www.wikidata.de-de.nina.az
Veles mazedonisch und albanisch indefinit kyrillisch Veles albanisch definit Velesi turkisch Koprulu ist eine Stadt im Zentrum der Republik Nordmazedonien am Fluss Vardar Sie ist Hauptort einer gleichnamigen Gemeinde Veles Veles Veles VelesiBlick auf die Altstadt von Veles am Ufer des Vardars mit dem Uhrturm in der Bildmitte 2012 Wappen von Veles Veles Nordmazedonien Nordmazedonien BasisdatenStaat Nordmazedonien NordmazedonienRegion VardarGemeinde VelesKoordinaten 41 43 N 21 47 O 41 716111111111 21 783333333333 225 Koordinaten 41 42 58 N 21 47 0 OHohe 225 m i J Flache Gemeinde 427 45 km Einwohner 43 140 2016 Einwohner Gemeinde 54 384 2016 Bevolkerungsdichte 127 Einwohner je km Telefonvorwahl 389 043Postleitzahl 1400Kfz Kennzeichen VEStruktur und Verwaltung Stand 2021 1 Burgermeister Marko Kolev VMRO DPMNE Postanschrift Ulica Panko Brasnar 1 1400 VelesWebsite www veles gov mk Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 2 1 Antike und Mittelalter 2 2 Osmanische Epoche 2 3 Teil Serbiens und Jugoslawiens 2 4 Seit 1991 3 Bevolkerung 3 1 Stadt 3 2 Gemeinde 4 Wirtschaft 5 Verkehr 6 Sehenswurdigkeiten 7 Mit der Stadt verbundene Personen 8 Partnerstadte 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseName BearbeitenVeles ist der heutige Name der Stadt in der mazedonischen Sprache kyrillisch Veles sowie in der albanischen Sprache in welcher aber auch die bestimmte Form Velesi gebrauchlich ist Auf Griechisch heisst sie Belesa Velesa und auf Turkisch Koprulu davon abgeleitet wurde die Stadt fruher auch als Keuprulu oder Keuprili albanisch Qyprilli u bezeichnet Der Ursprung liegt im antiken Namen der Stadt Bylazora bzw Vilaz ora der als zusammengesetzter Name anzunehmen ist dessen zweiter Teil mit dem albanischen Wort ura Brucke ubereinstimmt Ebenfalls gaben die Turken spater der Stadt einen Namen in Anlehnung an das turkische Wort fur Brucke kopru 2 Geschichte BearbeitenAntike und Mittelalter Bearbeiten Die Stadt in Paionien ist bereits seit der Antike besiedelt Die befestigte Stadt befand sich wahrend der Antike etwas sudlich des heutigen Ortsgebietes an der Mundung des Flusses Topolka in den Vardar Bereits 216 v Chr wird der dardanische Ort Vilaz ora erwahnt 168 v Chr kam er unter romische Herrschaft 2 In romischer Zeit stand die Stadt im Schatten des etwas weiter flussabwarts gelegenen Stobi das heute allerdings eine Ruinenstadt ist Im 6 Jahrhundert begann die slawische Besiedelung der Gegend im 9 und 10 Jahrhundert gehorte der Ort zum Bulgarischen Reich seit 1018 wieder zum Byzantinischen Reich und wurde administrativ in der byzantinischen Provinz Bulgarien zusammengefasst Nach der Restauration des Bulgarischen Reiches im Jahre 1185 und mit dem Erstarken von Raszien war die Region zwischen dem bulgarischen byzantinischen und serbischen Reich sowie dem Konigreich Thessaloniki umstritten jedoch konnten sich zeitweise auch lokale Herrscher wie Vukasin Mrnjavcevic und Chreljo behaupten Osmanische Epoche Bearbeiten nbsp Siegel der bulgarischen Schule mit dem Grundungsjahr 1845 nbsp Veles 1863 Im 14 Jahrhundert eroberten die Serben das Gebiet Bald darauf begann fur Veles die Zeit der osmanisch turkischen Herrschaft In der Mitte des 16 Jahrhunderts erwahnte der osmanische Reisende Hadschi Kalfa die Stadt Eine weitere Beschreibung von Koprulu aus der hochosmanischen Zeit 16 17 Jahrhundert findet sich im Reisebuch Seyahatname des osmanischen Reisenden Evliya Celebi 1704 beschrieb der serbische Monch Jerotej Racanin in seinem Werk Putasastvije k gradu Ierusalimu Veles als eine bulgarische Stadt welche von den Osmanen Kuprulija genannt wird 1831 und 1840 wurde die Stadt von der Pest heimgesucht Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde Veles durch die Bahnlinie Skopje Thessaloniki mit dem osmanischen Eisenbahnnetz verbunden Im Zuge der Tanzimat Reformen von 1839 konnte sich in den 1840er Jahren eine bulgarische Gemeinde bilden welche die erste neubulgarische Schule und die Kirche St Pantaleon in der Stadt und 1867 eine Bucherei und Druckerei Druckerei Christo Danow stiftete 3 Aus dem Jahre 1862 ist eine detaillierte Beschreibung