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Bojkow deutsch Schonwald schonwalderisch Schewaude oder Sẹwaldẹ 1 schlonsakisch Szywold ist ein Stadtteil von Gliwice Gleiwitz Von den Einwohnern der umliegenden Orte auch Szywold genannt Bojkow liegt im Suden von Gliwice und besteht aus den Ortsteilen Bojkow Dolny Niederdorf Bojkow Srodkowy Mitte und Bojkow Gorny Oberdorf Gliwice BojkowGleiwitz Schonwald Hilfe zu Wappen Gliwice BojkowGleiwitz Schonwald Polen Gliwice BojkowGleiwitz SchonwaldBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft SchlesienPowiat Kreisfreie StadtStadtteil von GliwiceGeographische Lage 50 15 N 18 41 O 50 249322 18 680606 Koordinaten 50 14 58 N 18 40 50 OEinwohner Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kultur 3 Bauwerke und Sehenswurdigkeiten 4 Bildung 5 Verkehr 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schonwalderinnen in Festtagstracht auf dem Weg zur Kirche nbsp Wappen von Schonwald nbsp Dorfmitte mit der Kirche nbsp Gedenkstein fur die ermordeten SchonwalderDer Ort entstand spatestens im 13 Jahrhundert und wurde 1263 erstmals urkundlich als Sconualde erwahnt 2 1283 folgte eine Erwahnung als Scuenevalde 1482 als Schonwald und 1487 als Ssynwaldie Die Grunder von Schonwald sollen ursprunglich aus Meissen in Sachsen stammen und sollen um 1223 unter Herzog Kasimir nach Schlesien eingewandert sein 3 Sie siedelten sich auf dem Grund des Klosters Rauden an Bereits fur das Jahr 1263 sind deutsche Kolonisten in Schonwald uberliefert deren Mittelhochdeutsche Mundart im Gegensatz zu anderen Orten der Gegend im 16 Jahrhundert nicht slawisiert wurde weshalb sich der Schonwaldische schlesische bzw deutsche Dialekt als Sprachinsel erhalten konnte 4 1 Die Bewohner lebten u a eine lange Zeit vom Fuhrwesen Die Fuhrhalterei in Schonwalde bluhte bis Mitte des 19 Jahrhunderts Mit dem Bau von Eisenbahnen ging dieses Gewerbe ein Der Ort wurde 1783 im Buch Beytrage zur Beschreibung von Schlesien als Schonwalde erwahnt lag im Landkreis Tost des Furstentums Oppeln und hatte 802 Einwohner zwei Vorwerke 61 Bauern einige Gartner 50 Hausler und eine katholische Kirche eine Schule und ein paar Pfarrhauser Der Ort war im Besitz des Klosters Rauden 5 1818 wurde der Ort als Schonwalde erwahnt 6 Nachdem das Kloster Rauden aufgelost worden war kam das Dorf 1811 in den Besitz des Kurprinzen von Hessen Kassel 1820 an den Landgrafen von Hessen Rothenburg und 1834 wiederum an Herzog Victor von Hohenlohe Waldenburg 1861 hatte Schonwald 63 Freibauern 43 Freigartner oder Halbbauern 155 Freihausler und 86 Parzellenbesitzer sowie 1865 einen Backer einen Fleischer funf Schmiede zwei Stellmacher funf Schneider funf Schuhmacher einen Tischler und einen Buttner 7 Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20 Marz 1921 stimmten im Ort 2219 Wahlberechtigte fur einen Verbleib Oberschlesiens bei Deutschland und 35 fur eine Zugehorigkeit zu Polen 8 Schonwald verblieb nach der Teilung Oberschlesiens beim Deutschen Reich 1935 dokumentierte ein Filmteam in Schonwald eine nachgestellte Schonwalder Hochzeit im Auftrag der Reichskulturkammer fur einen Schulfilm Der etwa 12 minutige Schwarz Weiss Film von der Firma Puchstein Film mit dem Titel Eine Hochzeit in Schonwald in Oberschlesien wurde fur die Reichsstelle fur den Unterrichtsfilm produziert Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Tost Gleiwitz Wahrend des Einmarsches der Roten Armee in Schonwald im Januar 1945 kam es zu einem Massaker an der deutschen Bevolkerung bei dem mehr als 120 Schonwalder ermordet wurden In den Folgemonaten wurde die Bevolkerung von Schonwald vertrieben Weitere Schonwalder kamen bei Flucht und Vertreibung und in Internierungslagern um Unter diesen befand sich auch der damalige Pfarrer von Schonwald Edgar Wolf 1882 1945 Im Marz 1945 kam der bis dahin deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde anschliessend der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen und ins polnische Bojkow umbenannt Der heutige polnische Name leitet sich von dem alten Namen des Waldes ab der Boycowo oder Bojcou 9 genannt