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Der Kohlenklau ist die Karikatur eines Kohlendiebes aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges mit der fur Energieeinsparung geworben wurde Die von Wilhelm Hohnhausen und seiner Werbeagentur Arbeitsgemeinschaft Hohnhausen in Stuttgart geschaffene Figur sollte vermitteln dass ein Energieverschwender der Volksgemeinschaft Kohlen stiehlt Sie bediente sich deutlich der Assoziation zum Schwarzen Mann Kohlenklau im Rheinland Winter 1946 47 Hamburger Kinder als Kohlendiebe 1948 Inhaltsverzeichnis 1 Verwendung in der Propaganda 2 Anhaltende Popularitat 3 Wortableitungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVerwendung in der Propaganda BearbeitenUnter der Losung Kampf dem Kohlenklau begann in Deutschland am 7 Dezember 1942 eine Propagandaaktion zur Einsparung von Brennstoffen Um der Kriegsmaschinerie die notwendige Versorgung mit Energie zu sichern wurde von einer eigens dazu gegrundeten Propagandaabteilung versucht die Menschen zum Sparen zu bewegen Dabei wurden grosse Anstrengungen unternommen Die gedruckte Serie der Episoden vom Kohlenklau wurde in vielen Tageszeitungen veroffentlicht Neben einer Karikatur des Kohlenklau wurde in einem kurzen gereimten Text das Energiesparen gelehrt Meist endeten die kurzen Geschichten mit der Warnung Hier ist fur ihn nichts mehr zu machen Pass auf jetzt sucht er andre Sachen Spater wurden Szenen der Energieverschwendung ausgefuhrt und der Leser abschliessend angesprochen Nun halt dir den Spiegel vor s Gesicht Bist du es oder bist du es nicht Teil der Kampagne waren auch Beitrage in der Jugendzeitschrift Hilf mit Lehrfilme zum Thema Kohlenklau sowie zwei Spiele die das Thema vor allem fur Kinder und Jugendliche begreifbar machen sollten Dabei handelte es sich zum einen um ein Quartettspiel mit Motiven die positives und negatives Verhalten im Umgang mit Energie darstellten und nach klassischen Quartettregeln gespielt wurde sowie um das Brettspiel Jagd auf Kohlenklau 1 Anhaltende Popularitat BearbeitenIn der Nachkriegszeit blieb die Figur weiterhin popular diesmal ging es allerdings um den Diebstahl von Kohlen aus Zugen oder Lastwagen um die argste Not zu lindern Der Kolner Kardinal Joseph Frings hat in seiner Silvesterpredigt 1946 diese Art von Organisieren als in Notzeiten entschuldbaren Mundraub dargestellt woraus der Volksmund das Wort fringsen ableitete 2 Im Saarland wurde Mitte der 1950er Jahre wahrend der Abstimmung uber das Saarstatut der franzosische Nachbar als Kohlenklau bezeichnet weil die franzosische Grubengesellschaft von Frankreich aus Steinkohle unter saarlandischem Gebiet abgebaut haben soll Wortableitungen BearbeitenZahlreiche oft ironische Ableitungen existierten noch im Krieg etwa Heldenklau oder auch der Begriff Ideenklau Literatur BearbeitenVictor Klemperer LTI Notizbuch eines PhilologenWeblinks BearbeitenEin Schulaufsatz aus dem Jahre 1943 mit einer Zeichnung des Kohlenklau Umfangreiche Sammlung an Film Bild und Textmaterial zum KohlenklauEinzelnachweise Bearbeiten Martin Ruther Sammeln und Sparen Beobachten und Denunzieren Kinder und Jugendliche im Kriegseinsatz In Johanna Cremer Hrsg Kolner Stadtmuseum Bretter die die Welt bedeuten Spielend durch 2000 Jahre Koln Kolnisches Stadtmuseum Koln 2018 ISBN 978 3 00 059213 3 Antonia Kleikamp Fringsen Als ein Kardinal den Mundraub erlaubte In welt de 31 Dezember 2016 abgerufen am 2 Februar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kohlenklau amp oldid 234699130