Veles vom russischen Konsul in Bitola bekannt 4 1870 wurde die Stadt durch einen Erlass des Sultans Berat Sitz einer Eparchie und eines Metropoliten des Bulgarischen Exarchats Erster bulgarischer Metropolit wurde Genadij von Veles 5 Nach der Ethnographie des Vilayets d Andrinople de Monastir et de Salonique von 1878 hatte Veles 1873 1470 Haushalte mit etwa 6000 mannlichen Einwohnern davon 4884 Bulgaren darunter sind hauptsachlich die Vorfahren der heutigen Mazedonier zu verstehen In den 1890er Jahren soll die Stadt eine Bevolkerung von etwa 19 700 Einwohnern gehabt haben 6 Um 1905 zahlte die Stadt 13 820 Einwohner Zu dieser Zeit gab es in der Stadt je zwei bulgarische Progymnasien und Grundschulen beziehungsweise je ein serbisches ein griechisches und ein aromunisches Progymnasium und Grundschule 7 Der im Anfang des 19 Jahrhunderts in Veles geborene Schriftsteller und Aufklarer Jordan Chadschikonstantinow Dschinot beschreibt Veles wie folgt Veles ist eine seltsame Stadt bewohnt mit Bulgaren Slaweno Paionier unnotig stolz vertraumt launisch aberglaubisch aber fleissig frohlich Sanger wundervolle Tanzer furchtlos klug ungehorsam 8 Jordan Chadschi Konstantinow Dschinot Teil Serbiens und Jugoslawiens Bearbeiten Im Ersten und im Zweiten Balkankrieg kampften bis zu 306 Freiwillige aus Veles als Teil des 9 Veles Bataillon des Makedonien Adrianopel Freiwilligen Korps der bulgarischen Armee gegen Osmanen und Serben 9 Nach dem Zweiten Balkankrieg wurde Veles wie das gesamte Gebiet des heutigen Nordmazedonien dem Konigreich Serbien zugesprochen Die muslimische und bulgarische Bevolkerung wurde in der Folge grosstenteils vertrieben Im Ersten und im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt und die ganze Region von Bulgarien eingenommen In diesen Perioden wurde Veles von der IMRO verwaltet Mit der Ubernahme der Stadt durch Titos Partisanen und der ASNOM wurden zu Weihnachten 1944 die Kollaborateure und Mitglieder der IMRO sowie sich zum Bulgarentum bekennende Personen ohne Prozess oder Gerichtsurteil misshandelt und teils ermordet Die Opfer wurden hinter der Kirche St Spas begraben 10 Nach dem Zweiten Weltkrieg gehorte die Stadt zum kommunistischen Jugoslawien und trug nach dem Staatsfuhrer Josip Broz Tito den Namen Titov Veles In dieser Zeit wurde die Stadt industrialisiert was zum gesellschaftlichen und okonomischen Wandel fuhrte Seit 1991 Bearbeiten nbsp Veles heuteNach der Unabhangigkeit der Republik Mazedonien 1991 folgte ein Bruch im wirtschaftlichen Leben der Stadt wie auch in anderen nordmazedonischen Stadten Ohrid Bitola Tetovo u a Die grossen Betriebe wurden geschlossen und der Lebensstandard sank stark Mit dem Gesetz zur territorialen Aufteilung Mazedoniens bekam die Stadt ihren alten Namen Veles zuruck 2016 erlangte die Stadt international Bekanntheit weil aus dem Ort wahrend des US amerikanischen Prasidentschaftswahlkampfs massenweise Fake News in sozialen Netzwerken verbreitet wurden Bewohner erstellten Webseiten auf denen sie Fake News und Werbung platzierten und posteten die Links u a in zahlreichen Facebook Gruppen Wenn Nutzer der sozialen Netzwerke auf die Fake News Webseiten klickten erhielten die Webseitenbetreiber Geld uber die Werbung 11 12 Bevolkerung BearbeitenStadt Bearbeiten In der Stadt Veles leben gemass 2002 durchgefuhrter Volkszahlung 43 716 Einwohner neben slawischen Mazedoniern 92 12 auch Turken 3 88 Roma 1 83 Aromunen 0 78 Serben 0 68 Albaner 0 21 und weitere 13 2016 wurde die Einwohnerzahl auf 43 140 geschatzt 14 Gemeinde Bearbeiten In der Opstina Veles die ausser Veles noch weitere Ortschaften miteinschliesst leben 55 108 Einwohner 2002 geschatzt 2016 54 384 14 Die ethnische Gliederung setzt sich wie folgt zusammen 15 Ethnie Einwohner AnteilMazedonier 46 767 84 86 Bosniaken 2 406 4 36 Albaner 2 299 4 17 Turken 1 724 3 12 Roma 800 1 45 Serben 540 0 97 Walachen 343 0 62 Andere 229 0 41 Total 55 108 100 Bemerkung die Prozentwerte sind auf zwei Kommastellen gerundetWirtschaft BearbeitenVeles gehort neben der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje und Bitola zu den Wirtschaftszentren des Landes Die geografische Lage