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Die Herren von Venningen sind ein altes schwabisches Rittergeschlecht das sich im 14 Jahrhundert auf den Kraichgau konzentrierte Die Familie hatte Besitz an mehreren Orten rund um Sinsheim stellte im 15 Jahrhundert zwei Bischofe und bekleidete hochste Amter am Hof der Kurpfalz und im Deutschen Orden Bedeutende Familiensitze waren auf Burg Neidenstein Schloss Eichtersheim Schloss Grombach und Burg Steinsberg Die grosste Besitzfulle hatte Carl Philipp von Venningen 1728 1797 kurpfalzischer Regierungsprasident der den gesamten Familienbesitz auf sich vereinte Die Familie besteht bis heute fort und besitzt noch Teile ihrer angestammten Ritterguter Stammwappen derer von Venningen im Wappenbuch des Westfalischen Adels Inhaltsverzeichnis 1 Familiengeschichte 2 Bedeutende Angehorige 3 Besitzungen 4 Wappen 5 Stammliste 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFamiliengeschichte BearbeitenDas Geschlecht der Herren von Venningen stammt vermutlich aus Unterfinningen im oberen Donauraum und lasst sich erstmals im 13 Jahrhundert als Ganerben in Bietigheim 1 mit Verwandten im benachbarten Remmingen nachweisen 2 Nachdem sie von den Grafen von Wurttemberg im 14 Jahrhundert aus Bietigheim verdrangt wurden finden sich Vertreter des Geschlechts als Dienstmannen der Grafen von Oettingen im Kraichgau wo die Venningen ab 1319 in Neidenstein 3 und ab 1361 in Hilsbach 4 nachzuweisen sind Die Familie war zeitweise weit verzweigt und erwarb umfangreichen Besitz So erwarben sie 1418 Burg und Dorf Eschelbronn 1429 ein Drittel von Konigsbach 1498 Burg und Dorf Grombach 1517 Burg Steinsberg und 1541 die Grundherrschaft in Eichtersheim Die Familie stellte mit Siegfried III 1459 und Johann V 1478 Bischofe in Speyer und Basel ausserdem erreichten Abkommlinge der Familie hochste Amter im Deutschen Orden und am Hof der Kurpfalz Bedeutende Familiensitze der fruhen Neuzeit befanden sich in Eichtersheim Neidenstein Grombach und Konigsbach Ab 1522 1523 fuhrten die Herren von Venningen die Reformation in ihren Dorfern ein 5 Die Familie war zunachst lutherisch spater wurde ein Zweig wieder katholisch der spater die im Mannesstamm ausgestorbenen protestantischen Zweige ersetzen wurde Mit Ottheinrich von Venningen starb die Neidensteiner Linie 1611 aus und Burg und Ort Neidenstein fielen an die Hilsbacher Linie die seit 1517 auf der Burg Steinsberg sass 1612 erlosch auch die Konigsbacher Linie im Mannesstamm Bis um 1700 war die Familie noch weit verzweigt doch schon 1731 war Carl Philipp von Venningen 1728 1797 der letzte mannliche Nachkomme der den gesamten Besitz der Familie auf sich vereinte und einen Familienfideikommiss schuf Unter seinen Sohnen bildeten sich zwei Linien Der Hilsbacher und Neidensteiner Besitz kam an die Eichtersheimer Linie die 1907 ausstarb woraufhin die jungere Grombacher Linie den Besitz auf sich einte die seit Carl Theodor Heribert von Venningen Ullner von Diepurg 1806 1874 den Beinamen Ullner von Diepurg tragt Carl Theodor war einer von mehreren Gatten der Matresse Jane Digby die eine gemeinsame Mutter aller heute lebender Venningens ist Das Schloss Eichtersheim wurde 1969 und die Burg Steinsberg 1972 an die jeweilige Gemeinde verkauft Die Familie bewohnt heute den alten Stammsitz auf Burg Neidenstein im Kraichgau sowie Schloss Riegerting in Oberosterreich das sie 1829 erwarb Der Besitz in Grombach ist seit der Mitte des 19 Jahrhunderts verpachtet Bedeutende Angehorige Bearbeiten nbsp Epitaph Eberhard Friedrich von Venningen 1710 in NeidensteinAus der Neidensteiner Linie gingen bedeutende Personlichkeiten hervor Siegfried von Venningen 1393 Deutschmeister des Deutschen Ordens Johann von Venningen 1425 Faut des kurpfalzischen Oberamts Heidelberg Johann von Venningen 1432 Hofmeister der Kurpfalz in Heidelberg Johann von Venningen 1444 Vitztum der Kurpfalz in Neustadt Johann V von Venningen 1478 Bischof von Basel und Grunder der dortigen Universitat Siegfried III von Venningen 1459 Bischof von Speyer Jost von Venningen 1455 Deutschmeister des Deutschen Ordens Margaretha von Venningen 1505 Zisterzienserin Abtissin im Kloster Rosenthal Pfalz Stephan von Venningen 1530 Ortsherr in Grombach das er 1498 erwarb Erasmus von Venningen 1589 Hofrichter in Heidelberg Obervogt