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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Wilamowice Begriffsklarung aufgefuhrt Wilamowice deutsch Wilmesau im lokalen Wilmesaurisch Wymysou ist eine Landstadt in der Woiwodschaft Schlesien in Polen Sie hat etwa 3150 Einwohner WilamowiceWilamowice Polen WilamowiceBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft SchlesienPowiat Bielsko BialaGmina WilamowiceFlache 10 41 km Geographische Lage 49 55 N 19 9 O 49 916388888889 19 152222222222 Koordinaten 49 54 59 N 19 9 8 OEinwohner 3142 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 43 330Telefonvorwahl 48 33GminaGminatyp Stadt und LandgemeindeGminagliederung 6 SchulzenamterFlache 56 72 km Einwohner 17 794 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 314 Einw km Gemeindenummer GUS 2402093VerwaltungBurgermeister Marian Bronislaw TrelaAdresse Rynek 1 43 330 WilamowiceWebprasenz www wilamowice plHauser am MarktplatzDas mittlerweile vom Aussterben bedrohte Wilmesaurisch hatte hier im Jahre 2003 noch ungefahr 100 altere Muttersprachler Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Politische Geschichte 3 Stadtepartnerschaft 4 Gemeinde 5 Personlichkeiten 6 Weblinks 7 Literatur 8 FussnotenGeographie BearbeitenDer Ort liegt im Podgorze Wilamowickie einem Vorgebirge und sudostlichen Teils des Auschwitzer Beckens etwa sieben Kilometer nordostlich von Kety und dreizehn Kilometer nordwestlich von Bielsko Biala Nachbarorte sind Jawiszowice im Norden Zasole Bielanskie im Nordosten Hecznarowice im Sudosten Pisarzowice im Suden Stara Wies im Sudwesten Dankowice im Nordwesten Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Der Ort wurde erstmals urkundlich als Pfarrei Novovillamowicz im Peterspfennigregister des Jahres 1326 im Dekanat Auschwitz des Bistums Krakau erwahnt 2 Der Ortsname ist als Abgrenzung zu Antiquo Willamowicz Stara Wies Altdorf zu sehen Der Name Wilamowice ist patronymisch abgeleitet vom Vornamen Wilam mit typisch westslawischem Suffix ow ice Im 14 Jahrhundert wurde die Pfarrei als Novomilonovicz 1327 Novo Villamovicz Novavillamovicz Nova Willamovicz Nova Wilamovicz Wilamovicz novas 1346 1358 erwahnt Spater folgten die Erwahnungen villa nova seu Wilanowicz 1361 Wilemowicz 1377 Willamowice 1395 Wylamowycze 1454 1470 1480 Wilamovicze 1457 Jan Dlugosz nannte das Dorf Wylamowycze Andreae 1470 bis 1480 wahrscheinlich nach dem damaligen Besitzer 3 Im Jahr 1529 wurde das Dorf als Vylamovycze Vilamowice Nova und Wilhamowicze erwahnt Die letzte Form nahert sich dem Krakauer Stadtbucheintrag vom Jahr 1455 als Matis Wilhelmowycz und dem modernen Namen Wilhelm an Die bis heute im ortlichen polnischen Dialekt benutzte Form Wielamowice erschien zuerst im 16 Jahrhundert 4 Die Form des Ortsnamens Wilanowice mit n ahnelt etymologisch dem lateinischen Villa Nova In einem 1909 erschienenen Buch uber die Geschichte des Orts wurde der Ortsname als ursprunglich Wilhelmsau angegeben was aber nicht in den Quellen bestatigt wird 4 Erst im 18 Jahrhundert setzte sich die Bezeichnung Wilmesau durch Dieses Buch enthielt auch andere unbelegte Behauptungen uber der Entstehung des Orts und die Herkunft der Siedler Die Existenz von zwei