander die letzte birgt den Altar Ihre Mittelpunkte liegen alle auf einer zentralen Achse von SW nach NO Zu beiden Seiten des Altars sind kleine dreieckige Raume entstanden die von Abschnitten der kreisformigen Innenwand und der uber Eck verlaufenden Aussenwande umschlossen wurden Sie wurden von schlanken Turen aus dem Kirchenraum erschlossen In den gegenuber liegenden Gebaudeecken die das Hauptportal flankierten war jeweils eine Spindeltreppe eingebaut Man kann sich vorstellen dass diese Treppen zu einer Empore uber dem Hauptportal oder zu zwei kleinen Turmen gefuhrt haben Die runde Wand der Kapelle wurde von funf Turen durchbrochen drei im Sudwesten Nordwesten und Sudosten offneten sich nach aussen durch die beiden anderen im Norden und Osten gelangte man in die dreieckigen Raumchen die vielleicht Abstellraume waren fur Bucher und Geratschaften zum Gottesdienst Zwischen den Turdurchlassen waren in den Mauerflachen insgesamt sechs im Grundriss halbelliptische Nischen eingelassen die wahrscheinlich von entsprechenden Kalotten uberwolbt waren Garsias berichtete dass Abt Oliba zu diesem Allerheiligsten Stufen einbauen liess damit der Zugang der Glaubigen die den Altar der Dreifaltigkeit sehen wollten erleichtert wurde Es handelte sich dabei wohl um die oben erwahnte Treppenanlage in ganzer Breite der Krypta zu der sich das Hauptportal und zwei Seitenportale im Sudwesten offneten Den Glaubigen standen ausserdem noch zwei Treppen im Nordwesten und Sudosten zur Verfugung die nicht wie die Treppe vor dem Hauptportal unmittelbar nach draussen fuhrten sondern erst in die beiden mit Kreuzrippen uberwolbten Galerien die in Verlangerung der Seitenschiffe der Hauptkirche Saint Michel angeordnet waren In diese Gange gelangte man direkt von aussen im Nordwesten und Sudosten uber je eine schmale Treppe nbsp Zeichnung der konstantinischen Basilika uber dem Grab des heiligen Petrus Darstellung zeigt die Bausubstanz nach 1483 und vor 1506 Die beiden Galerien flankierten sowohl das erste Joch der Michaelskirche wie auch das Atrium und die Dreifaltigkeitskirche bis zu deren Sudwestfassade in durchgehend gleicher Breite Auf der Fassade der Michaelskirche finden sich heute uber dem Portal Kragkonsolen und andere Spuren eines Pultdachanschlusses Zeugnisse eines Verbindungsgangs zwischen den beiden Galerien gleichzeitig Uberdachung des Hauptportals Die Galerien und Gange verbanden witterungsgeschutzt die beiden Kirchen und offneten sich zum Atrium Diese Kombination der Kirchen durch ein von Galerien umschlossenes Atrium erinnert an die konstantinische Basilika von Alt Sankt Peter in Rom mit ihrem Atrium vor der Fassade Im Liber pontificalis wird sogar die Errichtung eines Oratoriums der Jungfrau Maria in den Bauwerken vor der Fassade der Basilika erwahnt Man betrat dieses Oratorium nachdem man wie in Cuxa die grosse Treppe von dem Gebaudekomplex empor geschritten war Apt Oliba hat dieses Grundschema um lokale Gesichtspunkte erganzt Wie die Einwolbung der Dreifaltigkeitskirche ihr Dach und die Dacher der Galerien um das Atrium ausgesehen haben daruber gibt es in den schriftlichen Quellen keine Hinweise Denkbar ware ein Gewolbe aus der Kombination von drei Kuppeln mit dem Grundriss einer grossen kreisformigen Kuppel die mit einer Kuppel mit ovalem Grundriss und einer kleinen Kuppel mit kreisformigen Grundriss ineinander verschnitten sind so wie es der Grundriss der Kapelle vorgab Der Kirchenraum besass aber wohl keine Mittelstutze wie im Geschoss darunter Der freigelegte Fussboden zeigt keine Konturen einer solchen nbsp Michaelskirche mit sudwestlichen Anbauten von SO Rekonstruktion ArchitekturmodellDas Aussere der sudwestlichen Anbauten kennt man von einer Rekonstruktion in Form eines Architekturmodells der ganzen Kirche siehe Foto Danach wurden die beiden Galerien in ganzer Lange mit leicht geneigten Dachern uberdeckt deren Traufhohe gut einen halben Meter unter den Traufen der Seitenschiffe liegen Vor dem ersten Joch der Kirche und dem Dreifaltigkeits Sanktuarium schlossen Pultdachflachen mit ihren Firsten an die Gebaudewande an Im Bereich des Atriums waren es Satteldacher deren aussere Halften in die Dachflachen der Pultdacher ubergingen Das Modell kennt allerdings das Pultdach uber dem Eingangsportal der Kirche nicht von dessen Existenz aber Anschlussfragmente in situ Zeugnis ablegen siehe Foto Der fast quadratische Baukorper des Sanktuariums ragte mit seinen Ecken ebenso gut einen halben Meter uber die Pultdachfirste hinaus Daruber gab es einen im Grundriss achtseitigen etwa zwei Meter hohen Aufbau von dem vier gegenuberliegende Seiten auf den Aussenwanden der Kapelle oberflachenbundig aufstanden Zwischen den vier anderen Seiten des Achtecks und den Gebaudeecken sind im Grundriss dreieckige Gebaudeabschnitte entstanden die von flach geneigten halben Pyramidendachern abgedeckt waren Das Achteck das die inneren Kuppel umschloss wurde von einem flach geneigten achteckigen Pyramidendach uberdeckt aus dessen Zentrum eine durchfensterte runde Laterne herausragte die von einem Kegeldach abgedeckt wurde Die Traufen des Achtecks lagen etwa auf der gleichen Hohe wie die der Hauptkirche In der Dreifaltigkeitskirche weihte Oliba im Beisein vieler Zeugen den Altar der gluckseligen und unteilbaren Dreifaltigkeit gegen 1040 Der Monch Garsias erwahnte nicht die beiden Glockenturme die sich uber den beiden Enden der Querschiffarme erhoben Vielleicht waren sie um 1040 als er die Texte verfasste noch nicht errichtet beim Tode von Abt Oliba 1046 waren sie es aber auf jeden Fall Bei einem Sturm im Jahr 1839 sturzte der Nordwestturm ein zusammen mit dem nordwestlichen Abschnitt des Querschiffarms und dessen Kapelle so dass heute allein der Sudostturm erhalten ist Er ist ein wunderbares Beispiel fur die Architektur des premier art roman meridional Auch das Mauerwerk des 11 Jahrhunderts zeigt diesen Charakter der sich deutlich von dem der vorromanischen Bauten unterscheidet Es gab nicht langer das Nebeneinander von Fullmauern aus Bruchstein und dem unregelmassigen Mauerwerk aus Haustein Von nun an herrschten sorgfaltig geschnittene Bruchsteine vor die in einem regelmassigen Mauerverband aufgeschichtet waren Die Hufeisenbogen sind Rundbogen gewichen die Fenster erhielten alle doppelte Ausschragungen ihrer Gewande Schliesslich setzten sich zunehmend steinerne Gewolbe gegenuber den ehemaligen Balkendecken durch Die ursprunglichen Seitenschiffe der Michaelskirche wurden erhoht erhielten Fenster und Halbtonnengewolbe Vorher wurde die Aussenwand des sudlichen Seitenschiffs innenseitig verstarkt Infolgedessen wurde das ehemalige Sudportal das mit einem Hufeisenbogen uberdeckt war verschlossen Auch die Fensteroffnungen in der Sud und Westwand des Mittelschiffs und das Hauptportal weisen nicht mehr die ursprunglichen Formen auf Lediglich das kleine Fenster im Giebel der Fassade soll seine ursprungliche Gestalt bewahrt haben 3 Jakobspilgerfahrt Bearbeiten Gegen Ende des 11 Jahrhunderts setzten die Pilgerfahrten nach Santiago de Compostela in Nordspanien ein Ihre grosse Blutezeit fand in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts statt in der die Pilger jahrlich zu Hunderttausenden nach Suden zogen So formierte sich der Jakobsweg in Frankreich aus vier Hauptrouten begleitet von einem Netz zahlreicher Nebenrouten An diesen Wegen entstanden zahlreiche neue Kirchen Kloster Hospize Herbergen und Friedhofe und vorhandene Einrichtungen wurden den neuen Anforderungen entsprechend erweitert 4 Man brauchte fur eine Pilgerkirche vor allem grosse Bewegungsflachen fur die zahlreichen Pilger wie Chorumgange und Seitenschiffe Emporen sowie moglichst viele Kapellen zur Prasentation von Reliquien und deren Verehrung Cuxa lag wie zahlreiche andere sehr bedeutende Kloster an einem stark frequentierten Nebenweg der vielen Pilgerstrassen des Jakobswegs die sich in Frankreich nordlich der Pyrenaen konzentrierten und zu den wenigen Uberwegen nach Nordspanien fuhrten Dieser war der Chemin du Piemont der sich von Salses uber Perpignan am nordlichen Fuss der Pyrenaen meist in Talgrunden wie etwa dem der Tet bis an das nordliche Ende des Bergmassivs reichte Cuxa liegt kaum zwei Kilometer von Prades entfernt durch das dieser Pilgerweg und die Tet fuhrt Jedenfalls waren die Erweiterungen der Kirche des 10 Jahrhunderts und ihrer Konventsgebaude mit dem Einsatz dieser bedeutenden Pilgerbewegungen im Wesentlichen fertiggestellt und konnte an der grosszugigen Spendenbereitschaft der Pilger teilhaben So standen den Chorherren schon bald ausreichende Mittel zur Verfugung um sich die Uberdachung der Kreuzgange und die Skulptur der Kreuzgangarkaden unter Einsatz der damals bekannten besten Bildhauer leisten zu konnen Diese Arbeiten erstreckten sich nur uber das dritte Jahrzehnt des 12 Jahrhunderts 14 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten Die Marienstatue die in der Krypta verehrt wurde kam erst spater dorthin Vermutlich datierte sie nicht vor Beginn des 14 Jahrhunderts Ende des 16 Jahrhunderts wurde sie aus dem unterirdischen Sanktuarium herausgenommen und in der fur sie am ostlichen Ende des Chorhauptes der Abteikirche neuen Kapelle aufgestellt die im 18 Jahrhundert errichtet worden war Wahrend der Revolution gelangte sie von Cuxa nach Corneilla de Conflent In jungerer Zeit hat der Conseil general des Departements Pyrenees Orientakles eine andere romanische Marienstatue erworben damit sich die Verehrung der Muttergottes in Cuxa auch im Bilde fortsetzen kann Wahrscheinlich Gegen Ende des 14 Jahrhunderts bis ins 15 Jahrhundert hat man die vorromanischen waagerechten Holzbalkendecken des Mittelschiffs und des Chorraums durch gotische Kreuzrippengewolbe ersetzt Dabei wurde die Hohe des Chorraums auf fast die gleiche des Mittelschiffs vergrossert Im Chor sind diese Gewolbe mit zwei Jochen noch vollstandig erhalten Im Hauptschiff sind davon nur die angespitzten Gurtbogen erhalten die dann auch die Balkenlage des leicht geneigten Satteldachs trugen Ihre Bogenansatze stehen auf Kragkonsolen die wie auf den Kopf gestellte Pyramiden geformt sind Ahnlich gestaltet sind beidseitig der Bogenansatze eingelassene kleinere Kragkonsolen die noch kurze Fragmente der ehemaligen Kreuzrippen des Gewolbes tragen Die Denkmalpflege unter J Puig i Cadafalch wollte eigentlich die ursprungliche Holzbalkendecke wiederherstellen doch es fehlten genaue Hinweise auf den Originalzustand Daher entschied man sich fur die jungere aber authentische Konstruktion Klosterleben von der Renaissance bis heute Bearbeiten Wahrend der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts wurde die Abteikirche nach dem Geschmack der Zeit Epoche der Renaissance teilweise umgestaltet Die wahrscheinlich unter Abt Louis de Cargarriga 1561 1572 begonnenen Arbeiten sein Familienwappen ist in der Chorapsis zu sehen wurden am 15 Juli 1592 mit der erneuten Weihe des Hauptaltars durch den Bischof von Elne Fernando de Valdes Salas abgeschlossen So wurden etwa die Pfeiler der Scheidewande umgestaltet in Verbindung mit der Anderung der hufeisenformigen Bogen in halbkreisformige Andere Hufeisenbogen so die in den Querschiffarmen blieben