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Tempelberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Steinhofel im Landkreis Oder Spree in Brandenburg TempelbergGemeinde SteinhofelWappen von TempelbergKoordinaten 52 27 N 14 10 O 52 450555555556 14 162222222222 68 Koordinaten 52 27 2 N 14 9 44 OHohe 68 mEinwohner 210 2006 Eingemeindung 31 Dezember 2001Postleitzahl 15518Vorwahl 033432Tempelberg Brandenburg Lage von Tempelberg in BrandenburgDenkmalgeschutzte Hauser in der LindenstrasseDenkmalgeschutzte Hauser in der Lindenstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 Fruhzeit bis 16 Jahrhundert 2 2 17 Jahrhundert 2 3 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 und 21 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Ortsteil liegt rund 5 5 km nordlich von Steinhofel und damit im nordlichen Teil der Gemarkung der Gemeinde Nordlich grenzt die Stadt Muncheberg an Nordostlich liegt der Steinhofeler Wohnplatz Fritzfelde ostlich der Ortsteil Heinersdorf Sudostlich liegt der Ortsteil Hasenfelde sudwestlich der Wohnplatz Charlottenhof gefolgt vom Ortsteil Buchholz im Sudwesten und dem weiteren Ortsteil Golsdorf im Westen Die Wohnbebauung konzentriert sich um den Dorfanger und den ehemaligen Gutsbezirk im Sudosten Die umliegenden Flachen werden vorzugsweise landwirtschaftlich genutzt Geschichte und Etymologie BearbeitenFruhzeit bis 16 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1871 entdeckten Arbeiter auf der Suche nach Baumaterial eine Grabstatte die zunachst in Vergessenheit geriet und 1984 wiederentdeckt wurde Durch die Bestimmung der sichergestellten Scherben in die Kugelamphoren Kultur konnte eine Besiedlung der Region in die Zeit von 3450 v Chr bis 2600 v Chr nachgewiesen werden Hauptartikel Steinkiste im Tempelberger Forst nbsp Dorfkirche TempelbergDie erste urkundliche Erwahnung eines Dorfes villa in Tempelberge stammt aus dem Jahr 1244 Der Ort war zu dieser Zeit im Besitz von Tempelrittern der Komturei Lietzen welche bei der Anlage ihrer Stutzpunkte darauf achteten dass diese untereinander jeweils binnen einer Tagesreise von etwa 40 Meilen erreichbar waren Dies entspricht der Distanz zu dem ebenfalls von den Tempelrittern gegrundeten Tempelhof welcher heute ein Bezirk von Berlin ist Die Ordensbruder errichteten im zweiten Viertel des 13 Jahrhunderts eine Feldsteinkirche Im Jahr 1318 ubernahm der Johanniterorden das Lehen Die nachste urkundlich Erwahnung in der heute noch genutzten Schreibweise Tempelberg erfolgte als Kirchdorf im Jahr 1405 Vor 1412 erwarben die von Wulffen das Dorf mit Ober und Untergerichtsbarkeit Kirchenpatronat und Schulzenlehen 1491 Tempelberg war im Jahr 1460 insgesamt 53 Hufen gross davon standen dem Pfarrer drei Hufen der Kirche eine Hufe zu Der Richter besass vier Hufen die von Wulffen 14 freie Hufen auf die sie keine Abgaben mehr leisten mussten Es zinsten daher 31 Hufen darunter zwei Kossaten der Kruger und drei wuste Hufen von denen zwei Hufen und ein Hof im genannten Jahr wust gefallen waren Die Landsteuer betrug im Jahr 1541 insgesamt 37 Rheinische Gulden fl und 23 Groschen gr Unter Johann von Kustrin kam Tempelberg in die Markgrafschaft Brandenburg Kustrin 1556 und von dort erneut im Jahr 1571 an den Johanniterorden die die Region nun bis 1810 halten sollten 17 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1608 hatte die von Wulffen ihr Gut zu einem Rittersitz ausgebaut Im Dorf lebten im Jahr 1624 mittlerweile elf Hufner zwolf Kossaten ein Hirte ein Pachtschafer ein Schmied 2 1 2 Paar Haushalte und die Schaferknechte Sie bewirtschafteten 27 Hufen Hinzu kamen eine Kirchhufe nur noch zwei Hufen fur den Pfarrer sowie 18 Hufen der von Wulffen Die von Wulffen hatten drei Hofe mit sechs Hufen freigewilligt 1620 und drei neue Kossatenhofe schosspflichtig gemacht Diese Struktur hatte sich auch 1633 1634 nur kaum geandert Es gab 24 Hufen die Kossatenhofe einen Schafer einen Schmied einen Muller sowie einen Hirten Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Tempelhof schwer getroffen Die Ritterhufen wurden nun von der Witwe der von Wulffen bewirtschaftet daneben lebte offenbar nur noch der Dreihufner der auch Kruger war Die