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Die stochastische Analysis auf Mannigfaltigkeiten auch stochastische Differentialgeometrie genannt bezeichnet ein Teilgebiet der Stochastik in dem die stochastische Analysis auf differenzierbare Mannigfaltigkeiten angewendet wird Es handelt sich somit um die Synthese der stochastischen Analysis mit der Differentialgeometrie Ein Punkt der eine naturliche Brucke zwischen der Analysis und der Stochastik schlagt ist die Tatsache dass der infinitesimale Generator eines stetigen starken Markow Prozesses ein elliptischer Operator zweiter Ordnung ist Der infinitesimale Generator der brownschen Bewegung ist der Laplace Operator und die Ubergangswahrscheinlichkeitsdichte p t x y displaystyle p t x y der brownschen Bewegung ist gerade der minimale Warmeleitungskern der Warmeleitungsgleichung Werden brownsche Pfade als charakteristische Kurven des Operators interpretiert so lasst sich die Losung einer Problemstellung mit diesem Operator als brownsche Bewegung darstellen Untersuchungsgegenstande der stochastischen Analysis auf Mannigfaltigkeiten sind stochastische Prozesse auf nicht linearen Zustandsraumen oder Mannigfaltigkeiten Die klassische Theorie wird neu in koordinatenfreier Darstellung formuliert eine Schwierigkeit dabei ist dass es meistens nicht moglich ist mit Koordinaten das Ganze auf R d displaystyle mathbb R d zu formulieren Eine Folge davon ist dass man fur die Definition des Martingales und der brownschen Bewegung auf einer Mannigfaltigkeit zusatzliche geometrische Strukturen wie lineare Zusammenhange und riemannschen Metriken benotigt Die brownsche Bewegung wird als den durch den halben Laplace Beltrami Operator 1 2 D M displaystyle tfrac 1 2 Delta M generierten Diffusionsprozess bezuglich einer Mannigfaltigkeit M displaystyle M definiert und lasst sich als Losung einer nicht kanonischen stochastischen Differentialgleichung auf einer riemannschen Mannigfaltigkeit konstruieren Da der Operator D M displaystyle Delta M auf einer nicht parallelisierbaren Mannigfaltigkeit keine naturliche Darstellung in Hormanderform besitzt existiert auch kein kanonisches Verfahren zur Konstruktion der brownschen Bewegung Allerdings lasst sich dieses Problem fur Mannigfaltigkeiten mit Zusammenhang durch die Einfuhrung des stochastischen horizontalen Lifts eines Semimartingals und der stochastischen Abwicklung mit der sogenannten Eells Elworthy Malliavin Konstruktion 1 2 losen Ersteres ist eine Verallgemeinerung des horizontalen Lifts von differenzierbaren Kurven zu horizontalen Kurven im Rahmenbundel so dass die anti Abwicklung und der horizontale Lift durch eine stochastische Differentialgleichung im Zusammenhang stehen Dadurch kann wiederum eine SDGL auf dem Orthonormalbasenbundel auch orthonormales Rahmenbundel genannt einer riemannschen Mannigfaltigkeit betrachtet werden deren Losung die brownsche Bewegung ist und man projiziert diese auf die Mannigfaltigkeit via stochastischer Abwicklung Als bildliche Interpretation entspricht dies der Konstruktion einer spharischen brownschen Bewegung durch das Rollen ohne Rutschen englisch rolling without slipping der Mannigfaltigkeit entlang der Pfade der Brownschen Bewegung im euklidischen Raum 3 Die stochastische Differentialgeometrie bietet eine neue Einsicht in die klassische Analysis und liefert neue wahrscheinlichkeitstheoretische Beweismoglichkeiten Als Beispiel kann die brownsche Bewegung auf das Dirichlet Problem im Unendlichen fur die Cartan Hadamard Mannigfaltigkeit angewendet werden 4 und ein weiteres Beispiel ist ein probabilistischer Beweis des Atiyah Singer Indexsatz 5 Die stochastische Differentialgeometrie findet aber auch Anwendungen in anderen Gebieten wie der Finanzmathematik So lasst sich zum Beispiel die klassische Arbitrage Theorie in differentialgeometrische Sprache ubertragen geometrische Arbitrage Theorie genannt 6 Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort 2 Stochastische Differentialgleichungen auf einer Mannigfaltigkeit 2 1 