www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Debar Begriffsklarung aufgefuhrt Debar mazedonisch kyrillisch Debar albanisch indefinit Diber definit Dibra turkisch Debre ist eine Kleinstadt im Westen Nordmazedoniens Sie ist Amtssitz der nach ihr benannten Opstina albanisch Komuna die neben der Stadt noch 17 Dorfer umfasst Die Grenze zu Albanien ist etwa funf Kilometer im Nordwesten entfernt Debar Debar Diber DibraBlick auf Debar und den Debarsee von Sudwesten aus 2016 Wappen von Debar Debar Nordmazedonien BasisdatenStaat Nordmazedonien NordmazedonienRegion SudwestenGemeinde DebarKoordinaten 41 31 N 20 32 O 41 524722222222 20 527777777778 665 Koordinaten 41 31 29 N 20 31 40 OHohe 665 m i J Flache Gemeinde 145 67 km Einwohner 14 561 2002 Einwohner Gemeinde 19 542 2002 Bevolkerungsdichte 134 Einwohner je km Telefonvorwahl 389 046Postleitzahl 1250Kfz Kennzeichen DBStruktur und Verwaltung Stand 2019 Burgermeister Hekuran Duka BDI Postanschrift Ulica 8 Septembri 72 1250 DebarWebsite www dibra gov mk Debar war vor dem Zerfall des Osmanischen Reiches und somit vor der Grenzziehung zwischen Albanien und Jugoslawien im fruhen 20 Jahrhundert eine der wichtigsten Stadte der Albaner Von hier kamen bekannte Revivalisten der albanischen Nationalbewegung Skanderbeg heute albanischer Nationalheld stammte aus der Region Dibra und leistete mit seiner Liga von Lezha gegen die Turken einen langen Widerstandskampf Viele der Schlachten der Liga wurden in der Umgebung ausgetragen Heute ist Debar eine von Auswanderung stark betroffene Stadt Die Strasseninfrastruktur ist desolat es gibt so gut wie keine Arbeitsplatze und fur viele Jugendliche ist das Verlassen ihrer Heimatstadt der einzige Ausweg in ihrer Perspektivlosigkeit Vom einstigen Glanz zeugen nur einzelne erhaltene Gebaude in der Altstadt und einige Statuen und Busten beruhmter Personlichkeiten Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 3 Geschichte 3 1 Etymologie 3 2 Antike 3 3 Mittelalter und Osmanen 3 4 Erwachen des Nationalismus 3 5 Zeit unter Jugoslawien 4 Sehenswurdigkeiten und Naturlandschaften 5 Wirtschaft 5 1 Tourismus 6 Verkehr 7 Personlichkeiten 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Blick auf den DebarseeDebar liegt auf einem Hugel rund 100 Meter oberhalb des Debarsees in einer historischen Region die nach ihr Dibra benannt ist Bis zur albanischen Grenze sind es nur funf Kilometer und nach Peshkopia in Albanien der wichtigsten Stadt der Region auf albanischer Seite rund 25 Kilometer Zur Hauptstadt Skopje sind es etwa 130 Kilometer Nordostlich der Stadt befindet sich der Mavrovo Nationalpark der flachenmassig grosste Nationalpark in Mazedonien Er liegt heute in den Grenzen der neugebildeten Gemeinde Mavrovo und Rostusa Nordlich von Debar erhebt sich das Korabgebirge mit dem hochsten Berg Mazedoniens dem Golem Korab alb Maja e Korabit mit 2764 m i J Sudostlich trifft man auf das Stogovo Gebirge alb Stogova mit der gleichnamigen hochsten Spitze auf 2318 m i J Am Drin flussaufwarts Richtung Suden gibt es bis ins Struga Tal enge Schluchten die teilweise vom Debar und Globocicasee gespeist werden Bevolkerung BearbeitenIn der Stadt wohnen 14 561 Menschen zusammen mit den umliegenden Dorfern die mit der Stadt die Opstina von Debar bilden sind es 19 542 Einwohner Stand 2002 1 2 Die ethnische Verteilung fur die Stadt fiel im Jahr 2002 wie folgt aus 10 768 Albaner 73 95 1 415 Turken 9 72 1 079 Roma 7 41 1 054 ethnische Mazedonier 7 24 und 245 Personen anderer Herkunft 1 68 1 2 94 52 Prozent der Stadteinwohner sahen sich 2002 als Muslime Von den ethnischen Mazedoniern war ein grosser Teil Torbeschen 4 72 Prozent waren orthodoxe Christen und je 0 38 Prozent bezeichneten sich als romisch katholisch oder hatten einen anderen Glauben Geschichte BearbeitenEtymologie Bearbeiten Im 5 Jahrhundert v Chr als Dober erstmals erwahnt veranderte sich der Name der Stadt im Laufe der Geschichte nur wenig Auf Mazedonisch wird sie heute Debar Kyrillisch Debar auf Albanisch Dibra bestimmte Form unbestimmte Form Diber und auf Turkisch Debre genannt Wahrend der osmanischen Besatzung wurde der turkische Name auch in erweiterter Form als Debre i Bala osmanisch دبرهء بالا benutzt Auf Bulgarisch wird der Stadtname Debr