hingegen erhalten Zu dieser Zeit hat man die Seitenschiffe durch quer zum Schiff verlaufenden Mauern in insgesamt sechs Seitenkapellen unterteilt Eine Massnahme die zu noch mehr Altaren zusatzlichen Gottesdiensten und Reliquienverehrungen und den damit verbundenen Spendeneinnahmen fuhren sollte Diese Unterteilungen sind bei den Renovierungen der Neuzeit entfernt worden Wahrenddessen hatte jedoch die Ubernahme durch Kommendatarabte zu einer Vernachlassigung der Disziplin im Kloster gefuhrt Von einem Gemeinschaftsleben konnte nach der Aufteilung der Konventspfrunden unter den Professmonchen Profess Ordensgelubde und der Umwandlung von Amtern in Pfrunden keine Rede mehr sein Ein Versuch zu der Regel gemass den Beschlussen des Konzils von Trient 1545 1563 zuruckzukehren schlug im 17 Jahrhundert fehl Im Jahr 1887 am Vorabend der Revolution 1789 konstatierte die Voyage pittoresque de la France dass die Geistlichen kaum mehr das Gemeinschaftsleben beachten jeder hat seinen Anteil an den Pfrunden des Kapitels besitzt sein eigenes Haus Hausstand und Bedienstete und lebt nach seinem Geschmack in volliger Unabhangigkeit Sie kleiden sich wie weltliche Priester und unterscheiden sich von diesen nur durch ein sehr kleines Skapulier Teil einer Ordenstracht Die Revolution machte dieser langsamen Agonie ein Ende Ein Gesetz vom Februar 1790 verbot das Anwerben von Novizen und sakularisierte die Guter der religiosen Orden Der letzte Monch von Cuxa wurde am 27 Februar 1793 von Revolutionaren vertrieben die das Kloster verwusteten Es wurde als nationales Eigentum verkauft und sollte die gefahrlichen Zufalle kennenlernen die private Eigentumerschaft mit sich bringen kann nbsp Abbaye Saint Michel de Cuxa Grafik 1833 1834Im Jahr 1840 hatte ein Besitzer den Plan an der Stelle des Kreuzgangs ein Wasserbassin anzulegen um eine Schmiede mit Wasser zu versorgen Man suchte Abnehmer fur den vielen Marmor Die archaologische Kommission von Narbonne schaltete sich ein verzichtete dann aber Schliesslich wurde man mit einer Badeanstalt in Prades uber eine gewisse Anzahl von Arkaden handelseinig Die anderen wurden abgerissen und in ihre Einzelteile zerlegt Die Gebaude die den Hof des Kreuzgangs eingerahmt hatten verschwanden eines nach dem anderen oder verfielen zu Ruinen Der Kirche ging es kaum besser Ihr Dach war schon 1835 eingebrochen und ein heftiger Sturm liess 1839 den Nordturm einsturzen in dem sich die Turmuhr und Glocken befanden Trotz alledem sollte das Klosterleben wieder in Cuxa Einzug halten Zwischen 1919 und 1965 war es von Zisterziensern bewohnt Ihnen folgte eine kleine Gemeinschaft von Monchen aus der beruhmten katalanischen Benediktinerabtei Montserrat die bis heute die alte Abtei Cuixa geistlich belebt Gleichzeitig machte sich die Denkmalpflege mit Beteiligung des Departements Pyrenees Orientales daran die materiellen Wunden zu schliessen und die Ruinen wieder aufzubauen Die Restaurierungsarbeiten denen archaologische Untersuchungen von Felix Hernandez J Puig i Cadalfalch und Georges Gaillard vorausgegangen waren begannen 1950 Den Plan dafur hatte Sylvain Stym Popper erstellt der verantwortliche Architekt der Denkmalpflege Ein erster Arbeitsabschnitt wurde 1953 abgeschlossen ein zweiter nach 1970 Die Kirche diente nun wieder dem Gottesdienst Die Krypta wurde vor weiterem Eindringen von Wasser geschutzt und die Kapitelle die noch in Frankreich verblieben waren wurden zusammengetragen und erneut im grossen Kreuzgang aufgestellt 5 Heutige Bauwerke Bearbeiten Abmessungen Bearbeiten nbsp Grundriss des Erdgeschosses Ungefahre Masse aus Grundriss entnommen und hochgerechnet Kirche Saint Michel Lange uber alles Michaelskirche Atrium Sanktuarium aussen 86 00 m Lange Michaelskirche 12 Jahrhundert aussen 52 00 m Lange Querhaus aussen 43 50 m Breite Querhaus aussen 23 00 m Lange Mittelschiff innen 30 50 Breite Mittelschiff innen 9 50 m Hohe Mittelschiff innen 14 40 m Lange Seitenschiffe innen 17 00 m Breite Seitenschiffe innen 4 00 m u 3 75 m Hohe Seitenschiffe innen 8 80 m Chorapsis innen 12 20 7 80 m Hohe Chorapsis innen 13 80 m Querschiffarm innen 14 00 6 40 m Kapelle Vierge de la Creche Durchmesser Kapelle innen 9 00 m Durchmesser Pfeiler 1 80 m Hohe der Kapelle 4 30 m Kapelle Saint Trinite Durchmesser grosser Kreis 9 50 m Durchmesser ostliches Halboval 6 00 m Durchmesser Apsis 3 70 m Breite aussen 11 75 m nbsp Michaelskirche von SudenMichaelskirche Bearbeiten Aussere Erscheinung Bearbeiten Langhaus Bearbeiten Das dreischiffige Langhaus besteht aus einem zentralen Mittelschiff dessen Langswande die beiden Seitenschiffe und die Querhausarme deutlich uberragen Sein praromanisches Mauerwerk aus unregelmassigen Hausteinen kommt ohne jegliche Pfeilervorlagen oder sonstige Strukturen aus Das Mittelschiff reicht von der Sudwestfassade bis zur Nordostseite des Querhauses und wird von einem flach geneigten Satteldach aus roten Hohlziegeln uberdeckt welches an den Traufen auf einfachen abgeschragten Gesimsen aus Stein leicht auskragt Das sudostliche Seitenschiff reicht wie das ursprungliche vom sudostlichen Querhausarm bis etwa zur Trennung der ersten beiden Joche des Mittelschiffs Das nordwestliche Seitenschiff reicht vom nordwestlichen Querhausarm bis zur Giebelwand der Kirchenfassade Diese Lange ist nicht ursprunglich und entstand erst mit der Errichtung des neuen Eingangsportals und der Differenztreppe in den 1950er Jahren im Bereich des ersten Jochs Beide Seitenschiffe sind mit Pultdachern in gleicher Neigung wie das Hauptdach uberdeckt die auch die gleichen Traufausbildungen aufweisen Die Schiffe werden von recht kleinen rundbogigen Fenstern belichtet auf den Sudostseite sind es zum Mittelschiff vier Fenster die unmittelbar auf den Pultdachfirsten aufstehen Das Seitenschiff darunter offnen sich mit drei solchen Fenstern kurz unter den Traufen Im Erdgeschoss dieser Aussenwand offnete sich einst ein hufeisenbogig uberdecktes Portal das durch die innere Vormauerung einer stabilisierenden Wand im 13 oder 14 Jahrhundert bis auf eine aussen verbleibende Nische verschlossen worden ist Am Sudwestende dieses Seitenschiffs und in der Scheidewand des ersten Jochs sind rundbogige Arkadennischen erhalten die einmal Verbindungsoffnungen zum Mittelschiff und zum Seitenschiff waren und zwar aus der zeitweiligen Verlangerung dieses Seitenschiffs Davon stammen auch die freistehenden Relikte eines gemauerten Arkadenbogens in Verlangerung der Fassadenwand nbsp Nische mit GrabplatteAuf der Nordwestseite weist das Mittelschiff keine Fensteroffnungen auf Hingegen sind in der Aussenwand des Seitenschiffs knapp unter der Traufe vier kleine Fenster ausgespart die denen der Gegenseite entsprechen Diese Wand wird im unteren Abschnitt von der Sudostgalerie des Kreuzgangs verdeckt In ihr offnet sich im ersten Joch der Kirche das neue Seitenportal mit der dahinter befindlichen Differenztreppe die aus den 1950er Jahren stammen Am Nordostende dieser Wand gab es im Bereich des dritten Jochs einst ein Portal mit hufeisenformigem Bogen das heute aussenseitig zugemauert ist und demjenigen auf der Sudostseite entsprach Offensichtlich als dessen Ersatz offnet sich heute im vierten Joch ein aussenseitig rechteckiges Portal dessen Schwellen auf dem Bodenniveau der Kirche liegt ebenso wie die des Vorgangerportals Dieser Umbau stammt vermutlich aus der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts Beiden Portalen vorgelagert ist heute ein etwa einen Meter breites Podest zu dem auf der Nordwestwand des Seitenschiffs und der Sudwestwand des Querhausarms je eine Treppe mit elf Stufen hinauffuhrt die alle von schmiedeeisernen Gelandern begrenzt werden Die Fassade auf der Sudwestseite des Langhauses ist ebenso schlicht wie die anderen Seiten des Langhauses Besonders auffallend ist die Neigung der Giebelwandoberseiten mit etwa 45 Grad gegenuber etwa 20 Grat der Satteldachflache der Schiffe Allerdings hat man die theoretische Giebelhohe bei Durchfuhrung der Schragen bis zu Mitte gemildert in dem man sie deutlich gekappt hat und aus ihr drei spitze und gleich hohe Zinnen gemacht Die mittlere ist etwas schlanker als die anderen beiden und besteht aus rotem Ziegelsteinmauerwerk In ihr ist eine kleine rundbogige Offnung ausgespart Ein kurzes Stuck darunter war eine etwas grossere rundbogigen Fensteroffnung eingelassen die aber wieder vermauert worden ist Dieses Fenster soll seine ursprungliche Form bewahrt haben Die Mitte der Fassade wird dominiert von zwei grossen heute rundbogigen Offnungen und zwar das Hauptportal und nicht weit daruber das grosste Fenster der Kirche Beide Offnungen sollen ursprunglich von hufeisenformigen Bogen uberdeckt worden sein Die seitlichen Giebelkanten sind aus besonders grossen Steinquadern deren Langsseiten jeweils wechseln Kurz unter der Fensterbrustung verlauft auf beiden Seiten eine Reihe auskragender flacher Steine unter denen der Giebel eines Pultdachs uber die ganze Giebelbreite anschloss Knapp uber der Hohe des Hauptportals sind vier Konsolsteine eingemauert die die Firstpfette des Pultdachs trug Diese Relikte bestatigen dass die seitlichen Galerien des Atriums von einer Galerie entlang der Fassade verbunden waren der gleichzeitig als Vordach zum Hauptportal diente Querhaus und Glockenturm Bearbeiten nbsp Kirche St Michel Chorpartie von SOUrsprunglich uberragten die Querhausarme auf beiden Seiten im Bereich des funften Jochs das Mittelschiff um je etwa 15 50 Meter Das Erdgeschoss gehort zum Bauabschnitt aus dem 10 Jahrhundert Die ehemals beiden Glockenturme uber den Enden der Querhausarme sind offensichtlich in der ersten Halfte des 11 Jahrhunderts errichtet worden vermutlich zwischen 1040 und 1046 Da im Jahr 1839 der Nordwestturm mit seinem Unterbau im Erdgeschoss und dessen Kapelle eingesturzt sind hat sich nordwestliche Querhausarm entsprechend verkurzt Er steht heute auf einem leicht rechteckigen Grundriss und wird von einem leicht geneigten Satteldach uberdeckt mit der gleichen Eindeckung und der Traufausbildung wie beim Langhaus jedoch in dessen Querrichtung Ihre Traufhohen liegen etwas uber den Pultdachfirsten der Seitenschiffe ihre Firsthohe knapp unter den Traufhohen des Mittelschiffs Seine Wande weisen keine Fensteroffnungen auf nbsp Turm von Nordost mit QuerhauskapellenDer sudostliche Querhausarm besitzt zwischen dem Turm und dem Mittelschiff die gleiche Form wie die auf der nordwestlichen Gegenseite Der Glockenturm besitzt oberhalb des Querhausdachs einen quadratischen Umriss von etwa 9 9 Metern Nach der Rekonstruktion des Architekturmodells besassen die Turme ursprunglich ein geschlossenes Sockelgeschoss mit einem etwas grosseren Umriss dessen Ruckversatz etwa in Hohe der Seitenschifftraufen lag und kaum wahrnehmbare Abwartsausstellungen der Wande aufweist Dieser Sockel mit seinem Ruckversatz ist nur noch in seinen oberen Teilen auf der Nordostseite des Turms zu sehen Das gilt auch fur das erste Turmgeschoss dessen Hohe nur dort in ganzer Hohe erscheint Heute wird der Turmsockel und mehr als die halbe Hohe des ersten Turmgeschosses des Sudostturms von einem nachtraglich vorgemauerten steil nach aussen abgeschragten Sockel stabilisiert und