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Viola chelmea ist eine Pflanzenart aus der Gattung Veilchen Viola innerhalb der Familie der Veilchengewachse Violaceae Viola chelmeaViola chelmea subsp vratnikensis Syn Viola vilaensis Hayek Wildstandort in den subadriatischen Dinariden Orjen SystematikRosidenEurosiden IOrdnung Malpighienartige Malpighiales Familie Veilchengewachse Violaceae Gattung Veilchen Viola Art Viola chelmeaWissenschaftlicher NameViola chelmeaBoiss amp Heldr Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Botanische Geschichte 4 Vorkommen 4 1 Evolution und Okologie 5 Systematik 5 1 Unterarten und Varietaten 5 2 Verwandtschaftliche Beziehungen 5 3 Taxonomische Einordnung 5 3 1 Morphologische Systeme 5 3 2 Genetische Systeme 5 4 Typus 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 6 3 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Viola chelmea wachst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 2 5 bis 8 Zentimetern Sie ist stangellose lat acaulescent von Acaulis Als Uberdauerungsorgan bildet sie ein kurzgliedriges verholzendes und dickliches senkrecht in die Erde gehendes Rhizom Sie bildet wie alle Arten der Serie Eflagellatae innerhalb der Subsektion Viola keine Stolonen oberirdische Auslaufer An dieser mehr oder weniger senkrecht gestellten Grundachse entwickeln sich seitlich eine grossere Anzahl von ebenfalls kurzgliedrigen kraftigen aufrechten oder aufsteigenden Asten die schopfartig zusammenstehen und genau wie die Wurzelstocke an ihren Enden Blattrosetten tragen 1 Die in grundstandigen Rosetten angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und spreite gegliedert 2 3 Der Blattstiel ist mit einer Lange von 4 bis 5 Zentimetern relativ lang und bei den ausgewachsenen Laubblattern bleiben lange erhalten so dass an alteren Pflanzenexemplaren unterhalb der neuen Laubblatter uberall die langen derbfadigen Blattstielreste der vorjahrigen Laubblatter zu sehen sind und den Pflanzen ein charakteristisches Aussehen verleihen 4 Die einfachen Blattspreiten sind bei einer Lange von 1 bis 3 5 Zentimetern sowie einer Breite von 0 5 bis 2 Zentimetern Relation Lange Breite ein bis 1 5 fach am Grund schwach herzformig oder dreieckig breit lanzettlich 4 Die Fransen der schmal lanzettlichen Nebenblatter sind etwas kurzer als die Nebenblatter breit sind Blatter und Blutenstiele sind abstehend behaart dabei ist das Indument sowohl saisonal als auch populationsabhangig Fruhjahrsblatter sind weniger behaart als Sommerblatter und bei sudgriechischen Populationen waren die Individuen auf dem Peloponnes starker behaart als solche Euboas 5 nbsp Die Blatter von Viola chelmea subsp vratnikensis sitzen auf langen Blattstielen nbsp Blute und dreieckiges BlattGenerative Merkmale Bearbeiten In den Blattachseln befinden sich 3 bis 5 Zentimeter lange Blutenstandsschafte mit je zwei Vorblattern unterhalb von deren Mitte Am oberen Ende der Blutenstandsschafte befinden sich zumeist mehrere Bluten Viola chelmea bildet im Fruhjahr chasmogame Bluten und bluht je nach Standort von Mai bis Anfang Juni Obwohl die Pflanzenexemplare uberwiegen in Hohenlagen uber 1000 Metern gefunden werden bluhen diese wie Nicolaus Bornmuller 1928 am Chelmos in Hohenlagen von 1900 bis 2200 Metern beobachtete schon Anfang Juni ab 6 Die duftlose zwittrige Blute ist bei einer Lange von etwa 10 Millimetern zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die