geschrieben Griechisch heisst die Stadt Divre Dibrh oder Divra Dibra Antike Bearbeiten Erstmals wird Debar im 5 Jahrhundert v Chr von Herodot als Ort Dober erwahnt Im 1 Jahrhundert n Chr nennt Strabon einen illyrischen Stamm der Doberer welcher in der Region des Ortes Dober siedelte Ptolemaus beschreibt auf einer seiner Karten den Ort Doberus Dober der vom illyrischen Stamm der Doberer besiedelt wird ebenfalls Archaologische Ausgrabungen haben gezeigt dass das antike Dober identisch mit der heutigen Stadt ist und somit der Vorganger von Debar war das in seiner Region ein bedeutendes Handelszentrum war Wahrend der romischen Zeit wuchs der Ort zu einer kleinen Stadt mit dem Namen Deborus das an einer Romerstrasse lag Als die Byzantiner das Gebiet eroberten wurde eine Burg errichtet Aus der Nahe von Debar stammt ein bedeutender spatantiker Grabfund das Grab von Taranes Mittelalter und Osmanen Bearbeiten Die Stadt Debar spielte im Mittelalter fur den albanischen Widerstand gegen die Osmanen eine wichtige Rolle Die von Skanderbeg einem christlichen Fursten aus der Region Mat 1444 gegrundete Liga von Lezha hatte ihre Ursprunge in Debar 1443 trafen sich dort schon einige albanische Fursten um sich gegen den gemeinsamen Feind zu verbunden Man kann deswegen sagen dass Debar Entstehungsort des albanischen Kampfes gegen die osmanische Expansion war 3 Im Jahr 1502 ist die Stadt unter dem Namen Dibri von Felix Petancic erwahnt einem Gesandten von Vladislav II dem Konig von Ungarn Bohmen und Kroatien Zu einem regionalen Zentrum mit grossem Markt und vielen Laden entwickelte sich der Ort wahrend der osmanischen Herrschaft In diese Zeit fallt auch die Entstehung der Kunstschule von Debar die vor allem fur ihre Holzschnitzereien und Ikonostase bekannt war Erwachen des Nationalismus Bearbeiten Fur die Geschichte der Albaner spielt Debar eine bedeutende Rolle Im Jahr 1844 fand dort eine grosse Schlacht zwischen osmanischen Truppen unter dem Feldherr Hajredin Pascha und albanischen Aufstandischen unter der Fuhrung von Iljaz Pascha Qoku statt Hajredin Pascha war vorher mit der Aufgabe aus Konstantinopel gesandt worden in Debar Gesetzesanderungen und die Entsendung junger albanischer Manner in die osmanische Hauptstadt durchzusetzen Die Burger von Debar wehrten sich jedoch gegen diese Forderungen und der Aufstand breitete sich in die ganze Region aus Laut den Berichten gab es insgesamt etwa 12 000 Tote Die Graber der gefallenen Soldaten befinden sich nahe der Innenstadt von Debar wo sie denkmalgeschutzt sind In der albanischen Volkskultur wird dieser Schlacht mit einem epischen Lied gedacht das die Tapferkeit der albanischen Soldaten zu ihrem Widerstand gegen die osmanischen Machthaber besingt 4 5 Gemass 10 des Fermans zur Errichtung des Bulgarischen Exarchats trat nach einer abgehaltenen Volksbefragung im Jahre 1897 die christliche Bevolkerung in der Stadt und Region der Bulgarischen orthodoxen Kirche bei In der Folge wurde Debar Zentrum einer Eparchie des Bulgarischen Exarchats das hier fur die bulgarische Bevolkerung ein Gymnasium und drei Grundschulen leitete 6 Vom Anfang des 20 Jahrhunderts sind mehrere Aufstande gegen den Sultan bekannt In dieser Zeit betragt die Einwohnerzahl um die 15 000 wobei die Albaner die Mehrheit stellten 7 Zeit unter Jugoslawien Bearbeiten Nach der Ausrufung der albanischen Unabhangigkeit am 28 November 1912 war die Mehrheit der Burger fur die Zugehorigkeit ihrer Stadt zu diesem neuen Staat Serbien konnte aber bei den Grossmachten Londoner Vertrag von 1913 durchsetzen dass Debar sowie das gesamte albanischsprachige Gebiet der heutigen Republik Mazedonien unter seine Herrschaft kommt Im September 1913 brach in der Region der Ohrid Debar Aufstand aus Er wurde vom Bulgarischen Makedonien Adrianopeler Revolutionaren Komitee sowie von der albanischen Bevolkerung organisiert und richtete sich gegen die neue serbische Herrschaft Durch die Lage unmittelbar an der Grenze wurde Debar vom grossten Teil seines Hinterlands Dibra auf der albanischen Seite abgeschnitten und umgekehrt waren die Dorfer in Albanien nun von ihrem Handelszentrum isoliert Wahrend des Zweiten Weltkrieges schlug Italien 1941 das Gebiet dem von Italien besetzten Albanien zu Seit 1944 gehorte