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Als Marder II werden Panzerjager Selbstfahrlafetten bezeichnet die auf dem Fahrgestell des Panzerkampfwagens II geschaffen und von der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden Die Bezeichnung wurde in offiziellen Dokumenten wahrend des Krieges kaum verwendet da es schwierig war die unterschiedlichen Fahrzeuge damit klar zu beschreiben Panzerjager Marder IIPanzerjager II fur PaK 40 2 Marder II in KubinkaAllgemeine EigenschaftenBesatzung 4Lange 4 88 mBreite 2 30 mHohe 2 65 mMasse 10 7 tPanzerung und BewaffnungPanzerung 14 5 30 mmHauptbewaffnung 7 5 cm PaK 40 7 62 cm PaK 36 BeweglichkeitAntrieb Maybach HL 62 RTM140 PSGeschwindigkeit 45 km h Strasse 19 km h Gelande Leistung Gewicht 13 1 PS tReichweite 185 km Strasse 121 km Gelande Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Entwicklung 2 1 Panzerselbstfahrlafette 1 Panzerjager II fur 7 62 cm Pak 36 Sd Kfz 132 2 2 Panzerjager II fur 7 5 cm Pak 40 2 Sd Kfz 131 2 3 Panzerjager II mit 5 cm Pak 38 Einzelfahrzeug 3 Einsatz 4 Technische Daten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenAls Reaktion auf die praktisch nur noch durch 8 8 cm Flak wirksam zu bekampfenden schweren sowjetischen KW Panzer auf die man beim Angriff auf die Sowjetunion im Sommer 1941 traf wurde die umgehende Zufuhrung von schweren Panzerabwehrkanonen im Kaliber 7 5 cm durch das Oberkommando der Wehrmacht gefordert Schon wahrend der vorausgehenden Kampfe hatte die deutsche Wehrmacht zunehmend mit Panzertypen zu tun gehabt die Probleme bereiteten wie die franzosischen Char B1 bis und die britischen Matilda II Die schnellen Truppenbewegungen der fruhen deutschen Feldzuge hatten auch gezeigt dass es wunschenswert und vorteilhaft war Panzerabwehrkanonen auf Fahrgestelle zu montieren um diese schneller als bei gezogenen Geschutzen zum Einsatz bringen zu konnen Insbesondere galt dies naturlich je schwerer das betreffende Geschutz war Entwicklung BearbeitenDie Fertigung der verschiedenen Modelle des Marder II verlief zeitlich gesehen linear Wahrend man anfanglich von einem Notbehelf 7 62 cm Pak 36 auf Fgst Pz Kpfw II Ausf D sprechen kann war das Konzept ausreichend erfolgreich dass spater sogar ein vollstandig neues Fahrzeug gefertigt wurde 7 5 cm Pak 40 auf Fgst Pz Kpfw II Ausf F Allerdings wurden dann auch alte Pz Kpfw II Fahrgestelle umgebaut um schnell ausreichend Fahrzeuge zu erhalten Panzerselbstfahrlafette 1 Panzerjager II fur 7 62 cm Pak 36 Sd Kfz 132 Bearbeiten nbsp Marder II 7 62cm wie in der Dienstvorschrift abgebildetAm 20 Dezember 1941 erteilte das Inspektorat 6 dem WaPruf 6 den Auftrag eine neue Panzerjager Selbstfahrlafette zu entwerfen bei der die zahlreichen erbeuteten und bereits fortlaufend umgebauten 7 62 cm l FK 36 F22 auf das Fahrgestell LaS 138 Pz Kpfw II Ausf D zu montieren waren Als ausfuhrende Firma erhielt Alkett in Berlin einen Auftrag fur den Bau eines Versuchsfahrzeugs 1 Alkett fertigte fur die untere Lafettierung eine Brucke ahnlich einem umgedrehten grossen T damit der Zugang zum Fahrer und Funkerplatz erhalten blieb und der Quertrager der das Gewicht der Waffe trug beim Schuss nicht ausbrach und ruhig blieb Das Geschutz erhielt einen gewinkelten Schutzschild und der vordere und seitliche Teil der Oberwanne wurde mit zusatzlichen dunnen Panzerplatten verkleidet 2 Dadurch dass M A N bereits zuvor einen Auftrag fur