Bluten besitzen einen nach oben gebogenen 3 bis 5 Millimeter langen Sporn welcher dunkler als die Krone ist Die Farbgebung der Kronblatter der Bluten variiert je nach Rasse Exemplare des Peloponnes sind violett solche auf Euboa blass blauviolett bis fast weiss und mit auffallender Zeichnung 5 Bei der Viola chelmea subsp vratnikensis sind aus dem subadriatischen Orjen in Montenegro ebenso verschiedentliche weisse Formen haufig beobachtet worden ebenso bei der Varietat Viola chelmea var vilaensis in der Kucka krajina an der montenegrinischen Grenze zu Albanien Fur die Typlokalitat der subsp vratnikensis im Velebit wurden dagegen violette Bluten mit undeutlicher Aderung als typisch beschrieben Der Griffel ist an seiner Basis schwanenhalsartig gekrummt am oberen Ende ohne Anhangsel und in einen kurzen waagrecht oder mehr aufwarts gerichteten Narbenschnabel ubergehend Ovar meist kahl Die Fruchtstiele sind aufrecht Wahrend der Wachstumsperiode werden zusatzlich regelmassig kleistogame Bluten gebildet die je nach begunstigenden Verhaltnissen sich uber das Jahr verteilt offnen 7 Die schweren und kahlen Kapselfruchte der kleistogamen Bluten sind niederliegend und an 2 bis 3 Zentimeter langen Stielen 8 Sie enthalten normalerweise nur drei bis sechs Samen mit grossem Funiculus Die in trockenem Zustand weissen Samen tragen ein deutliches olhaltiges Elaiosom Die Lange der Samen betragt 2 4 bis 2 7 mm die grosste Breite 1 3 bis 1 5 mm Die Chromosomenzahl betragt 2n 20 9 Okologie BearbeitenDie Samen werden von Ameisen ausgebreitet weil sie gerne den nahrhaften Anhang Elaiosom fressen Die Ameisen transportieren die Samen uber weite Distanzen und verhelfen so Viola chelmea mit zu ihrer Ausbreitung nbsp Die Blute ist an den Seitenwanden bebartet Potentielle Bestauger werden durch die Markierungen zum Nektar im Sporn gefuhrt nbsp Weiss violette Form Viola chelmea subsp vratnikensis nbsp Sporn nbsp Viola chelmea Diasporen bestehen aus hartschaligen Samen und angehefteten Elaiosomen Botanische Geschichte BearbeitenBenannt wurde Viola chelmea nach dem Chelmos Gebirge im Norden des Peloponnes Heldreich hatte Pflanzenexemplare 1848 oberhalb des Styx Wasserfalls auf 7000 Fuss etwa 2200 Meter erstmals gefunden Vorkommen Bearbeiten nbsp Der Chelmos mit dem Styx WasserfallViola chelmea ist eine reliktische Gebirgspflanze der baumfreien Zonen mediterranener Gebirge Sudosteuropas die uber ein auf einzelne Gebirgsgruppen zersplittertes Areal von Griechenland Albanien Nordmazedonien Montenegro Bosnien und Herzegowina bis Kroatien verbreitet ist Viola chelmea ist in ihrem Habitat an Trockenklimate und standorte angepasst und unterscheidet sich dadurch von allen anderen europaischen Veilchenarten der Sektion Viola Als eine der morphologisch ursprunglicheren Arten wird sie damit als einziger europaischer Vertreter zur Gruppe der sogenannten Lignosae Becker gestellt Als Besonderheit innerhalb der Gattung zeigen die einzelnen endemischen Arten der Lignosae unter den Eurasischen Veilchen eine auch insgesamt sehr geringe Variabilitat 10 Aufgrund ihrer Seltenheit ist sie in ihrer Taxonomie sowie ihren morphologischen und okologischen Eigenschaften dennoch ungenugend erforscht 11 12 13 14 Die Art Viola chelmea ist unregelmassig jedoch ziemlich grossflachig verbreitet Ihr sudosteuropaisches Areal Viola chelmea subsp chelmea umfasst Teile des Pindus Gebirges den Peloponnes