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Wladyslawowo vwadɨswa vɔvɔ kaschubisch Wiolgo Wies deutsch Grossendorf polnisch fruher Wielkawiecz 1 spater Wielka Wies 2 ist eine Stadt an der Ostsee mit einem Seebad und einem Fischereihafen im Powiat Pucki der Woiwodschaft Pommern in Polen Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde mit mehr als 15 000 Einwohnern WladyslawowoWladyslawowo Polen WladyslawowoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft PommernPowiat PuckiGmina WladyslawowoFlache 12 59 km Geographische Lage 54 48 N 18 24 O 54 8 18 4 Koordinaten 54 48 0 N 18 24 0 OEinwohner 10 020 31 Dez 2016 Postleitzahl 84 104 bis 84 131Telefonvorwahl 48 58Kfz Kennzeichen GPUWirtschaft und VerkehrStrasse DW 215 Sulicice Karwia WladyslawowoDW 216 Hel Puck RedaEisenbahn Reda HelNachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Gemeinde 4 1 Partnergemeinden 5 Personlichkeiten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Stadt liegt in Kaschubien im ehemaligen Westpreussen acht Kilometer nordlich von Puck Putzig an der Ostseekuste und der zur Danziger Bucht gehorigen Zatoka Pucka Putziger Wiek Unmittelbar anschliessend an die Stadt erstreckt sich nach Sudosten die Halbinsel Hel Hela Der nordwestliche Nachbarort Rozewie Rixhoft ist der nordlichste Punkt der Woiwodschaft Bei Jastrzebia Gora Habichtsberg befindet sich eine 33 m hohe Steilkuste zur Ostsee Geschichte Bearbeiten nbsp Stadtpanorama an der Ostsee nbsp HauptverkehrsaderIn der Umgebung des Orts gab es fruh menschliche Ansiedlungen 1877 wurde zwischen Grossendorf und Schwarzau ein ausgedehnter Begrabnisplatz aus dem Beginn der Eisenzeit aufgefunden Kennzeichnend fur diese als Grossendorfer Kultur bezeichnete Kultur sind die pommerellischen Gesichtsurnen Weitere jungere Funde wurden 1913 und 1932 auf dem Gebiet des heutigen Hallerowo gemacht Die erste Erwahnung des kaschubischen Dorfes Vela Ves stammt aus dem Jahre 1284 Damals gehorte der Ort zum Herzogtum Pommerellen Herzogsgeschlecht der Samboriden Von 1308 bis zum Zweiten Frieden von Thorn 1466 gehorte der Ort zum Deutschordensstaat Am 15 Marz 1376 beurkundete der Danziger Ordenskomtur Walpot von Bassenheim dass er dem Heinz Grobesprochen und dessen Erben das Dorf Grossendorf zu culmischem Recht zu besetzen gegeben habe zusammen mit 30 Hufen nebst 15 Morgen Wiesen auf Hela Diese Stiftungsurkunde ist am 25 Februar 1633 von Konig Wladyslaw IV Wasa zu Krakau bestatigt worden 3 Bereits wahrend der Zeit des Deutschordensstaats war der in Gutsbezirke unterteilte Putziger Distrikt mit der Halbinsel Hela von Danzig aus verwaltet worden das sich 1440 dem Preussischen Bund und 1466 freiwillig dem autonomen unter der Schirmherrschaft der polnischen Krone stehenden Preussen Koniglichen Anteils angeschlossen hatte 1598 ist die polnische Schreibweise Wielka Wies erstmals belegt Konig Wladyslaw IV Wasa liess 1635 auf der Halbinsel Hela mit dem Bau eines Kriegshafens an der Ostsee beginnen zur Abwehr der Schweden Bei Vela Ves wurden zwischen 1641 und 1643 Schanzanlagen errichtet die 1643 44 mit der in acht Kilometern Entfernung vom Dorf erbauten Festung Wladyslawowo vervollstandigt wurden Die Bauleitung hatten der Artillerieleutnant Friedrich Getkant und der Baumeister Johann Pleitner Mit dem Einmarsch der Schweden unter Karl X Gustav 1655 wurde die Weiterfuhrung des Hafenbaus abgebrochen Das Dorf und das Fort Wladyslawowo wurden zerstort ebenso die Hafenanlagen deren Reste im Laufe der Jahrhunderte in der Ostsee verschwunden sind Die Festung wurde 1722 letztmals kartographisch von Giovanni Antonio Rizzi Zannoni in der Carte de la Pologne festgehalten Die Ruinen der Festung sind mittlerweile in der Ostsee versunken Durch die Erste Teilung Polen Litauens 1772 kam der Ort zum Konigreich Preussen Damals hatte es nur noch 15 Einwohner Im Jahr 1785 wird Grossendorff oder Wielkawiecz als ein konigliches Lehnmannsgut und Bauerndorf mit 15 Feuerstellen Haushaltungen bezeichnet 1 Bei der Choleraepidemie starben 1848 dreissig Einwohner Im Jahr 1885 erhielt Grossendorf eine Feuerwehr Bis 1920 gehorte Grossendorf zum Kreis Putzig im Regierungsbezirk Danzig der Provinz Westpreussen des Deutschen Reichs Nach dem Ersten Weltkrieg musste das Putziger Gebiet mit Grossendorf aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors an Polen abgetreten werden mit Wirkung vom 20 Januar 1920 und ohne Volksabstimmung Im gleichen Jahr erwarb der polnische Offizier Henryk Baginski 20 Hektar Wald auf den Fluren von Grossendorf und grundete dort eine Siedlung die er zu Ehren des Generals Jozef Haller von Hallenburg Hallerowo nannte Haller selbst erwarb im gleichen Jahr Teile davon Hallerowo wurde zu einem Ausflugsziel wie auch die Wohnplatze Cetniewo Cettnau und Poczernino 1922 erhielt der Ort einen Bahnhof an der Bahnstrecke Reda Hel Rheda Hela