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Tensbuttel Rost ist eine Gemeinde im Osten des Kreises Dithmarschen in Schleswig Holstein Wappen Deutschlandkarte54 11385 9 24278 22 Koordinaten 54 7 N 9 15 OBasisdatenBundesland Schleswig HolsteinKreis DithmarschenAmt MitteldithmarschenHohe 22 m u NHNFlache 19 36 km2Einwohner 673 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 35 Einwohner je km2Postleitzahl 25767Vorwahl 04835Kfz Kennzeichen HEI MEDGemeindeschlussel 01 0 51 138Adresse der Amtsverwaltung Hindenburgstrasse 1825704 MeldorfWebsite www tensbuettel roest deBurgermeister Thomas Schulz KWV Lage der Gemeinde Tensbuttel Rost im Kreis DithmarschenKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Gemeindegliederung 1 3 Nachbargemeinden 2 Geschichte 2 1 Fruhgeschichte 2 2 Im Mittelalter 2 3 Ab 1900 3 Politik 3 1 Gemeindevertretung 3 2 Wappen 4 Kultur 5 Wirtschaft und Verkehr 6 Bilder 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Das Gemeindegebiet von Tensbuttel Rost erstreckt sich im Naturraum Heide Itzehoer Geest Haupteinheit Nr 693 2 Die Gemeinde liegt im Quellgebiet der Sudermiele dem sudlichen Quellfluss der Miele 3 Gemeindegliederung Bearbeiten Die Gemeinde umfasst eine Vielzahl von Siedlungsplatzen Neben den beiden fur die Gemeinde namenstiftenden Ortsteilen Tensbuttel und Rost gehoren auch die Wohnplatze Ganzenbek Hollenborn und Lichtenhof allesamt Hausergruppen wie auch die Streusiedlung Tensbuttelerfeld zur Gemeinde 4 Nachbargemeinden Bearbeiten Das Gemeindegebiet von Tensbuttel Rost wird unmittelbar umschlossen von 3 Odderade ArkebekSarzbuttel nbsp AlbersdorfBargenstedt Krumstedt SchafstedtGeschichte BearbeitenFruhgeschichte Bearbeiten Das heutige Gemeindegebiet wurde vor etwa funftausend Jahren besiedelt Aufgrund der naturlichen Ausgangsbedingungen der Geestlandschaft liessen sich die ersten Bauern bereits in der Steinzeit nieder Die Region um Tensbuttel Rost gehort somit zur sogenannten klassischen Quadratmeile der Archaologie im Raum Albersdorf Die altesten Funde stammen aus der Jungsteinzeit vor etwa 3000 v Chr Die ersten Hugelgraber wurden auf etwa 2900 v Chr datiert Uber 500 700 Jahre wurden die Menschen in Grosssteingrabern bestattet so gibt es im Osten von Tensbuttel noch ein solches Grab allerdings ist es halb zerstort weil die dort vorgefundenen Materialien von der Bevolkerung genutzt wurden Westlich von Rost befindet sich der Harkestein ein Findling den das Eis nach Rost trug und der ab etwa 2500 v Chr als Opferstatte genutzt wurde Spater wurde der Findling als Opferaltar der Toten und Erntegottin Harke oder auch Harta gewidmet Die heutigen Flurnamen Harkenwisch Harkengrund Harthop und wahrscheinlich auch Hollenborn stammen aus dieser Zeit Der Harkestein befindet sich im Wappen der Gemeinde Tensbuttel Rost Die meisten Grabhugel auf dem Gemeindegebiet stammen aus der Bronzezeit um 1500 v Chr So stammt auch das Hugelgraberfeld Menniful Bargen am ostlichen Rand von Tensbuttel aus der jungeren Bronzezeit 1866 wurden hier noch 25 Grabhugel gezahlt In Rost wurde auch eine der beiden einzigen Moorleichen Dithmarschens gefunden Es handelte sich um ein zweieinhalbjahriges Madchen das Madchen von Rost das nicht vorsatzlich getotet sondern in einem Torfstich bestattet worden war Im Mittelalter Bearbeiten Erstmals