zwar nur auf der Sudwest Sudost und ein kurzes Stuck auf der Nordostseite Die Oberkante des neuen Sockels liegt gut einen Meter unter den Brustungen der Fenster des ersten Turmgeschosses Das hier ausgewahlte schlichte Mauerwerk aus unregelmassigen Hausteinen ahnlich dem der Schiffe und ohne jegliche Dekorationen wie beim Turm lasst darauf schliessen dass die Baumeister unter heftigem Druck standen der auf fortschreitende Rissbildungen im Turmmauerwerk zuruckzufuhren war Im Grundriss der Kirche sind auch inneren Verstarkungen des Turms erkennbar die auf die zweite Halfte des 11 Jahrhunderts datiert sind Das lasst darauf schliessen dass auch die ausseren in dieser Zeit erfolgt sind Ob diese Aussteifungen auch am Nordwestturm durchgefuhrt wurden geht nicht aus den Quellen hervor Der Turm ist uber dem ursprunglichen Sockel etwa dreimal so hoch wie seine Breite Die Gliederung der Turmseiten erfolgte im Lombardischen Baustil mit sechs Wandnischen geringer Tiefe Die vertikale Unterteilung ubernehmen einfache kantige Lisenen breitere an den senkrechten Turmkanten und halb so breite in der Mitte der Wand Die horizontale Teilung in drei unterschiedlich hohe Turmgeschosse ubernehmen zwei Gesimse aus dreiteiligen Rundbogenfriesen kombiniert mit zwei Zahnfriesen uber dem ersten Geschoss und einem einfachen Fries aus Ziegelsteinen uber dem zweiten Geschoss Das dritte und oberste Geschoss wird oben abgeschlossen durch ein vierteiliges Rundbogenfries Damit oberflachenbundig folgt noch ein kurzes Stuck Wandflache das von funf kantigen Zinnen bekront wird dessen Zwischenraume etwas schmaler sind als die Zinnen Das Architekturmodell zeigt statt der Zinnen flach geneigte Pyramidendacher vermutlich eine altere Ausfuhrung Die Zinnen waren eine Verteidigungsnachrustung vor dem 13 14 Jahrhundert Das erste Geschoss war etwa so hoch wie die Turmbreite Auf jeder Wandseite sind zwei kleine rundbogige Fenster ausgespart jeweils leicht aus der Mitte der Nischen nach innen versetzt Das zweite Geschoss ist etwa 2 3 so hoch wie das erste sonst aber ausserlich gleich gestaltet Das dritte Geschoss ist kaum doppelt so hoch wie das zweite Wegen des deutlich hoheren Anteils an Offnungsflachen sollten hier wohl ein Glockenstuhl untergebracht werden In jeder Wandseite sind vier rundbogige Zwillingsarkaden ausgespart Die ausseren Kanten der Offnungen sind als kantige Ruckversatze ausgebildet Die Bogen stehen in der Mitte gemeinsam auf einer Rundsaule die mit einem lang gestreckten Kapitell ausgerustet ist Die Klangoffnungen sind nicht in der Nischenmitte sondern zur Wandmitte hin leicht versetzt angeordnet Uber den Bogen der oberen Klangoffnungen ist jeweils eine kreisrunde Klangoffnung mit dem gleichen Durchmesser ausgespart Auf der Sudostseite des Turms kragen zwei steinerne Wasserspeier aus die jeweils im zweiten Bogen von aussen des Frieses angeordnet sind Sie entwassern die begehbaren Dachflachen des Turms hinter den Zinnen nbsp Turmende Sudostseite DetailDer erhaltene Turm ist ein wunderbares Beispiel fur die Architektur des premier art roman meridional Auch sein Mauerwerk des 11 Jahrhunderts zeigt diesen Charakter der sich deutlich von dem der vorromanischen Bauten unterscheidet Es besteht aus sorgfaltig geschnittenen Bruchsteinen die in einem regelmassigen Mauerverband aufgeschichtet sind Auf den Nordostseiten der Querhausarme schloss einst jeweils ein Zwillingspaar von Querhauskapellen an von denen die nordwestlichste seit dem Einsturz des Nordwestturms nicht mehr erhalten ist Die Kapellen stehen auf Grundrissen aus je einem Quadrat das von einem Halbkreis abgeschlossen wird Sie werden von flach geneigten Satteldachern an die sich halbe Kegeldacher anschliessen uberdeckt Eindeckung und Traufausbildungen entsprechen denen der Schiffe Ihre Firste reichen bis knapp unter die ursprunglichen Ruckversatze der Turmsockel In den Kapellenachsen ist je ein kleines rundbogiges Fenster ausgespart In der zentralen Achse der Kirche schliesst an die Nordostwand des Mittelschiffs der im Grundriss rechteckige Chorraum an der aus den deutlich niedrigeren Pultdachern des Chorumgangs herausragt Der Chorraum ist etwas schmaler als das Mittelschiff und war ursprunglich niedriger als dieses siehe Modell Mit dem Einzug gotischer Gewolbe gegen Ende des 14 bis Anfang des 15 Jahrhunderts wurde die Chorhohe fast auf die des Mittelschiffs vergrossert Dementsprechend ist das Satteldach des Chors heute eine Verlangerung des Mittelschiffdachs Auf den Seitenwanden des Chors wird die inneren Aufteilung in zwei Joche von drei Strebepfeilern markiert In Hohe der Querhaustraufen gibt es zwischen den Strebepfeilern einen leichten Ruckversatz der mit einer Reihe Dachziegeln eingedeckt ist Daruber ragen auf jeder Chorseite zwei Giebelwande in Jochbreite auf die zusammen mit kleinen quer zum Hauptdach verlaufenden Satteldachern wie Dachgauben erscheinen Auf beiden Seiten des Chors ist in jeder dieser Wande ein rundbogiges Fenster ausgespart die den Chor belichten Der Nordostgiebel des Chors wird durch den Anschluss der Strebepfeiler deutlich verbreitert Uber dem Dach des Kapellenanschlusses ist in dieser Wand ein kreisrundes Fenster ausgespart Die seitlichen Teile des Chorumgangs werden von Pultdachern uberdeckt deren Traufen etwa in Hohe der Kapellentraufen liegen Das Pultdach uber dem nordostlichen Umgang verlauft uber die ganze Chorbreite einschliesslich der seitlichen Umgangsteile Sein First liegt auf der Hohe der Traufen der seitlichen Umgangsteile An der nordostlichen Wand des Umgangs sind noch die beiden ausseren Apsidiolen erhalten auf halbkreisformigem Grundriss mit einem halben Kegeldach uberdeckt Ihre Firste liegen noch deutlich unter der Traufe dieses Umgangsabschnitts In den beiden Seitenwanden der Umgangsgalerien sind je zwei kleine rundbogige Fenster ausgespart Eine zweite Marienkapelle wurde im 18 Jahrhundert an den Chor und dessen Umgang in der Achse der Kirche angebaut Zu diesem Zweck musste vorher die mittlere Apsidiole des Chorumgangs abgerissen werden Ihr Grundriss besteht aus einem Quadrat mit einer etwas schmaleren halbkreisformigen Chorapsis Das Quadrat passt genau zwischen die beiden ausseren Apsidiolen Die Wande uber dem Quadrat reichen ein gutes Stuck uber die Pultdachfirste der seitlichen Chorumgange Die Nordwest und Sudostwand werden oberhalb des Dachs des nordostlichen Umgangs bis gegen die Chorwand gefuhrt In diesen Wanden ist jeweils in Kapellenmitte ein rechteckiges lang gestrecktes Fenster ausgespart Uber den im Quadrat stehenden Aussenwanden der Kapelle ragen die Wande im mittleren Abschnitt noch ein kurzes Stuck weiter auf in dem sie dort ein Achteck bilden das die innere Kuppel umschliesst Dieses Achteck wird von einem runden Dach in Form eines Kegelstumpfes uberdeckt das im Querschnitt glockenformig geschwungen ist Uber den Ecken des Quadrats sind dreieckige Flachen entstanden die mit kleinen Dachern in Form von halben Pyramiden uberdeckt sind Zwischen Kapelle und Chor verbindet ein Satteldach die beiden Baukorper Aus dem First des Kegeldachs der Kapelle ragt eine runde Dachlaterne heraus die von acht Saulen umstanden ist die ein auskragendes Kegeldach aus Metall tragen Zwischen den Saulen erkennt man vier segmentbogige Fenster Die Chorapsis wird von einem halben Kegeldach uberdeckt Die Dacher der Kapelle sind steiler als die der Kirche aber wie diese mit roten Hohlziegeln eingedeckt nbsp Mittelschiff zum ChorInneres der Michaelskirche Bearbeiten Die Bauwerksubstanz im Innern der Kirche zeigt ein unverputztes praromanisches Natursteinmauerwerk aus unregelmassig versetzten Hausteinen unterschiedlicher Formate wie es auch an den ausseren Bauteiloberflachen uberwiegend zu finden ist Langhaus Bearbeiten Das dreischiffige Langhaus besteht aus einem vierjochigen Mittelschiff das noch um ein funftes zwischen den Querhausarmen verlangert ist und aus zwei Seitenschiffen die uber die Joche eins bis vier reichen Die Unterteilung in gleich breite Joche kannten die praromanischen Baumeister noch nicht so dass die Arkaden in den Scheidewanden nicht nach den spateren Gurtbogenunterteilungen ausgerichtet werden konnten Ihre rundbogigen Offnungen sind nicht in der Jochmitte angeordnet sondern grenzen jeweils an den sudwestlichen Rand der gotischen Joche Die einst hufeisenformigen Bogen der Arkaden im Bereich der Seitenschiffe wurden in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts in rundbogige geandert Von den gegen Ende des 14 bis Anfang des 15 Jahrhunderts eingebauten gotischen Kreuzrippengewolben in den funf Jochen des Mittelschiffs sind lediglich die leicht angespitzten Gurtbogen erhalten deren leicht trapezformige Bogen aus Keilsteinen zusammengesetzt sind die etwa in 2 3 der Wandhohe auf Kragkonsolen stehen deren auskragenden Teile die Form zugespitzter auf den Kopf gestellter halber Pyramiden besitzen Von den deutlich schlankeren Kreuzrippen sind nur noch die unteren kurzen Reststucke erhalten die beidseitig neben den Gurtbogen auf ahnlichen aber deutlich kleineren Kragkonsolen stehen Sie weisen einen trapezformigen Querschnitt auf Die Gurtbogen tragen Zwickel aus verputztem Mauerwerk die oberseitig vom First zu den Traufen abgeschragt sind Sie werden von jeweils funf Pfetten durchstossen die oberseitig mit den schragen Zwickeln bundig abschliessen Auf und quer zu den Pfetten liegen in engen Abstanden Sparren die wiederum eine Holzschalung tragen Die holzerne Dachkonstruktion ist in dunkelbraunem Farbton impragniert Die Westwand des Mittelschiffs wird in der Achse von einer grossen rechteckigen Portaloffnung durchbrochen die aussen rundbogig ist Kurz daruber ist ein grosses rundbogiges Fenster ausgespart uber das die Nachmittagssonne das Schiff in goldenes Licht taucht Das aussen im Giebel vorhandene kleine rundbogige zugemauerte Fenster ist innen nicht zu erkennen nbsp Mittelschiff SO Scheidewand mit Gewolbe u Dachkonstr In der sudostlichen Scheidewand ist in den Jochen zwei bis vier je ein rundbogiges Fenster ausgespart dessen Gewande nach innen stark aufgeweitet ist und es dadurch grosser erscheinen lasst Die innere Brustungskante reicht ein gutes Stuck unter die Kragkonsolen hinunter Von den aussen noch zu sehenden vier Fenster ist offensichtlich eins innenseitig vermauert worden Die Seitenschiffe sind von halben Tonnengewolben uberdeckt die nach dem Einbau der gotischen Gewolbe die Aufgabe von Strebepfeilern ubernehmen und diese entbehrlich machen Im sudostlichen Seitenschiff sind drei kleine rundbogige Fenster ausgespart deren innere Brustungskanten in Hohe der Gewolbeansatze liegen In diesem Schiff wurde im 13 14 Jahrhundert vor die Aussenwand eine zusatzliche Wand vorgemauert vermutlich um die Wand zur Ableitung der Gewolbelasten aus dem Mittelschiff zu verstarken Dadurch ist das gegenuber dem dritten Joch ursprunglich vorhandene Sudostportal mit Hufeisenbogen verschwunden ist Die sudwestliche Kopfwand weist unten eine breite Blendarkade auf dessen Nischengrund verputzt ist Ganz oben schneidet ein rechteckiges Fenster die Gewolberundung an Am Nordostende offnet sich eine grosse Arkade mit einem hufeisenformigen Bogen in das Querhaus Das