Pfarreien deutet auf die fruhere Grundung des benachbarten Dorfs Stara Wies Altdorf Antiquo Willamowicz hin Der Name des Dorfs lasst vermuten dass es etwa alter als Wilamowice Novovillamowicz ist Fruher wurde vorgeschlagen dass es Jahrzehnte vor der Entstehung der Bielitzer Sprachinsel gegrundet wurde Einige Jahre nach dem ersten Mongolensturm 1241 verlieh Mieszko II von Oppeln Ratibor 1246 im Gebiet um Auschwitz dem Kloster Leubus 500 Hufen etwa 121 km 5 Die Quellen schweigen uber die genauere Lokalisierung des Lehens sowie uber dessen Nutzung aber es wurde oft vermutet dass das der Anfang von Antiquo Wilamowice war Die archaologischen Funde aus dem 13 Jahrhundert bestatigen aber keine grossere Ansiedlung in diesem Gebiet 6 Die kleinen slawischen Burgwalle in Dankowice sowie in Bestwina werden dagegen eher mit der deutlich grosseren slawisch polnischen Besiedlung an der Sola verbunden entlang der via antiqua wo der Ort Canthi schon im Jahr 1242 erwahnt wurde In der nachsten Phase der Ansiedlung in diesem Gebiet wurde die Siedlungsform des Waldhufendorfs benutzt und Stara Wies unterscheidet sich nicht von den anderen damals gegrundeten Orten was der Hypothese einer deutlich fruheren Grundung widerspricht Ungewohnlicherweise wurde aber das etwas jungere Wilamowice Villa Nova nicht entlang von Gewassern gegrundet sondern entlang dem Weg von Stara Wies 7 Die mittelalterlichen Quellen verraten wenig uber der Herkunft der Siedler Vielleicht kamen diese im gleichen Zug wie die Siedler von Bojkow deutsch Schonwald bei Gliwice das im Jahr 1269 nach frankischem Recht wiedergegrundet wurde 8 Kurz nach der Ansiedlung in Antiquo Wilamowicz Stara Wies Altdorf zog ein Teil der Siedler in die Hugel um das neue Dorf Villa Nova Novo Wilamowicz zu grunden 9 Durch Endogamie und die geographische Isolation des im polnischen Sprachgebiet liegenden Dorfes von der deutschen Sprachinsel um Bielitz Biala bildete sich in Wilmesau eine eigenstandige Sprache oder eigenstandiger Dialekt siehe Wilmesaurisch heraus der bis zum Zweiten Weltkrieg im Alltagsleben genutzt wurde Parallel dazu entwickelte sich der Mythos einer niederlandisch angelsachsischen Herkunft oft in der Opposition zur Ansicht deutscher Herkunft wie in Bielitz verbreitet 10 Im 15 Jahrhundert waren die Bewohner ziemlich wohlhabend so gaben ortliche Bewohner z B der Handwerker Petir Kawder cultelifaber de Wilmsdorff prope Libenwerde 1444 Matis 1455 Hanus Kaudir 1444 und andere sehr hohe Betrage aus um zu Burgern von Krakau werden Aus dem 15 Jahrhundert stammt auch eine im Ort gefundene Ampulle aus dem damals sehr teuren Zinn 11 Die weiter von Gewassern entfernte Grundung von Wilamowice wurde in alterer Literatur als Bestatigung fur eine fruhere Ansiedlung und andere Herkunft der Siedler interpretiert vorwiegend aus Flandern Friesland sowie Holland also aus Landern die in der Mitte des 13 Jahrhunderts von einer Uberflutung verheert wurden Der germanische Name des mutmasslichen Grunder Wil l am wurde zwar traditionell als altere Form des Namens Wilhelm verstanden 12 wurde aber auch volkstumlich als schottischer William gedeutet 13 Auch der ortliche Nachname Fox wurde als schottischer Herkunft vermutet Als Beispiel fur