die Fertigung einer zweiten Serie von 150 LaS 138 Pz Kpfw II D Fahrgestellen erhalten hatte die eigentlich als Flammpanzer ausgeliefert werden sollten standen diese kurzfristig fur die Fertigung der Panzerjager bei Alkett zur Verfugung Schon im April 1942 waren die ersten 45 Fahrzeuge fertig und bis zum 12 Mai waren alle Fahrzeuge fertiggestellt Ein zweiter Auftrag uber weitere 60 Fahrzeuge war von der Verfugbarkeit von Flammpanzer II Chassis abhangig die bei Wegmann in Kassel nach ihrem Einsatz an der Ostfront umgebaut wurden Von Juni 1942 bis Juni 1943 konnten so letztlich noch 52 weitere Fahrzeuge in Dienst gestellt werden Panzerjager II fur 7 5 cm Pak 40 2 Sd Kfz 131 Bearbeiten nbsp Marder II 7 5cm wie in der Dienstvorschrift abgebildetBei einer Konferenz am 13 Mai 1942 besprachen Reichsminister Speer und Adolf Hitler die weitere Verwendung der Panzerkampfwagen II Fahrgestelle Am 18 Mai 1942 teilte der Minister dem Oberkommando des Heeres OKH daraufhin mit dass Hitler die Entwicklung einer Panzerjager Selbstfahrlafette auf dem Fahrgestell des Pz Kpfw II genehmigt hatte Die Abteilung WaPruf 6 beauftragte daraufhin Rheinmetall Borsig mit der Anpassung der Waffe an das Fahrzeug Alkett mit der Konstruktion eines entsprechenden Aufbaus und M A N mit der Anpassung des Fahrwerks Am 15 Juni 1942 wurde ein Versuchsfahrzeug fertiggestellt Als Hauptbewaffnung diente die deutsche 7 5 cm PaK 40 die im Fahrgestell tiefer und weiter vorgeschoben eingebaut wurde um unter anderem auch die Fahrzeughohe zu reduzieren nbsp Zwei Marder II Sd Kfz 131 mit unterschiedlichen Aufbauten einer davon eine Sonderversion mit 5 cm PaK 38Die erste Serienfertigung erfolgte von Juli 1942 bis Februar 1943 bei Famo Breslau sowie Famo Ursus in Warschau und von Marz bis Juni 1943 ausschliesslich bei Famo Ursus Es wurden insgesamt 531 neue Panzerjager gefertigt Doch der Bedarf an Panzerjager Selbstfahrlafetten war langst nicht befriedigt und parallel wurden M A N Famo und Skoda beauftragt Panzerkampfwagen II Sd Kfz 121 die zur Instandsetzung kamen zu Panzerjagern umzubauen So wurden auf den Fahrgestellen der Pz Kpfw II Ausf A B C und F weitere Marder II hergestellt Mindestens 130 Fahrzeuge wurden offiziell umgebaut Auch wurde den Panzer Divisionen die Genehmigung fur den Umbau im Feld erteilt was jedoch nur in einzelnen Fallen gelang da die Geschutze nicht immer eintrafen so bei drei Fahrzeugen der 4 Pz Div 3 Panzerjager II mit 5 cm Pak 38 Einzelfahrzeug Bearbeiten nbsp 5cm Pak 38 auf Fgst Pz IIEin dem Sd Kfz 131 7 5 cm Pak 40 2 ahnliches Fahrzeug mit einer 5 cm Pak 38 ist fotografisch belegt und gut dokumentiert es entstand moglicherweise aufgrund solch einer Situation Produktionszahlen des Panzerjagers Marder IITyp Sd Kfz 131 Sd Kfz 132Neubau 531 von Juli 1942 bis Juni 1943 150 von April bis Mai 1942Umbau 130 von Mitte 1943 bis Anfang 1944 52 von Mitte 1942 bis Ende 1943Einsatz Bearbeiten nbsp Marder II der ersten Version Sd Kfz 132 Sd Kfz 132 7 62 cm Pak 36 Die Pz Sfl 1 wurde entsprechend den Kriegsstarkenachweisen K St N 1148a fur Panzerjager Kompanie oder K St N 1149a fur Panzerjager Zug organisiert Dabei kamen auf einen Zug von drei Pz Sfl 1 noch ein Sd Kfz 10 zwei Pz Kpfw I Munitionsschlepper und zwei Einachs Anhanger fur Munition Sd Ah 31 Bis zum 28 Juni 1942 hatten folgende Einheiten Pz Sfl 1 erhalten 3 mot ID 16 mot ID 29 mot ID 60 ID ID Grossdeutschland 5 SS