nordwestliche Seitenschiff ist etwas schmaler als das nordwestliche da man hier auf einen nachtraglich Einzug einer aussteifenden Wand verzichtete Wie im gegenuberliegenden Seitenschiff war auch hier gegenuber dem dritten Joch ein hufeisenbogiges Portal ausgespart von dem heute nur noch eine flache Nische Zeugnis ablegt Gegenuber dem vierten Joch wurde dann nachtraglich ein neues segmentbogiges Portal geoffnet Die Ursache dieser Veranderung geht nicht aus den Quellen hervor Sie entstand jedenfalls deutlich vor dem Einbau des neuen Portals gegenuber dem ersten Joch in der Mitte des 20 Jahrhunderts Die Fenster entsprechen denen des gegenuberliegenden Seitenschiffs wie auch die Blendarkade auf der sudwestlichen Kopfwand und die Arkade in der Nordostwand Querschiff mit Kapellen Bearbeiten nbsp Querhauskapelle mit Madonna nbsp Michaelskirche Chor HauptaltarVor dem Chorraum gibt es keine ausgeschiedene Vierung wie man sie sonst von romanischen Grundrissen kennt Dieser Bereich ist eigentlich hier eine Verlangerung des Mittelschiffs um ein weiteres ein funftes Joch So verbleiben fur das Querschiff nur die beiden Querschiffarme der nordwestliche und sudostliche Dem ersten fehlt heute sein ausserer Abschnitt mit der zugehorigen Kapelle die dem bekannten Einsturz des Turms zum Opfer gefallen ist Er ist entsprechend kurzer Die Querschiffarme werden quer zum Mittelschiff von halbrunden Tonnengewolben uberdeckt deren Ansatze ohne Zasur knapp uber den Scheiteln der Arkaden zum Mittelschiff liegen Die Unterteilungen der Querschiffe erfolgten est nach ihrer Entstehung Unter dem Sudostturm wurden in der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts die Wande durch Vormauerungen innenseitig verstarkt vermutlich zusammen mit den aussenseitigen steil abgeschragten Stabilisierungen An die Nordostwand der Querschiffarme war einst je ein Kapellenpaar angebaut von denen das sudostliche vollstandig erhalten ist Die Kapellen stehen jeweils auf dem Grundriss eines Quadrates an das eine halbkreisformige Apsis anschliesst Sie sind von Kalotten uberdeckt in Form einer Tonne an die eine halbe Kuppel anschliesst In der ausseren Kapelle wurde die ursprunglich grossere Arkadenoffnung bis auf eine kleine Tur zugemauert Die inneren Kapellen und ihre Zugange sind wie ursprunglich erhalten In sie offnet sich je eine fast gleich breite Arkade die von einem Hufeisenbogen uberdeckt ist Eine drei und funfstufige Treppe uberbruckt den Hohenversatz der Fussboden In der Achse der Apsis ist je ein kleines rundbogiges Fenster ausgespart Ein weiteres Fenster verband die Kapellen untereinander Die Zugange zu den Chorumgangen zwischen Chor und Kapellen haben fast die gleiche Hohe wie die Kapellenarkaden Die gut einen Meter breite Offnung ist in etwa halber Hohe durch einen waagerechten Sturz unterteilt Die untere Offnung ist rechteckig die obere wird von einem Hufeisenbogen uberdeckt Man erkennt das dahinter anschliessende halbe Tonnengewolbe das die obere Offnung leicht anschneidet Die Arkade des Triumphbogens ist allseitig etwas kleiner als das Mittelschiff und seine Gurtbogen Die seitlichen Kanten bilden kraftige Ruckversatze zu dem schmaleren Chorraum Die Bogenansatze liegen entsprechend etwas tiefer als die des Mittelschiffs Chorraum Bearbeiten nbsp Michaelskirche Chor Durchlass zur MarienkapelleDer Chorraum steht auf seinem ursprunglich rechteckigen Grundriss Er ist etwas schmaler als das Mittelschiff Er wird uberdeckt von zwei Kreuzgratgewolben die von einem schmalen schwach angespitzten Gurtbogen getrennt sind Die Schildbogen sind ebenso leicht angespitzt Die Querschnitte und Auflager der Gurtbogen und Kreuzrippen entsprechen denen des Mittelschiffs Ihre Hohenlage ist etwas geringer als die des Schiffs Die Kreuzrippen treffen sich in einem runden scheibenformigen Schlussstein In den beidseitigen Schildbogen ist je ein schlankes rundbogiges Fenster ausgespart dessen Gewande leicht aufgeweitet ist In der Achse der Giebelwand des Chors ist zuunterst eine segmentbogige Turoffnung ausgespart Knapp daruber ist eine recht grosse gedrungene rundbogige Arkade ausgespart in der zeitweise eine Orgel eingebaut war Heute ist darin ein hohes Kruzifix auf einem kraftigen Sockel aufgestellt Man kann durch sie hindurch bis in die Marienkapelle hineinsehen Ein gutes Stuck uber dem Bogenscheitel ist ein kreisrunder Okulus mit nach innen aufgeweiteten Gewanden ausgespart rechts neben den unteren beiden Aussparungen ist eine spitzbogige Wandnische eingelassen deren Brustung auf halber Turhohe liegt Sie diente offensichtlich zur Ausstellung von Reliquien Ihr Hintergrund zeigt noch Uberreste von Putzmalerei uberwiegend ein Rautenmuster im unteren Bereich mehrfach geschwungene Textilfalten Der heutige Altar ist derjenige den Abt Garin gegen Ende des 10 Jahrhunderts aufstellen liess Er besteht aus einer massiven 2 25 1 37 Meter grossen weissen Marmorplatte mit dekoriertem Rand auf vier sechseckigen Stutzen aus dem gleichen Material Die Platte soll aus einem antiken Bauwerk Narbonnes stammen und weist viele Namensgravuren von Glaubigen aus dem 10 und 11 Jahrhundert auf Eine soll gar vom Abt Oliba stammen Der Altar war zwischenzeitlich entfernt worden ist dann aber von Pierre Ponsich 1912 1999 wiederentdeckt und nach Cuxa zuruckgebracht worden Chorumgang mit drei Apsidiolen Bearbeiten nbsp Nordost Chorumgang mit ApsidiolenAus ehemaligen offenen Durchgangen zwischen Chor und Kapellen entwickelte sich im 11 Jahrhundert in zwei Abschnitten ein richtiger Chorumgang zunachst die beiden Galerien seitlich des Chors die von halben Tonnengewolben uberdeckt werden Die Gange offnen sich in die Querschiffarme mit zwei ubereinander liegenden Offnungen Die untere ist rechteckig die obere wird von einem Hufeisenbogen uberdeckt In der Seitenwand offnet sich uber dem Gewolbeansatz ein kleines rundbogiges Fenster Die Gange offnen sich mit rundbogigen Durchlassen in den zweiten Abschnitt des Umgangs die nordostliche Galerie mit den ehemals drei sehr niedrigen Apsidiolen in denen einst Altare uber Grabern von Martyrern standen Die Galerie wird durch kaum schmalere rundbogige Arkaden in drei fast gleich breite Abschnitte unterteilt In ihren Kopfwanden und in den Achsen der beiden erhaltenen Apsidiolen sind kleine rundbogige Fenster ausgespart In der Achse der Chorwand ist ein segmentbogiger Durchlass und daruber eine grosse rundbogige Arkade ausgespart Marienkapelle Bearbeiten nbsp Michaelskirche Kuppel MarienkapelleDie zweite Marienkapelle dieses Klosters der jungste Bauabschnitt der Kirche ist genau zwischen den beiden ausseren Apsidiolen des nordostlichen Umgangsabschnitts angebaut Sie offnet sich aus dem Chorumgang uber eine rundbogige Arkade in Breite der ehemaligen mittleren Apsidiole aber deutlich hoher Sie steht auf einem quadratischen Grundriss an den ein Halbkreis anschliesst dessen Durchmesser nur wenig kleiner ist als das Quadrat Der wurfelformige Raum der Kapelle wird von einer Pendentifkuppel uberdeckt dessen gewolbte Zwickel sich in den Ecken weiter abwarts erstrecken Die halbkreisformige Chorapsis wird von einer Kalotte in Form einer halben Kuppel uberdeckt Die zentrale Kuppel der Kapelle weist in ihrem Scheitel einen kreisrunden Okulus auf uber den sich eine Dachlaterne erhebt und Licht in die Kapelle eindringen lasst Zusatzlich wird die Kapelle uber zwei schlanke rechteckige Fenster in den beiden Seitenwanden der Kapelle belichtet Die Wande und Kuppel der Kapelle sind glatt verputzt und weiss angestrichen Sudwestliche Anbauten an die Michaelskirche Bearbeiten Krypta mit erster Marienkapelle Bearbeiten nbsp Marienkapelle in der KryptaDie teilweise unterirdische Krypta wird im Sudwesten von der ersten Marienkapelle oder auch Krippenkrypta angeschlossen Es handelt sich um einen im Grundriss kreisformigen Raum der in ein Quadrat der Aussenwande eingeschrieben ist und von einem ringformigen Tonnengewolbe uberdeckt wird das von einer zentralen Saule und den umschliessenden Wanden getragen wird Nach Nordosten weist eine halbkreisformige Apsis deren gerundete Wand aussenseitig hervortritt Man betritt den Kapellenraum im Sudwesten uber ein einflugeliges Portal und uber eine weitere Tur im Nordwesten gelangt man in die ubrigen Raume der Krypta Das Marienheiligtum wird im Nordwesten und Sudosten von zwei Kapellen flankiert die den Erzengeln Gabriel und Raphael gewidmet sind Sudwestlich der Marienkapelle erstreckte sich in ganzer Breite der Krypta eine Galerie die von einer Halbtonne eingewolbt war und als Vorhalle diente uber die man heute die Krypta betritt Zwischen dem Marienheiligtum und den Fundamenten der Kirchenfassade erstreckt sich in ganzer Kirchenbreite der ubrige Teil der Krypta dessen Boden um vier Stufen hoher liegt als die drei benachbarten Kapellen Der grosse Raum wird in Querrichtung zur Kirche in drei durchgehende halbrunde Tonnengewolbe uberdeckt die auf je vier breiten Arkadenbogen aufliegen unter denen man nicht aufrecht hindurchgehen kann die jeweils auf drei Pfeilern aufstehen Die Gewolbe werden von je drei breiten Gurtbogen in vier Abschnitte unterteilt Das mittlere Tonnengewolbe uberdeckt einen Durchgang unter dem Atrium der sich auf der Sudostseite nach aussen mit einem grossen Portal fast in Gangbreite und auf der Nordwestseite mit einer Tur zum Kreuzgang hin offnet zu der eine sechsstufige Treppe hinauffuhrt In der Wand unter der Kirchenfassade offnen sich zwei rundbogige Nischen und aussenseitig zwei rundbogige Arkaden zu kleinen Raumen unter den Verlangerungen der Seitenschiffe der Kirche Darin gab es wahrscheinlich einige Grabstatten Reste der Dreifaltigkeitskapelle und des Atriums Bearbeiten nbsp Reste St TriniteekapelleDie ehemaligen erdgeschossigen Anbauten an die Fassade der Michaelskirche aus einem von Galerien umgebenen Atrium und der Dreifaltigkeitskapelle sind weitestgehend zerstort Von der nordwestlichen Seitenwand stehen noch Fragmente von der sudostlichen sind noch brustungshohe Reste erhalten die aussenseitig von Wandpfeilern unterteilt sind die ursprunglich Strebepfeiler der Galerie waren Von der grossen Treppenanlage im Sudwesten sind nur Reste erhalten in Gestalt einer schmalen Treppe in der Mitte der Kapelle Die Reste der Dreifaltigkeitskapelle reichen noch etwa einem Meter hoch uber das Niveau der Kirche Sie werden heute von einem modernen grosszugig verglasten Schutzbau uberdeckt der in der Regel nicht zuganglich ist Von der ehemaligen Nordwestgalerie des Atriums stehen noch Reste der Wand zum Kreuzgang Ihre nordwestliche Arkatur wurde durch eine geschlossene Wand ersetzt Das vermutliche Aussehen dieser Kapellenreste wie auch die vermuteten Rekonstruktionen der westlichen Anbauten an die Michaelskirche vor allem in Gestalt eines Architekturmodells sind weiter oben unter Romanische Erganzungen und Umbauten das Werk des Abtes Oliba beschrieben nbsp Kreuzgang Westgalerie innenKreuzgang sein Abriss und Wiederaufbau Bearbeiten nbsp Arkatur des Kreuzgangs Grafik Viollet le Duc 1856 nbsp Grundriss Kreuzgangecke Grafik Viollet le Dus 1856Etwa 75 Jahre nach Fertigstellung der Klostergebaude nahmen die kunstlerischen Aktivitaten in Cuxa mit dem Bau eines grossen