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Trimenia ist die einzige Gattung der Pflanzenfamilie Trimeniaceae innerhalb der Ordnung Austrobaileyales Die ungefahr sieben Arten sind im kommen ostlichen Australien in Malesien und auf einigen ostlich davon gelegenen melanesischen und polynesischen Inseln vor TrimeniaTrimenia weinmanniifoliaSystematikAbteilung Gefasspflanzen Tracheophyta Unterabteilung Samenpflanzen Spermatophytina Klasse Bedecktsamer Magnoliopsida Ordnung AustrobaileyalesFamilie TrimeniaceaeGattung TrimeniaWissenschaftlicher Name der FamilieTrimeniaceaeGibbsWissenschaftlicher Name der GattungTrimeniaSeem Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Inhaltsstoffe 1 4 Chromosomensatze 2 Verbreitung 3 Blutenbiologie 4 Systematik und botanische Geschichte 4 1 Arten und ihre Verbreitung 5 Quellen 5 1 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Die Trimenia Arten sind verholzende Pflanzen die als Straucher Baume mit Wuchshohen von bis zu 20 Metern oder Lianen wachsen Die gegenstandig angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und spreite gegliedert Die einfachen ungeteilten fiedernervigen Blattspreiten sind eiformig eiformig lanzettlich oder verkehrt eiformig mit keilformigem Spreitengrund und spitzem oder lang zugespitztem oberen Ende Der Spreitenrand ist ganzrandig fein gekerbt oder gesagt Die Seitennerven sind in der Nahe des Spreitenrandes miteinander verbunden Die Blattflachen sind durch zahlreiche kleine Olzellen durchscheinend punktiert Auch Schleimzellen kommen vor Die jungen Zweige und Blatter sind kahl oder unterschiedlich oft filzig behaart und verkahlen meist spater Die Haare sind einzellig oder einreihig dreizellig Drusenhaare fehlen Nebenblatter fehlen Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutenstande stehen in den Blattachseln bei einigen Arten zusatzlich auch endstandig an den Zweigen Es handelt sich meist um rispige oder traubige seltener um zymose Blutenstande Die kleinen radiarsymmetrischen Bluten sind zwittrig oder eingeschlechtig Die Geschlechtsverteilung ist andromonozisch einhausig oder zweihausig Der Blutenstiel geht kontinuierlich in die schwach konvexe kahle Blutenachse uber Von nahe der Basis des Blutenstiels an ist dieser mit kleinen dicht dachziegeligen Hochblattern besetzt die nach oben zu in die Tepalen ubergehen Die Zahl dieser Hochblatter bzw Tepalen betragt 2 8 38 Sie sind schraubig angeordnet und nur die untersten bzw aussersten konnen gegenstandig sein Die unteren sind eiformig bis rundlich oder nierenformig und bis zu 3 mm lang Sie besitzen einen geschwollenen manchmal schildformig die Achse umfassenden Grund und sind vorne abgerundet oder stumpf Sie gehen nach oben zu allmahlich in langere und schmalere mehr hautige Tepalen uber deren oberste spatelformig und bis zu 5 mm lang sind Die Hochblatter bzw Tepalen fallen vor dem oder beim Aufbluhen ab Es gibt 6 25 schraubig stehende Staubblatter die gewohnlich in zwei bis drei Serien angeordnet sind In weiblichen Bluten sind sie reduziert und steril Die linealischen Staubfaden sind kurzer als oder so lang wie die grossen linealisch langlichen weiss cremefarben oder blassrosa gefarbten Staubbeutel Diese sind basifix also an ihrem Grund dem Staubfaden angeheftet bestehen aus vier Pollensacken und offnen sich extrors also an der vom Blutenzentrum abgewandten Seite oder latrors mit zwei Schlitzen der Lange nach Das Konnektiv ist an der Spitze uber die Pollensacke hinaus verlangert Die