Div Wiking 1 SS Div LAH Heeres Pz Jg Abt 559 Sfl Heeres Pz Jg Abt 525 Sfl Heeres Pz Jg Abt 611 Sfl und Heeres Pz Jg Abt 670 Sfl Die Zuteilung an die 14 und 16 Panzer Divisionen war vom OKH geplant nachdem Marder I auf Lorraine Schlepper nicht rechtzeitig verfugbar waren Je sechs Fahrzeuge sollten aus der Reserve fur die Heeresgruppe Sud geschickt werden ob dies tatsachlich geschehen ist ist nicht nachzuvollziehen da mit dem Untergang beider Verbande in Stalingrad alle Unterlagen verloren gingen Am 30 Juni 1943 meldeten auch die folgende Einheiten Fahrzeuge Pz Jg Abt 150 16 Pz Gr D 6 Pz D 4 Pz D 31 ID und das Ersatz u Ausb Rgt Hermann Goring wobei in allen Fallen nur noch wenige Fahrzeuge vorhanden waren 1 Auch weitere Einheiten konnen das Fahrzeug erhalten haben Ruckmeldungen der Panzerjager Einheiten zur Waffe und zur Organisation waren wie folgt 1 die Fahrzeuge sind zu hoch stellen deshalb grosse Ziele dar und sind schwierig zu tarnen da sie im Gelande hoch aufragen der Munitionsvorrat ist viel zu gering und die Munitionsschlepper sind unbedingt erforderlich aber die Panzer I fallen oft durch technischen Defekt aus ein MG zur Selbstverteidigung sollte an einem Schwenkarm am Schutzschild der Waffe montiert werden die Waffe ist gut fur die Bekampfung von Panzern geeignet oft reichen ein oder zwei Schuss um die Fahrzeuge auszuschalten einige Probleme resultierten aus dem ausschliesslichen Einsatz als Pak bzw der Umrustung auf die neue Patrone und der folgenden starken mechanischen Belastung der Oberlafette die Technik des Fahrzeugs war teils mit dem nun sehr hohen Gewicht uberfordert da es nicht daraufhin entwickelt worden war nbsp Marder II in Russland Fruhjahr 1943 Kommandant mit Kopfhorern Unteroffizier Helmut Kohlke mit der Kohlenklau Karikatur Die 19 weissen Ringe symbolisieren die Abschusse feindlicher Panzer Sd Kfz 131 7 5 cm Pak 40 3 Auch die Panzerjager II wurden ursprunglich entsprechend der o g K St N 1148a und 1149a vom Februar 1942 organisiert Im Dezember 1942 wurde der K St N 1148a in zwei Ausfuhrungen A und B unterteilt Ausfuhrung A zehn Panzerjager war fur eine Kompanie innerhalb einer Division und hier erhielt der Kompaniefuhrer eine eigene Selbstfahrlafette Ausfuhrung B war fur die Kompanie 13 Panzerjager in der eigenstandigen Heeres Panzerjagerabteilungen 39 Panzerjager die pro Zug ein Fahrzeug mehr hatten und je ein Fahrzeug fur den Kompaniefuhrer Ein neuer K St N 1155d wurde am 1 Juni 1943 fur die Stabskompanie einer Schnellen Panzerjager Abteilung mit drei Panzerjager II fur die Heeres Panzerjagerabteilungen erlassen die nun insgesamt 45 Panzerjager haben konnte Die ersten Ruckmeldungen der Panzerjager Einheiten zum Sd Kfz 131 waren recht positiv Der bekannten Waffe wurde eine gute Durchschlagleistung wenn auch scheinbar geringer als beim Sd Kfz 132 bescheinigt Eine Kopflastigkeit des Fahrzeugs wirkte sich nicht grundsatzlich negativ auf das Fahrverhalten aus Einige spezielle Ersatzteile fur den Panzerjager waren anfanglich nicht in den Panzer Ersatzteillagern vorratig Spater wurden genauere Berichte verfasst die einige Verbesserungspunkte aufzeigten 3 Beide FahrzeugtypenIm Juni 1943 wurde der K St N 1148d 14 Panzerjager geschaffen die schnelle Panzerjager Kompanie mit zwei Panzerjagern fur den Einheitsfuhrer Mit deutscher Kanone erhielt der Marder II die Sd Kfz Nummer 131 mit der sowjetischen Beutekanone die Sd