und entfernt von der Ostkuste Festland Griechenlands starker isoliert die Insel Euboa sowie mit der Subspezies vratnikensis die mehr oder weniger kustennahen Dinarischen Gebirge zwischen Kroatien und Nordalbanien 15 Nach Osten hin sind mittlerweile auch Populationen in Makedonien Jablanica aufgesammelt worden Viola chelmea wachst als tief wurzelnde Lichtpflanze auf Schuttablagerungen oder steinigen Hangen in Karstgebirgen des Westbalkans Typischerweise ist sie Oro Mediterran oberhalb des Kiefer TrockenOffenwaldes von Schlangenhaut Kiefer und Schwarz Kiefer sowie solchen der Griechischen Tanne verbreitet Sie besiedelt besonnte Gerolle und Kalk Trockenrasen in Hohenlagen von 1400 bis 2200 Metern zumeist in Nahe von Schneegruben oder auch im lichten Schatten von Jungkiefern 16 17 Fundorte an ihrer nordlichen Verbreitungsgrenze in Kroatien liegen dabei deutlich niedriger und wurden Hohenlagen von 500 bis 700 Metern angegeben 18 Die Nominatform kommt in Griechenland dagegen in Hohenlagen von 1300 bis 2200 Metern zumeist nur haufiger oberhalb der Waldgrenze vor 19 Bevorzugt werden nahrstoffarme und basenreiche kalkhaltige Rendzinen Rendzic Leptosol nach Normen der World Reference Base und Felsstandorte In der Alto Mediterranen Sufe ist sie jedoch auch in Zungenbecken ehemaliger pleistozaner Gletscher verbreitet Hier sind die Standorte auf tieferen wie feuchteren Kalk Braunerden Chromic Luvic Cambisol artenreicher Oro Alti Mediterraner Matten mit langer Schneedecke Insgesamt wird die Art Viola chelmea in den grosseren Hohenlagen der Kalkgebirge nur vereinzelt aber regelmassig angetroffen ist aber insbesondere an der nordlichen Verbreitungsgrenze im Velebit sehr selten Bezuglich ihrer Vergesellschaftung hat die Art Viola chelmea eine breite okologische Amplitude Neben reinen Felsstandorten auf Rohhumusboden in der sie als Pionierpflanze in Karren auftritt ist sie an steileren Hangern und Graten der oberen Baumgrenze mit Primula elatior und Muscari botryoides sowie Betonica alopecuros vergesellschaftet In Fettwiesen tritt sie mit Betonica serotina auf nbsp Karstiger Felsstandort in Karre die Art ist hier als Pionierpflanze von Initialboden auf Rohhumus einzustufen nbsp Oro mediterraner Standort von Viola chelmea in der Schlangenhaut Kiefer Stufe mit Betonica alopecuros und Muscari botryoides nbsp Hier ist neben Viola chelmea Ranunculus thora haufig nbsp Auf der Fettwiese des Borovi do auf der Bijela gora ist sie in alpinen Rasengesellschaften mit Betonica seotina ssp verbreitet Evolution und Okologie Bearbeiten nbsp Herbarbeleg mit Rhizom aus dem Orjen Gebirge Neben dem Blutentrieb sind zwei unterirdische Triebe ausgebildet Dadurch kann die Pflanze auch wenig gefestigte Standorte auf Grobschotter besiedeln Die beobachtete Variation von Allozymen sowie morphologische Unterschiede bei Untersuchungen von einzelnen Populationen der griechischen Nominatform Viola chelmea subsp chelmea zeigten sowohl morphologisch als auch allozymatisch bemerkenswerte Individualitat 20 Daruber hinaus zeigten die Daten der von Thomas Marcussen 2003 untersuchten Populationen vom Chelmos Kyllini und Euboa Dirphys dass die Unterschiede mit der geographischen Isolation korreliert sind Er interpretierte die Daten dahingehend dass diese Variation eine Konsequenz der geographischen Restriktion auf Gebirgshabitate sei Eine evolutionare Rassenbildung durch Arealfragmentierung kann demnach