die Stadt zur jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien Sozialistische Republik Mazedonien und seit 1991 zur unabhangigen Republik Mazedonien Sehenswurdigkeiten und Naturlandschaften Bearbeiten nbsp Uhrturm MoscheeDie wichtigsten Sehenswurdigkeiten sind der Uhrturm Sahat Kula und einige Moscheen aus osmanischer Zeit Etwa 25 Kilometer nordostlich der Stadt liegt das Kloster Sveti Jovan Bigorski aus dem 11 Jahrhundert Die Umgebung ist ausserdem fur ihre vielen Naturlandschaften bekannt Unter anderem sind der Debarsee und die unberuhrten Landschaften in seiner Nahe von Bedeutung Der Skiort Mavrovo und der gleichnamige Nationalpark gehoren zu den bekanntesten Naturattraktionen Mazedoniens Sie befinden sich 20 Kilometer Luftlinie ostlich der Stadt Der Korab ist der hochste Berg des Landes und liegt in nur 28 Kilometer Luftlinie Entfernung Wirtschaft BearbeitenTourismus Bearbeiten In Baniste und Kosovrasti beide etwas ausserhalb von Debar gibt es bis zu 40 C warme Mineralquellen die zu Kurzwecken genutzt werden Verkehr BearbeitenDie Strasseninfrastruktur ist auch im landesweiten Vergleich schlecht Alle Nationalstrassen sind eng haben keine Markierungen und sind teilweise uber 30 Jahre alt Es besteht eine dem Flusslauf des Drins folgende kurvige und holprige Strasse nach Struga im Suden die in rund einer Stunde erreicht werden kann Eine weitere fuhrt durch den Nationalpark Mavrovo nach Gostivar im Nordosten Sie ist etwas langer und im etwa gleichen Zustand Fur Debar selber von Wichtigkeit aber fur Mazedonien eher unbedeutend ist die Strasse nach Maqellara und Peshkopia in Albanien Auch die ist in einem eher schlechten Zustand obwohl sie die Hauptstrasse der Region Dibra ist Auch nach Bulqiza und Burrel existiert eine Strasse In Zukunft soll dieser Trasse folgend eine Schnellstrasse in die albanische Hauptstadt Tirana entstehen die im Bau befindliche Rruga e Arberit Die Verbindung in den Ballungsraum Tirana Durres mit rund einer Million Einwohnern ist fur viele Einwohner die einzige Hoffnung einer baldigen Erholung der Wirtschaft in der Stadt und Region Die ganze Region ist im Winter stark lawinen und erdrutschgefahrdet Personlichkeiten BearbeitenJohann I Debranin 1018 1037 Erzbischof von Ohrid Moisi Arianit Golemi 1464 Verbundeter Skanderbegs und regionaler Furst Vehbi Dibra 1867 1937 Politiker muslimischer Geistlicher und Grundervater Albaniens Sherif Langu 1877 1956 Politiker und Grundervater Albaniens Fiqri Dine 1897 1960 Politiker in Albanien Milan Pancevski 1935 2019 jugoslawischer Politiker und letzter Vorsitzender des BdKJ Eqrem Basha 1948 SchriftstellerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Debar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Opstina Debar albanisch mazedonisch Webseite Thermal Spas in Macedonia englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Volkszahlung 2002 PDF 2 2 MB Staatliches Statistikburo Mazedoniens nach Opstini und darin liegenden Orten abgerufen am 16 Februar 2012 a b Volkszahlung 2002 PDF 385 kB Staatliches Statistikburo Mazedoniens nur nach Opstini Ne Diber te Madhe Top Channel 22 Oktober 2010 abgerufen am 12 Januar 2013 albanisch Steckbrief zu Iljaz Pascha Qoku Dibra PDF 15 8 kB Nicht mehr online verfugbar Qark Dibra archiviert vom Original am 19 Dezember 2015 abgerufen am 11 Januar 2013 albanisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www qarkudiber gov al Vebi Xhemaili Kryengritja e Dervish Cares parapergatiti Lidhjen e Prizrenit Universitat Tetovo September 2009 abgerufen am 11 Januar 2013 albanisch D M Brancoff La Macedoine et sa Population Chretienne Paris 1905 S 152 153 Vasil Knchov Makedoniya Etnografiya i statistika Sofiya 1900 S 259 Die 34 Stadte in der Republik NordmazedonienUber 500 000 Einwohner Skopje nbsp Uber 50 000 Einwohner Bitola Kumanovo Prilep Tetovo Uber 30 000 Einwohner Veles Stip Ohrid Gostivar Strumica Uber 10 000 Einwohner Kavadarci Kocani Kicevo Struga Radovis Gevgelija Debar Kriva Palanka Sveti Nikole Negotino Delcevo Vinica Uber 2000 Einwohner Resen Probistip Berovo Kratovo Bogdanci Krusevo Makedonska Kamenica Valandovo Makedonski Brod Demir Kapija Pehcevo Demir Hisar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Debar amp oldid 233068503