wurde und in dem Schonwald 1269 vom Kloster Rauden ausgesetzt wurde Von 1945 bis 1954 war Bojkow Sitz der Gemeinde Bojkow von 1954 bis 1972 Sitz der Gromada Bojkow Nach der Auflosung der Woiwodschaft Schlesien kam der Ort zur Woiwodschaft Kattowitz von 1953 bis 1956 Woiwodschaft Stalinogrod 1975 wurde Bojkow vom aufgelosten Powiat Gliwicki nach Gliwice eingemeindet 1999 kam der Ort zur neuen Woiwodschaft Schlesien Kultur Bearbeiten nbsp Sonntagskleid nbsp Hochzeitstracht nbsp Bauerinnen in Tracht Schonwald war dafur bekannt dass sich bis ins 20 Jahrhundert alte Traditionen erhalten haben welche im Umland kaum mehr gepflegt wurden Dazu gehorten auch das Tragen von Trachten und die Schonwalder Stickereien 10 Die Schonwalder errichteten in der Gleiwitzer Altstadt an der damaligen Wilhelmstrasse die Schonwalder Stickstube in der sie ihre selbst hergestellten Waren und Produkte zum Verkauf anboten Im Festsaal des Hotels Haus Oberschlesien in der Gleiwitzer Innenstadt befand sich ein Wandgemalde des deutschen Malers Adolf Munzer von 1928 mit dem Titel Der Tanz das auch Die Schonwalder Hochzeit genannt wurde Die Szene zeigte ein Schonwalder Brautpaar Kranzelpaare und Hochzeitsgaste in ihrer Schonwalder Tracht beim Tanzen im Freien 11 Bauwerke und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Pfarrhaus und PfarrkircheDie Maria Geburt Kirche Die Johannes Nepomuk Kapelle Die Mutter Gottes von Tschenstochau Kapelle Das Pfarrhaus Bahnhofsgebaude der ehemaligen SchmalspurbahnBildung BearbeitenGrundschule Nr 8Verkehr BearbeitenDurch Bojkow verlauft die Autobahn A4 und die Droga krajowa nr 78 Bojkow hat einen Anschluss an die A4 mit der Ausfahrt Bojkow Personlichkeiten BearbeitenGeorg Miske 9 April 1928 28 Januar 2009 in Leipzig deutscher Gewichtheber Hubert Gillner 13 Marz 1932 deutscher Ordensmann Theologe und Padagoge Lothar Reinhard 26 Juli 1938 deutscher Politiker SPD und ehemaliger Abgeordneter der Hamburgischen Burgerschaft Helmut Klopsch 4 Dezember 1939 13 September 2019 deutscher BiathletLiteratur BearbeitenKonrad Gusinde Wort und Brauch Schonwald 1912Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bojkow Schonwald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website Schonwalds Erben Verein in dem sich die Nachfahren der Schonwalder zusammengeschlossen haben um das kulturelle und ideelle Erbe ihrer Vorfahren zu erhalten zu pflegen und fur die Zukunft nutzbar zu machen Einzelnachweise Bearbeiten a b Konrad Gusinde Wort und Brauch Eine Vergessene deutsche Sprachinsel im polnischen Oberschlesien Die Mundart von Schonwald bei Gleiwitz M amp H Marcus 1911 Zbigniew Mazur Das deutsche Kulturerbe in den polnischen West und Nordgebieten Zeitschrift Oberschlesien im Bild Ausgabe 23 1925 Schonwald Johann Ernst Tramp Beytrage zur Beschreibung von Schlesien Band 2 Brieg 1783 Geographisch statistisches Handbuch uber Schlesien und die Grafschaft Glatz Band 2 1818 Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Breslau 1865 Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 Literatur Tabelle in digitaler Form Konrad Gusinde Schonwald Beitrage zur Volkskunde eines deutschen Dorfes im polnischen Oberschlesien In Theodor Siebs Max Hippe Hrsg Wort und Brauch volkskundliche Arbeiten Band 10 Verlag M amp H Marcus Breslau 1912 S 6 zur Schonwalder Tracht Joseph Klapper Schlesische Volkskunde auf kulturgeschichtlicher Grundlage Breslau Ferd Hirt 1925 2 uberarb Aufl Stuttgart Brentanoverl 1952 S 70 72 Foto des Wandgemaldes Der Tanz Schonwalder Hochzeit Amtliche Stadtteile in Gliwice Gleiwitz Bojkow Schonwald Brzezinka Czechowice Schechowitz Kopernik Ligota Zabrska Ellguth Zabrze Labedy Laband Obroncow Pokoju Ostropa Ostroppa Politechnika Sikornik Sosnica Sossnitza Stare Gliwice Alt Gleiwitz Szobiszowice Petersdorf Srodmiescie Innenstadt Trynek Trinneck Wilcze Gardlo Glaubensstatt Wojska Polskiego Wojtowa Wies Richtersdorf Zatorze Stadtwaldviertel Zerniki Zernik Normdaten Geografikum GND 4226271 9 lobid OGND AKS LCCN n90636172 VIAF 129135003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bojkow amp oldid 235248087