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Trebatsch niedersorbisch Zrjobolce 2 1937 1945 Leichhardt auch Leichhardtgemeinde genannt ist ein Ortsteil von Tauche der sich aus dem Dorf Trebatsch und den fruheren Ortsteilen Sabrodt Sawall und Rocher zusammensetzt Trebatsch liegt an der Spree im Sudwesten des Landkreises Oder Spree in Brandenburg unweit des Schwielochsees TrebatschGemeinde TaucheKoordinaten 52 5 N 14 10 O 52 0851 14 1706 46 Koordinaten 52 5 6 N 14 10 14 OHohe 46 m u NHNFlache 20 92 km Einwohner 572 31 Dez 2016 1 Bevolkerungsdichte 27 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2001Postleitzahl 15848Vorwahl 033674Trebatsch Brandenburg Lage von Trebatsch in BrandenburgDer nach dem Abriss der Schule entstandene Leichhardtplatz mit der DorfkircheDer nach dem Abriss der Schule entstandene Leichhardtplatz mit der Dorfkirche Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 4 Vereine und kommunale Einrichtungen 5 Personlichkeiten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenTrebatsch liegt an der aussersten nordlichen Grenze Niederlausitz rund zwolf Kilometer sudwestlich der Kreisstadt Beeskow und 70 Kilometer sudostlich des Stadtzentrums von Berlin Neben Trebatsch gehoren noch die Dorfer Rocher Sabrodt und Sawall zum Ortsteil die Dorfer Trebatsch und Sabrodt bilden eine zusammenhangende Siedlungsflache und werden nur durch die Spree getrennt Die Gemarkung des Ortsteils grenzt im Norden an Ranzig im Nordosten an Leissnitz mit den Dorfern Glowe und Sarkow im Osten an Speichrow im Suden an Ressen Zaue und Mittweide im Westen an Schuhlen Wiese und im Nordwesten an Briescht Weitere Nachbarorte sind Niewisch und Pieskow auf der anderen Seite des Schwielochsees der an dieser Stelle zu Speichrow gehort Die Teilorte Trebatsch und Sabrodt liegen an der Spree Sawall liegt am Sawaller Altarm und Rocher am Rocher Muhlenfliess Sudlich von Sawall liegt der Swietensee in der Gemarkung von Trebatsch und im Osten grenzt der Ort an den Schwielochsee und an den Glower See sowie an die Verbindung zwischen beiden Seen die als Der Hals bezeichnet wird Trebatsch und Sabrodt liegen an der Bundesstrasse 87 Lubben Frankfurt Oder Beschreibung BearbeitenBekannt ist der auf der Nordseite der Spree liegende Ortsteil Sabrodt die Geburtsstatte von Ludwig Leichhardt 1813 1848 einem Entdeckungsreisenden in Australien Im Ort befinden sich die von 1867 bis 1869 im Stil der Neogotik errichtete Dorfkirche Trebatsch und Fachwerkhauser einer fruheren Saatzuchtanstalt Trebatsch und Sabrodt waren ursprunglich uber eine Fahre spater uber eine Holzzugbrucke erreichbar Heute verbindet die Orte eine 81 Meter lange Stahlbetonbrucke die 1945 gesprengt worden war 1956 wieder aufgebaut und Anfang der 1990er Jahre saniert wurde Trebatsch ist der Standort des Ludwig Leichhardt Museums Bis 2000 befand sich dort auch die 1980 benannte Leichhardt Schule die wegen Schulermangel geschlossen wurde 3 In Tauche befindet sich die heutige Ludwig Leichhardt Grundschule 4 Ausserdem fuhrt der Leichhardt Wanderweg durch die Gemeinde und auch ein Fuss und Radwanderweg der sogenannte Leichhardt Trail beginnt hier Beide fuhren zu den wichtigsten Punkten in Leichhardts Jugend nbsp Leichhardtschule 2010 abgerissen und der Ludwig Leichhardt Gedenkstein davor nbsp Hinweisstein auf den Leichhardt