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Die Haseldorfer Marsch ist die kleinste der holsteinischen Elbmarschen und liegt nordostlich der Elbe zwischen der Stadt Wedel der Pinnau und dem Geestrand zwischen Uetersen und Holm Hauptort der Haseldorfer Marsch ist die Gemeinde Haseldorf weitere Gemeinden sind Haselau und Hetlingen Auf dem gegenuberliegenden Elbufer liegt die Hansestadt Stade etwa 20 Kilometer westlich von Hamburg Die Haseldorfer Marsch ist Teil des Kreises Pinneberg in Schleswig Holstein In ihr befand sich auch das in der Elbe versunkene Dorf Bishorst Am Ubergang zur Seestermuher Marsch befindet sich die zweitalteste funktionstuchtige Drehbrucke Deutschlands die im Jahre 1887 erbaut wurde Die Bewohner der Marsch mussten sich stets mit Sturmfluten und Uberschwemmungen auseinandersetzen Haseldorfer Marsch mit Elbe und ElbinselnDie Haseldorfer Marsch um 1650 Inhaltsverzeichnis 1 Ereignisse 2 Geschichte 3 Landwirtschaft und Naherholungsgebiet 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEreignisse BearbeitenIn der Nacht zum 28 Dezember 1248 zerstorte die sogenannte Allerkindleinsflut Teile des ersten Deichsystems Weite Teile des Gebietes wurden verwustet Bei der Hamburger Sturmflut am 16 17 Februar 1962 wurde die Marsch teilweise meterhoch uberflutet Die Hetlinger Schanze und das Haseldorfer Vorland standen bis zu 5 83 Meter unter Wasser Es kam jedoch nicht zum Bruch der Elbdeiche Doch die Ende der funfziger Jahre schlecht durchgefuhrten Erhohungen der Deiche machten sich bemerkbar So sackte die neue Deichkrone bei Hetlingen einfach ab Aufgrund des Hochwasserruckstaus am Flussdeich der Pinnau kam es zu weiteren Uberschwemmungen im nahen Uetersen Anders als in Hamburg gab es keine Todesopfer doch die Schaden an den Gebauden und der Infrastruktur glichen denen in Hamburg Wilhelmsburg und Georgswerder Am 3 Januar 1976 wurde die Marsch im Zuge des Capella Orkans wieder von einer Sturmflut heimgesucht Der Deich bei Hetlingen brach an neun Stellen und die komplette Marsch wurde uberflutet Zwei Wochen lang herrschte der Ausnahmezustand es entstand ein Millionenschaden 1 Es kam kein Mensch ums Leben Insgesamt waren ca 800 Familien uber Tage von der Aussenwelt abgeschnitten Die meisten Verluste gab es unter den Nutztieren und der freilebenden Tierwelt Es wurden 155 Rinder 610 Schweine 280 Schafe und 700 Huhner getotet Von den freilebenden Tieren sind etwa 700 Rehe 3000 Fasane und ca 1000 Hasen ums Leben gekommen Im Juli 2002 uberfluteten sintflutartige Regenfalle die Haseldorfer Marsch Es fielen bis zu 125 Liter Wasser pro Quadratmeter in 24 Stunden Vom Geesthang bei Hetlingen kamen weitere Wassermassen hinzu Die Obstplantagen Hauser und Strassen standen unter Wasser Uber 300 Feuerwehrleute sowie das THW und das DRK waren tagelang im Einsatz Geschichte Bearbeiten nbsp Stammwappen derer von Schauenburg mit dem NesselblattIm Jahr 1110 ernannte Herzog Lothar von Supplinburg seinen Lehnsmann Adolf I von Schauenburg zum Nachfolger des Grafen Gottfried von Hamburg wodurch in der Grafschaft Holstein eine Schauenburger Herrschaftszeit begann Diese Herrschaft dauerte ca 350 Jahre bis Adolf VIII Graf von Holstein 1459 ohne mannlichen Erben starb 2 Danach wurde Konig Christian I von Danemark neuer Herzog von Schleswig und Graf von Holstein und Stormarn 1494 verkauft der danische Konig Johann I die Vogtei Haseldorf fur 30000 Mark lubisch an den Ritter Hans von Ahlefeldt Das Gut Haseldorf gehorte der Familie Ahlefeld bis 1726 das Gut Haselau bis 1747 Von 1731 bis heute gehort das Gut der Familie von Schilden 3 4 Landwirtschaft und Naherholungsgebiet BearbeitenDie Haseldorfer Marsch wird auch heute noch uberwiegend landwirtschaftlich genutzt wobei der wichtigste Zweig der Obstbau ist ausserdem ist die Viehzucht von Bedeutung Aufgrund der Nahe zu Hamburg wohnen in der Haseldorfer Marsch viele Pendler die in Hamburg arbeiten Ebenso ist die Marsch ein beliebtes Naherholungsziel der im Umland lebenden Bevolkerung Literatur BearbeitenHeinz Vietheer Das Rechnungsbuch der Haseldorfer Marsch 1495 1501 Alteste Bauernliste fur die Kirchspiele Haseldorf Haselau Seestermuhe Neuendorf und Kollmar sowie Wirtschaftsfuhrung auf der ehemaligen Burg Haseldorf Selbstverlag 1989 Heinz Vietheer Chronik der Vietheer Genealogie eines alten Bauerngeschlechts der Haseldorfer Marsch in Holstein mit Beitragen zur Heimatgeschichte Band 1 2 3 Hamburg 2012Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haseldorfer Marsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rolf und Elisabeth Juliane Herrmann Haseldorfer Marsch NABU Naturzentrum Haseldorfer Marsch Georg Hille Christian I Herzog von Schleswig und Holstein In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 180 184 Wilhelm Suhr Christian I In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 232 f Digitalisat 53 643055555556 9 605 Koordinaten 53 38 35 N 9 36 18 OEinzelnachweise Bearbeiten Als die Haseldorfer Marsch versank NDR vom 3 Januar 2016 abgerufen am 20 April 2019 Die Schauenburger Herrschaftszeit Maren Groth Das Bandreisserdorf Hetlingen Kulturverein Hetlinger Marsch im Schleswig Holsteinischen Heimatbund im Auftrag der Gemeinde Hellingen Juni 1989 Detlef Detlefsen Geschichte der holsteinischen Elbmarschen ISBN 3 7411 9044 6 EAN 9783741190445 Zweiter Band Paperback hansebooks 9 Juli 2016 nbsp Sturmflutmast nbsp Gedenkstein in Hetlingen nbsp Haseldorfer Hafen nbsp Haseldorfer Schafe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haseldorfer Marsch amp oldid 231603405