die Uberzeugung englischer Herkunft kann man das 1860 erschienene Gedicht von Jakob Bukowski sehen A Welmessajer ai Berlin dd De fremda Loit se hon an wing verstanda Ma docht har war vo England har Dos ei kaj Wuinder denn de Welmessajer Die stemma jou vo derta har Ein Wilmesauer in Berlin Ubersetzung dd Die fremden Leute verstanden ihn nicht Man dachte dass er von England ware Doch das ist kein Wunder denn die Wilmesauer Die stammen ja daherPolitische Geschichte Bearbeiten Politisch gehorte der Ort seit 1315 zum Herzogtum Auschwitz das in der Zeit des polnischen Partikularismus bestand seit 1327 unter der Lehnsherrschaft des Konigreichs Bohmen vgl Lander der Bohmischen Krone Im Jahre 1457 wurde das Herzogtum von Polen abgekauft und das Dorf als Wilamowicze erwahnt 14 Anschliessend wurde das Herzogtum Auschwitz im Jahr 1564 vollig dem Konigreich Polen angeschlossen als Kreis Schlesien der Woiwodschaft Krakau der polnisch litauischen Adelsrepublik ab 1569 Um das Jahr 1600 hatte Wilamowice uber 200 Einwohner 15 In der Zeit der Reformation wurde die ortliche Kirche von Kalvinisten ubernommen Wahrscheinlich verlor Wilamowice damals seine geographische Verbindung mit der Bielitz Bialaer Sprachinsel Das Polnische war nach der Gegenreformation die einzige Sprache in der Kirche und wurde in der Kommunikation mit den slawischen Nachbarn benutzt Wirtschaftlich war Wilamowice eher mit dem polnischsprachigen Kety verbunden Bei der Ersten Teilung Polens kam Wilamowice 1772 zum neuen Konigreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs ab 1804 Im Jahr 1808 kauften die Bewohner alles Ackerland womit der Frondienst im Ort endete In dieser Zeit entwickelte sich die Weberei in Konkurrenz zu Andrychow Im Jahr 1818 erhielt der Ort das Stadtrecht In den Jahren 1820 bis 1850 wurde es ein Teil des Deutschen Bundes und Deutsch wurde die einzige Amtssprache Ab dem Jahr 1850 gehorte es zum Bezirk und Gerichtsbezirk Biala 1918 nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der k u k Monarchie kam Wilamowice zu Polen Im Jahre 1921 hatte die Gemeinde 323 Hauser mit 1774 Einwohnern davon 1731 Polen 25 Deutsche 18 Juden 1738 romisch katholische 5 andere Christen 31 israelitische 16 In der Zwischenkriegszeit herrschte in Wilamowice eine ganz andere Stimmung als in Bielitz und Biala Die Einwohner betonten oft ihre Eigenstandigkeit betrachteten sich selbst in erster Linie als Wilmesauer polnisch Wilamowianie meist als Polen selten als Deutsche 1921 nur 1 4 Nach der Besetzung Polens durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg gehorte es zum Landkreis Bielitz im Regierungsbezirk Kattowitz in der Provinz Schlesien seit 1941 Provinz Oberschlesien Jedoch unterschrieben etwa 80 der Einwohner im Zweiten Weltkrieg freiwillig oder zwangsweise die Deutsche Volksliste meistens die zweite und dritte Liste 17 Im Jahr 1945 wurden anfangs 1784 Einwohner uber 70 als Volksdeutsche klassifiziert und 487 als Polen Wahrend nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fast alle Deutschen der Gegend vertrieben wurden konnte die angestammte Bevolkerung von Wilmesau bleiben Die lokale Mundart wurde aber verboten und die Bevolkerung teilweise polonisiert Auch wenn das