Wanderweg nbsp Hinweisschild am Leichhardt Wanderweg nbsp Monumentalbild gegenuber vom Leichhardt PlatzGeschichte Bearbeiten nbsp Trebatsch mit Pfarrhaus Kirche Schloss Schule Gasthof zur grunen Linde und Dorfstrasse Postkarte von 1909 Trebatsch entstand als slawische Siedlung und wurde erstmals im Jahr 1004 als Triebus urkundlich erwahnt allerdings war die Zuordnung von Triebus zu Trebatsch lange umstritten Nach jungeren sprachhistorischen Forschungen die der Onomastiker Karlheinz Hengst vertiefte und 2013 zusammenfasste durfte die Zuordnung als gesichert gelten 5 Im Brandenburgischen Namenbuch 2005 und im Historischen Ortslexikon 1989 wird als erste Erwahnung des Ortes ein Dokument aus dem Jahr 1324 mit der Angabe czu Trebetsch genannt 6 7 Zur Zeit der Mark Brandenburg war Trebatsch der Hauptort des Amtes Trebatsch zu dem noch die Dorfer Falkenberg Sabrodt Sawall und Stremmen gehorten Ab 1737 war das Amt der Herrschaft Wusterhausen spater Konigs Wusterhausen unterstellt Trebatsch gehorte zum Beeskow Storkowischen Kreis Dieser wurde nach dem Wiener Kongress im Jahr 1815 geteilt und Trebatsch war fortan Teil des Landkreises Beeskow im Regierungsbezirk Frankfurt Im Jahr 1836 wurde der Kreis Beeskow Storkow wieder hergestellt und vollstandig Teil des Regierungsbezirks Potsdam Am 1 Dezember 1871 hatte die Landgemeinde Trebatsch 360 Einwohner in 82 Haushalten von den Einwohnern waren 162 Manner und 198 Frauen 89 Einwohner waren Kinder unter zehn Jahren 349 Einwohner der Landgemeinde waren evangelisch lutherischer Konfession und elf Einwohner waren Juden Die Landgemeinde Trebatsch gliederte sich zu diesem Zeitpunkt in die Dorfer Trebatsch und Rocher sowie die Ausbauten Eisenhammer und Leichhardt genannt Lug Der Gutsbezirk Fideicommissarisches Polizeiamt Trebatsch hatte zum gleichen Zeitpunkt 106 Einwohner 50 Manner und 56 Frauen in 18 Haushalten 22 Einwohner waren Kinder unter zehn Jahren und alle waren evangelisch lutherischer Konfession Zum Gutsbezirk gehorten die Siedlungen Gut Trebatsch und Familienhauser bei Rocher 8 nbsp Schloss Trebatsch a Schwielochsee Postkarte von 1910 Um 1903 wurde der unbewohnte Forstgutsbezirk Kossenblatt in die Landgemeinde Trebatsch eingegliedert Am 1 Dezember 1910 hatte die Landgemeinde 250 und der Gutsbezirk 106 Einwohner 9 Bei der Auflosung der Gutsbezirke in Preussen im Jahr 1928 wurde der Gutsbezirk Trebatsch in die Landgemeinde eingegliedert Im Zuge der nationalsozialistischen Germanisierung sorbischstammiger Ortsnamen wurde Trebatsch am 18 November 1937 in Leichhardt umbenannt Die ebenfalls sorbischen Ortsnamen von Sabrodt und Sawall waren bereits im April 1937 gestrichen und die beiden Dorfer zwangseingemeindet worden Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden diese Anderungen ruckgangig gemacht 10 Nach dem Krieg lag Trebatsch zunachst in der Sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 in der DDR Am 1 Juli 1950 wurde der Landkreis Beeskow Storkow aufgelost und die Gemeinde Trebatsch in den Landkreis Lubben Spreewald eingegliedert Bei der DDR Kreisreform am 25 Juli 1952 wurde die Gemeinde dem neu gebildeten Kreis Beeskow im Bezirk Frankfurt Oder zugeordnet Am 1 Januar 1973 wurden Sabrodt und Sawall wieder nach Trebatsch eingemeindet Nach der Wiedervereinigung lag Trebatsch zunachst im Landkreis