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Die ehemalige Benediktinerabtei Saint Hilaire in Saint Hilaire einer Gemeinde im Departement Aude in der franzosischen Region Okzitanien ist bereits im 9 Jahrhundert belegt Erhalten sind die Ringmauer die die Abtei umgab die ehemalige Abteikirche Maria Himmelfahrt aus dem 13 Jahrhundert die heute als Pfarrkirche genutzt wird der Kreuzgang aus dem 14 Jahrhundert zwei Refektorien die Abtswohnung mit einer bemalten Holzbalkendecke aus dem 16 Jahrhundert sowie in den Felsen gehauene Vorratsraume In der Kirche wird ein Marmorrelief aus dem 12 Jahrhundert der sogenannte Sarkophag des heiligen Saturninus aufbewahrt der dem Meister von Cabestany zugeschrieben wird 1840 wurde die Abteikirche und 1846 der Kreuzgang in die Liste der Monuments historiques aufgenommen Ehemalige Abteikirche Saint HilaireKreuzgang und Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirche Notre Dame de l Assomption 3 Sarkophag des heiligen Saturninus 4 Kreuzgang 5 Kapitelsaal und Abtswohnung 6 Refektorien 7 Vorratsraume 8 Literatur 9 WeblinksGeschichte BearbeitenErstmals schriftlich erwahnt wurde die Abtei im Jahr 825 in einer Urkunde in der Kaiser Ludwig der Fromme den Monchen das Recht bestatigte ihren Abt gemass der Regel des heiligen Benedikt selbst zu wahlen Ursprunglich trug das Kloster das Patrozinium des heiligen Saturninus des ersten Bischofs von Toulouse Im Jahr 970 entdeckte man in der Kirche die sterblichen Uberreste des heiligen Hilarius Hilaire der im 6 Jahrhundert der erste Bischof von Carcassonne war und stellte die Abtei unter sein Patrozinium Bis zu Beginn des 13 Jahrhunderts stand Saint Hilaire unter dem Schutz der Grafen von Carcassonne Wahrend der Kriege gegen die Katharer beschuldigte man die Monche der Haresie und unterstellte sie den Dominikanern des Klosters Prouille was den Katharern Grund zu Plunderung und Verwustung gab Unter den Abten Guillaume 1237 1260 und Bertrand de Touron 1323 1340 wurden die Abteikirche und der Kreuzgang neu aufgebaut Im 14 Jahrhundert lebten 29 Monche in Saint Hilaire Die Einkunfte des Klosters waren jedoch unzureichend weshalb der Bischof von Carcassonne ihre Zahl auf 20 beschrankte Im 15 Jahrhundert hatte die Abtei unter den Folgen des Hundertjahrigen Krieges und der Pest zu leiden Fur das Jahr 1531 wird uberliefert dass im Kloster erstmals der Schaumwein Blanquette de Limoux erzeugt wurde Im 16 Jahrhundert wurde die Abtei Kommende Zu Beginn des 18 Jahrhunderts zahlte das Kloster nur noch sieben Monche und in der Mitte des 18 Jahrhunderts wurde es aufgehoben Ab 1758 ubernahm die Abteikirche die Funktion der Pfarrkirche die man zugunsten der Abteikirche aufgegeben hatte Wahrend der Franzosischen Revolution wurden die ehemaligen Konventsgebaude als Nationalgut verkauft Kirche Notre Dame de l Assomption Bearbeiten nbsp ApsisAltester Teil der ehemaligen Abteikirche ist die halbrunde Apsis die Ende des 12 oder zu Beginn des 13 Jahrhunderts erbaut wurde Sie ist von drei Rundbogenfenstern durchbrochen die im 19 Jahrhundert vergrossert wurden Die Arme des Querhauses offnen sich im Osten zu halbrunden Apsiden An der Stelle der nordlichen Seitenapsis wurde spater die Sakristei errichtet Das einschiffige Langhaus erstreckt sich nur uber zwei Joche die wie die Vierung mit Kreuzrippengewolben gedeckt sind Die Schlusssteine der Gewolbe sind mit den Symbolen der Dreifaltigkeit skulptiert dem Lamm Gottes der Hand Gottes und der Taube des Heiligen Geistes die heute nicht mehr kenntlich ist Sarkophag des heiligen Saturninus Bearbeiten nbsp Sarkophag des heiligen Saturninus VorderansichtBeim sogenannten Sarkophag des heiligen Saturninus handelt es sich wahrscheinlich um ein Altarantependium Das Relief aus weissem