Kreuzgangs einen neuen Anfang Seine Errichtung markiert die Geburtsstunde der romanischen Skulptur im Roussillon des 12 Jahrhunderts Leider haben die wechselvollen Ereignisse in seiner jungeren Geschichte seiner Unversehrtheit Schaden in nicht wieder gut zu machendem Ausmass zugefugt nbsp Kreuzgang nordl Ecke nbsp Kreuzgang Ostecke nbsp Kreuzgang Nordecke nbsp Kreuzgang von NWKurz vor der Revolution war er noch vollstandig erhalten Seinen damaligen Zustand kennt man aus einem von Castelnau angefertigten Plan der heute in den Archives nationales aufbewahrt wird Dieses Dokument ist Teil eines umfangreichen und spannenden Dossiers das die Beseitigung der drei Benediktinerabteien des Roussillon vorsah neben Cuxa noch Saint Martin du Canigou und Saint Marie in Arles sur Tec Der Grundriss des Kreuzgangs ein unregelmassiges Viereck war durch die noch bestehenden Gebaude vorbestimmt an die er sich anlehnte besonders durch das nordwestliche Seitenschiff den nordwestlichen Arm des Querschiffs der Kirche und die alten Konventsgebaude im Westen Die Bogen seiner Galerien standen auf Reihen aus einfachen Saulen die hin und wieder durch Pfeiler verstarkt waren An der Ostecke war eine Verbreiterung der Ostgalerie entstanden Deshalb musste man dort eine Massnahme gegen die Unregelmassigkeit im Grundriss treffen in dem dort zwei Gruppen von Doppelsaulen die normalen einfachen Saulen ersetzte Insgesamt spricht der Plan von Castelnau von 64 Saulen mit ihren Kapitellen die wirkliche Anzahl betrug allerdings 63 Als man 1952 die Westgalerie wieder aufbaute stellte sich heraus dass diese nicht aus 14 Saulen wie im Plan sondern nur 13 umfasste Stiche aus der Zeit der Romantik etwa der des Chevalier de Basterot 1824 1825 oder der von Villeneuve 1835 zeigen dass der Kreuzgang damals langsam zur Ruine wurde nachdem die Kirche verlassen worden war Wenn die Sudostgalerie heute auch noch ziemlich vollstandig erscheint so ist doch die Ostgalerie zum grossten Teil verschwunden Dieser traurige Eindruck wird noch verstarkt wenn man den Verhandlungen nachgeht die 1841 zwischen dem Eigentumer von Cuxa und der archaologischen Kommission von Narbonne gefuhrt worden sind Es ging dabei darum den Kreuzgang zu demontieren und im Garten des Erzbischofs von Narbonne wieder aufzurichten Zu dem Zeitpunkt waren nur noch 37 Saulen mit ihren Kapitellen in situ Immerhin liess man die grosse Brunnenschale inmitten des Kreuzganghofs unversehrt Sie stammt wie alle skulptierten Elemente des Kreuzgangs aus rosa Marmor von Villefranche Kein Zweifel besteht daran dass die fehlgeschlagenen Verhandlungen mit Narbonne letztendlich eine Entscheidung begunstigten die fatale Folgen haben sollte Nicht lange danach wurden die Reste des Kreuzgangs mit Ausnahme von neun Arkaden in der Sudecke abgebaut die bis zum Ende des 19 Jahrhunderts stehen geblieben war Die einzelnen demontierten Marmorteile traten im Allgemeinen keinen weiten Weg an Nur zwei Kapitelle gelangten ausnahmsweise bis nach Aniane Herault wo sie sich im Park des Friedensrichters Verniere der oberen Galerie des Kreuzgangs von Saint Guilhem le Desert zugesellen sollten die dort fast vollstandig wiederaufgebaut war Die meisten Einzelteile verblieben aber bei Privatleuten im nahen Prades oder in der naheren Umgebung Zu Beginn des 20 Jahrhunderts beschloss der in Moret sur Loing ansassige amerikanische Bildhauer George Grey Barnard einen Antiquitatenhandel zu eroffnen weil er dringend Geld benotigte Ende 1906 Anfang 1907 begann er eine regelrechte Jagd auf Kreuzgange in den sudlichen Departementen Frankreichs Dabei kam er durch Montpellier Perpignan und Prades und war ganz hingerissen Wenn ich in diesen wunderbaren alten Dorfern bin gehen mir die alten Steine ins Blut Er wollte gerne seine Begeisterung den Direktoren amerikanischer Museen mitteilen die er fur potentielle Kunden hielt Am 6 Februar 1907 schrieb er an Sir Casper Purdon den Direktor Metropolitan Museums in New York uber die romanischen Skulpturen von Saint Michel de Cuxa Nach Monaten voller Schwierigkeiten ist es mir gelungen die Halfte eines seltenen Schatzes zu erwerben und ich halte eine Option fur die andere Halfte Es handelt sich um einen vollstandigen Kreuzgang aus dem 11 Jahrhundert Es ist einer der schonsten Kreuzgange Frankreichs und stammt aus einem der altesten Kloster Dieser Kreuzgang hat eine Geschichte wie kein anderer in Frankreich oder in Europa ein Teil davon befindet sich noch in den Kellern der Abtei Dies wird fur die Amerikaner die nicht nach Europa kommen konnen wie ein Gedicht sein Er musste mir eine schone Summe einbringen Ich glaube dass ich eine Summe von 40 000 oder 50 000 Dollar verdiene und dass es dies wert ist Wenn er in Europa komplett in situ ware konnte man ihn nicht kaufen Elie de Comminges hat anhand der Aufzeichnungen aus den Barnard Archiven im Philadelphia Museum of Art und dem Metropolitan Museum of Art in New York detailliert die Machenschaften untersucht die der Bildhauer Antiquitatenhandler mit Unterstutzung des Burgermeisters von Prades August Bernard betrieb um sich die Kapitelle und andere Marmorskulpturen aus Cuxa anzueignen Die einzelnen Operationen sind von unterschiedlicher Bedeutung Da ist zunachst der Verkauf von zwei einfachen Kapitellen mit Saulen und Basen fur 200 Francs und einem weissen Marmorfragment fur 15 Francs durch Th Doutres am 12 Januar 1907 Das umfangreichste Geschaft wurde mit einem gewissen Pellet getatigt Es handelte sich dabei um 15 Kapitelle 9 Saulen und 9 Arkaden Da Pellet so getan hatte als ob er sein Wort zurucknehmen wurde bot der Burgermeister von Prades Barnard an den Zauderer unter Druck zu setzen und ihm mit gerichtlichen Schritten zu drohen Mehrmals ging Barnard sogar so weit dass er das demontierte Kapitell das beispielsweise eine Pergola schmucken sollte durch eine Kopie aus gegossenem Zementmortel ersetzte Ein Zettel mit der Aufschrift Cuxa Cloister im Philadelphia Museum of Art fasste die Aufstellung zusammen 63 Kapitelle 27 Saulenbasen 16 Saulen 9 Arkaden und 5 Deckenplatten Das ganze hatte ihn ungefahr 16 000 Francs gekostet Wir wissen dass der Dollar damals etwa 5 50 Francs wert war Barnard gab also weniger als 3 000 Dollar fur einen Kreuzgang aus Unter den gleichen Bedingungen hatte er sich auch das Aussenportal des Klosters angeeignet Schliesslich sollten ihm aber doch einige Elemente entgangen sein und zwar die elf Arkaden die Mitte des 19 Jahrhunderts in den Badern der Stadt Prades aufgestellt worden waren Am 21 Januar 1907 verhandelte er daruber mit der Eigentumerin Madame Balalude Saint Jean Er war damals bereit 5 500 Francs zu zahlen leistete eine Anzahlung von 500 Francs bei Unterzeichnung des Vertrages und verpflichtete sic die Saulenreihe durch Pfeiler und Bogen aus Backsteinen zu ersetzen Nachdem sie sechs Jahre auf die vereinbarte Zahlung gewartet hatte forderte Madame Balalud de Saint Jean im Dezember 1912 Barnard auf Kaufpreis und Zinsen zu begleichen nbsp SudostgaletrieWahrend sich Barnard anschickte seinen Kauf endgultige in Besitz zu nehmen wird ihm vom Untersekretar im Kultusministerium Leon Bernard eroffnet dass die Bauwerke unter Denkmalschutz gestellt werden sollten Barnard nahm das zunachst nicht ernst und entgegnete der Pressekampagne von Horace Chauvet in der Zeitung L Independent Perpignan Ich kann mir nicht erklaren warum die Stadt erst jetzt daran denkt die Kapitelle als historische Monumente zu klassifizieren Die Presse musste erst Larm schlagen damit der Staat daran dachte diese Massnahme zu ergreifen die durch nichts gerechtfertigt und unerklarlich ist Denn es handelt sich hierbei nicht um ein Baudenkmal oder ein Gebaude von historischem Wert sondern um bedeutungslose Uberreste der ehemaligen Abtei Saint Michel de Cuxa Uberreste wie man sie in allen Garten allen Hausern und in der ganzen Gegend um Saint Michel findet Ich glaube darauf hinweisen zu mussen um meine Eindruck besser zu rechtfertigen dass ich nicht wie behauptet die Kapitelle gekauft habe um damit Handel zu treiben sondern um sie jungen amerikanischen Kunstlern als Modelle zur Verfugung zu stellen Sie wollen ein Metier erlernen das sich auf Beispiele franzosischer Steinmetze grundet und Amerika bewundert diese Kunst sehr Wenn die franzosische Regierung entgegen meiner Erwartung darauf besteht diese Kapitelle unter Denkmalschutz stellen zu wollen sehe ich mich veranlasst alle meine Rechte geltend zu machen und die Entschadigung zu fordern die mir zusteht nachdem ich mich in der Sache engagiert und Vertrage mit den Arbeitern unterschrieben habe Daruber hinaus werde ich die Sache meiner Regierung ubergeben Gleichzeitig traf Barnard heimliche Vorbereitungen Er wollte die Arkatur von Prades nach Moret und von dort aus nach New York schicken lassen Plotzlich vollzog er jedoch eine Kehrtwendung Er fugte sich und schenkte der Stadt Prades die zwolf Saulenschafte mit ihren Kapitellen um die es in diesem Streit ging Sie wurden bevor sie nach Cuxa zuruckkehrten vor der Sudwestfassade der Kirche aufgestellt Barnard gab ubrigens seine Jagd nach romanischen Kapitellen in dieser Gegend keineswegs auf sondern setzte sie bis nach 1925 fort Im Amerika wohin er seine Anschaffungen brachte neben dem Kreuzgang von Cuxa auch die von Saint Guilhem le Desert von Wonnefont und Trie richtete Barnard auf seinem Besitz Washington Heights in New York ein Museum ein Am 14 Dezember 1914 offnete es seine Pforten The Cloisters war geboren denn so nannte er selbst das Museum Am 6 Juli 1925 kaufte John D Rockefeller die Sammlung fur 600 000 Dollar und schenkte es dem Metropolitan Museum of Art Bis der Bau fertig gestellt war der die Sammlung heute beherbergt blieb sie an ihrem ursprunglichen Standort auf dem Gelande das Barnard gehort hatte Das neue Museum wurde am 16 Mai 1936 eingeweiht drei Wochen nach dem Tod von Barnard am 24 April Hauptartikel The Cloisters nbsp Das Museum The Cloisters New YorkIn Cuxa legte Sylvain Stym Popper 1952 die Bodenflache des ehemaligen Kreuzgangs frei Sie liegt immerhin um elf Stufen tiefer als das Niveau des Kirchenbodens so dass man im 12 Jahrhundert als der Kreuzgang errichtet wurde die Grundmauern des nordwestlichen Seitenschiffs der Kirche freilegen eventuell auch unterfangen musste Mit Zustimmung der Commission des Monuments historiques begann der fur die Restaurierung verantwortliche Architekt in der Sudostgalerie mit der Wiedererrichtung der Arkaturen die den Innenhof von den Galerien trennen deren erhaltenen Teile dank der gemeinsamen Anstrengungen zahlreicher Gleichgesinnter in den vorausgegangenen Jahren aus verschiedenen Gegenden Frankreichs zusammengetragen worden waren Da man nicht immer feststellen konnte wo die Teile ihren Standort im ursprunglichen Bauwerk hatten und da ausserdem einige Einzelstucke die sicher aus Cuxa stammten nicht unbedingt zum Kreuzgang gehoren mussten kann man nicht sagen die umfassenden Restaurierungsarbeiten hatten die ursprungliche Substanz detailgetreu wiederhergestellt Ziel dieser Unternehmungen konnte es im Wesentlichen nur sein die Kapitelle in angemessener das heisst in etwa ursprunglicher Hohe wirkungsvoll zu prasentieren In der Sudostgalerie