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Die Maschinenfabrik Niedersachsen Hannover MNH mit Standorten in Hannover Laatzen und Ahlem war eine zur Zeit des Nationalsozialismus betriebene Firma der Rustungsindustrie 1 Die MNH gehorte zu den neun fuhrenden Panzerfirmen die 1943 einen Produktionsanteil von 90 Prozent an fertig montierten Panzern hatten 2 Die MNH stellte 30 Prozent der 6000 zwischen 1943 und 1945 produzierten Panther her 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Maschinenfabrik Niedersachsen Hannover wurde im Fruhjahr 1939 wenige Monate vor Beginn des Zweiten Weltkrieges als Tochterunternehmen des Eisenwerks Wulfel gegrundet 1 diese Angaben der United States Strategic Bombing Survey stehen allerdings im Widerspruch zu denen der Reichsbetriebskartei Industrie nach denen die Firma seit 1937 bestand 3 Firmensitz der M N H Maschinenfabrik Niedersachsen G m b H war die Eichelkampstrasse 4 in Hannover Wulfel 3 Zweck der Gesellschaft war die Erfullung von Rustungsauftragen sie war 1944 mit 3383 Arbeitskraften das sechstgrosste hannoversche Rustungsunternehmen 4 Zunachst wurde an zwei Standorten in Laatzen und im hannoverschen Stadtteil Linden produziert nbsp Mahnmal in der Nahe des KZ Aussenlagers Hannover Ahlem am Ort des Zugangs zu den Asphaltstollen Stilisierter Grubeneingang mit Asphaltplatten 1994 Im Jahr 1944 wurde zusatzlich ein Werk in einem Untertagebau in Ahlem 52 22 40 6 N 9 39 19 4 O 52 377954 9 655378 Koordinaten 52 22 40 6 N 9 39 19 4 O eingerichtet in dem fur die MNH und die Continental AG Bauteile fur Panzer Flugzeuge und Geschutze hergestellt werden sollten 1 Zunachst errichteten etwa 100 Zwangsarbeiter das KZ Aussenlager Hannover Ahlem weitgehend neu das als Lager fur das in unmittelbarer Nahe geplante unterirdische Rustungswerk dienen sollte In den dafur vorgesehenen bereits vorhandenen Asphaltstollen mussten ab November 1944 die Zwangsarbeiter unter schwersten Arbeitsbedingungen die Gange erweitern 5 bereits im Dezember wurden von den unterernahrten und entkrafteten Zwangsarbeitern mindestens 250 als krank ins KZ Neuengamme gebracht Unter den Zwangsarbeitern waren rund 1000 polnische Juden aus dem KZ Auschwitz die unter Aufsicht von SS Wachleuten und Kapos standen 6 In den Stollen wurden Maschinen montiert 3 die Produktion wurde aber nicht mehr aufgenommen 5 Von den insgesamt 1500 Zwangsarbeitern starben bis April 1945 etwa 750 5 Die MNH war Mitglied der Lagergemeinschaft e V einer Interessengemeinschaft hannoverscher Rustungsunternehmen die im November 1942 ins Vereinsregister eingetragen wurde und die grossen Zwangsarbeiterlager in und bei Hannover unterhielt 7 Nach schweren Zerstorungen durch die Luftangriffe auf Hannover im Marz 1945 wurde die Panzerproduktion eingestellt Das Lindener Werk wurde am 10 April 1945 im Zuge der Befreiung Hannovers von der 9 US Armee eingenommen 8 und von der britischen Besatzungsmacht weiterbetrieben teilweise fertiggestellte Panzer wurden fur diese weitergebaut Das Ahlemer Zwangsarbeiterlager wurde am 6 April 1945 evakuiert 9 und Hunderte auf einen Todesmarsch Richtung KZ Bergen Belsen geschickt etwa 200 wurden als krank zuruckgelassen 5 Die amerikanischen Befreier fanden am 10 April noch etwa 180 Uberlebende vor von denen mindestens 51 bei der anschliessenden Versorgung im Krankenhaus starben 10 1946 1947 wurde das Lindener Werk demontiert Das Laatzener Werk wurde bis 1957 von den Briten weitergefuhrt 3 Literatur BearbeitenFred Erhardt Zwischen Masch