ubrigen 18 Hufen hatten keinen Wirt lagen also wust Es gab einen Schafer einen Hirten und vier Paar Hausleute 1654 Die 18 wusten Hufen bestanden im Jahr 1666 fort Der Hirte hatte mittlerweile kein Vieh mehr von den vier Paar Hausleuten war nur noch einer ubrig Die Schmiede war nicht mehr besetzt bei Bedarf kam ein Laufschmied in das Dorf Ein ahnliches Bild zeigt sich im Jahr 1687 Die zwolf Ganzkossatenhofe lagen nach wie vor wust 18 Jahrhundert Bearbeiten Im 18 Jahrhundert hatte sich die Lage verbessert Es gab im Jahr 1711 vier Hufner sechs Kossaten und sechs Paar Hausleute sowie einen Wohnschmied Der Hirte hatte allerdings nach wie vor kein Vieh Ausserdem gab es einen Schafer einen Meisterknecht mit 67 sowie einen Hammelknecht mit 43 und einen Lammerjungen mit 26 Schafen Die Bewohner zahlten fur 21 Hufen je 7 gr Abgaben Dem Pfarrer standen 1715 wieder drei Hufen zu Er erhielt ausserdem 1 Wispel 17 Scheffel Korn der Kuster 22 Scheffel 8 Mandeln Korn Im Jahr 1734 lebten in Tempelberg sechs Bauern sieben Kossaten funf Hausleute ein Muller ein Schmied zwei Leineweber sowie ein Schafer und ein Hirte Es gab 23 Frauen 16 grosse Sohne 13 grosse Tochter sowie 19 Sohne und 14 Tochter und zehn Jahren Hinzu kamen sechs Knechte und vier Magde auf 21 Hufen Aus dem Jahr 1745 wurde lediglich von sieben Bauern acht Kossaten einer Windmuhle sowie einer wust liegenden Ziegelscheune berichtet Im Jahr 1772 gab es sechs Bauern und Halbbauern acht Kossaten und Budner sowie einen Muller und eine Schmiede 19 Jahrhundert Bearbeiten Tempelberg gelangte im Jahr 1802 in die Herrschaft Neuhardenberg Zu dieser Zeit gab es ein Dorf mit Gut in dem sechs Ganzbauern acht Ganzkossaten ein Budner und vier Einlieger lebten Es gab eine Schmiede sowie einen Krug 1801 Die Bewohner schlugen 4000 Morgen Mg Holz bewirtschafteten 24 Lehnhufen und betrieben 26 Feuerstellen Haushalte Nach den Preussischen Reformen gab es im Jahr 1816 insgesamt 14 spannfahige Bauern die 1866 Mg bewirtschafteten Im Jahr 1818 wurde von einem Adeligen Dorf mit 36 Feuerstellen sowie einem Vorwerk berichtet Dabei handelte es sich um die Tempelberger Muhle in der ein Haushalt lebten Ein weiteres Vorwerk war bis 1825 in Golsdorf entstanden In Tempelberg gab es sechs Ganzbauern acht Ganzkossaten einen Budner und 24 Einlieger Hinzu kamen vier Handwerker zwei Forsthauser von eines einzeln liegend sowie ein einzeln liegender Krug und eine Windmuhle Bis 1831 waren weitere Handwerker hinzugekommen Es gab einen Schuhmacher zwei Zimmerleute Gehilfen bzw Lehrlinge einen Rade und Stellmacher einen Bottcher eine Schmiede eine Windmuhle einen Webstuhl sowie einen Viktualienhandler sowie 20 mannliche und 10 weibliche Dienstboten Im Jahr 1840 gab es das Dorf mit Windmuhle Forsthaus und Rittergut in Summe 34 Wohngebaude Tempelberg bestand im Jahr 1864 aus Dorf und Rittergut Windmuhle und einem ausgebauten Bauerngehoft Im Dorf standen 22 Wohn drei gewerbliche und 36 steuerfreie Gebaude im Rittergut waren es 29 Wohn drei gewerbliche und 27 steuerfreie Gebaude Das Dorf war 1611 7 Mg gross 1323 7 Mg Acker 2 5 Mg Garten 28 7 Mg Wiese 63 Mg Weide 129 3 Mg Wald 50 5 Mg Wege 3 8 Mg Flusse und 10 1 Mg Hofraume Das Gut war 9128 2 Mg gross 5229 6 Mg Acker 13 Mg Garten 185 5 Mg Wiese 844 8 Mg Weide 2138 7 Mg Wald 515 5 Mg Wasser 137 2 Mg Wege 27 2 Mg Flusse 36 1 Mg Hofraume 1862 1863 Im Jahr 1882 waren im Dorf acht Bauernguter zwischen 100 und 300 Mg gross zusammen 1068 Mg drei Kossatenguter zwischen 30 und 100 Mg waren zusammen 169 Mg gross funf Budner waren zwischen 5 und 30 Mg gross zusammen 50 Mg und zwei Besitzungen zusammen 3 Mg Das Gut bestand aus zwei Besitzungen mit uber 1000 Mg zusammen 5000 Mg eine Besitzung war 1 2 Mg gross Tempelhof bestand im Jahr 1880 mit dem Vorwerk Golsdorf und dem Vorwerk Seehof Es gab eine Ziegelei eine Ackerwirtschaft und eine Windmuhle Nach dem Wohnplatz Seehof 1871 kamen 1885 die Wohnplatze Forsthaus Dehmsee und Forsthaus Tempelberg hinzu auch 1895 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Nordlicher DorfteichIm 412 Hektar ha grossen Dorf standen im Jahr 1900 insgesamt 23 Hauser im 1578 ha grossen Gut waren es 14 Hauser und eine Getreidemuhle Tempelberg