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Die Pergidae sind eine Familie der Pflanzenwespen Die formenreiche Familie wird in 14 Unterfamilien geteilt und umfasst etwa 440 Arten Pergidae leben in Sudamerika und Australien eine Gattung auch in Nordamerika PergidaeWeibchen von Lophyrotoma zonalis auf Blatt von Melaleuca sp vor der EiablageSystematikUnterstamm Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta ohne Rang Holometabole Insekten Holometabola Ordnung Hautflugler Hymenoptera Uberfamilie Blattwespenartige Tenthredinoidea Familie PergidaeWissenschaftlicher NamePergidaeRohwer 1911 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Larven 3 Lebensweise 4 Okonomische Bedeutung 5 Verbreitung 6 Systematik 7 Quellen 7 1 Einzelnachweise 7 2 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Pergidae sind morphologisch sehr vielgestaltig Wahrend die meisten anderen Pflanzenwespen Familien gut uber den Bau der Fuhler charakterisierbar sind sind diese bei den Pergidae teils fadenformig teils mit grossem gekeulten Endglied teils mit zahnformig erweiterten gekammten oder lamellenformig erweiterten gesagten Geisselgliedern sie konnen zwischen vier und 29 Segmente umfassen Am besten erkennbar sind Mitglieder der Familie an charakteristischen Reduktionen im Flugelgeader So ist die Radialzelle im Vorderflugel immer ungeteilt ohne Querader Analzellen fehlen oder es ist selten eine sehr kleine vorhanden Im Hinterflugel existieren weder Medial noch Analzellen Nur in dieser Familie gibt es unter den Pflanzenwespen aber auch einige flugellose oder kurzflugelige brachyptere Arten Larven BearbeitenDie Larven der meisten Arten sind frei auf Pflanzen lebend und weisen die typische Afterraupen Gestalt der Blattwespenlarven mit sklerotisierter runder Kopfkapsel mit einlinsigem Larvenauge langgestreckter raupenformiger Gestalt mit drei Thorakalbeinpaaren und einer unterschiedlichen Anzahl von Scheinfusspaaren am Abdomen auf Wenige Arten minieren in Stangeln Enjijus oder Blattern Corynophilus Phylacteophaga und weisen die fur diese Lebensweise typischen Ruckbildungen auf Die freilebenden Larven sind oft gelblich oder grun gefarbt vielfach aber mit auffalligen Warnfarben versehen Sie sind meist etwas abgeflacht mit breiter Bauchseite und weisen oft lappenformige Auswuchse an den Korperseiten manchmal auch fadenformige Dorsalanhange auf Einige Arten sind ungewohnlich bei Pflanzenwespen auffallend lang behaart Die Larven der australischen Unterfamilie Perginae die an Eucalyptus und anderen Myrtengewachsen fressen haben in charakteristischer Weise umgestaltete Mundwerkzeuge Sie tragen innen an den Mandibeln einen lappen oder pinselformigen Auswuchs mit denen sie die giftigen viele sekundare Pflanzenstoffe enthaltenden Ole von der nahrhaften Blattsubstanz beim Fressen abtrennen konnen 1 Viele blattbewohnende Larven heben bei Bedrohung ihr Abdomen an so dass sich eine charakteristische u formige Schreckstellung ergibt In dieser Stellung werden giftige oder abschreckende Substanzen prasentiert um Frassfeinde zu vertreiben Die Larven der meisten Arten enthalten Toxine entweder von der Futterpflanze aufgenommene sekundare Pflanzenstoffe oder auch selbst synthetisierte Peptide Lebensweise Bearbeiten nbsp Larven auf einem Eukalyptus Blatt nbsp Larven und sie beschutzendes Muttertier Gattung Pseudoperga Perginae Die meisten Arten fressen an Blattern einer Vielzahl unterschiedlicher Pflanzenarten Unter den australischen Arten sind besonders viele Arten auf Baume der endemischen Gattung Eucalyptus spezialisiert Die nordamerikanischen Acordulecera Arten fressen an den Blattern verschiedener Laubbaume Bei den meisten tropischen Arten besonders aus Sudamerika ist die Nahrpflanze und die Lebensweise unbekannt Ungewohnlich unter den Pflanzenwespen ist dass einige Arten auf abgestorbene Blattstreu am Waldboden oder auf Pilze spezialisiert sind Bei den blattbewohnenden Arten legt das Weibchen mit seinem Legebohrer die Eier meist in Reihen unter der Epidermis nahe der Mittelrippe seltener auch am Blattrand der Futterpflanze ab Bei einigen Arten bewachen die Weibchen