durch die Auspragung von kleistogamer Inzucht gefordert werden in der sich uber wenige Jahrtausende durch andauernde genetische Drift Verluste der ursprunglichen genetischen Variation ergeben haben 21 Eine mutmassliche Differenzierung der Einzelpopulationen postuliert Marcussen fur die postglaziale Epoche nach dem letzten glazialen Hochststand im Wurm Durch die Absenkung der Hohenverbreitung waren in der Wurmeiszeit Gebirgshabitate weniger fragmentiert dadurch bildeten die Areale von Gebirgspflanzen zusammenhangende Territorien wahrend die jetzige Situation der Verbreitung von Viola chelmea in reliktischen Gebirgsstandorten einer Auspragung von Lokalrassen weiter begunstigt Okologisch ist Viola chelmea ein Besiedler von Schutt und Steinfluren der oromediterranen Stufe und kommt im nordlichen Teilareal auch in Schlangenhaut Kiefer sowie lichten Tannen und Fichtenwaldern im sudlichen Teilareal in Waldern der Griechischen Tanne vor Anpassungen an das mediterrane Klima sind durch Fehlen von Auslaufern kleinen Habitus und verholzenden kraftigen Wurzelstock in Form eines tief reichenden Rhizom gegeben Sie kann damit auch Rendzinen und Intial oder Rohboden besiedeln Samenbildung findet bei Viola chelmea nicht nur uber sexuellen Weg statt Viola chelmea bildet regelmassig auch kleistogame Bluten 22 die in spateren Wachstumsperioden auftreten Chasmogame Bluten werden nur zu Beginn der Vegetationsperiode gebildet Die Kapseln der kleistogamen Bluten sind niederliegend und konnen sogar im Boden verbleiben Es handelt sich hierbei um nicht explosive Kapseln Fur die Samenverbreitung ist Myrmekochorie charakteristisch Dafur fehlen in der Gruppe aber immer Mechanismen der Verbreitung durch Auslaufer wie sie viele andere Veilchengruppen zeigen Mit den anderen Arten der subsekt Viola mit Ausnahme der Viola odorata Gruppe ist Viola chelmea ein Element der meridional submeridionalen Gebirgsvegetation 23 Die Erhaltung der Blattrosette wahrend des Winters der subsekt Viola kann als ein fur mediterrane Elemente charakteristischer Wuchs verstanden werden Allgemein ist Viola chelmea zwar eine mesophylle Gebirgspflanze die sich auf konkurrenzarmen Standorten verbreitet sie hat jedoch durch die Kleinwuchsigkeit die Grosse der keilformigen Blatter einen teilverholzenden verzweigten Stamm und dem Fehlen von Stolos auffallende Anpassungen an Trockenperioden entwickelt 24 Unterirdische Verzweigungen kommen jedoch vor bei denen keine Wurzeln gebildet werden Damit besiedelt sie auch Schotterflachen im Gebirge Diese kurzen aufsteigenden Triebe unterhalb der Blattrosette konnen sich in nachfolgenden Jahren zu Blutentrieben die sich neben dem Muttertrieb entwickeln oder ihn falls er abstirbt ersetzen Die basalen Achsenabschnitte sind zudem schwach verholzt Systematik BearbeitenUnterarten und Varietaten Bearbeiten nbsp Verbreitungskarte im subadriatischen Orjen Viola chelmea subsp vratnikensis Die taxonomische Abgrenzung der endemischen zur Sektion Efflagelatae Becker gehorenden Viola chelmea ist noch unsicher Nach heutiger Auffassung ist die Art in zwei Subspezies uber die Balkanhalbinsel verbreitet 25 Viola chelmea Boiss amp Heldr subsp chelmea Viola chelmea subsp vratnikensis Gayer et DegenDabei kommt die Nominatform Viola chelmea subsp chelmea nur im Pindos in Griechenland auf Euboa sowie auf dem Peloponnes die Viola chelmea subsp vratnikensis zwischen dem Velebit und der Galicica