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Der schwere Panzerjager mit 8 8 cm Pak L 71 auf Fgst Panther spater Jagdpanther 1 Sd Kfz 173 war ein ab Mitte des Zweiten Weltkrieges auf Basis des Panzerkampfwagens V Panther entwickelter und ab 1944 von der deutschen Wehrmacht eingesetzter Jagdpanzer Jagdpanzer V JagdpantherJagdpanzer V im Panzermuseum MunsterAllgemeine EigenschaftenBesatzung 5 Kommandant Richtschutze Ladeschutze Fahrer Funker Lange 9 87 m mit Kanone Breite 3 42 mHohe 2 72 mMasse 45 5 tPanzerung und BewaffnungPanzerung 17 80 mmHauptbewaffnung 8 8 cm PaK 43 3 L 71Sekundarbewaffnung 1 7 92 mm MG 34BeweglichkeitAntrieb Maybach HL 230 P 30700 PSGeschwindigkeit 46 km h Strasse 24 km h Gelande Leistung GewichtReichweite 210 km Strasse 140 km Gelande Weitere Ansicht mit Person zum Grossenvergleich spate Ausfuhrung Bugplatte zeigt Beschussspuren Diese spate Ausfuhrung des Jagdpanther ist ausgestellt im Panzermuseum Munster In Hechtel erbeuteter Jagdpanther fruhe Ausfuhrung im Imperial War Museum LondonJagdpanther auf einem Ubungsgelande in Frankreich Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Produktion 3 Technische Beschreibung 4 Ausfuhrungen 5 Panzerung 6 Munition 7 Einsatz 8 Erhaltene Exemplare 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie Entwicklungsgeschichte des Jagdpanther reicht zuruck bis in das Jahr 1939 als Krupp von der Abteilung WaPruf 6 des Heereswaffenamts den Auftrag zur Entwicklung eines Konzeptes fur ein gepanzertes Kettenfahrzeug einer Panzerselbstfahrlafette mit 8 8 cm Flak L 56 Pz Sfl IVc erhielt Dieses Krupp Projekt fuhrte zu dem spater in Italien versuchsweise montierten Flugabwehrgeschutz auf Selbstfahrlafette der Pz Sfl IVc mit 8 8 cm Flak Eine starke Panzerung nach Art eines Sturmgeschutzes wurde mit Krupp offensichtlich erst Ende 1941 diskutiert da bereits Anfang Januar 1942 einem Major Ventz der WaPruf 6 erste konzeptionelle Zeichnungen der Ingenieure Dorn und Wolfert Abteilung Artillerie Konstruktion von Krupp unter der Projektbezeichnung Pz Sfl IVc2 vorgelegt wurden Ende des Monates Januar 1942 bekam der Ingenieur Wolfert die Gelegenheit zwei Konzeptzeichnungen im Heereswaffenamt zu prasentieren hierbei wurde das Fahrzeug nun als Pz Sfl IVc2 mit 8 8 cm L 71 Geschutz zur Begleitung der Infanterie bezeichnet Inzwischen zur Versuchs Pz Sfl IVd gereift bestand im Sommer 1942 die Absicht drei Prototypen bei Krupp bauen zu lassen Dies gestaltete sich aufgrund der fehlenden Kapazitaten bei Krupp schwierig Am 3 August 1942 erhielt das Projekt eine vollig neue Richtung Krupp wurde vom WaPruf 6 daruber informiert dass fur den kunftigen schweren Panzerjager Pz Sfl IVd 8 8 cm L 71 grosse Teile aus dem Panther Projekt verwendet werden sollten Am 9 September 1942 wurden in einer Besprechung zwischen Oberstlt Crohn und Major Ventz vom WaPruf 6 einerseits und den Ingenieuren Dorn und Wolfert andererseits die Spezifikationen fur das nun gewunschte Fahrzeug mitgeteilt Wahrend einer Tagung vom 20 bis zum 22 September 1942 wurde das Konzept eines Sturmgeschutz auf Panther Fahrgestell von Albert Speer vorgestellt Daraufhin verlangte Hitler die Fertigung von solch schweren Sturmgeschutzen auf Fgst Panther In einer Besprechung am 15 Oktober 1942 wurde vom Reichsministerium fur Rustung und Kriegsproduktion festgelegt dass kunftig Daimler Benz dieses Projekt weiterfuhren sollte wobei die Verantwortung fur die Bewaffnung weiterhin im Haus Krupp bleiben wurde Krupp fertigte noch einen holzernen Prototypen der am 16 November 1942 fertig sein sollte Es folgte eine langere Phase der Diskussionen zwischen dem Amt Daimler und Krupp uber die Detailausfuhrung des Fahrzeugs Ende Dezember 1942 fiel die Entscheidung fur die Fertigung des nun als 8 8 cm Stu Gesch 42 auf Panther Fahrgestell bezeichneten Fahrzeugs bei Muhlenbau und Industrie A G Miag in Braunschweig Damit ubernahm Miag spatestens ab Mai 1943 von Daimler die