Pollenkorner sind disulcat polyporat oder inaperturat und werden einzeln Monaden oder in Tetraden ausgestreut Die Endexine des Pollen ist lamellat Das Gynoeceum besteht meist aus einem einzelnen Fruchtblatt mit einer einzigen hangenden Samenanlage Das Archespor ist mehrzellig Die Narbe ist gefiedert Die Frucht ist eine Beere Inhaltsstoffe Bearbeiten An sekundaren Pflanzenstoffen wurden 5 O Methyl Flavonole und Flavone nachgewiesen Chromosomensatze Bearbeiten Von zwei Arten der Gattung sind Chromosomenzahlen bekannt Sowohl Trimenia moorei Piptocalyx moorei 1 als auch Trimenia papuana 2 haben einen diploiden Chromosomensatz mit 2n 16 Verbreitung BearbeitenDie Arten der Gattung Trimenia gedeihen in den Regenwaldern Ost Australiens in Malesien unter anderem Neuguinea und den ostlich davon gelegenen polynesischen Inseln bis zu den Marquesas Inseln vor Blutenbiologie BearbeitenBei Trimenia moorei wurde mit Bestaubungsexperimenten in einer Feldstudie die Selbstinkompatibilitat der Pflanzen festgestellt Pollenkorner derselben Pflanze konnten zwar keimen aber ihr Pollenschlauch blieb kurz und konnte nicht zwischen die Zellen der Narbenoberflache eindringen 3 Die einzelnen Bluten von Trimenia papuana sind klein unauffallig geruchlos und produzieren keinen Nektar Die Pollenkorner sind trocken und werden leicht durch den Wind ausgeblasen Bei Untersuchungen am naturlichen Standort konnten keine Blutenbesucher beobachtet werden Das spricht alles dafur dass die Art uberwiegend windbestaubt anemophil ist 4 Im Unterschied dazu verstromen die Bluten von Trimenia moorei einen deutlichen Duft der an rohe Gurken oder frische Schalen von Wassermelonen erinnert Bei Feldstudien 3 in New South Wales Australien war der Blutenduft nur am Vormittag bis um die Mittagszeit wahrzunehmen nicht aber am spateren Nachmittag In dieselbe Tageszeit fiel auch die Aktivitat der Blutenbesucher Als Bestauber konnten Schwebfliegen Syrphidae Bienen aus den Familien Colletidae Halictidae und Echte Bienen Apidae sowie Pflanzenwespen aus der Familie Pergidae festgestellt werden Kafer spielten dagegen nur eine geringe Rolle Da kein Nektar gebildet wird ist Pollen die einzige Belohnung fur die Blutenbesucher Windbestaubung kommt auch bei Trimenia moorei vor 3 Systematik und botanische Geschichte BearbeitenDie Gattung Trimenia wurde 1871 von dem in britischen Diensten stehenden deutschen Botaniker Berthold Seemann als eine Gattung der Ternstroemiaceae aufgestellt 5 Der Gattungsname Trimenia ehrt den englischen Botaniker Henry Trimen 1843 1896 der zur Zeit der Erstbeschreibung der Gattung am British Museum arbeitete und mit dem Berthold Carl Seemann befreundet war 5 Die Erstbeschreibung umfasste nur die Typusart Trimenia weinmanniifolia Bereits im Jahr davor hatte der englische Botaniker George Bentham die Gattung Piptocalyx Oliv ex Benth mit der als Liane wachsenden Art Piptocalyx moorei beschrieben 6 Ein jungeres Homonym dazu ist Piptocalyx Torr ein Name der sich auf Cryptantha circumscissa einen nordamerikanischen Vertreter der Raublattgewachse Boraginaceae bezieht 7 Bentham griff bei seiner Beschreibung eine durch den englischen Botaniker Daniel Oliver im Herbarium in Kew notierte Namensgebung auf Eine Untersuchung der Blutenmorphologie 4 hat im Jahr 1983 ergeben dass sich Piptocalyx Oliv ex Benth und Trimenia nur wenig voneinander unterscheiden Nur die Wuchsform als Baum bzw Liane und die Anzahl der Tepalen konnen zur Unterscheidung dienen Daraufhin transferierte der