vor Zur Unterscheidung der Unterarten dienen lediglich die Lange der Fransen Cilien der Nebenblatter Stipeln 26 Dabei hat die Viola chelmea subsp vratnikensis langere fein gefranste Cilien 27 Die Blutenfarbe der Nominatform Viola chelmea subsp chelmea und Viola chelmea subsp vratnikensis wird als blaublassviolett mit nur undeutlicher Aderung angegeben 28 In der von Trinajstic 1975 vorgenommene Anhebung der Viola chelmea subsp vratnikensis zur Art Viola dinarica wurden gleichzeitig zwei Unterarten Viola chelmea subsp dinarica Viola chelmea subsp vilaensis unterschieden Fur die Unterart Viola chelmea subsp dinarica sind violette Bluten ohne Aderung als diagnostisches Merkmal angegeben Fur die Unterart Viola chelmea subsp vilaensis aus Montenegro Orjen Prokletije blassviolette und auch weissblutige Exemplare mit deutlichere Aderung 29 nbsp Topotypus der Nominatform vom Chelmos durch Wolfgang Lippert 20 Juni 1986 nbsp Beleg Viola chelmea ssp vratnikensis am Orjen durch Lujo Adamovic Juli 1907 nbsp Weisse Varietat ssp vratnikensis Bijela gora Orjen Gebirge nbsp Weissblutige Exemplare sind immer dunkel geadert und kommen bei ssp vratnikensis Gyer et Degen wie der Varietat vilaensis Hayek vor nbsp Locus classicus der Varietat vilaensis auf dem Berg Vila in der Kucka krajina am Rikavac See Rikavacko jezero Als hochalpine Varietat wurde Viola vilaensis Hayek aus dem NW Prokletije in der Nahe des Rikavcko jezeros in der Kucka krajina unterhalb des Gipfels der Vila 2093 m beschrieben Sie wird in der Flora Europaea zu Viola chelmea gestellt Bei dieser sind die Nebenblatter an der Spitze leicht behaart haufiger sind auch weissblutige neben den blauhellvioletten Exemplaren beobachtet worden Sie hat zudem nach Hayek beiderseits keine fein papillosen meist deutlicher herzformige Blatter und auch kleinere Bluten 30 Insgesamt sind die wenigen morphologischen Unterschiede jedoch ohne grosse taxonomische Bedeutung In der Flora Europaea wird sie 1968 daher als Variante der Nominatform gefuhrt fur die nur die leicht behaarten Stipeln an der Spitze als einziges Unterscheidungsmerkmal aufgefuhrt sind 28 nbsp Typus Viola vilaensis Hayek Von Ignaz Dorfler 1914 an der Grenze von Montenegro und Albanien gesammelt Herbarium WU Wien Biologische Universitat nbsp Belegpflanze Dorflers zu Viola vilaensis Hayek syn iola chelmea nbsp Dorflers Angaben zum FundortEin weiterer unklarer Fund betrifft die von Gunther Beck von Mannagetta und Lerchenau 1886 vom Prenj beschriebene Viola prenja Beck 31 Diese wurde nur einmal aufgesammelt und kann wegen mangelnder Vergleiche daher bis heute Stand 2014 nicht eindeutig zugeordnet werden Wahrend Arpad Degen 1914 und Wilhelm Becker 1925 diese als wahrscheinlich zu Viola chelmea zugehorig vermuteten so zog von Hayek 1918 eine Verwandtschaft zu Viola pyrenaica Ram vor Karl Maly vermutete 1923 nachdem er in der Schlucht der Praca Viola prenja fur Bosnien bestatigen konnte dass Becks Viola prenja womoglich nur eine Varietat von Viola pyrenaica darstellt In der Flora Europaea wird Viola prenja als wahrscheinlich zu Viola pyrenaica zugehorend betrachtet Die Bluten von Viola prenja wurden von Beck jedoch als wohlriechend bezeichnet was fur Viola chelmea nicht zutrifft Verwandtschaftliche Beziehungen Bearbeiten Die Art Viola chelmea wurde nach der von Wilhelm Becker 1925 aufgestellten Klassifikation in eine eigene Serie Lignosae innerhalb der Sektion