Flussprozesse 2 1 1 Partieller Differentialoperator in Hormanderform 2 1 2 Flussprozess 2 1 3 Bemerkung 2 1 4 Lebenszeit und Explosionszeit 2 1 5 Semimartingal auf einer Mannigfaltigkeit 2 1 6 Stratonowitsch Integral einer 1 Form 2 2 SDGL auf einer Mannigfaltigkeit 2 2 1 Definition der SDGL auf einer Mannigfaltigkeit 2 2 2 Losung einer SDGL auf einer Mannigfaltigkeit 2 2 3 Bemerkung 3 Martingale und die brownsche Bewegung 3 1 Martingale mit linearem Zusammenhang 3 2 Brownsche Bewegung auf einer Riemannschen Mannigfaltigkeit 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorwort BearbeitenDer Ubersicht zuliebe setzen wir fur alle Begriffe voraus falls nicht explizit formuliert dass ein filtrierter Wahrscheinlichkeitsraum W A F t P displaystyle Omega mathcal A mathcal F t P nbsp und eine differenzierbare Mannigfaltigkeit M displaystyle M nbsp vorliegen Die Filtrierung soll rechtsstetig und vollstandig sein d h die ublichen Bedingungen gelten Wir verwenden das Stratonowitsch Integral dieses hat gegenuber dem Itō Integral den Vorteil dass stochastische Differentialgleichungen unter Diffeomorphismen f M N displaystyle f M to N nbsp zwischen Mannigfaltigkeiten konsistent bleiben das heisst wenn X displaystyle X nbsp eine Losung ist dann ist auch f X displaystyle f X nbsp eine Losung unter Transformation der stochastischen Differentialgleichung Notation T M displaystyle TM nbsp sei das Tangentialbundel von M displaystyle M nbsp T M displaystyle T M nbsp sei das Kotangentialbundel von M displaystyle M nbsp G T M displaystyle Gamma TM nbsp sei das C M displaystyle C infty M nbsp Modul der Vektorfelder auf M displaystyle M nbsp X d Z displaystyle X circ dZ nbsp bezeichnet das Stratonowitsch Integral C c M displaystyle C c infty M nbsp ist der Raum der Testfunktionen auf M displaystyle M nbsp das heisst f C c M displaystyle f in C c infty M nbsp ist differenzierbar und besitzt einen kompakten Trager M M displaystyle widehat M M cup infty nbsp die Einpunktkompaktifizierung Stochastische Differentialgleichungen auf einer Mannigfaltigkeit BearbeitenFlussprozesse Bearbeiten Flussprozesse auch L displaystyle L nbsp Diffusionen genannt sind das stochastische Pendant der Integralkurven Flusslinien eines Vektorfeldes Im Gegensatz zur deterministischen Variante wird der Fluss bezuglich eines Differentialoperators zweiter Ordnung definiert 7 Partieller Differentialoperator in Hormanderform Bearbeiten Sei A G T M displaystyle A in Gamma TM nbsp ein Vektorfeld als Derivation durch den C M displaystyle C infty M nbsp Isomorphismus G T M Der R C M A f A f displaystyle Gamma TM to operatorname Der mathbb R C infty M quad A mapsto f mapsto Af nbsp fur f C M displaystyle f in C infty M nbsp Die Abbildung A f M R displaystyle Af M to mathbb R nbsp ist durch A f x A x f displaystyle Af x A x f nbsp definiert Definiere nun die Komposition A 2 A A f displaystyle A 2 A A f nbsp fur f C M displaystyle f in C infty M nbsp Ein partieller Differentialoperator PDO L C M C M displaystyle L C infty M to C infty M nbsp ist genau dann in Hormanderform wenn Vektorfelder A 0 A 1 A r G T M displaystyle A 0 A 1 dots A r in Gamma TM nbsp existieren und sich L displaystyle L nbsp in der Form L A 0 i 1 r A i 2 displaystyle L A 0 sum limits i 1 r A i 2 nbsp schreiben lasst 7 Flussprozess Bearbeiten Sei L displaystyle L nbsp ein PDO in Hormanderform auf M displaystyle M nbsp und x M displaystyle x in M nbsp ein Startpunkt Ein adaptierter und stetiger M displaystyle M nbsp Prozess X displaystyle X nbsp mit X 0 x displaystyle X 0 x nbsp heisst Flussprozess zu L displaystyle L nbsp mit Startpunkt x displaystyle x nbsp falls fur jede Testfunktion f C c M displaystyle f in C c infty M nbsp und t R displaystyle t in mathbb R nbsp der Prozess N f t f X t f X 0 0 t L f X r d r displaystyle N f t f X t f X 0 int 0 t Lf X r mathrm d r nbsp ein Martingal ist d h E N f t F s N f s s t displaystyle mathbb E N f t mid mathcal F s N f s quad forall s leq t nbsp 7 Bemerkung Bearbeiten Fur eine Testfunktion f C