und Maschinen Vom Bauerndorf zum Industriestandort Industriegeschichte und Arbeiterkultur in Hannover Wulfel Bilder und Dokumente einer Entwicklung Tragwerk e V Hannover 1996 S 32 42 Werner Otto Reichelt Die Demontageliste Eine vollstandige Ubersicht uber die Reparationsbetriebe sowie die amtlichen Erklarungen der Militarbefehlshaber der Britischen und USA Zone Drei Turme Hamburg 1947 S 32 Nr 347 349 PDF Weblinks BearbeitenFrank Kohler Die Fertigung von Kettenfahrzeugen bei der Firma M N H in Hannover von 1939 1945 In Verein der Freunde und Forderer der Wehrtechnischen Studiensammlung Koblenz erstveroffentlicht 1994 online seit dem 22 Oktober 2011 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Waldemar R Rohrbein Maschinenfabrik Niedersachsen Hannover MNH In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 429 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Dietrich Eichholtz Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939 1945 Nachdruck des von 1969 bis 1996 im Akademie Verlag erschienenen dreibandigen Werkes De Gruyter Berlin 2003 Bd III S 178 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d e Frank Kohler Die Fertigung von Kettenfahrzeugen bei der Firma M N H in Hannover von 1939 1945 Klaus Mlynek Hannover in der Weimarer Republik und unter dem Nationalsozialismus 1918 1945 In ders Waldemar Rohrbein Hrsg Geschichte der Stadt Hannover Bd 2 Vom Beginn des 19 Jahrhunderts bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 1994 ISBN 3 87706 364 0 S 405 578 hier S 558 Tabelle 23 a b c d Mahnmal KZ Aussenlager Ahlem In Netzwerk Erinnerung Zukunft in der Region Hannover Archiviert vom Original am 7 Juli 2015 abgerufen am 13 Dezember 2019 Anke Quast Nach der Befreiung Judische Gemeinden in Niedersachsen seit 1945 Das Beispiel Hannover Veroffentlichungen des Arbeitskreises Geschichte des Landes Niedersachsen nach 1945 Bd 17 Zugleich Dissertation 1999 an der Universitat Hannover Wallstein Gottingen 2001 ISBN 3 89244 447 1 S 45f online uber Google Bucher Zwangsarbeiterlager In Netzwerk Erinnerung Zukunft in der Region Hannover Klaus Mlynek Hannover in der Weimarer Republik und unter dem Nationalsozialismus 1918 1945 In ders Waldemar Rohrbein Hrsg Geschichte der Stadt Hannover Bd 2 Vom Beginn des 19 Jahrhunderts bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 1994 ISBN 3 87706 364 0 S 405 578 hier S 559 Vgl Klaus Mlynek Hannover in der Weimarer Republik und unter dem Nationalsozialismus 1918 1945 In ders Waldemar Rohrbein Hrsg Geschichte der Stadt Hannover Bd 2 Vom Beginn des 19 Jahrhunderts bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 1994 ISBN 3 87706 364 0 S 405 578 hier S 567 und Waldemar Rohrbein Hannover nach 1945 Landeshauptstadt und Messestadt In ebda S 579 800 hier S 585 Frank Kohler schreibt im angegebenen Weblink irrtumlich vom 9 April und der 9 britischen Armee AG Zeitzeugen Einen Ort der Erinnerung schaffen KZ und Zwangsarbeit in Hannover Limmer 1944 45 Broschure Hannover Juni 2011 S 29 PDF Memento des Originals vom 31 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kz limmer de Anke Quast Nach der Befreiung Judische Gemeinden in Niedersachsen seit 1945 Das Beispiel Hannover Veroffentlichungen des Arbeitskreises Geschichte des Landes Niedersachsen nach 1945 Bd 17 Zugleich Dissertation 1999 an der Universitat Hannover Wallstein Gottingen 2001 ISBN 3 89244 447 1 S 60 62 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maschinenfabrik Niedersachsen Hannover amp oldid 223628361