Sprachverbot 1956 aufgehoben wurde wurde versucht den wilmesaurischen Dialekt aus dem offentlichen Leben zu verdrangen 2003 waren von den ca 2700 Einwohnern von Wilamowice etwa 2000 alteingesessen Alle Bewohner sprachen im Alltag Polnisch Der wilmesaurische Dialekt wurde noch von ca 100 alteren Bewohnern als Muttersprache angegeben 18 Stadtepartnerschaft Bearbeiten nbsp Lage der Gemeinde im Powiat BielskiDolni Benesov TschechienGemeinde Bearbeiten Hauptartikel Gmina Wilamowice Die Stadt und Land Gemeinde Wilamowice gliedert sich neben dem gleichnamigen Hauptort in funf Dorfer Personlichkeiten BearbeitenFlorian Biesik 1849 um 1930 Literat Poet Jozef Bilczewski 1860 1923 romisch katholischer Erzbischof Kazimierz Jonkisz 1948 Jazzmusiker Weblinks Bearbeiten nbsp KircheWebsite der Gemeinde polnisch Literatur BearbeitenAntoni Barciak Red und anderen Wilamowice Przyroda historia jezyk kultura oraz spoleczenstwo miasta i gminy Urzad Gminy w Wilamowicach Wilamowice 2001 ISBN 83 915888 0 7 polnisch Karl Willamowius Die Nachkommen eines Wilhelm Dulmen 2010 ISBN 978 3 89960 330 9 Tymoteusz Krol Maria Malanicz Przybylska Bartlomiej Chromik Wilamowianie i ich stroje Wilmesau und seine Trachten Wilmesau and their costumes Wilamowiane 2020 ISBN 978 83 957318 0 8Fussnoten Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Jan Ptasnik Redakteur Monumenta Poloniae Vaticana T 1 Acta Camerae Apostolicae Vol 1 1207 1344 Sumpt Academiae Litterarum Cracoviensis Cracoviae 1913 S 147 150 Online Wilamowice 2001 S 95 a b Wilamowice 2001 S 76 Rajman Jerzy Mieszko II Otyly ksiaze opolsko raciborski 1239 1246 In Kwartalnik Historyczny Band 100 Nr 3 Warschau 1993 S 22 polnisch org pl abgerufen am 9 Marz 2020 Wilamowice 2001 S 74 75 Wilamowice 2001 S 76 Wilamowice 2001 S 90 Wilamowice 2001 S 88 Wilamowice 2001 S 380 Wilamowice 2001 S 95 Wilamowice 2001 S 86 Julian Zinkow Oswiecim i okolice Przewodnik monograficzny Wydawnictwo PLATAN Oswiecim 1994 ISBN 83 7094 002 1 S 188 polnisch Krzysztof Rafal Prokop Ksiestwa oswiecimskie i zatorskie wobec Korony Polskiej w latach 1438 1513 Dzieje polityczne PAU Krakow 2002 ISBN 83 8885731 2 S 151 polnisch Henryk Rutkowski Redakteur Krzysztof Chlapkowski Wojewodztwo krakowskie w drugiej polowie XVI wieku Cz 2 Komentarz indeksy Institute of History of the Polish Academy of Sciences 2008 S 71 75 polnisch Online Glowny Urzad Statystyczny Skorowidz miejscowosci Rzeczypospolitej Polskiej Wojewodztwo krakowskie i Slask Cieszynski Warszawa 1925 S 3 polnisch online PDF Wilamowice 2001 S 196 Tomasz Wicherkiewicz The making of a language the case of the idiom of Wilamowice southern Poland Walter de Gruyter 2003 S 5 Google BuchOrte in der Gemeinde Wilamowice Dankowice Denkendorf Hecznarowice Hetschnarowitz Pisarzowice Schreibersdorf Stara Wies Altdorf Wilamowice Wilmesau Stadt Zasole Bielanskie Gemeinden im Powiat Bielski Stadtgemeinde Szczyrk Schirk Stadt und Land Gemeinden Czechowice Dziedzice Czechowitz Dzieditz Wilamowice Wilmesau Landgemeinden Bestwina Bestwin Buczkowice Butschkowitz Jasienica Heinzendorf Jaworze Ernsdorf Kozy Seiffersdorf Porabka Porombka Wilkowice Wolfsdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilamowice amp oldid 232924941