Verantwortlichkeit fur das Projekt Eine am 9 Juni 1943 erstellte Spezifikation der Abteilung WaPruf 6 bezeichnet das Fahrzeug als 8 8 cm Panzerjager 43 3 L 71 Panther und vermerkt eine Besatzung von 6 Mann Im gleichen Monat am 15 Juni stellte Daimler Benz dem nun verantwortlichen Haus Miag ein Holzmodell in echter Ausfuhrungsgrosse zur Verfugung welches am 20 Oktober zusammen mit weiteren Modellen Tiger II und Jagdtiger Hitler prasentiert wurde Produktion BearbeitenDie Auslieferung von in Serie produzierten Jagdpanthern begann im Januar 1944 bei der MIAG in Braunschweig Im November 1944 lief eine zusatzliche Serienproduktion bei der MNH in Hannover an einen Monat spater folgte die Maschinenbau amp Bahnbedarf AG MBA in Potsdam Insgesamt wurden bis zum Kriegsende 413 Jagdpanther gebaut 268 MIAG Fahrgestell Nr 300001 300268 112 MNH Fahrgestell Nr 303001 303112 33 MBA Fahrgestell Nr unbekannt Technische Beschreibung BearbeitenDurch die Verwendung des Panther Fahrwerks und die damit mogliche Einbaulage ergab sich eine Feuerhohe der Kanone von lediglich 196 cm Ausfuhrungen BearbeitenWahrend der Fertigung flossen standig Anderungen ein so dass die Fahrzeuge in fruhe und spate Ausfuhrungen ab Oktober 1944 unterteilt werden Die wichtigsten Anderungen waren ein schwerer ausserer Gusskragen fur die Hauptwaffe Seitenschurzen und deutlich grossere Leitrader sowie eine 8 8 cm PaK 43 3 L 71 mit geteiltem Rohr und neuer Rucklaufbremse Zusatzlich wurde ein Flammenvernichter Auspuff und eine Kampfraumheizung mit Abluftanlage eingebaut Die zweite Fahrersichtoffnung und der Gepackkasten entfielen Einige Fahrzeuge wurden als Befehlswagen ausgeliefert diese waren zusatzlich mit einer Sternantenne und den Seitenschurzen ausgerustet Panzerung BearbeitenWanne 60 mm Bug Neigung 35 80 mm Fahrerfront 35 40 mm Wannenseiten 90 40 mm Heck 60 15 20 13 mm Boden 0 Aufbau 80 mm Front 35 50 mm Seite 60 40 mm Heck 60 17 mm Decke 5 Munition BearbeitenEs konnten 57 Granaten im Jagdpanzer V mitgefuhrt werden Panzergranate 39 43 Panzergranate 40 43 Hartkern Sprenggranate 43Gewicht 10 2 kg 7 3 kg 9 4 kgMundungsgeschwindigkeit 1000 m s 1130 m s 750 m sDurchschlag bei 30 Auftreffwinkelaus 100 m Entfernung 203 mmaus 500 m Entfernung 182 mm 226 mmaus 1000 m Entfernung 167 mm 192 mmaus 2000 m Entfernung 139 mm 136 mmDurchschlag bei 60 Auftreffwinkelaus 0 m Entfernung 198 mm 265 mmaus 500 m Entfernung 182 mm 226 mmaus 1000 m Entfernung 167 mm 192 mmaus 1500 m Entfernung 153 mm 162 mmaus 2000 m Entfernung 139 mm 136 mmaus 2500 m Entfernung 127 mm 114 mmDurchschlag bei 90 Auftreffwinkelaus 0 m Entfernung 225 mm 311 mmaus 500 m Entfernung 207 mm 274 mmaus 1000 m Entfernung 190 mm 241 mmaus 1500 m Entfernung 174 mm 211 mmaus 2000 m Entfernung 159 mm 184 mmaus 2500 m Entfernung 145 mm 159 mmEinsatz Bearbeiten nbsp Jagdpanther in Frankreich Juni 1944Der von den Alliierten als Heavy Tank Killer klassifizierte Jagdpanther galt im Zweiten Weltkrieg als erfolgreichster Jagdpanzer der aber nie in ausreichender Zahl auf dem Schlachtfeld erschien um kriegsentscheidend zu sein Im Rahmen der deutschen Ardennen Offensive im Dezember 1944 setzten Jagdpanther eine grosse Anzahl alliierter Panzer ausser Gefecht Der Jagdpanther wurde im Juni 1944 bei den schweren Panzerjager Abteilungen 559 und 654 im August bei der s Pz Jg Abt 519 im Oktober bei der s Pz Jg Abt 560 und im November Dezember 1944 in der s Pz Jg Abt 655 eingefuhrt Ausserdem verfugten die I PzLRgt 130 32 die Kampfgruppe Nico 7 und die Panzerdivision Clausewitz 2 uber Jagdpanther Die Einheiten wurden allerdings nicht planmassig damit ausgerustet sondern beschafften sich das Gerat ausserplanmassig Der Jagdpanther war zur Verwendung als Schwerpunktwaffe zu offensiven Zwecken entworfen worden Die Fahrzeuge sollten zum Angriff nur in grosserer Anzahl 14 Fahrzeuge als mobile Panzerabwehr unmittelbar hinter vorruckender Infanterie zu deren Schutz vor Panzerangriffen