neuseelandische Botaniker William Raymond Philipson in seiner Bearbeitung fur die Flora Malesiana die beiden bislang unter Piptocalyx gefuhrten Arten zu Trimenia 8 Damit die Prioritatsregel nicht zur Anwendung kommt wurde der Name Trimenia Seem als Nomen conservandum geschutzt und Piptocalyx verworfen 7 Muellerothamnus Engl ist ein weiteres Synonym von Trimenia 7 Im Jahr 1880 ordneten George Bentham und Joseph Dalton Hooker die Gattung Trimenia so wie von Beginn an auch schon Piptocalyx in die Monimiengewachse Monimiaceae ein allerdings mit deutlicher Unsicherheit und als abweichende Formen 9 Janet Russell Perkins und Ernst Friedrich Gilg etablierten 1901 eine eigene Tribus Trimenieae innerhalb der Monimiengewachse 10 die ausser diesen beiden auch noch die afrikanischen Gattungen Xymalos Baill und Chloropatane Engl umfasste Letztere ist einige Jahre spater als ein Synonym von Erythrococca Benth Wolfsmilchgewachse erkannt worden 11 Die britische Botanikerin Lilian Suzette Gibbs erhob 1917 die Tribus Trimenieae zu einer eigenstandigen Familie Trimeniaceae 12 Sie schloss jedoch Xymalos aus dieser Familie aus und beschrieb in ihr eine neue Gattung Idenburgia Gibbs heute ein Synonym der zu den Paracryphiaceae gehorenden Gattung Sphenostemon Baill 13 Ernst Friedrich Gilg und Rudolf Schlechter widersprachen 1923 dieser Auffassung Sie schlugen eine Unterfamilie Trimenioideae innerhalb der Monimiengewachse vor die die Gattungen Xymalos Trimenia Piptocalyx und Idenburgia umfassen sollte 14 Erst eine ausfuhrliche morphologische und anatomische Studie 15 aus dem Jahr 1950 die auch von spateren Untersuchungen 4 bestatigt worden ist hat den Trimeniaceae als eigenstandige Familie die nur aus der Gattung Trimenia inklusive Piptocalyx besteht zum endgultigen Durchbruch verholfen Kladistische Untersuchungen auf der Grundlage von molekularbiologische Merkmalen 16 17 haben Trimenia bzw die Trimeniaceae als Teil der Ordnung Austrobaileyales gezeigt einer basalen Klade im Stammbaum der Bedecktsamer Magnoliopsida Innerhalb dieser Ordnung ist Trimenia die Schwestergruppe der Sternanisgewachse Schisandraceae Das nachfolgende Kladogramm zeigt diese Verwandtschaftsbeziehungen Bedecktsamer Amborellaceae Seerosenartige Nymphaeales Austrobaileyales Austrobaileyaceae Trimeniaceae Schisandraceae Sternanis Illicium Schisandra Kadsura ubrige BedecktsamerArten und ihre Verbreitung Bearbeiten Wissenschaftlicher Name Verbreitung AnmerkungenTrimenia bougainvilleensis Rodenb A C Sm 18 SalomonenTrimenia macrura Gilg amp Schltr Philipson 8 Papua NeuguineaTrimenia marquesensis F Br 19 Marquesas Hiva Oa Tahuata Trimenia moorei Oliv ex Benth Philipson 8 20 Australien nordostliches New South Wales sudostliches Queensland Trimenia neocaledonica Baker f 21 NeukaledonienTrimenia nukuhivensis W L Wagner amp Lorence 19 Marquesas Nuku Hiva Ua Pou 18 Trimenia papuana Ridl 8 Sulawesi Molukken NeuguineaTrimenia weinmanniifolia Seem 8 22 18 Fidschi SamoaQuellen BearbeitenDie Familie bei der APWebsite W R Philipson Trimeniaceae In Flora Malesiana Series I Volume 10 2 Kluwer Dordrecht 1986 ISBN 0 7923 0421 7 S 327 333 online A C Smith Family 51 Trimeniaceae In Flora Vitiensis Nova A new flora of Fiji Volume 2 Pacific Tropical Botanical Garden Lawai Hawaii 1981 S 102 104 eingescannt T Whiffin Trimeniaceae In A J G Wilson Hrsg Flora of Australia Volume 2 Winteraceae to Platanaceae ABRS Canberra CSIRO Melbourne 2007 ISBN 978 0 643 05968 9 S 62 65 online Einzelnachweise Bearbeiten