traten Tensbuttel und Rost im Mittelalter in Erscheinung Rost fruher auch Rissede Rushkithi oder Ruste zahlt zu den altesten Ortsnamen im Kirchspiel Albersdorf und stammt aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert Vermutlich kam der Begriff von Rusch oder Rusch ein altes Wort fur Binsen Bevor Rost 1402 zerstort wurde lag er ostlich des Tensbutteler Oldenbarg auf einer Gemarkung die noch heute Ol Rost heisst dort gab es fruher ein Moor mit Binsen und einer Wasserquelle worauf auch der Flurname Bornstucken hinweist Die Namensgebung fur Tensbuttel wird auf die Zeit zwischen dem 9 und 11 Jahrhundert datiert Tins bedeutet vermutlich andere Seite und Buttel ist mit Ansiedlung auf hoherer Stelle zu deuten Urkundlich wurde das Kirchspiel Albersdorf zu dem Tensbuttel und Rost gehorten in einem Vertrag zwischen Dithmarschen und Hamburg am 7 Mai 1281 erwahnt Der Vertrag sicherte Hamburger und Lubecker Burgern Schutz zu wenn sie nach Dithmarschen kamen In der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts gingen die ersten Bauernschaften nach der Meentverfassung hervor Dabei hatte jeder Bauer Meenthaber je nach Grosse seines Hofes Anteil am Allgemeinbesitz Allmende Aufgrund der Lage waren Tensbuttel und Rost im ganzen Mittelalter bei den Kriegs und Beutezugen der Adligen und deren Truppen besonders gefahrdet Ein befestigter Handelsweg fur Ochsen und Pferde fuhrte an den Gemeinden auf einen Hohenrucken bei Albersdorf zu Bei kriegerischen und rauberischen Raubzugen wurden die Dorfer haufig Opfer von Mord Raub und Plunderung Im Jahre 1329 wurden Tensbuttel und Rost erstmals urkundlich erwahnt nachdem der Erzbischof von Bremen Johan Grand verstorben war Die Dithmarscher verweigerten dessen Nachfolger Erzbischof Burchard Grelle das Geschenk zur Amtseinfuhrung Hierauf kam der Hamburger Dompropst Graf Erich von Holstein Schaumburg dem Erzbischof zu Hilfe und forderte in einem Erlass die gesamte Geistlichkeit seiner Propstei auf innerhalb von sechs Tagen die Vogte des Landes sowie die ubrigen 70 Machtigeren anzuweisen innerhalb eines Monats das Geldgeschenk zu uberreichen ansonsten wurde der Kirchenbann verhangt werden Unter diesen 70 Machtigeren werden auch Bauern aus Tensbuttel und Rost genannt 5 Eneke de Tensebotel Ottonem de Rustede Grote Otto von Tensebotele Die beiden Orte litten unter den gewaltsamen Auseinandersetzungen der Dithmarscher mit Holsteinern und Danen Als 1397 Herzog Gerhard von Schleswig die Ortschaften Hademarschen Schenefeld und die Haseldorfer Marsch zugesprochen bekam wurde dieser Teil der direkte Nachbar von Dithmarschen Am 16 Mai 1402 fiel Erich von Sachsen und Lauenburg ohne Kriegserklarung in Dithmarschen ein Vorher hatte es bereits Streitigkeiten zwischen Herzog Erich der Schwiegervater von Albrecht II Graf von Holstein war und den Dithmarschern gegeben Sowohl Tensbuttel und Rost wurden vollstandig niedergebrannt und das Hab und Gut der Bauern geraubt Die Bevolkerung baute trotz der kriegerischen Wirren ihre Orte an den heutigen Platzen wieder auf Die Zerstorung der Dorfer fuhrte in einen Krieg denn nach etlichen diplomatischen Streitigkeiten zog 1403 eine Streitmacht des Holsteiner Grafen des Schleswiger Herzogs und deren Verbundete nach Dithmarschen um den Landstrich zu erobern Claus von Ahlefeld riet dem Grafen von