Der polnische Kustenabschnitt erfuhr einen Aufschwung zu einem mondanen Badegebiet der Zweiten Republik Auch die Einwohnerzahl vergrosserte sich und stieg von 507 Ew 1907 auf 727 Ew 1931 Im Zuge des Baus des polnischen Militarhafens Gdynia entstand zwischen 1936 und 1938 durch das aus polnischen und franzosischen Unternehmen bestehende Hafenbaukonsortium auch der Fischereihafen der bei Einweihung am 3 Mai 1938 nach dem Konig Wladyslaw IV Wasa als Wladyslawowo benannt wurde Durch den Uberfall auf Polen 1939 kam das Territorium des Polnischen Korridors volkerrechtswidrig zum Deutschen Reich Hallerowo wurde mit Grossendorf vereinigt das seinerseits in die Gemeinde Strellin Strzelno im Landkreis Neustadt Westpr eingemeindet wurde Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Grossendorf am 13 Marz 1945 von der Roten Armee besetzt 1948 wurden Wielka Wies und der Badeort Hallerowo als gleichberechtigte Orte der Verwaltung in Wladyslawowo unterstellt Am 1 Juli 1952 wurden Wielka Wies Hallerowo und die Hafensiedlung Wladyslawowo zur Gemeinde Wladyslawowo vereinigt die am 13 Oktober 1954 mit dem Erreichen der dafur erforderlichen Einwohnerzahl von 2 200 zur stadtartigen Siedlung erhoben wurde 1961 wurde die Kirche der Hl Jungfrau Maria errichtet Die Erhebung zur Stadt und Eingemeindung der Nachbarorte erfolgte am 30 Juni 1963 Im Jahre 1978 wurde an der Ostseekuste der Kustenlandschaftspark Wladyslawowo eingerichtet Mit den heute in Australien lebenden Nachkommen des Generals Haller wurde 1990 in dessen ehemaligen Haus Hallerowka eine Gedenkstatte fur Haller und die Blaue Armee eingerichtet Das benachbarte Blaue Haus seines Adjutanten Kapitan J Dworzanski wird seit 1981 fur eine Dauerausstellung zum Kustenlandschaftspark genutzt 1993 wurde in der Stadt das von Stanislaw Szwechowicz geschaffene Denkmal fur Jozef Haller von Hallenburg 1873 1960 aufgestellt im selben Jahr gab sich die Stadt ein neues Wappen das die kaschubischen Traditionen hervorheben soll Unterhalb des Wappens befindet sich in kaschubischer Sprache der Satz Wir halten es mit Gott Seit 1 Januar 2015 ist die Gemeinde Wladyslawowo eine Stadt und Land Gemeinde statt einer Stadtgemeinde 4 Im Stadtteil Cetniewo besteht das Zentrum fur Olympiavorbereitungen eine Trainingsstatte fur polnische Leistungssportler Wladyslawowo ist Veranstaltungsort jahrlicher Sportfestspiele Als Stadt des Sportes wurde im Jahre 2000 eine Sternenallee der Spitzensportler eingerichtet in der wahrend der Festspiele bedeutende Sportler mit einem Messingstern gewurdigt werden Die Stadt hat den grossten Fischereihafen der Woiwodschaft Pommern Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten nbsp HafenJahr Einwohner Anmerkungen1772 151816 184 in 28 Hausern 2 1864 412 5 1871 438 in 53 bewohnten Hausern 6 1905 509 7 1931 727Gemeinde Bearbeiten nbsp Gebaude am FischereihafenDie Stadt und Land Gemeinde Wladyslawowo umfasst ein Gebiet von 38 4 Quadratkilometern mit mehr als 15 000 Einwohnern Hauptartikel Gmina Wladyslawowo Partnergemeinden Bearbeiten Allinge Gudhjem Danemark Lamstedt Deutschland seit 1992Personlichkeiten BearbeitenHermann Keidanski 1865 1938 Schachmeister und Schachkomponist Franz Potrykus 1887 unbekannt deutscher Politiker Zentrum und Prasident des Danziger Volkstags 1933 Siehe auch BearbeitenListe der Seebader und Badeorte an der Ostsee in PolenLiteratur BearbeitenHans Prutz Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreussen Danzig 1872 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wladyslawowo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Wladyslawowo Reisefuhrer Offizielle Website der Gemeinde Website uber die Stadt und GemeindeEinzelnachweise Bearbeiten a b Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil I Konigsberg Leipzig 1785 Volstandige Topographie vom West Preussischen Cammer Departement S 66 a b Johann Daniel Friedrich Rumpf und Heinrich Friedrich Rumpf Vollstandiges topographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 1 Berlin 1820 S 423 rechte Spalte Hans Prutz Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreussen Danzig 1872 S 188 189 Rozporzadzenie Rady Ministrow z dnia 29 lipca 2014 r w sprawie polaczenia gmin ustalenia granic niektorych gmin i miast nadania niektorym miejscowosciom statusu miasta oraz zmiany siedziby wladz gminy im Internetowy System Aktow Prawnych 2014 abgerufen am 13 Februar 2023 polnisch Preussisches Finanzministerium Die Ergebnisse der Grund und Gebaudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Danzig Berlin 1867 7 Kreis Neustadt S 10 Nr 58 Hans Prutz Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreussen Danzig 1872 S 216 217 Nr 58 https agoff de p 26037Normdaten Geografikum GND 4404430 6 lobid OGND AKS VIAF 143045880 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wladyslawowo amp oldid 235177529