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Das 15 cm schweres Infanteriegeschutz 33 Sf auf Fahrgestell Panzerkampfwagen I Ausf B 15 cm sIG 33 Sf wurde im Zweiten Weltkrieg zur mobilen Feuerunterstutzung der deutschen Infanterie vor Beginn des Westfeldzuges durch die Kombination des leichten Panzerkampfwagen I mit dem unveranderten Infanteriegeschutz 33 geschaffen Hierbei wurde die schwere Waffe in einen oben und hinten offenen Aufbau gestellt nachdem man den Panzerturm des Tragerfahrzeugs entfernt hatte Die Wehrmacht erhielt hiermit ihre erste regulare Artillerieselbstfahrlafette Sturmpanzer ISturmpanzer I in GriechenlandAllgemeine EigenschaftenBesatzung 4Lange 4 67 mBreite 2 06 mHohe 2 80 mMasse 8 5 tPanzerung und BewaffnungPanzerung 10 15 mmHauptbewaffnung 15 cm schweres Infanteriegeschutz 33BeweglichkeitAntrieb 100 PSGeschwindigkeit 35 km h Strasse Leistung Gewicht 8 5Reichweite 140 km Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Entwicklung 2 1 Ausgangslage 2 2 Technische Losung 3 Einsatz 4 Namensgebung 5 Technische Daten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenIm Jahr 1933 fuhrte die Reichswehr ein neues Geschutz im Kaliber 15cm fur die Feuerunterstutzung der Infanterie ein das schwere Infanteriegeschutz 33 Die grosskalibrigen Waffen waren unmittelbar in die Regimenter eingegliedert und konnten von den Einheitsfuhrern entsprechend der Aufgabe zugeteilt werden Nachdem die erste Ausfuhrung der Waffe ausschliesslich als bespannte Version verfugbar war wurde angesichts der schnellen Motorisierung der Wehrmacht in den Folgejahren der Wunsch nach einer Version fur den Kraftzug bald erfullt Beide Varianten mussten jedoch teils unmittelbar am Feind abgeprotzt und in Stellung gebracht werden bevor ein erster Schuss abgegeben werden konnte So dauert es im Polenfeldzug meist recht lange bis die fur einen Durchbruch erforderliche Feuerunterstutzung mit den leichten oder schweren Infanteriegeschutzen verfugbar war Oft mussten die Artillerie dabei riskante Stellungen beziehen die vom Gegner beschossen werden konnten um selber eine Schusslinie zu erhalten Umso offensichtlicher wurde dies angesichts des sehr dynamischen Gefechts der verbundenen Waffen von Panzern Luftwaffe und motorisierter Infanterie Der Bedarf fur motorisierte Unterstutzungswaffen wurde offensichtlich Entwicklung BearbeitenAusgangslage Bearbeiten Nach dem Abschluss des Polenfeldzuges begann eine Ruhephase Drole de Guerre bis zum Beginn des Westfeldzuges am 10 Mai 1940 In dieser Zeit entwickelte die deutsche Rustungsindustrie einige technische Losungen fur diesen Feldzug Neben Panzerjagern Bunkerknackern wurden auch fur die 7 5 cm und die 15 cm Infanteriegeschutze eine Losung geschaffen Schon Ende der 1920er Jahre hatten Rheinmetall und Krupp fur die Reichswehr an Konzepten zur Mobilisierung von Geschutzen auf Kettenschleppern gearbeitet 1 Man ging zu dieser Zeit von den Geschutzen im Kaliber 7 bis 8 cm aus welche die Infanterie im Sturm begleiten sollte so begann 1936 die Entwicklung des spateren Sturmgeschutz III An eine Mobilisierung der neuen 15 cm Waffe als Sturmwaffe dachte zu diesem Zeitpunkt niemand Die Planung fur eine motorisierte Artillerie ging seit 1935 vollstandig in Richtung 10 5 cm Bewaffnung auf Fahrgestell des Panzerkampfwagen IV 2 Auf der Seite der Panzerkampfwagen hatte sich in Polen bestatigt dass der Panzerkampfwagen I auch wenn er in den Panzerdivisionen noch benotigt wurde im Kampf gegen gegnerische Panzer nicht bestehen und selbst von leichten