Holstein dazu auf dem Weg nach Meldorf in der Dellbruckau die teilweise zu Tensbuttel gehorte eine Schanzanlage mit einem festen Holzturm zu erbauen Hier entstand dann die Marienburg eine Anlage mit einem Turmhugel in der Mitte der von einem Graben einem drei Meter hohen Ringwall und einem Halbkreisringwall umgeben war Mehrfach versuchte die Bevolkerung die Zwingburg einzunehmen scheiterte jedoch mehrfach Bei einem dieser Versuch kam Rolf Boykenson ums Leben und sein heldenhafter Tod wurde spater in einem Lied verewigt Bei einem der Raubzuge nach Meldorf verungluckte Graf Albrecht von Holstein am 28 September 1403 todlich Trotz erheblicher Niederlagen gaben die Dithmarscher nicht nach und als am 4 August 1404 Herzog Gerhard von Schleswig zu einem Plunderungszug nach Dithmarschen einfiel geriet er auf dem Ruckweg in einen Hinterhalt 300 Edelleute darunter der Herzog wurden getotet Die Edelleute Wulf Poggwisch und Rantzau wurden lebend gefangen genommen Die Holsteiner ubergaben im Gegenzug gegen die Edelleute die Marienburg und zogen ab Unmittelbar darauf wurde ein Friedensvertrag auf 10 Jahre abgeschlossen und die Holzburg unverzuglich durch die Dithmarscher nieder gebrannt Die vorhandenen Reste der Wallanlagen und Graben sind heute ein Naturdenkmal Ab 1900 Bearbeiten Am 1 April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Albersdorf aufgelost Alle ihre Dorfschaften Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbstandigen Gemeinden Landgemeinden so auch Rost und Tensbuttel 6 Die beiden Gemeinden Tensbuttel und Rost schlossen sich am 1 Januar 1974 zur heutigen Gemeinde zusammen 7 Die 1329 erstmals urkundlich erwahnten Ortsteile wurden 1402 bei kriegerischen Auseinandersetzungen zerstort und an der jetzigen Stelle wieder aufgebaut Tensbuttel gehort siedlungshistorisch zu den Buttel Ortschaften Politik BearbeitenGemeindevertretung Bearbeiten Bei der Kommunalwahl am 14 Mai 2023 wurden insgesamt neun Sitze vergeben Diese fielen alle an die Kommunale Wahlervereinigung Tensbuttel Rost Die Wahlbeteiligung betrug 55 9 8 Wappen Bearbeiten Blasonierung In Rot auf grunem Boden eine silberne Burg bestehend aus einem holzernen Palisadenzaun und einem spitzbedachten mit dem holsteinischen Nesselblattwappen geschmuckten holzernen Turm Vor dem geoffneten Burgtor ein silberner Findling der Bearbeitungsspuren von menschlicher Hand tragt 9 Es zeigt eine ehemalige Zwingburg aus dem Ortsteil Tensbuttel die Marienburg die 1404 von den Dithmarschern zerstort wurde Die silberne Burg auf rotem Grund soll an die brennende Marienburg erinnern Im unteren Teil des Wappens ist der sagenumwobene Harkestein auf grunem Boden abgebildet der im weitlaufigen Waldgebiet um Rost zu finden ist Kultur BearbeitenVereine wie der Sportverein der Schutzenverein und die Freiwillige Feuerwehr gestalten das Dorfleben aktiv mit Ein geselliger Dorfmittelpunkt ist das Sportheim mit den Anlagen Wirtschaft und Verkehr BearbeitenDie Jobst und Anna Wichern Stiftung ein Heim fur mehrfach behinderte Jugendliche und Erwachsene sowie eine diakonische Einrichtung fur Suchtkranke sind Unternehmen mit sozialem Bezug Seit 2009 besteht im Ort zudem eine begleitete Senioren Wohngemeinschaft In Tensbuttel Rost ist auch der Verlag Antje Blum ansassig der die vierteljahrlich in einer Auflage von 195 000 