stellte man die Arkaden auf die sich zwischenzeitlich in Prades befanden Diese Galerie wurde mit einem passenden Kapitell vervollstandigt das von einem anderen Ort stammt Ausserdem errichtete man zwei Eck und einen Zwischenpfeiler ganz nach dem Plan von Castelnau Schliesslich wurde diese Galerie mit einem mit Monch Nonnen Ziegeln eingedeckten Pultdach uberdeckt Die Ostgalerie schliesst in vier neuen Arkaden die beiden Gruppen von Zwillingsarkaden ein die ursprunglich schon ihren Platz an dieser Stelle hatten und durch einen glucklichen Zufall wiedergefunden wurden Darauf folgt eine grosse Lucke bis zur Nordecke die wiederaufgebaut worden ist um vor allen die Ausmasse des Kreuzgangs anschaulich zu verdeutlichen Zu diesem Zweck errichtete man funf Arkaden in der Ostgalerie und drei in der Nordgalerie Da nicht genugend Teile zur Verfugung standen konnten diese Arkaden nicht weiter fortgefuhrt werden Alle weiteren vorhandenen Kapitelle wurden fur die Westgalerie eingesetzt die sich an den Westflugel der alten Klostergebaude anlehnt wahrscheinlich dem Refektorium welches kurzlich restauriert wurde dessen Seitenwand aus dem 10 Jahrhundert stammt Die Arkaturen umfassen hier zwei Gruppen von je sechs Saulen die von Pfeilern eingerahmt sind Um sie ganzlich zu schliessen ware eine dritte Gruppe erforderlich gewesen Der wiederaufgebaute Kreuzgang von Cuxa macht auf den ersten Blick den Eindruck einer Ruine was keineswegs beabsichtigt war Man wird dann aber bald eines Besseren belehrt durch die Fulle an neuem Material und die Klarheit des Mauerwerks In der Sudostgalerie entlang der Kirche kann man den ureigenen Stil des Kreuzgangs von Cuxa am besten studieren Alle Kapitelle sind aus dem rosa Marmor von Villefranche aus Wurfeln von 43 bis 44 Zentimetern Seitenlange geschnitten Sie sind mit grossen quadratischen Abaki gedeckt die an ihren Unterseiten nur schlicht ausgekehlt sind und keinen weiteren Schmuck aufweisen nbsp Kapitell Lowen seitlich stehend nbsp Kapitell Lowen fressen Tiere Mensch halt deren ArmeDie dekorativen Motive aus der Tier und Pflanzenwelt haben alle eine Grundstruktur die sich an die des korinthischen Kapitells anlehnt das bedeutet dass sie alle mit Eckvoluten ausgestattet sind die aus langen oft schmucklosen mitunter auch mit Netzmustern oder mit Blattschmuck uberzogenen Schaften hervorgehen Sie entspringen oft aus dreifachen Festons die einen mittleren Kordelstab kronen Die Ecken und die Mitte des Kapitells sind oben durch kleine Wurfel markiert mit der Fratze eines Ungeheuers oder einem menschlichen Gesicht mit meist groben Gesichtszugen vollen Wangen und vorstehendem Kinn Manchmal beschrankt sich das florale Element auf vier grosse Blatter in den Ecken die als Trager verschiedener anderer Motive dienen wie gelappte Blatter und Bluten im Flachrelief einfache parallel zum Rand gemeisselte Verzierungen Verschiedentlich erscheint auch der gedoppelte korinthische Kranz wieder die Blatter wirken dann dicker wie ubereinander geschichtet Perlschnure verzieren Rippen oder Rander Die Eckblatter beherbergen hin und wieder Adler die ihre Schwingen uber den ganzen Korb des Kapitells ausbreiten und den Wulst des Astragals Verzierung zwischen Saulenhals und Kapitell mit den Krallen umschliessen Die Federn sind ebenso einfach wie die Zierblatter gezeichnet auf den Vogelleibern kleinteilig an Flugeln und Schwanz lang und schmal Verschiedene Oberflachen sind mit schrag verlaufenden schmalen ubereinander angeordneten Rillen strukturiert die ein subtiles Spiel von Licht und Schatten ergeben Schliesslich sind da die gedrungenen Monster mit uberproportional grossen Kopfen auf einem wulstig vorquellenden Rumpf Die Hinterlaufe sind angewinkelt als konnten sie das Korpergewicht nicht tragen Besondere Aufmerksamkeit erweckt der Grimassen schneidende Kopf dessen grosses Maul mit einer umlaufenden Kordel verziert ist und ein machtiges drohendes Gebiss erkennen lasst Dieser Kopf ahnelt dem der Lowen die sich auf einem anderen Kapitell gerade anschicken ihre Beute zu verschlingen vor der nur noch zwei Vorderbeine aus den Ecken des Mauls heraushangen Der Lowe kommt auch in anderen zoomorphen Kompositionen vor Manchmal folgen die Tiere einander in einem durchgehenden Fries dargestellt der Korper im Profil und der riesige Kopf frontal mit offenem Maul und heraushangender Zunge Auf einem anderen Kapitell wird dieses Thema geschickter und phantasievoller ausgefuhrt der Ubergang vom Kopf zum Rumpf und ihre Bewegung erscheinen naturlicher Die gelockte Mahne ist durch lange Fransen ersetzt die fast bis zu den Beinen hinabhangen Die schmale Zunge lauft spitz zu nbsp Kapitell pflanzliche und ornamentale Deko nbsp Kapitell Lowen folgen einanderAn anderer Stelle ist das Thema komplexer gestaltet Vier Lowen stehen sich jeweils paarweise gegenuber und zwar so dass je zwei Tiere an den Kapitellecken durch einen gemeinsamen Kopf vereint sind Man sieht also jeweils einen Kopf fur zwei Korper wie es auch Bernhard von Clairvaux beobachtet hatte Auf einem anderen Kapitell ist ein ahnliches Motiv dargestellt Vier Lowenkorper vereinen sich jeweils paarweise in einem Kopf auf den gegenuberliegenden Ecken eines Kapitells und uberwaltigen ein Tier das nicht eindeutig herausgearbeitet ist Die beiden anderen Ecken sind durch je eine Fratze hervorgehoben deren Grimasse grosse dreieckige Zahne entblosst Unbestreitbar ist die Einheit dieser Serie von Kapitellen so dass man sie einem einzigen Kunstler zuschreibt der Meister des Kreuzgangs von Cuxa genannt werden konnte Es handelt sich um einen Bildhauer voller Schopfungskraft der es verstand mit grosser Klarheit zu komponieren und sich deutlich auszudrucken wusste Bei den zwei Gruppen von Doppelkapitellen die am Sudende der Ostgalerie wiederaufgebaut worden sind bewegt man sich weiterhin auf gesichertem Terrain denn sie haben ihren ursprunglichen Platz wiedereingenommen Aufgrund von stilistischen Kriterien sind sie mit grosser Sicherheit dem oben erwahnten Meister zuzuordnen Auch hier werden vegetabile mit zoomorphen Motiven verbunden Das erste Paar stellt den Fries schwerfallig schreitender Lowen dar neben grossen Blattern mit geperlten Mittelrippen und kleineren gelappten Blattern Die zweite Gruppe vereint das Kapitell mit der doppelten Ringkrause aus dichtem Blattwerk mit dem Kapitell der Adler die ihre Schwingen ausbreiten Die Mitte unter dem ausgekehlten Abakus nimmt jeweils wie eine kleine Konsole eine menschliche Maske mit vollem Gesicht und in die Stirn fallenden Haaren ein Die vier Kapitelle am Ostabschluss der ehemaligen Nordgalerie bilden im Gegensatz dazu eine bunt zusammengewurfelte Gruppe Zwei sind mit je einer Reihe grosser Blatter dekoriert und ahneln darin anderen Beispielen aus der Sudostgalerie Sie haben wohl auch ursprunglich schon zum Kreuzgang gehort Ein weiteres Kapitell mit Adlern ist dagegen in einer bis dahin nicht gekannten Grobheit gefertigt Einen wirklich neuen und sehr charakteristischen Stil fuhrt schliesslich ein weiteres Lowenkapitell ein Jedes der Tiere ob es brullend den Kopf zurucklegt oder sich nach unten beugt beherrscht ganz allein jeweils eine von Diagonalen durchzogene Seite des Kapitells Zum ersten Mal ist hier der Abakus mit kleinen geaderten Blattern geschmuckt Auch diese Technik ist neu Mit dem Bohrmeissel wurden sowohl die Pranken der Lowen gezeichnet als auch das Band das den Schaftring umschliesst punktformig verziert In diesem wiederverwendeten Stuck taucht zum ersten Mal ein dem Kreuzgang bis dahin nicht eigentumlicher Stil auf den man den zweiten Stil von Cuxa nennen konnte nbsp Kreuzgang Zwillingskapitell nbsp KreuzgangkapitellIn der Westgalerie entlang der restaurierten Klostergebaude sind ebenfalls Elemente verschiedenen Ursprungs willkurlich nebeneinander gestellt worden Es gibt auch dort noch Uberreste des ehemaligen Kreuzgangs wie das erste Kapitell am Sudende dieser Galerie Es handelt sich hierbei um eine weitere Version eines Kapitells mit einer einfachen Blattreihe Das zweite Kapitell hat denselben Zuschnitt aber im Gegensatz zum vorausgehenden ist seine Oberflache vollig schmucklos Auf dem dritten Kapitell einem hervorragenden Stuck sind Monster und andere Figuren dargestellt Eine nackte Gestalt mit einem Kappchen auf dem Kopf hockt in anstossiger Haltung ebenso wie der Affe daneben Es scheint als sei das Thema Daniel in der Lowengrube hier ins Damonische ubertragen Der Kapitellkorper ist von zahlreichen tiefen Einschnitten durchzogen Die grossen Blatter auf dem vierten Kapitell sind insofern einzigartig als ihre Rippen mit dem Bohrmeissel herausgearbeitet sind Dieses Stuck gehort dementsprechend zum oben genannten zweiten Stil von Cuxa Auf dem funften Kapitell wird das Motiv der Beute verschlingenden Lowen aus der Sudostgalerie wieder aufgenommen Hinzu kommt hier noch eine menschliche Gestalt als Zuschauer Auch hier wurde der Bohrmeissel eingesetzt doch ist die Zuordnung zum zweiten Stil zu bezweifeln denn eine zu exzessiv betriebene Schematisierung verleiht der Darstellung karikaturhafte Zuge Auf dem sechsten Kapitell sind die doppelten Ringkrausen aus schmalen Blattern wieder aufgenommen allerdings in einer Version die einen unerfahrenen Bildhauer erkennen lasst Beim siebten Kapitell ist ein andersartiger Zuschnitt zu erkennen Die Adler sind hier von ihrer Blatteinfassung befreit Auf dem achten Kapitell sieht man erneut die vier grossen Blatter mit dem Oberflachenschmuck eines der gangigsten Motive des Kreuzgangs Das neunte Kapitell ahnelt dem funften mit dem Band das als Bordure fur den mit Rillen versehenen Korb dient Das zehnte und letzte Kapitell kann im Zuschnitt als Prototyp des siebten angesehen werden Ein einfacher Zylinder bildet den unteren Teil der kanneliert und mit einer doppelten Perlschnur gesaumt ist Aus diesem Sockel kommen die Schafte und Blattadern hervor und eine Reihe schmuckloser Blatter Die Beschreibung der Sudwestgalerie mit einem Kapitell geflugelter Lowen dass man ebenfalls dem zweiten Stil zurechnen kann und mit einem sehr schonen Beispiel dem vierten zum Thema der Beute verschlingenden Lowen Es ist hier nochmals weiterentwickelt denn der dargestellte Zuschauer wird zum Handelnden Mit einem angedeuteten Lachen ergreift er die Tatzen des Raubtiers In der Nordgalerie sind nur zwei Kapitelle wiederhergestellt worden Hierbei handelt es sich um die einzigen erzahlenden Kapitelle der Gesamtanlage Sie gehoren zum zweiten Stil von Cuxa und sind wie alle anderen Beispiele aus diesem Zeitraum mit einer Hohe von 38 Zentimetern und einer Seitenlange von 36 Zentimetern kleiner als die ubrigen Kapitelle des Kreuzgangs Das eigenstandigere und kunstlerisch anspruchsvollere der beiden zeigt eine sehr gedrangte Komposition von vier an den Ecken platzierten Hauptfiguren und drei Nebenfiguren in der Mitte von drei Seitenflachen Christus ist in einer mehr kauernden als sitzenden Haltung dargestellt Er tragt ein Messgewand mit Zierborten und einen Rock dessen Falten zu beiden Seiten des Dreiecks in der Mitte hinab fallen Die rechte Hand hebt er zum Segen in der linken halt er das Evangelium Sein ubergrosser Kopf ragt unter der Deckplatte hervor