Nomimium in der Gattung Veilchen Viola gestellt Mit weiteren zehn Arten wird sie ausserdem einer reliktischen Gruppe der Serie Eflagellatae zugeteilt Es sind dies alles montane bis hochalpine Arten die disjunkt in Mitteleuropa Nordafrika und dem Mittleren Osten verbreitet sind In der Serie Eflagellatae stehen vier temperate Arten Viola ambigua Viola collina Viola hirta und Viola thomasiana mehreren Reliktarten u a Viola chelmea Viola libanotica Viola pyrenaica und Viola sandrasea mit vier weiteren kleinasiatischen Arten mit diskontinuierlichen Vorkommen gegenuber nbsp Viola libanotica Boiss Nord Libanon ZedernwaldZur engsten Verwandtschaft Viola chelmeas gehoren die weiteren Arten der Serie Lignosae die alle nur disjunkt im ostlichen Mittelmeergebiet verbreitet sind Diese endemischen Veilchen finden ihr Diversitatszentrum auf der kleinasiatischen Halbinsel wo funf Arten vorkommen 32 sowie auf der Balkanhalbinsel wo neben Viola chelmea zwei noch taxonomisch unklare Formen Viola vilaensis Viola prenja dazugezahlt werden 33 Dabei gilt das sie moglicherweise keine phylogenetische Gruppe jedoch vielmehr eine okologische Gruppe stellen die parallele Anpassungen an Trockenheit entwickelt haben Die endemischen und mit Ausnahme von Viola libanotica Boiss zumeist relativ spat 1938 2003 neu beschriebenen Arten der Veilchen aus der Serie Lignosae Kleinasiens sind Viola bocquetiana Yild Viola isaurica Contandr amp Quezel Viola kizildaghensis Dinc amp Yild Viola sandrasea Melch und Viola yildirimlii Dinc amp Bagci Taxonomische Einordnung Bearbeiten Morphologische Systeme Bearbeiten Die Auffassung uber die systematische Stellung der Art hat mehrfach gewechselt Becker stellte Viola chelmea 1910 erstmals in die neugeschaffene Gruppe der Scapigerae Acaules als Lignosae ein 1925 uberarbeitete er sein System und schloss in den Lignosae nunmehr neben Viola chelmea Viola prenja Viola libanotica und Viola vilaensis ein Als Hauptmerkmal der Serie gibt Becker das holzige Rhizom die aufrechten Fruchtstiele und den waagrechten oder mehr aufwarts gerichteten Narbenschnabel an 34 Zu einer anderen wesentlich naturlicheren Einordnung kamen Melchior 1939 und Wilhelm Rossler 1943 Rossler wertete das Vorkommen oder Fehlen von Phloroglucingerbstoffzellen in den Blattern europaischer Veilchen fur die Gruppensystematik aus Inklusen waren zum Beispiel bei den Caulescentes Rostratae und Repentes stets vorhanden dagegen fehlten die Exkretzellen bei den Acaules Uncinatae und den Lignosae Rossler halt die Lignosae fur ursprungliche Verwandte der Acaules Dieselbe Ansicht ausserte Melchior auf Grund vergleichend morphologischer Untersuchungen Er betont die nahe phylogenetische Beziehung der Lignosae zu den Eflagellatae der Acaules Nach Melchior stellen der morphologische Sprossaufbau die Verholzung der Achsen die recht primitive Ausbildung von Griffel und Narbe die geringe Variabilitat der hierher gehorenden Arten und ihre disjunkte Verbreitung zu den Charakteren der Lignosae Die Form des Griffels die Melchior bei Viola chelmea Boiss amp Heldr einschliesslich ssp vratnikensis Gay amp Deg Viola libanotica Boiss und Viola vilaensis Hayek als gleichartig vorfand stellte fur ihn die Grundlage zur Beibehaltung der Lignosae die er aber in die nachste Verwandtschaft zu den Eflagellatae stellt in der sie eine eigene Serie bilden 4 Melchior nimmt an dass zwischen den Lignosae und den Eflagelatae