Exemplaren erscheinende Zeitschrift Fisch Tipps herausgibt Die Gemeinde ist individuell am besten mittels Kraftfahrzeugen erreichbar Durch das Gemeindegebiet fuhrt die schleswig holsteinische Landesstrasse 175 die hier von der Bundesstrasse 431 abzweigt und in sudlicher Richtung in Schafstedt an zwei weiteren Landesstrassen angebunden ist Die Trasse der Bundesautobahn 23 liegt ebenfalls im Gemeindegebiet 3 Bilder Bearbeiten nbsp Gedenkstein zum Wiederaufbau des Ortes nbsp Harkestein aus dem WappenLiteratur BearbeitenHans Joachim Kohler Tensbuttel Rost Frei von Larmbelastigung In Schleswig Holstein Topographie Schonberg Tielenhemme Band 9 Flying Kiwi Verl Junge Flensburg 2007 ISBN 978 3 926055 91 0 S 360 362 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tensbuttel Rost Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Tensbuttel RostEinzelnachweise Bearbeiten Statistikamt Nord Bevolkerung der Gemeinden in Schleswig Holstein 4 Quartal 2022 XLSX Datei Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011 Hilfe dazu Zuordnung der Gemeinden zu den Naturraumen PDF S 17 abgerufen am 16 Dezember 2022 a b c Relation Tensbuttel Rost 423041 bei OpenStreetMap Version 15 Abgerufen am 16 Dezember 2022 Statistisches Landesamt Schleswig Holstein Hrsg Wohnplatzverzeichnis Schleswig Holstein 1987 1992 S 25 statistischebibliothek de PDF abgerufen am 16 Dezember 2022 Johann Adolfi genannt Neocorus Chronik des Landes Dithmarschen Erster Band Mit einer Karte des Freistaats 1827 S 624 ff google de abgerufen am 14 Marz 2018 Statistisches Landesamt Schleswig Holstein Hrsg Die Bevolkerung der Gemeinden in Schleswig Holstein 1867 1970 Statistisches Landesamt Schleswig Holstein Kiel 1972 S 250 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 181 wahlen sh de Kommunale Wappenrolle Schleswig HolsteinGemeinden im Kreis Dithmarschen Stadte Brunsbuttel Heide Marne Meldorf WesselburenWeitere Gemeinden Albersdorf Arkebek Averlak Bargenstedt Barkenholm Barlt Bergewohrden Brickeln Buchholz Bunsoh Burg Dithmarschen Busenwurth Busum Busumer Deichhausen Dellstedt Delve Diekhusen Fahrstedt Dingen Dorpling Eddelak Eggstedt Elpersbuttel Epenwohrden Fedderingen Frestedt Friedrichsgabekoog Friedrichskoog Gaushorn Glusing Grossenrade Groven Gudendorf Hedwigenkoog Hellschen Heringsand Unterschaar Helse Hemme Hemmingstedt Hennstedt Hillgroven Hochdonn Hollingstedt Hovede Immenstedt Kaiser Wilhelm Koog Karolinenkoog Kleve Krempel Kronprinzenkoog Krumstedt Kuden Lehe Lieth Linden Lohe Rickelshof Lunden Marnerdeich Neuenkirchen Neufeld Neufelderkoog Nindorf Norddeich Norderheistedt Nordermeldorf Norderwohrden Nordhastedt Odderade Oesterdeichstrich Oesterwurth Offenbuttel Osterrade Ostrohe Pahlen Quickborn Ramhusen Rehm Flehde Bargen Reinsbuttel Sankt Annen Sankt Michaelisdonn Sarzbuttel Schafstedt Schalkholz Schlichting Schmedeswurth Schrum Schulp Stelle Wittenwurth Strubbel Suderdeich Suderdorf Suderhastedt Suderheistedt Tellingstedt Tensbuttel Rost Tielenhemme Trennewurth Volsemenhusen Wallen Warwerort Weddingstedt Welmbuttel Wennbuttel Wesselburener Deichhausen Wesselburenerkoog Wesseln Westerborstel Westerdeichstrich Wiemerstedt Windbergen Wohrden Wolmersdorf Wrohm Normdaten Geografikum GND 4358948 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tensbuttel Rost amp oldid 237959392