und hebt sich von einem kreuzformigen Nimbus ab Haar und Bart sind kurz die Gesichtszuge sind fein modelliert Mit dem Bohrmeissel sind Nase und Mundwinkel betont Die nackten Fusse ruhen auf dem Astragal Neben Christus halt Petrus in der rechten Hand einen gewaltigen Schlussel und in der linken ein Buch An den beiden anderen Ecken finden sich Engel mit je zwei Flugelpaaren von denen das eine auf der Brust gekreuzt und das andere uber das Kapitell hinweg ausgespannt ist Einer der beiden Engel fallt auf weil er einen Bart tragt und einen sehr lebendigen Gesichtsausdruck aufweist Auf der Mittelkonsole dreier Seiten nimmt eine kleine Gestalt mit hervorstechenden Augen und Wangen vollstandig den vorhandenen Raum ein Die Figuren tragen Mantel sie auf der Brust mit Agraffen geschlossen sind Sie werden teils als Apostel gedeutet Der Abakus ist mit Lorbeerblattern dekoriert Das Kapitell daneben ist in Komposition und Stil sehr ahnlich wurde aber vermutlich von einem anderen Kunstler geschaffen Die Ausfuhrung ist weniger personlich und zeigt deutlichere Bohrmeisselspuren Die Haltung der Christusfigur wird hier besser verstandlich Zwei mit dem Bohrmeissel bearbeitete kugelformige Gebilde deuten die Enden eines Kissens oder Sitzes an Die Figur des heiligen Petrus ist verschwunden ebenso wie die Mittelfiguren Um Christus herum bleiben also nur noch die Engel die hier ein drittes Paar Flugel tragen Einer von ihnen halt ein grosses Weihrauchgefass Damit ist das klassische Motiv der Majestas Domini dargestellt Christus von Cherubim und Seraphim umgeben und vom Engelschor angebetet Das erste Kapitell betont die Schlusselgewalt und damit die Herrlichkeit des heiligen Petrus Jesus hat dem Apostelfursten die Schlussel des Himmels ubergeben und damit die Macht ubertragen diejenigen Seelen einzulassen die der Erlosung teilhaftig werden Beide Kapitelle sind also nicht vollig gleichwertig Setzt man zwei Hande voraus so konnte auch der Vorwurf einer unnotigen Wiederholung ausgeschlossen werden Bei den reinen dekorativen Werkstucken sind solche Wiederholungen akzeptabel aber fur die erzahlenden Kapitelle kann man sich Repliken nur schwer vorstellen Mit Ausnahme der Kapitelle des zweiten Stils seien hier noch einmal die Charakteristika jener Kapitelle zusammengefasst die unzweifelhaft zum ursprunglichen Kreuzgang gehorten Sie sind alle etwa gleich gross und ohne Verwendung des Bohrmeissels gearbeitet Ihre Themen beschranken sich auf Darstellungen aus der Tier und Pflanzenwelt und da wiederum auf wenige Motive die kaum variiert worden sind Zur Datierung des Kreuzgangs ist ein wichtiger chronologischer Hinweis gegeben Es handelt sich um ein Flachrelief das zwar heute verloren ist als es sich noch im Kreuzgang befand um 1860 von Louis de Bonnefoy dem Autor einer Epigraphie roussillonaise abgezeichnet wurde Diese Zeichnung ist erst 1952 von Anne de Pous der Offentlichkeit zuganglich gemacht worden Auf einem Hintergrund der durch Querstreifen gegliedert war stellte es unter einem Rundbogen den Abt Gregor von Cuxa und Erzbischof von Tarragona dar In retrograden Lettern war im linken Zwickel GREGORIUS und im rechten ARCHIEPISCOPUS eingemeisselt auf dem Buch das die dargestellte Person in der linken Hand hielt erschien das Wort ABBAS Abt Gregor wurde 1137 zum Erzbischof von Tarragona gewahlt erhielt aber erst 1144 das Pallium aus den Handen von Papst Lukas II Er starb im Jahr 1146 Ein Text von Abt Cazes in den Papieren von Antoine Puigarri einem Archaologen aus dem Roussillon entdeckte bestatigt dass Abt Gregor der Bauherr des Kreuzgangs war Bei dem Text handelt es sich um eine Chronologie der fruhen Abte von Cuxa Man erfahrt dort dass Gregor 20 Jahre lang das Amt innehatte den Kreuzgang aus Marmor errichten liess und schliesslich Erzbischof von Tarragona wurde Er habe sein Werk im dritten Jahrzehnt des 12 Jahrhunderts ausfuhren lassen Ihm zu Ehren errichteten die Monche nach seinem Tod im Kreuzgang eine Art Kenotaph Scheingrab 6 Ehemalige Empore und ihre Reste Bearbeiten nbsp Bogen Nordwest Portal Teile der ehemaligen EmporeIm 19 Jahrhundert war das Portal des Abtshauses eines nordlich der Klostermauern errichteten Gebaudes welches heute noch existiert mit einem Bogen aus skulptiertem Marmor uberdeckt der mit vielen Motiven reich dekoriert ist Man geht davon aus dass er in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts wahrend der umfangreichen Umbauten in der Abtei diesen Platz erhalten hatte Er blieb dort bis zu den Restaurierungen von 1950 bis 1952 Dann wurde beschlossen diese Bogendekoration wieder der Abtei einzuverleiben ohne ihn jedoch seiner ursprunglichen Bestimmung wieder zuzufuhren Fur sie schuf man eigens ein neues Eingangsportal in die Kirche welches sich auf die Sudostgalerie des Kreuzgangs offnet hinter dem in Verlangerung des nordlichen Seitenschiffs eine ebenso neue und breite Treppe aus elf Stufen die Differenz der Boden des Kreuzgangs und der Kirche uberbruckt Indes wurde allerdings gemeinsam angenommen dass es sich um einen geringen Teil der ehemaligen Empore eine Sangerkanzel handelt die im alten Mittelschiff aufgestellt war nbsp NW Portal linke Seite nbsp NW Portal rechte SeiteEs handelt sich im Wesentlichen um die Uberdeckung einer rundbogigen Portaloffnung mit einem Bogen aus lang gestreckten gebogenen Keilsteinen der uber seinem Scheitel ein Kraggesims tragt das von sechs Kragkonsolen mit nach unten abgeschragten und leicht gekehlten Sichtflachen unterstutzt wird Zwischen den Bogenhalften und dem halben Gesims dehnen sich Zwickel aus die an den senkrechten Aussenkanten stumpf abschliessen Die Bogenenden stehen auf einfachen Kampfern mit nach unten abgeschragten und gekehlten Sichtflachen die scheinbare Pfeiler oberseitig abschliessen Dabei handelt es sich um flache Steinplatten die die Laibungen und die Wandoberflache weiter um die Laibungskanten herumgefuhrt bekleiden Die ausseren Seiten der Verkleidungen sind wandseitig schichtenweise breiter und schmaler Die Pfeiler stammen aus der Zeit der Errichtung des Portals an dieser Stelle Die skulptierten Teile weisen gelbliche und weisse Tonungen auf Die langen Keilsteine weisen laibungsseitig ein Schuppenmuster auf Frontal werden sie beidseitig von Bandern begrenzt teils glatt innenseitig auch geschuppt gegenuber auch von schmalen gedrehten Kordeln begleitet Zwischen den Bandern schlangelt sich uber den ganzen Bogen ein Perlenband das am rechten Bogenanfang aus dem Maul eines Tieres wachst und auf der linken Seite in einer gebundenen und eingerahmten Palmette Blattfacher endet Zwischen den Wellen des Perlenbandes und der ausseren Bander sind verschiedene bissige Tiere eingebunden die sich mit allen Gliedmassen gegen die Windungen der Bander stemmen und versuchen voranzukommen Es handelt sich zum Beispiel um gefrassige Vierbeiner etwa Lowen oder Wolfe dann geflugelte Vierbeiner mit Raubtierkopf geflugelte Vierbeiner mit Greifenkopf die sich jeweils in die Flugelspitzen beissen langhalsige Greifvogel alle jedenfalls mit geoffneten zubeissenden Maulern und ergreifenden Krallen und ihre Kopfe meist uber die Schultern nach hinten gewandt nbsp NW Portal Lowenkopf nbsp NW Portal AffeDie Eckzwickel enden unten auf dem Kampfer je mit einem kleinen Rechteck das mit aufrecht stehenden Schuppen gemustert ist Daruber finden sich die tiefgrundigsten Skulpturen Rechterhand ein Lowengesicht in Breitformat das den Betrachter frontal mit aufgerissenen Augen anblickt Unter der Stupsnase offnet sich breit das Maul von wulstigen Lippen umgeben mit leicht ausgestreckter Zunge Zwischen den kurzen Ohrmuscheln krauselt sich die Kopfmahne Der Kopf ragt aus einem fast quadratischen Stein heraus dessen oberer Rand mit einem Zickzackfries dekoriert ist Der Bohrmeissel wurde in den Pupillen den Ecken der Augen der Nase siebenmal im Maul und in beiden Ohren angesetzt Der Stein auf der gegenuber liegenden linken Seite zeigt frontal den Korper eines Affen der mit weit gespreizten Beinen und abgeknickten Knien auf dem Boden hockt der sich mit ebenso gespreizten und abgeknickten Armen auf seinen Knien abstutzt Das pausbackige Gesicht mit den weit aufgerissenen Augen erscheint wie erstarrt die Ecken seines Mauls weisen abwarts Die kleinen Ohren sind weit auswarts gespreizt und das Haar mit Mittelscheitel scheint wie gekammt Der Bohrmeissel wurde in den Pupillen den Augenwinkeln den Ohren den Ecken des Mauls und in den Ecken der abgewinkelten Gliedmassen eingesetzt Uber den Tierskulpturen folgen noch neben den unteren Bogensteinen je ein Stein in Form eines unregelmassigen Vierecks mit einer leicht nach innen ausgerundeten abgeschragten Seite Die anderen Seiten verlaufen waagerecht und senkrecht Die Steine sind mit Reliefs skulptiert die je einen Seraph zeigen der frontal zum Betrachter steht und den Stein fast vollstandig ausfullt Der Seraph ist ein Engel mit drei Flugelpaaren die vorderen halt er uber Kreuz vor sich und stutzt sie mit den Handen ab die mittleren weisen seitwarts nach unten und die hinteren seitwarts nach oben Unten erkennt man Gewandfalten und die Fusse Das lange Kopfhaar ist flach seitwarts gekammt Die Gesichtszuge scheinen zu lacheln Die Engel stehen auf waagerecht vortretenden Platten die die Szenen nach unten abgrenzen Die vorderen und mittleren Flugel sind mit Augen dekoriert deren Pupillen mit dem Bohrmeissel markiert sind Die oberen Teile der Zwickel dominieren zwei fast quadratische Steine die innenseitig von den Bogensteinen nur leicht angeschnitten werden Sie enthalten Reliefs mit zwei Evangelistensymbolen und zwar links der geflugelte Lowe fur Markus und rechts der geflugelte Stier fur Lukas Beide erheben sich in je einer rundbogigen Arkade deren Bogenenden auf kraftigen Saulen stehen die mit skulptierten Kapitellen und schlichten Basen ausgerustet sind Die Bogen sind mit Schuppen die Kapitelle und die auf ihnen stehenden Zwickel mit Palmetten verziert Der Lowe steht seitwarts nach rechte ausgerichtet auf dem rechten Hinterbein und stutzt sich mit dem rechten Vorderlauf am Kapitell ab Mit dem linken prasentiert er ein Buch mit seinem Evangelium Das linke Hinterbein ist in zwei Stellungen dargestellt die eine schwungvolle Vorwartsbewegung des Beins bis gegen die Saule deutlich macht Aus seinen Schultern wachsen nach hinten gerichtete Flugel unter denen sich der Schweif mit Quaste krummt Er hat das Maul weit aufgerissen fletscht seine Zahne und blickt aufwarts Aus der strahnigen Mahne ragen kleine Ohren hervor Der glatte Hintergrund wird von diagonalen Rillen gefullt Der Stier steht auf beiden Hinterbeinen und ist seitwarts nach links ausgerichtet Sein Kopf ist weiter nach links verdreht und zeigt seine gehornte Oberseite Mit dem linken Vorderhuf stutzt er sich am Kapitell ab und in seiner Rechten halt auch er ein Buch Offensichtlich aus Unachtsamkeit sind die Bucher beider Evangelisten mit dem Schriftzug LVKAS gekennzeichnet Neben den Evangelistensymbolen zur Bogenmitte hin ist je ein deutlich kleinerer Stein angeordnet in Form eines unregelmassigen Vierecks dessen untere abgeschragte Seite leicht nach innen ausgerundet ist und sich damit dem Bogen anpasst Sein Rand wird von einem