Panzerabwehrwaffen zerstort werden konnte Durch den Zulauf von Panzerkampfwagen II III und IV im Winter 1939 40 konnten Panzer in den Divisionen ersetzt werden und wurden damit fur eine andere Verwendung frei Technische Losung Bearbeiten Der Panzerkampfwagen I Ausf B war das einzige Fahrgestell das fur ein Umbauprojekt in ausreichender Menge vorhanden annahernd tragfahig genug und auch abkommlich war Eine klare Zuordnung der verwendeten Fahrzeuge anhand von Fahrgestellnummern ist heute nicht mehr moglich Es kann sich um regulare Fahrzeuge oder um Umsetzfahrgestelle gehandelt haben Der Umbau von 38 Fahrzeugen erfolgte bei ALKETT in Berlin ab Marz 1940 Turm und vorderer Aufbau wurden heruntergenommen was aufgrund der Konzeption des Kampfwagens ohne grosseren Aufwand moglich war Das vollstandige Geschutz wurde nach vorne zeigend in eine verstarkte Auflage auf den seitlichen Kettenblechen in Hohe der zweiten und dritten Laufrolle gestellt Gesichert wurde es durch eine Fixierung des Rades an der tiefsten Stelle durch die Felgen und hinten in der Mitte durch eine senkrechte Stange durch die Protzose des Geschutzes Zum Schutz der Mannschaft wurde nun ein dunner genieteter Panzerkasten mit zwei Sichtluken fur den Fahrer und Funker in einem Erker unterhalb des Geschutzrohres von vorne aufgesetzt Dieser Aufbau ging uber die Hohe des gesamten Geschutzes hatte zwei Hauben auf den Seiten um die uber die Breite des Fahrzeugs herausragenden Radnaben der Waffe zu schutzen und das hintere Viertel der Seitenplatten war klappbar Dieser bot der Besatzung nach hinten und oben allerdings keinen Schutz Wenn auch in einer Kleinserie gefertigt war der improvisierte und uberhastete Ansatz mit dem Ziel die schweren Geschutze beweglich zu machen klar erkennbar So wurde das Thema Munitionsversorgung nicht gelost Links und rechts auf den Kettenschutzblechen wurden je 2 Schuss Munition mitgefuhrt Manchmal wurde auf Fotos erkennbar noch zwei weitere Schuss senkrecht im Lafettenschwanz stehend transportiert Damit kam das Fahrzeug auf maximal 7 Schuss im Fahrzeug wenn die Waffe geladen gefahren wurde Fur die Wartung des Motors musste das Geschutz demontierbar bleiben Einsatz BearbeitenAufgrund der geringen Stuckzahl und da schon Anfang 1940 die Vorbereitungen auch bezuglich der Aufstellung der Einheiten fur diese Fahrzeuge begonnen hatten waren die Kompanien schon im April 1940 einsatzbereit Durch das Gewicht des sIG 33 und der vierkopfigen Besatzung der Panzer I war nur fur zwei Mann konzipiert kam das Fahrzeug von Beginn an und auch bei guten Strassenverhaltnissen bereits den Rand seiner Belastungs und Leistungsfahigkeit Fur den Einsatz wahrend des Westfeldzuges 1940 wurden Schwere Infanteriegeschutzkompanien mot S zu 6 schweren Infanteriegeschutzen gemass Kriegsstarkenachweis 179 vom 30 Marz 1940 gebildet Diese bestanden aus drei Zugen zu 2 Fahrzeugen Gefechtstross Kompanietrupp Munitionsstaffel Verpflegungstross Instandsetzungsgruppe und Gepacktross Fur die Versorgung der Selbstfahrlafetten mit Munition hatte jeder Zug vier 1t Zugkraftwagen Sd Kfz 10 von denen zwei einen Munitionsanhanger hatten Aufgestellt wurde die Kompanien mit den Nummern 701 bis 706 Diese wurden verschiedenen Panzerdivisionen zugeteilt Der Dienst an diesen Fahrzeugen war fur die Soldaten gefahrlich und fur den Fahrer auch schwierig da sein Platz nur schwer erreichbar war nbsp Sturmpanzer I in Russlands I G Kp mot S 701 9 Panzer Division aufgelost Juli 1943 s I G Kp mot S 702 1 Panzer Division aufgelost Dezember 1942 s I G Kp mot