besass im Jahr 1905 die Wohnplatze Fischerhaus Dehmsee und Forsthaus Tempelberg Im Jahr 1928 wurde die Gemarkung von Dehmsee nach Berkenbruck eingemeindet Tempelberg wurde 1931 Landgemeinde mit dem Wohnplatz Golsdorf Es gab in Summe 60 Wohnhauser mit 101 Haushaltungen Im Jahr 1939 gab es drei land und forstwirtschaftliche Betriebe die grosser als 100 ha waren Sieben Betriebe waren zwischen 20 und 100 ha gross zwei zwischen 10 und 20 ha zwei zwischen 5 und 10 ha und 5 zwischen 0 5 und 5 ha Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 777 2 ha enteignet 567 5 ha Acker 200 ha Wald 8 2 ha Odland und 1 5 ha Wasser Davon gingen 259 8 ha an 27 Landarbeiter und landlose Bauern 24 3 ha an vier landarme Bauern 146 6 ha an 16 Umsiedler sowie 15 4 ha an drei Handwerker Weitere 33 6 ha erhielten vier Arbeiter und Angestellte vier Hektar gingen an zwei Altbauern 15 ha an die Gemeinde sowie 257 6 ha an Bodenfonds und 20 ha Wald an die Gemeinde Hasenfelde Im Jahr 1957 grundete sich eine LPG Typ III mit 32 Mitgliedern und 467 ha Flache die bis 1960 auf 107 Mitglieder und 789 ha anwuchs Eine LPG Typ I hatte 23 Mitglieder und 101 ha Flache diese wurde 1968 an die LPG Typ III angeschlossen Am 31 Dezember 2001 wurde Tempelberg nach Steinhofel eingemeindet 1 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Tempelberg von 1734 bis 1971Jahr 1734 1772 1791 1798 1801 1818 1840 1864 1871 1885 1895 1905 1925 1939 1946 1964 1971 1993 2000 2006Einwohner 119 197 174 204 189 245 und 5 Muhle 275 327 Dorf 198 und Gut 29 156 und 45 sowie 12 Forsthaus Tempelberg 153 und 119 und 5 148 und 131 sowie 4 Dehmsee 298 430 incl Golsdorf 321 324 329 262 246 210Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Steinkiste von TempelbergIn der Liste der Baudenkmale in Steinhofel stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale des Ortes Die Dorfkirche Tempelberg entstand im zweiten Viertel des 13 Jahrhunderts aus Kirchenschiff eingezogenem Chor und halbkreisformiger Apsis Im Innern steht unter anderem ein Altarretabel aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts Das Gutshaus entstand um 1800 in Formen des spatbarocken Klassizismus Der zweigeschossige Rechteckbau besass 12 4 Achsen die Hauptfassade war durch Pilaster gegliedert Das Gutshaus wurde nach dem Zweiten Weltkrieg abgetragen Erhalten blieben eine kleine Parkanlage sowie zwei erhaltene Kavaliershauser Sie zeugen von der Zeit als der preussische Staatsmann Karl August von Hardenberg im Gutshaus einige seiner Ideen zu den Preussischen Reformen entwickelte Der Kohlhaasweg in Tempelberg erinnert an Hans Kohlhase der hier um 1500 geboren wurde und dem als Rebell gegen Willkur der Obrigkeit in der Novelle Michael Kohlhaas von Heinrich von Kleist ein literarisches Denkmal gesetzt wurde Im Tempelhofer Forst befindet sich eine steinzeitliche Steinkiste die der Kugelamphoren Kultur zugerechnet werden konnte 2 Personlichkeiten BearbeitenHans Kohlhase um 1500 in Tempelberg Kaufmann Ortwin Czarnowski 1940 in Tempelberg RadrennfahrerLiteratur BearbeitenPeter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Mit einer Ubersichtskarte im Anhang Friedrich Beck Hrsg Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil VII Veroffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam Band VII Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1983 S 417 420 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tempelberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website uber den Ortsteil Tempelberg Beitrag in der RBB Sendung Landschleicher vom 14 November 2010 Routen der Romanik in Berlin und Brandenburg Exkursion ins Land der TemplerEinzelnachweise Bearbeiten Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2001 StBA Steinkiste im Tempelberger Forst Tempelberg bei Muncheberg Webseite von Thomas Witzke abgerufen am 14 Februar 2022 Ortsteile der Gemeinde Steinhofel Arensdorf Beerfelde Buchholz Demnitz Golsdorf Hasenfelde Heinersdorf Janickendorf Neuendorf im Sande Schonfelde Steinhofel Tempelberg Normdaten Geografikum GND 1127259768 lobid OGND AKS VIAF 5195148947769254950007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tempelberg Steinhofel amp oldid 233385397