einfachen Band begrenzt Seine Oberflache ist mit einem Flachrelief dekoriert aus einem gewundenen Perlenband mit drei aufgerollten Enden dessen Hintergrund mit gefacherten Palmetten gefullt ist Die oberen Restflachen der Zwickel unterhalb der Kragkonsolen sind gefullt mit lang gestreckten rechteckigen Steinen die alle mit quadratischen Bluten mit je vier Blutenblattern in den Ecken um einen runden Fruchtknoten herum dekoriert sind Die schragen leicht ausgerundeten Sichtseiten der Kragkonsolen sind mit ahnlichen Bluten verziert Zwischen den Konsolen und auf dem Kraggesims daruber werden die Sichtseiten von schmalen Bandern begrenzt Dazwischen winden sich schwungvoll breitere Perlenbander die sich hin und wieder aufrollen Die Zwischenraume werden gefullt mit gespreizten Palmetten Nach einer Lithographie von 1832 mit dem Namen Leger signiert gab es einen zweiten ahnlichen Bogen der das Aussenportal zur Abtei zierte Es handelte sich um ein ausserst merkwurdiges Portal vollig schief aus zusammengesammelten wiederverwendeten Steinen Hier fanden sich vor allem auch die beiden anderen Evangelistensymbole die diejenigen auf der Tur des Abtshauses vervollstandigten der geflugelte Mensch fur Matthaus und der Adler fur Johannes Letzten Endes handelt es sich bei alledem um die Stirnseite einer Empore die in Form und Stil der Empore von Serrabone vergleichbar war Wie diese umfasste sie drei Arkaden ein reich geschmucktes Gesims mit einer Balustrade und eine kleine Zahl von Figuren in den Eckzwickeln die vier Evangelistensymbole Seraphim und einen Geigenspieler Als zentrales Bild fand sich das Lamm Gottes zusammen mit einem dritten Seraph auf einer Marmorplatte Die ubrige Fassade war mit dekorativen Motiven luckenlos bedeckt Die Saulen der Empore waren naturlich von Kapitellen bekront Auch sie wurden in alle Winde zerstreut Auf einem Plan der Abtei von 1779 befindet sich ein Garten an der Stelle des ehemaligen Atriums vor der Kirchenfassade Acht der Kapitelle scheinen als Elemente der Arkaturen gedient zu haben die diesen Garten eingrenzten Ein weiteres Kapitell und zwar das mit der Gestalt des bartigen Engels das sich heute wieder im Kreuzgang befindet war als Mauerstein verwendet worden Pierre Ponsich hat es in der Sudwestmauer eines Gebaudes entdeckt das auf den Grundmauern des Mittelteils der Dreifaltigkeitskapelle erbaut worden war Schliesslich fand im 20 Jahrhundert eine Umgruppierung von Skulpturen statt und zwar sowohl zum Vorteil des Klosters von Cuxa als auch des Metropolitan Museums in New York Im Dezember 1972 stimmte das amerikanische Museum zu sich von einem Anteil der Skulpturen zu trennen Drei Jahre spater im November 1975 gingen 25 Kisten mit Marmorwerkstucken aus seinem Fundus auf die Reise nach Frankreich Darunter befanden sich unter anderem 27 Teile der Empore Unglucklicherweise verhinderten in der letzten Minute aufgetretene Schwierigkeiten den Transport von acht weiteren Kisten mit elf wichtigen Teilen darunter die Reliefplatte mit dem Lamm und dem Seraph Pierre Ponsich hatte ein vollstandiges Inventar der Marmorteile erstellt die zur Empore von Cuxa gehort haben sollte Darunter befanden sich neun Saulen die heute wahrscheinlich im Kreuzgang wieder aufgestellt worden sind und die gleiche Anzahl von Saulenbasen 27 zylindrische Teile von Kreuzgratgewolben vier Schlusssteine und schliesslich elf Kapitelle die aufgrund ihrer Masse und ihres besonderen Stils der oben als zweiter Stil von Cuxa bezeichnet wurde eindeutig zu identifizieren sind Einige dieser Elemente sind in dem ursprunglich praromanischen jetzt restaurierten Saal neben der Westgalerie des Kreuzgangs ausgestellt Offen bleibt die Frage ob einige der Kapitelle aus dem zweiten Stil von Cuxa besonders etwa die zweite Darstellung der Majestas Domini in der neben der Figur des Heiland nur Engel dargestellt sind nicht von einem anderen Bauteil stammen vielleicht von einem Portal das demjenigen des Portals der Kirche des Prieure de Serrabone vergleichbar gewesen ware Auf Veranlassung von Pierre Ponsich wurden im Jahr 1952 Ausgrabungen durchgefuhrt Dabei entdeckte man inmitten des Kirchenschiffs die Grundmauern von drei Arkaden einer Empore Leider wurde die Suche nicht soweit fortgesetzt dass man den genauen Standort der Mauer der Chorschranken hatte feststellen konnen So muss man sich immer noch fragen ob die Empore wie in Serrabone einen Lettner bildete der einen vor der Chorapsis liegenden Monchschor nach Sudwesten hin abschloss oder ob es sich bei der Empore vielmehr um den ostlichen Abschluss eines in Spanien ublichen Coro alto wie etwa in Saint Jean le Vieux in Perpignan handelte der den ruckwartigen Teil der Kirche einnahm und auf dem sich das Chorgestuhl der Monche befand 7 nbsp ehem Empore Pfeiler linksPfeiler der Empore Bearbeiten nbsp Ehemalige Empore Pfeiler seitlichAuf der Lithographie von Leger aus dem Jahr 1832 ruhte der mehr schlecht als recht aus sieben mit Palmetten skulptierten Keilsteinen gebildete Bogen auf zwei Figurenpfeilern Diese Pfeiler mit den Gestalten der Apostel Petrus und Paulus haben sich in Cuxa erhalten Sie wurden mit der Erstellung des neuen Kirchenportals aus Teilen der ehemaligen Empore beidseitig vor der Wand aufgestellt Die Bildnisse sind auf den Frontseiten der Pfeiler in je einem rechteckigen Feld eingepasst das von einem Rahmen aus stilisierten Blattern umschlossen wird und sind in einem ausserst flachen Relief gearbeitet Weder die eng an den Korper angelehnten Oberarme noch die perspektivisch verkurzten Unterarme oder die Hande treten aus der Oberflache des Pfeilers hervor Letztere sind wenn sie ein Buch halten nur durch die angewinkelten Finger angedeutet wahrend die jeweils andere Hand durch eine unnaturliche Drehung in eine Ebene mit der Reliefoberflache gebracht ist sei es bei Paulus in einem segnenden Gestus oder wie im Falle von Petrus um den grossen symbolischen Schlussel zu halten Die Fusse sind vertikal in der Aufsicht dargestellt als ob die Gestalt schwimmen oder schweben wurde und ragen weder uber den Rahmen noch aus der planen Oberflache heraus Die Gewander weisen eine rein dekorative Rolle auf Das druckt sich insbesondere in den Perlenborten den Zickzackbandern und den flach gelegten Falten aus Diese strikt eingebundene Frontalitat wird nur jeweils einmal durchbrochen Die von grossen Nimben umschlossenen Kopfe der Figuren ragen aus der Ebene des Blocks heraus so als ob der Kunstler die Aufmerksamkeit des Betrachters auf ebendiese Kopfe konzentrieren wollte Das war wohl auch seine Absicht denn er hat Physiognomie und Ausdruck variiert und den Gestalten dadurch Personlichkeit verliehen Diese erhielt sich sogar trotz der mutwilligen Beschadigungen Petrus ist mit rundem Gesicht kurzem aber vollem Haar und einem ahnlich dichten Bart dargestellt Seine Augen sind klein und sein Blick erscheint durchbohrend Der Apostel der Sanftmutigen seinerseits ist fast glatzkopfig und sein Bart fallt in regelmassigen Locken herab Die hervorstehenden Backenknochen wolben sich uber den Wangen eines Asketen Etwa ein halbes Jahrhundert zuvor gegen Ende des 11 Jahrhunderts hatten die romanischen Kunstler von Moissac einen aus einem ganz ahnlichen Geist heraus geschaffenen Stil in der Darstellung der menschlichen Gestalt entwickelt Im Kreuzgang dieser Abtei im Departement Tarn Garonne sind die neun Apostel mit ihnen Abt Durand auf die Projektion in die Ebene reduziert geschmuckt von einem aus der Miniaturenmalerei entliehenen Oberflachendekor Wie in Cuxa aber eben fruher versteht es diese Stilisierung eine allzu grosse Abstraktion dadurch zu vermeiden in dem sie sich bemuhten den dargestellten Figuren Personlichkeit zu verleihen Dies wird insbesondere in den Gesichtern deutlich In Moissac herrschte noch eine grossere schopferische Freiheit wahrend die Figuren von Cuxa schon einer Formel verpflichtet sind Der Schmuck der beiden Pfeiler wird auf den der Offnung zugewandten Seiten durch einen Fries vervollstandigt Im Falle des Pfeilers mit dem heiligen Petrus handelt es sich um eine Abfolge ineinander verschlungener Kreise in denen zwei Greife ein Lowe und eine Eule umschlossen sind Das Motiv ist neu aber der Stil entspricht dem der Stirnflachen der Empore Bei dem Paulus Pfeiler wird der Vergleich mit der Empore noch offensichtlicher denn hier findet sich eines der Motive des Bogens der Empore namlich das von Lowen und Greifen bewohnte Rankenornament Man ist deshalb versucht diese beiden Apostelpfeiler der Empore von Cuxa zuzurechnen Vielleicht waren sie die ausseren nordwestlichen und sudostlichen Pfeiler der nordostlichen Stirnseite Das Talent des Meisters der sie schuf ubertraf jedoch bei weitem die Fahigkeiten seiner Mitarbeiter an der Fassade und besonders auch die des Schopfers der nach Cuxa zuruckgekehrten Matthaus Figur Wenn auch die allgemeinen Prinzipien der Komposition und die Art wie der Marmor geschnitten ist gleich sind fehlt dem Evangelisten doch die Vornehmheit welche die beiden grossen Figuren auszeichnet Die ihnen eigenen Gestaltungsmerkmale finden sich auf dem Kapitell wieder das Pierre Ponsich an der Dreifaltigkeitskirche wiederentdeckt hatte Auch dieses verherrlicht den heiligen Petrus der die Schlusselgewalt innehatte 8 Literatur BearbeitenXavier Barral i Altet Els mosaics medievals de Ripoll i de Cuixa Scriptorium Populeti Band 4 Monastica 1971 ZDB ID 1058060 8 Marcel Durliat La Sculpture romane en Roussillon Band 1 Les premiers essais du XIe siecle les ateliers de Saint Michel de Cuxa et de Serrabone 2e edition revue et corrigee Edition de la Tramontane Perpignan 1952 Marcel Durliat Romanisches Roussillon Zodiaque Echter Wurzburg 1988 ISBN 3 429 01163 9 S 21 60 Francois Font Histoire de l abbaye royale de Saint Michel de Cuxa Diocese de Perpignan J Comet Perpignan 1881 Nachdruck Schrauben Rennes le Chateau 1989 ISBN 2 905371 14 5 Die vorromanische Kirche X Jahrhundert die Krypta und der Glockenturm XI Jahrhundert der Klostergang und die Empore XII Jahrhundert Selbstverlag der Abtei Cuxa 1984 Architekturfuhrer Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint Michel de Cuxa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite des heutigen Benediktinerklosters Association Culturelle de Cuxa Geschichte und Restauration franzosisch Geschichte und Architektur von Saint Michel de Cuxa franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Marcel Durliat Romanisches Roussillon 1988 S 21 24 Marcel Durliat Romanisches Roussillon 1988 S 27 28 Marcel Durliat Romanisches Roussillon 1988 S 28 51 Julia Droste Hennings Thorsten Droste Frankreich Der Sudwesten Die Landschaften zwischen Zentralmassiv Atlantik und Pyrenaen DuMont Reiseverlag Ostfildern 2007 ISBN 978 3 7701 6618 3 S 25 Marcel Durliat Romanisches Roussillon 1988 S 24 27 Marcel Durliat Romanisches Roussillon 1988 S 52 58 Marcel Durliat Romanisches Roussillon 1988 S 58 59 Marcel Durliat Romanisches Roussillon 1988 S 59 6042 594827930556 2 416820525 Koordinaten 42 35 41 4 N 2 25 0 6 O Normdaten Geografikum GND 4429172 3 lobid OGND AKS LCCN nr90007542 VIAF 266455010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Saint Michel de Cuxa amp oldid 236396087