nahere phylogenetische Beziehungen bestehen in der die Lignosae einen alten Verwandtschaftskreis bilden Als reliktische Gruppe und strenge Oreophyten haben sich die Lignosae nach den Eiszeiten nicht mehr ausbreiten konnen und sind dadurch auf disjunkte Vorkommen in Gebirgen beschrankt 35 Alexander Schmidt bestatigte die Auffassung von Melchior und Rossler fur die er die Samen mit langen Elaisom die in niederliegenden Kapseln gebildet und ausgestreut werden zusatzlich mitanfuhrt Auch die von Schmidt untersuchte Chromosomenzahl 2n 20 von Viola chelmea ist bei den Acaules weit verbreitet wenig differenzierte Chromosomen bilden bei den Acaules die Regel Einfachstes Unterscheidungsmerkmal zu den anderen eurasischen Veilchen der Sektion Viola sind die kleinen dreieckigen Blatter sowie insgesamt die geringe Wuchsform und die kleinen Bluten Genetische Systeme Bearbeiten Nach genetischen Vergleichsuntersuchungen von Allozymen dreier Populationen bei Viola chelmea subsp chelmea in Griechenland Chelmos Dirphys Kyllini 24 zeigte die Art keine spezielle Affinitat zu anderen Arten der Sektion Viola 36 Eine schwache Unterstutzung fur die Ansicht die Schmidt 1964 uber eine putative Verwandtschaft mit Viola pyrenaica Ramond anstellte liegt jedoch in einem privaten Allel zwischen den beiden Arten vor Jedoch zeigte sie ebenso eine Verbindung in einem privaten Allel zu Viola hirta L sowie Viola ambigua Waldst amp Kit 24 Als modifizierendes Element in der Evolution von Viola chelmea vermutet Marcussen jedoch zusatzlich zur genetischen Einengung der disjunkten Verbreitung Hybridisierungsprozesse fur die er in den gefundenen Hybriden von Viola chelmea Viola alba ssp alba chelmea und Viola chelmea odorata Beispiele auffuhrt 5 Typus Bearbeiten Der Typus von Viola chelmea ssp chelmea wurde am 29 Juli 1848 auf dem Peloponnes von Theodor von Heldreich Heldreich no 2153 am Chelmos rare in regione nivali supra fontem Stygis 7000 gesammelt Den Originalprotolog der Art erstellten Pierre Edmond Boissier und Theodor Heldreich 1854 Wilhelm Becker belegte Viola chelmea 1910 aus einer Aufsammlung Gunther Beck von Mannagetta und Lerchenau 16 Juni 1894 auch fur den Velez in der Herzegowina Montenegro sic Arpad Degen fand am 10 Juli 1906 Viola chelmea ebenfalls auf dem Orjen in Montenegro hielt diese jedoch zuerst zu Viola prenja Beck zugehorig Nachdem F Dobiasch 1909 eine ebensolche am Vratnik Pass im Velebit Gebirge oberhalb von Senj gefunden hatte revidierten Degen und Julius Gayer die in Kroatien und Montenegro damals noch zu Dalmatien gesammelten Violen und stellten sie als Unterart vratnikensis Viola chelmea zu Als Typusbeleg der ssp vratnikensis wurde das von Dobiasch in Kroatien gesammelte Exemplar genommen Fur eine Aufsammlung Dorflers an der montenegrinisch albanischen Grenze im Prokletije stellte August von Hayek schliesslich noch das uberflussige Viola vilaensis auf Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Marjan Niketic Pavle Cikovac Zoltan Barina Daniel Pifko Ljupco Melovski Semija Duraki Gordana Tomovic Viola chelmea and Viola jooi Violaceae new species for the flora of Serbia and their distribution in the Balkan Peninsula and the Carpathians In Bulletin of the Natural History Museum Volume 8 Belgrade 2015 S 49 74 PDF Thomas Marcussen Liv Borgen Inge Nordal Population differentiation and hybridization in the 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