in Neuenburg Ottheinrich von Venningen 1611 Herr auf Neidenstein Eberhard Friedrich von Venningen 1642 1710 kurpfalzischer Generalleutnant Carl Philipp von Venningen 1728 1797 Regierungsprasident und Oberamtmann in kurpfalzischen Diensten Friedrich Anton von Venningen 1765 1832 Intendant am Mannheimer Theater Karl von Venningen Ullner von Diepurg 1866 1914 SportfunktionarEine bedeutende Grablege der Neidensteiner Linie der Herren von Venningen ist die Evangelische Kirche in Neidenstein nbsp Epitaph Ottheinrich von Venningen 1611 in Neidenstein nbsp Grabplatte Carl von Venningen 1718 in Neidenstein nbsp Stifterscheibe des Jakob von Venningen 1497 aus der Kirche in Duhren nbsp Grabplatte Deutschmeister Jost von Venningen in Schloss Horneck in Gundelsheim nbsp Epitaph Hans Adam von Venningen 1601 Sohn Wilhelms von Venningen und der Helena von Helmstatt in der Totenkirche in Neckarbischofsheim nbsp Stephan von Venningen mit St Georg Im Hintergrund die Wappen derer von Venningen und seiner Frau Margarete geb von Gemmingen 1516 Fresko in Burg Neidenstein nbsp Wappenscheibe der Herren von Venningen 1596Besitzungen Bearbeiten nbsp Burg Neidenstein und das Dorf im Rhein Neckar Kreis in Baden WurttembergUnter anderem gehorten der Familie die Dorfer Neidenstein Daisbach bis ins 15 Jahrhundert Zuzenhausen Eschelbronn ab 1498 1588 und erneut ab 1697 1702 Grombach und ab 1557 Eichtersheim Dazu kamen Besitzungen in Hilsbach Reihen und weiteren Dorfern im Kraichgau Seit 1829 besitzt die Familie auch Schloss Riegerting bei Ried im Innkreis Oberosterreich 6 nbsp Burg Steinsberg in Sinsheim Weiler nbsp Schloss Eichtersheim in Angelbachtal zwischen Sinsheim und Bruchsal nbsp Schloss Grombach in Bad Rappenau GrombachWappen BearbeitenBlasonierung In Silber zwei ins Andreaskreuz gestellte rote Lilienstabe Auf dem gekronten Helm eine silberne Bischofsmutze oben mit silbernen Kugeln und Hahnenfedern besteckt vorn mit den gekreuzten Lilienstaben belegt Die Helmdecken sind rot silbern nbsp Wappen der Herren von Venningen im Scheiblerschen Wappenbuch 15 Jh nbsp Wappenschema der Herren von VenningenEinige regionale Ortswappen zeigen noch heute die gekreuzten roten Lilienstabe eigentlich Glefen auf weissem Grund der hier beguterten Herren von Venningen Die Ortswappen in ihrer heutigen Gestaltung wurden in der Regel vom badischen Generallandesarchiv um 1900 festgelegt und greifen dabei oft auf Elemente des Wappens des einstigen Ortsadels zuruck Die verwandten Herren von Remchingen fuhrten ein invertiertes Wappen mit weissen Glefen auf rotem Grund nbsp Angelbachtal nbsp Duhren nbsp Eichtersheim nbsp Eschelbronn nbsp Neidenstein nbsp Spechbach nbsp ZuzenhausenStammliste Bearbeiten Hauptartikel Stammliste des Adelsgeschlechts VenningenSiehe auch BearbeitenHerren von Remchingen mit invertiertem WappenLiteratur BearbeitenMeinhold Lurz Die Freiherren von Venningen hrsg vom Heimatverein Kraichgau e V Sonderveroffentlichung Nr 17 Sinsheim 1997 ISBN 3 921214 13 0 Friedrich Sander Die Edlen von Venningen zu Konigsbach in ders Konigsbacher Heimatbuch Gemeinde Konigsbach Stein 1986 S 50 57 Herwig John Gabriele Wust Wappenbuch Rhein Neckar Kreis Rhein Neckar Kreis Historische Schriften Bd 1 Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 1996 ISBN 3 929366 27 4 Hartmut Riehl Auf den Spuren der Adelsgeschlechter in Sinsheim Verlag Regionalkultur ISBN 978 3 95505 182 2 Sinsheim 2020 Max von Spiessen Wappenbuch des Westfalischen Adels Band 1 Gorlitz 1901 1903 S 51 f Band 2 Gorlitz 1903 Tafel 123 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herren von Venningen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wappen im Ingeram CodexEinzelnachweise Bearbeiten Stadt Bietigheim Bissingen Hrsg 1200 Jahre Bietigheim Etappen auf dem Weg zur Stadt von heute Bietigheim 1989 Vgl Remminger Schlossle und Herren von Remchingen http www neidenstein de pb Lde Heimatgeschichte html Roland Thomann Schicksal einer Landschaft Ein Lesebuch zur Geschichte des Kraichgaus und seiner Orte Ubstadt Weiher 1995 S 156 Gert Boegner Kraichgau Streifzuge durch Land und Geschichte Karlsruhe 2005 4 Auflage S 123 http burgenkunde at oberoesterreich riegerting riegerting02 htm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Venningen Adelsgeschlecht amp oldid 237019886