das Gelege gegen Parasitoide Die schlupfenden Larven fressen je nach Art einzeln oder in grosseren Vergesellschaftungen Die Verpuppung der ausgewachsenen Larven erfolgt in der Regel in einem Gespinst im Boden oder innerhalb der Blattstreu Manche auf Eucalyptus fressende Larven ziehen dazu von den Baumen in grossen Heerzugen gleichzeitig am Stamm herunter zu Boden Okonomische Bedeutung BearbeitenEine Reihe von Arten gelten als Schadlinge vor allem durch Kahlfrass von Waldbaumen Eine ganze Reihe von Arten schadigen verschiedene Eucalyptus Arten Die chilenische Art Cerospastus volupis verursacht Kahlfrass auf Sudbuchen Nothofagus 2 Ein weiteres Problem in Sudamerika sind Vergiftungen von Vieh durch versehentlich mitgefressene giftige Larven Einige Arten werden zum Einsatz in der biologischen Schadlingsbekampfung meist gegen eingeschleppte Pflanzenarten getestet Die Art Lophyrotoma zonalis wird in Florida im Einsatz gegen die als Zierpflanze eingefuhrte und sich bedrohlich ausbreitende Myrtenheide erwogen Ein Einsatz wurde aber bisher nicht genehmigt weil es Sorgen wegen der Giftigkeit der Larven gibt 3 Verbreitung BearbeitenDie Arten der Familie leben fast ausschliesslich in Australien und in Sudamerika von tropischen bis in kuhl gemassigte Breiten Ein solches Verbreitungsbild wird meist mit einer Entstehung auf dem ehemaligen Sudkontinent Gondwana in Verbindung gebracht bei dessen Auseinanderbrechen die Familie auf die heutigen Kontinente aufgespalten wurde Im Gegensatz zu einigen anderen Familien mit entsprechender Verbreitung fehlen die Pergidae in Sudafrika Die Familie hat sich mit einer einzigen Gattung Acordulecera nach Nordamerika nordlich bis nach Kanada ausgebreitet dies ist auch die einzige Gattung auf den karibischen Inseln In der australasischen Region kommen sie neben Australien und Tasmanien auf Neuguinea mit zwei Arten sogar bis Indonesien vor Sie fehlen in Neuseeland und in Neukaledonien heute eine eingeschleppte Art Systematik BearbeitenDie Pergidae gehoren in die Uberfamilie der Blattwespenartigen Ihre Schwestergruppe ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die Familie der Burstenhornblattwespen Argidae Die formenreiche Familie umfasst nach A Taeger et al 2019 fie folgenden vierzehn Unterfamilien die entweder in Australasien oder in Amerika leben 4 Acordulecerinae Conocoxinae Euryinae Loboceratinae Parasyzygoniinae Perginae Pergulinae Perreyiinae Philomastiginae Phylacteophaginae Pterygophorinae Pteryperginae Styracotechyinae SyzygoniinaeQuellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten S Schmidt A E McKinnon C J Moore G H Walter Chemical detoxification vs mechanical removal of host plant toxins in Eucalyptus feeding sawfly larvae Hymenoptera Pergidae Journal of Insect Physiology 56 12 S 1770 1776 2010 doi 10 1016 j jinsphys 2010 07 006 Roberto Carillo amp Luis Cerda Zoofitofagos en Nothofagus Chilenos Bosque 8 2 S 99 103 1987 Roy Van Driesche Bernd Blossey Mark Hoddle Suzanne Lyon Richard Reardon Biological Control of Invasive Plants in the Eastern United States Forest Health Technology Enterprise Team Morgantown West Virginia USDA Forest Service Publication FHTET 2002 04 2002 A Taeger A D Liston M Prous E K Groll T Gehroldt S M Blank ECatSym Electronic World Catalog of Symphyta Insecta Hymenoptera Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut SDEI Muncheberg 2018 abgerufen am 1 Juni 2019 englisch Literatur Bearbeiten Stefan Schmidt S amp David R Smith An annotated systematic world catalogue of the Pergidae Hymenoptera Contributions of the American Entomological Institute 34 3 S 1 207 2006 David R Smith S M Blank S Schmidt A Taeger Hrsg Checklist of the Pergidae Hymenoptera Symphyta of the Western Hemisphere with a new genus and two new species in Recent Sawfly Research Synthesis and Prospects Goecke amp Evers Keltern Januar 2006 S 613 626 PDFWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Pergidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stefan Schmidt Pergidae of the World Zoologische Staatssammlung Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pergidae amp oldid 227405410