S 703 2 Panzer Division aufgelost Juli 1943 Ende 1940 Ausrustung auf einem Transportschiff versenkt s I G Kp mot S 704 5 Panzer Division aufgelost Juli 1943 s I G Kp mot S 705 7 Panzer Division aufgelost Mai 1942 s I G Kp mot S 706 10 Panzer Division aufgelost Winter 1941 42Auch wenn die Kompanien langer bestanden gab es im Verlauf der Kriegshandlungen Fahrzeugverluste welche nach der Zuteilung der zwei Reservefahrzeuge nicht mehr zu ersetzen waren So dass die Aufteilung nach Kriegsstarkenachweis nur fur den Aufstellungszeitpunkt gesichtet ist Interessant ist dass keine weitere Serie dieser Fahrzeuge mehr gebaut wurde und dass die Starkemeldungen der Kompanien im weiteren Verlauf des Krieges letztlich die Zufuhrung von 15 cm schweren Infanteriegeschutzen auf Fahrgestell Panzerkampfwagen 38 t belegen Das letzte 15 cm sIG 33 Sf im Bestand der Verbande wurde 1943 in Russland gemeldet Die besondere Bedeutung der 15 cm sIG 33 Sf liegt darin begrundet dass es zuvor kein vergleichbares Fahrzeug gab und die Einsatze der Kompanien wichtige Erkenntnisse fur die Konzeption der spateren gepanzerten Fahrzeug dieser Kategorie lieferten Die hohe Feuerkraft zusammen mit der schnellen Einsatzbereitschaft war vor allem im Hauserkampf aber auch bei der Infanterieunterstutzung ausserst hilfreich und fur den Gegner demoralisierend Namensgebung BearbeitenDer gelegentlich verwendete Name Sturmpanzer I Bison ist in zeitgenossischen Unterlagen nicht zu finden Technische Daten BearbeitenGewicht 8 5 t Motor Maybach 100 PS Geschwindigkeit 35 km h Bewaffnung 15 cm sIG L 12 Panzerung 15 mm vorn 10 mm seitlich Besatzung 4 Mann Geschutzfuhrer Fahrer Richtschutze und Ladeschutze Baujahr 1939 1940 Stuckzahl 38Siehe auch BearbeitenPanzerkampfwagen I Liste von Kettenfahrzeugen der WehrmachtLiteratur BearbeitenChris Bishop Hrsg Waffen des zweiten Weltkriegs eine Enzyklopadie uber 1500 Waffensysteme Handfeuerwaffen Flugzeuge Artillerie Kriegsschiffe U Boote Dt Erstausg Auflage Bechtermunz Augsburg 2000 ISBN 3 8289 5385 9 Originaltitel The Encyclopedia of weapons of World War II the comprehensive guide to over 1 500 weapons systems including tanks small arms warplanes artillery ships and submarines 1998 Ubersetzt von Neumann amp Nurnberger George Forty World War Two Armoured Fighting Vehicles amp Self Propelled Artillery 1st Edition Auflage Osprey London 1996 ISBN 1 85532 582 9 S 208 F M von Senger und Etterlin Die deutschen Panzer 1926 1945 Bernard amp Graefe Verlag ISBN 3 7637 5988 3 Jurgen Wilhelm 15cm sIG 33 Sf auf PzKpfw I Ausf B amp 15cm sIG 33 towed Nuts amp Bolts Volume 19 1 Auflage Nuts amp Bolts GbR Neumunster 2005Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sturmpanzer I Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Spielberger 13 S 13 17 Panzer Tracts 10 1 S 10 1 1 In Serie fur die Wehrmacht produzierte Kampf Jagd und Sturmpanzer Panzer PzKpfw I PzKpfw II PzKpfw 38 t PzKpfw III PzKpfw IV PzKpfw V Panther PzKpfw VI Tiger I PzKpfw VI Tiger IIPanzerjager Jagdpanzer Panzerjager I Marder I Marder II Marder III Nashorn Jagdpanzer 38 Jagdpanzer IV Jagdpanther Jagdtiger Panzerjager Tiger P Ferdinand ElefantSturmpanzer Panzerartillerie GW II fur le F H 18 2 Sf Wespe 15 cm sIG 33 Sf auf Pz I B 15 cm sIG 33 Sf auf Pz II 15 cm sIG 33 Sfl auf Pz 38 t Grille Geschutzwagen III IV fur s F H 18 1 Sf Hummel Sturmgeschutz III StuIG 33 B Sturmhaubitze 42 Sturmgeschutz IV Sturmpanzer IV Sturmtiger Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 15 cm sIG 33 Sf auf Pz I B amp oldid 237010000