eingesetzt werden Kleinere Einheiten vier Fahrzeuge durften nur gegen befestigte Stellungen verwendet werden Nach erfolgreichem Angriff sollten die Jagdpanther unverzuglich zur Wartung und Reparatur zuruckgezogen werden Eine Verwendung als statische Panzerabwehrwaffe oder gar Artillerie zu defensiven Zwecken war nicht vorgesehen und wurde nur in Notfallen gestattet Erhaltene Exemplare BearbeitenEin Exemplar des Jagdpanzers V ist im Panzermuseum in Munster zu besichtigen ein weiteres Exemplar aus der Schlacht um Hechtel im Imperial War Museum in London Der Innenraum dieses Panzers ist durch eine aufgeschnittene Seitenwand einsehbar Auch im Technik Museum Sinsheim im Musee des Blindes im franzosischen Saumur im Panzermuseum Thun 2 und im russischen Panzermuseum Kubinka ist je ein Exemplar vorhanden Der Jagdpanther der Wehrtechnischen Studiensammlung WTS in Koblenz befindet sich nicht mehr im Ausstellungsbereich Die WTS prasentierte seinerzeit ein etwa 20 Minuten langes Video das den Jagdpanther bei Vergleichsfahrten mit dem Jagdpanzer 4 5 KaJaPa der Bundeswehr zeigt unter anderem im Gelande Die Weald Foundation in Grossbritannien hat ein Fahrzeug spater Ausfuhrung wieder in einen fahrbereiten Zustand versetzt 3 Das The Australian Armour and Artillery Museum rekonstruiert seit Beginn der 2020er Jahre teilweise aus Uberresten ein Fahrzeug neu Siehe auch BearbeitenListe von Kettenfahrzeugen der WehrmachtLiteratur BearbeitenChris Bishop Hrsg Waffen des zweiten Weltkriegs eine Enzyklopadie uber 1500 Waffensysteme Handfeuerwaffen Flugzeuge Artillerie Kriegsschiffe U Boote Dt Erstausg Auflage Bechtermunz Augsburg 2000 ISBN 3 8289 5385 9 Originaltitel The Encyclopedia of weapons of World War II the comprehensive guide to over 1 500 weapons systems including tanks small arms warplanes artillery ships and submarines 1998 Ubersetzt von Neumann amp Nurnberger Peter Chamberlain Hilary Doyle Thomas L Jentz Encyclopedia of German Tanks of World War Two ISBN 978 0 668 04565 0 Terry Gander Peter Chamberlain Enzyklopadie deutscher Waffen 1939 1945 Handwaffen Artillerie Beutewaffen Sonderwaffen Motorbuch Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 613 02481 0 Ferdinand M von Senger und Etterlin Die deutschen Panzer 1926 1945 Bernard amp Graefe Verlag Bonn 1998 ISBN 3 7637 5988 3 Walter J Spielberger Der Panzerkampfwagen Panther und seine Abarten Band 9 Motorbuch Verlag Stuttgart 1978 ISBN 3 87943 527 8 Jim Winchester Panzer 1939 1945 Gondrom Verlag Bindlach 2000 ISBN 3 8112 1797 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jagdpanzer V Album mit Bildern Videos und Audiodateien Jagdpanther bei WaffenHQ de Technische Daten und Bild Memento vom 9 Februar 2013 im Webarchiv archive today engl Panzerjager V Jagdpanther Sd Kfz 173 bei Achtung Panzer engl Technische Daten Surviving Panthers mit vielen Bildern uber Fahrzeuge vom Typ Panzerkampfwagen V die heute noch existieren englisch PDF 9 90 MB Einzelnachweise Bearbeiten Laut Nachrichtenblatt der Panzertruppen des Generalinspekteurs der Panzertruppen vom 17 November 1944 umbenannt von s Pz Jg V in Jagdpanther www panzer modell de Abgerufen am 16 Januar 2014 Jagdpanther 411 8 8 cm Pak Sd Kfz 173 Ausf G2 auf wealdfoundation orgIn Serie fur die Wehrmacht produzierte Kampf Jagd und Sturmpanzer Panzer PzKpfw I PzKpfw II PzKpfw 38 t PzKpfw III PzKpfw IV PzKpfw V Panther PzKpfw VI Tiger I PzKpfw VI Tiger IIPanzerjager Jagdpanzer Panzerjager I Marder I Marder II Marder III Nashorn Jagdpanzer 38 Jagdpanzer IV Jagdpanther Jagdtiger Panzerjager Tiger P Ferdinand ElefantSturmpanzer Panzerartillerie GW II fur le F H 18 2 Sf Wespe 15 cm sIG 33 Sf auf Pz I B 15 cm sIG 33 Sf auf Pz II 15 cm sIG 33 Sfl auf Pz 38 t Grille Geschutzwagen III IV fur s F H 18 1 Sf Hummel Sturmgeschutz III StuIG 33 B Sturmhaubitze 42 Sturmgeschutz IV Sturmpanzer IV Sturmtiger Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jagdpanzer V amp oldid 239188214