begunstigte die wirtschaftliche Entwicklung seit der Antike Hier befinden sich heute die grosste Butterfabrik des Landes und eine Zinkfabrik Auch als Zentrum fur bewusste Fake News hat Veles traurige Beruhmtheit erlangt 16 Verkehr BearbeitenVeles ist neben Skopje der zweite Eisenbahnknoten des Landes Der Bahnhof Veles liegt an der Nord Sud Hauptstrecke Tabanovci Gevgelija Von hier zweigt nach Sudwesten die Bahnstrecke Veles Kremenica und nach Nordosten die Bahnstrecke Veles Kocani ab Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirchen Kirche St Pantaleon Maria Himmelfahrts Kirche Kirche Sveti Spas Kloster Hl Dimitriusweitere Uhrturm von Veles Kale von Veles Festung Theater VolksmuseumMit der Stadt verbundene Personen Bearbeiten nbsp Koco Racin mazedonischer Schriftsteller wurde in Veles geborenDimitar Trajkowitsch 1817 1880 bulgarischer Freiheitskampfer und Politiker Jordan Chadschikonstantinow Dschinot 1818 1882 bulgarischer Lehrer und Schriftsteller Raiko Schinsifow 1839 1877 bulgarischer Schriftsteller Ilija Georgow 1860 1945 bulgarischer Journalist und Politiker Iwan Georgow 1862 1936 bulgarischer Philosoph Wissenschaftler und Grunder der modernen bulgarischen Philosophie Dimitar Matow 1864 1896 bulgarischer Wissenschaftler Miletij von Veles 1868 1924 bulgarischer Geistlicher Kazim Ozalp 1880 1968 turkischer Politiker und Militar Andrej Mazanow 1880 1947 bulgarischer Freiheitskampfer und fuhrende Personlichkeit der BMARK Ljubomir Wessow 1892 1922 bulgarischer Revolutionar und Dichter Ilija Kuschew 1896 1922 bulgarischer Revolutionar und Wojwode der IMRO Panko Brasnarov 1883 1951 Kommunistenfuhrer Koco Racin 1908 1943 Kommunistenfuhrer und Schriftsteller Kiril Lazarov 1980 mazedonischer Handballspieler und trainer Filip Lazarov 1985 mazedonischer HandballspielerPartnerstadte BearbeitenKroatien nbsp Samobor Rumanien nbsp Slobozia Bulgarien nbsp Swischtow Serbien nbsp UziceWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Veles Nordmazedonien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde VelesEinzelnachweise Bearbeiten LOKALNA SAMOUPRAVA GRADONAChALNIK BIOGRAFIЈA Lokale Selbstverwaltung Burgermeister Biographie In Offizielle Website der Gemeinde Veles Abgerufen am 28 Januar 2023 mazedonisch a b Veles In mirjanadetelic com Abgerufen am 27 Marz 2018 serbisch Jordan Vancev Novoblgarskata prosveta v Makedoniya prez Vzrazhdaneto 1982 S 94 95 detaillierte Beschreibung Veles aus dem Jahre 1862 Memento vom 4 Oktober 2010 im Internet Archive Almanach Mazedonien 1931 V Kanchoff Macedonia Etnography and Statistics D M Brancoff La Macedoine et sa Population Chretienne Paris 1905 S 118 119 Istoriyata na novootkritoto srbsko uchilishe v Veles ot D r N Marenin PDF In macedonia kroraina com Abgerufen am 13 Mai 2021 bulgarisch Bulgarischer Staatsarchiv aus dem bul Glavno upravlenie na arhivite Makedono odrinskoto oplchenie 1912 1913 g Lichen sstav Sofia 2006 S 833 834 Zeitung Nova Makedonija vom 23 II 1991 S 13 Stadt der Lugner Zeit Online vom 18 Dezember 2016 abgerufen am 28 Dezember 2016 How Facebook powers money machines for obscure political news sites The Guardian vom 24 August 2016 abgerufen am 28 Dezember 2016 Ethnic composition of Macedonia 2002 In pop stat mashke org Abgerufen am 16 April 2018 a b Mazedonien Statistische Regionen amp Siedlungen Einwohnerzahlen Karten Grafiken Wetter und Web Informationen Abgerufen am 15 April 2018 Volkszahlung 2002 Offizielles Resultat S 34 PDF 394 kB Westfalenpost Fake News aus Mazedonien Veles ist die Heimat der LugenDie 34 Stadte in der Republik Nordmazedonien uber 400 000 Einwohner Skopje uber 50 000 Einwohner Bitola Kumanovo Prilep Tetovo uber 30 000 Einwohner Veles Stip Ohrid Gostivar Strumica uber 10 000 Einwohner Kavadarci Kocani Kicevo Struga Radovis Gevgelija Debar Kriva Palanka Sveti Nikole Negotino Delcevo Vinica uber 2000 Einwohner Resen Probistip Berovo Kratovo Bogdanci Krusevo Makedonska Kamenica Valandovo Makedonski Brod Demir Kapija Pehcevo Demir Hisar Normdaten Geografikum GND 4119629 6 lobid OGND AKS VIAF 244126688 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Veles Nordmazedonien amp oldid 235584125