Beeskow im Land Brandenburg und schloss sich dort mit elf weiteren Gemeinden zum Amt Tauche Trebatsch zusammen das fortan die Verwaltungsaufgaben ubernahm Am 6 Dezember 1993 ging der Landkreis Beeskow im Landkreis Oder Spree auf Nach Ablauf der Zustimmungsbefristung am 18 September 1994 wurde das Amt Tauche Trebatsch in Amt Tauche umbenannt Am 31 Dezember 2001 schlossen sich Trebatsch und die Gemeinden Briescht Falkenberg Giesendorf Gorsdorf bei Beeskow Kossenblatt Lindenberg Mittweide Ranzig und Werder Spree zu der neuen Gemeinde Tauche zusammen Das Amt Tauche wurde am 26 Oktober 2003 mit der Eingliederung der letzten verbliebenen Gemeinde Stremmen aufgelost Vereine und kommunale Einrichtungen BearbeitenLandsportverein 57 Trebatsch e V Ludwig Leichhardt Gesellschaft e V Freiwillige Feuerwehr Trebatsch Kindertagesstatte und HortPersonlichkeiten BearbeitenLudwig Leichhardt 1813 1848 Forscher Zoologe Botaniker Geologe Carl Franz Noack 1855 1945 Architekt Bauingenieur und Stadtplaner Wilhelm Wegener 1895 1944 General der Infanterie im Zweiten WeltkriegWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Trebatsch Sammlung von Bildern Bild vom Leichhardt Gedenkstein in TrebatschEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinde und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg LGB abgerufen am 5 Februar 2021 Eintrag Zrjobolce in der niedersorbischen Ortsnamendatenbank auf dolnoserbski de gemeinde tauche de Trebatsch abgerufen am 22 Juni 2013 gemeinde tauche de Ludwig Leichhardt Grundschule abgerufen am 22 Juni 2013 Karlheinz Hengst Sprachforschung und historische Landeskunde Eine Urkunde vom Ende des 12 Jahrhunderts und der Mitteilungsgehalt der Namen In Namenkundliche Informationen 2012 2013 101 102 hrsg von Susanne Baudisch Angelika Bergien Albrecht Greule Karlheinz Hengst Dieter Kremer Dietlind Kremer und Steffen Patzold im Auftrag der Deutschen Gesellschaft fur Namenforschung e V und der Philologischen Fakultat der Universitat Leipzig Leipziger Universitatsverlag 2013 ISSN 0943 0849 S 182 218 Zu Triebus Trebatsch siehe S 209 215 PDF Sophie Wauer Brandenburgisches Namenbuch Teil 12 Die Ortsnamen des Kreises Beeskow Storkow Nach Vorarbeiten von Klaus Muller Berliner Beitrage zur Namenforschung Band 13 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 515 08664 1 S 115 Joachim Scholzel Bearb Historisches Ortslexikon fur Brandenburg HOL Teil IX Beeskow Storkow Veroffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam Band 25 Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 86 0 Nachdruck der Ausgabe Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1989 ISBN 3 7400 0104 6 S 281 Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Teil II Provinz Brandenburg Berlin 1873 S 54 57 Nr 111 und 195 Online Gemeindeverzeichnis Abgerufen am 5 Februar 2021 Gero Lietz Zum Umgang mit dem nationalsozialistischen Ortsnamen Erbe in der SBZ DDR Leipzig 2005 S 113Ortsteile der Gemeinde Tauche Briescht mit Schwarzer Kater Falkenberg Giesensdorf mit Wulfersdorf Gorsdorf mit Blabber Drobsch und Premsdorf Kossenblatt Lindenberg Mittweide Ranzig Stremmen Tauche Trebatsch mit Rocher Sabrodt und Sawall Werder Normdaten Geografikum GND 1068253568 lobid OGND AKS VIAF 314892399 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trebatsch amp oldid 238585130