Piptocalyx moorei bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 24 April 2013 Trimenia papuana bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 24 April 2013 a b c P Bernhardt T Sage P Weston H Azuma M Lam L B Thien J Bruhl The pollination of Trimenia moorei Trimeniaceae floral volatiles insect wind pollen vectors and stigmatic self incompatibility in a basal angiosperm In Annals of Botany Volume 92 2003 S 445 458 doi 10 1093 aob mcg157 a b c P K Endress F B Sampson Floral structure and relationships of the Trimeniaceae Laurales In Journal of the Arnold Arboretum Volume 64 1983 S 447 473 eingescannt a b B Seemann Flora Vitiensis a description of the plants of the Viti or Fiji Islands with an account of their history uses and properties L Reeve and Co London 1871 S 425 eingescannt G Bentham Order CII Monimiaceae In G Bentham F Mueller Flora Australiensis a description of the plants of the Australian territory Vol 5 L Reeve and Co London 1870 S 282 293 eingescannt a b c Piptocalyx In E R Farr G Zijlstra Hrsg Index Nominum Genericorum Plantarum Smithsonian Institution National Museum of Natural History 1996 si edu abgerufen am 24 April 2013 a b c d e W R Philipson Trimeniaceae In Flora Malesiana Ser I Vol 10 2 Kluwer Dordrecht 1986 ISBN 0 7923 0421 7 S 330 332 online G Bentham J D Hooker Ordo CXLII Monimiaceae In Genera Plantarum ad exemplaria imprimis in Herbariis Kewensibus servata definita Band 3 Pars 1 L Reeve and Co London 1880 S 137 146 S 138 eingescannt J Perkins E Gilg IV 101 Monimiaceae In A Engler Hrsg Das Pflanzenreich Regni vegetabilis conspectus Heft 4 Wilhelm Engelmann Leipzig 1901 Trimenieae eingescannt Prain 4 Erythrococca Benth In W T Thiselton Dyer Hrsg Flora of Tropical Africa Volume 6 Sect 1 Nyctagineae to Euphorbiaceae L Reeve and Co London 1912 S 847 874 S 868 eingescannt L S Gibbs Trimeniaceae In A contribution to the phytogeography and flora of the Arfak mountains amp c Taylor and Francis London 1917 S 135 140 online C G G J Van Steenis Sphenostemonaceae In Flora Malesiana Series I Volume 10 2 Kluwer Dordrecht 1986 ISBN 0 7923 0421 7 S 145 149 online E Gilg R Schlechter 82 Die Monimiaceen Gattung Idenburgia In C Lauterbach Hrsg Beitrage zur Flora von Papuasien X Botanische Jahrbucher fur Systematik Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie 58 1923 S 244 248 eingescannt L L Money I W Bailey B G L Swamy The morphology and relationships of the Monimiaceae In Journal of the Arnold Arboretum 31 1950 S 372 404 eingescannt Qiu Yin Long Lee Jungho F Bernasconi Quadroni D E Soltis P S Soltis M Zanis E A Zimmer Chen Zhiduan V Savolainen M W Chase The earliest angiosperms evidence from mitochondrial plastid and nuclear genomes In Nature Volume 402 1999 S 404 407 doi 10 1038 46536 D E Soltis S A Smith N Cellinese K J Wurdack T C Tank S F Brockington N F Refulio Rodriguez J B Walker M J Moore B S Carlsward C D Bell M Latvis S Crawley C Black D Diouf X Zhenxiang C A Rushworth M A Gitzendanner K J Sytsma Q Yin Long K W Hilu C C Davis M J Sanderson R S Beaman R G Olmstead W S Judd M J Donoghue P S Soltis Angiosperm phylogeny 17 genes 640 taxa In American Journal of Botany 98 2011 S 704 730 doi 10 3732 ajb 1000404 a b c Trimenia In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 7 Marz 2022 a b J Florence 40 Trimeniaceae In Flore de la Polynesie francaise Vol 2 IRD Editions Museum National d Histoire Naturelle Paris 2004 ISBN 2 7099 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