Kfz Nummer 132 Beide Typen unterschieden sich durch den unterschiedlichen Aufbau des Kampfraums und die Form der Mundungsbremse der Kanone Wegen der maximal 30 mm starken Panzerung dem nach oben und hinten offenen Kampfraum und der ungunstig hohen Silhouette war der Marder II anfallig fur feindliches Feuer insbesondere die verursachte Splitterwirkung Er war trotzdem eine erfolgreiche Ubergangslosung bis im Jahr 1944 der Jagdpanzer 38 zur Verfugung stand In den beiden Jahren zuvor waren der Marder II die ahnlichen Marder I und Marder III sowie der Panzerjager Nashorn die einzigen effektiven beweglichen Panzerabwehrwaffen an der Ostfront Auch auf dem nordafrikanischen und italienischen Kriegsschauplatz kam der Marder II zum Einsatz Einige Marder II blieben bis zum Kriegsende im Dienst Technische Daten BearbeitenPanzerjager Marder IIAllgemeine EigenschaftenGewicht 10 7 tLange uber alles mit Kanone 4 88 mLange der Wanne 4 64 mBreite 2 30 mHohe 2 65 mBewaffnungHauptbewaffnung 7 62 cm PaK 36 oder 7 5 cm PaK 40Munitionsvorrat 30FahrleistungMotor Sechszylinder Reihenmotor Maybach HL 62 TRM Leistung 140 PSLeistung Gewicht 13 1 PS tHochstgeschwindigkeit Strasse 45 km hHochstgeschwindigkeit Gelande 19 km hReichweite Strasse 185 kmReichweite Gelande 121 kmPanzerungWanne vorn 30 mmAufbau vorn 14 5 mmSiehe auch BearbeitenMarder I Marder III Jagdpanzer 38 Liste von Kettenfahrzeugen der WehrmachtLiteratur BearbeitenChris Bishop Hrsg Waffen des zweiten Weltkriegs eine Enzyklopadie uber 1500 Waffensysteme Handfeuerwaffen Flugzeuge Artillerie Kriegsschiffe U Boote Dt Erstausg Auflage Bechtermunz Augsburg 2000 ISBN 3 8289 5385 9 Originaltitel The Encyclopedia of weapons of World War II the comprehensive guide to over 1 500 weapons systems including tanks small arms warplanes artillery ships and submarines 1998 Ubersetzt von Neumann amp Nurnberger Werner Oswald Kraftfahrzeuge und Panzer der Reichswehr Wehrmacht und Bundeswehr Motorbuch Verlag Stuttgart 198210 ISBN 3 87943 850 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marder II Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Marder bei Achtungpanzer com Der Marder II bei panzer archiv deEinzelnachweise Bearbeiten a b c Thomas L Jentz Hilary Louis Doyle Pz Sfl 1 fuer 7 62 cm Pak 36 In Panzer Tracts 1 Auflage Panzerjaeger Nr 7 2 Panzer Tracts Boyds 2005 ISBN 0 9744862 9 9 S 7 79 Karl R Pawlas Die 7 62 cm Pak 36 Teil 3 In Waffen Revue 1 Auflage Band 86 Journal Verlag Schwend GmbH Schwabisch Hall 1992 S 80 ff a b Thomas L Jentz Hilary Louis Doyle Marder II Panzerjaeger II fuer 7 5 cm Pak 40 2 Sd Kfz 131 In Panzer Tracts 1 Auflage Panzerjaeger Nr 7 2 Panzer Tracts Boyds 2005 ISBN 0 9744862 9 9 S 7 116 ff In Serie fur die Wehrmacht produzierte Kampf Jagd und Sturmpanzer Panzer PzKpfw I PzKpfw II PzKpfw 38 t PzKpfw III PzKpfw IV PzKpfw V Panther PzKpfw VI Tiger I PzKpfw VI Tiger IIPanzerjager Jagdpanzer Panzerjager I Marder I Marder II Marder III Nashorn Jagdpanzer 38 Jagdpanzer IV Jagdpanther Jagdtiger Panzerjager Tiger P Ferdinand ElefantSturmpanzer Panzerartillerie GW II fur le F H 18 2 Sf Wespe 15 cm sIG 33 Sf auf Pz I B 15 cm sIG 33 Sf auf Pz II 15 cm sIG 33 Sfl auf Pz 38 t Grille Geschutzwagen III IV fur s F H 18 1 Sf Hummel Sturmgeschutz III StuIG 33 B Sturmhaubitze 42 Sturmgeschutz IV Sturmpanzer IV Sturmtiger Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marder II amp oldid 237010031