Pyrenaenmarmor wird dem Meister von Cabestany zugeschrieben einem namentlich nicht bekannten Bildhauer der in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts tatig war Auf der rechten Schmalseite ist Saturninus der in seiner rechten Hand den Bischofsstab halt umgeben von zwei Martyrern dem heiligen Honest und dem heiligen Papoul Auf der linken Schmalseite ist die Grablegung des heiligen Saturninus dargestellt aus dessen Korper seine Seele in Gestalt eines kleinen Kindes entweicht das von einem Engel in Empfang genommen wird Unter dem Leichnam des Heiligen sitzen Frauen mit Salbgefassen nbsp Saturninus mit den Heiligen Honest und Papoul nbsp Saturninus wird zu Tode geschleift nbsp Gefangennahme des heiligen Saturninus Die Vorderseite des Reliefs zeigt rechts die Gefangennahme des heiligen Saturninus durch vier bartige mit kurzer Tunika bekleidete Manner Saturninus halt das aufgeschlagene Buch der Heiligen Schrift vor sich Auf der linken Seite wird Saturninus an einen Stier gebunden zu Tode geschleift Die Fratzen und Tierkopfe am unteren Rand werden als Symbole des Heidentums interpretiert nbsp KreuzgangKreuzgang BearbeitenDer Kreuzgang wurde im 14 Jahrhundert errichtet Sein Grundriss weist eine unregelmassige Trapezform auf Die Galerien werden von Spitzbogenarkaden gebildet die auf schlanken Doppelsaulen aufliegen Die Kapitelle sind mit menschlichen Kopfen Tieren und Blattwerk verziert Die Brunnenschale in der Mitte des Kreuzgangs stammt aus dem fruhen 16 Jahrhundert In der Ostgalerie ist am Sockel der Arkaden ein Schachbrettmuster eingemeisselt das vermutlich als Rechensystem diente nbsp Kapitell im Kreuzgang nbsp Kapitell im Kreuzgang nbsp Kapitell im KreuzgangKapitelsaal und Abtswohnung Bearbeiten nbsp Holzbalkendecke in der AbtswohnungDie Ostgalerie fuhrt zum Kapitelsaal von dem nur noch ein rundbogiges Zwillingsfenster erhalten ist und zur Abtswohnung Dort sind an den Wanden die Wappen der 55 Abte von Saint Hilaire aufgemalt Auf der Holzbalkendecke aus dem 16 Jahrhundert finden sich neben Darstellungen von Tieren und Blumen Jagd und Liebesszenen Refektorien BearbeitenVom Sudflugel des Kreuzgangs fuhrt ein Zugang zu den beiden Refektorien dem Refektorium der Monche und dem der Gaste Beide Sale sind durch eine dicke Mauer getrennt in der die Lesekanzel integriert ist Sie ist durch eine schmale Treppe zuganglich und wird von einem Kreuzrippengewolbe gedeckt nbsp Treppe zu den VorratsraumenVorratsraume Bearbeiten nbsp VorratsraumVom Westflugel des Kreuzgangs fuhrt eine Treppe zu den Vorratsraumen die direkt in den Felsen geschlagen sind An der Decke sind Offnungen zu erkennen durch die die Bauern ihre Ernte abliefern konnten ohne mit den Monchen in Kontakt zu kommen In diesen Kellern stellten die Monche 1531 erstmals den Schaumwein Blanquette de Limoux her Literatur BearbeitenJacques Lugand Jean Nougaret Robert Saint Jean Languedoc Roman Zodiaque 2 Auflage La Pierre qui Vire 1985 ISBN 2 7369 0017 0 S 45 u S 357 359 Saint Hilaire Sant Ilari Kulturelle Wahrzeichen im Umland von Carcassonne Faltblatt des Service du Patrimoine et du Pays Cathare des Departement Aude Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abtei Saint Hilaire Aude Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ancienne abbaye Saint Hilaire in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Abbaye de Saint Hilaire deutscher Text abgerufen am 17 Februar 2014 Abbaye de Saint Hilaire www audecathare fr franzosisch abgerufen am 17 Februar 2014 Abbaye de Saint Hilaire Architecture religieuse en occident franzosisch abgerufen am 17 Februar 2014 43 093149 2 308155 Koordinaten 43 5 35 3 N 2 18 29 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Saint Hilaire Aude amp oldid 229604118