c M displaystyle f in C c infty M nbsp einen PDO L displaystyle L nbsp in Hormanderform und einen Flussprozess X t x displaystyle X t x nbsp mit Startwert x displaystyle x nbsp gelten nun anders als im deterministischen Fall die Flussgleichungen nur im Mittel d d t E f X t x E L f X t x displaystyle tfrac mathrm d mathrm d t mathbb E f X t x mathbb E Lf X t x nbsp und den PDO erhalt man wieder durch d d t t 0 E f X t x L f x displaystyle tfrac mathrm d mathrm d t bigg t 0 mathbb E f X t x Lf x nbsp 7 Lebenszeit und Explosionszeit Bearbeiten Sei U R n displaystyle U subset mathbb R n nbsp eine offene und nicht leeren Menge und 3 gt 0 displaystyle xi gt 0 nbsp eine vorhersagbare Stoppzeit Dann bezeichnen wir 3 displaystyle xi nbsp als Lebenszeit eines stetigen Semimartingales X X t 0 t lt 3 displaystyle X X t 0 leq t lt xi nbsp auf U displaystyle U nbsp wenn eine Folge von Stoppzeiten 3 n displaystyle xi n nbsp mit 3 n 3 displaystyle xi n nearrow xi nbsp existiert fur die gilt 3 n lt 3 displaystyle xi n lt xi nbsp P displaystyle P nbsp fast sicher auf 0 lt 3 lt displaystyle 0 lt xi lt infty nbsp der gestoppte Prozess X t 3 n displaystyle X t wedge xi n nbsp ein Semimartingal ist Gilt zusatzlich X 3 n w U displaystyle X xi n omega to partial U nbsp fur fast alle w 3 lt displaystyle omega in xi lt infty nbsp so nennen wir 3 displaystyle xi nbsp Explosionszeit Ein Flussprozess X displaystyle X nbsp kann eine endliche Lebenszeit 3 displaystyle xi nbsp besitzen Das bedeutet das X X t lt 3 displaystyle X X t lt xi nbsp so definiert ist dass wenn t 3 displaystyle t to xi nbsp dann gilt P displaystyle P nbsp fast sicher auf 3 lt displaystyle xi lt infty nbsp dass X t displaystyle X t to infty nbsp in der Einpunktkompaktifizierung M M displaystyle widehat M M cup infty nbsp In diesem Fall setzen wir den Prozess pfadweise durch X t displaystyle X t infty nbsp fur t 3 displaystyle t geq xi nbsp fort Semimartingal auf einer Mannigfaltigkeit Bearbeiten Ein Prozess X displaystyle X nbsp ist genau dann ein Semimartingal auf M displaystyle M nbsp wenn fur alle f C 2 M displaystyle f in C 2 M nbsp die Variable f X displaystyle f X nbsp ein R displaystyle mathbb R nbsp Semimartingal ist Es lasst sich zeigen dass jedes M displaystyle M nbsp Semimartingal die Losung einer stochastischen Differentialgleichung auf M displaystyle M nbsp ist Ist das Semimartingal nur bis zu einer endlichen Lebenszeit 3 displaystyle xi nbsp definiert so kann man durch Zeittransformation stets ein Semimartingal mit unendlicher Lebenszeit konstruieren Ein Semimartingal besitzt eine quadratische Variation bezuglich eines Schnitts im Bundel der Bilinearformen auf T M displaystyle TM nbsp Mit Einfuhrung des Begriffes des Stratonowitsch Integral einer Differentialformen a displaystyle alpha nbsp langs eines Semimartingales X displaystyle X nbsp lasst sich das sogenannte Windungsverhalten von X displaystyle X nbsp einer Verallgemeinerung der Umlaufzahl studieren Stratonowitsch Integral einer 1 Form Bearbeiten Sei X displaystyle X nbsp ein M displaystyle M nbsp Semimartingal und a G T M displaystyle alpha in Gamma T M nbsp eine 1 displaystyle 1 nbsp Form dann nennen wir das Integral X a a d X displaystyle int X alpha int alpha circ dX nbsp Stratonowitsch Integral von a displaystyle alpha nbsp langs X displaystyle X nbsp Fur f C M displaystyle f in C infty M nbsp definieren wir f X a d X f X d X a displaystyle f X circ alpha circ dX f X circ d left int X alpha right nbsp 8 SDGL auf einer Mannigfaltigkeit Bearbeiten Eine stochastische Differentialgleichung auf einer Mannigfaltigkeit M displaystyle M nbsp geschrieben SDGL auf M displaystyle M nbsp kann entweder als Paar A Z displaystyle A Z nbsp durch einen Bundelhomomorphismus ein Homomorphismus von Vektorbundeln oder als r 1 displaystyle r 1 nbsp Tupel A 1 A r Z displaystyle A 1 dots A r Z nbsp mit vorgegebenen Vektorfeldern definiert werden Mit Hilfe der Whitney Einbettung lasst sich zeigen dass zu jeder SDGL auf M displaystyle M nbsp mit Anfangsbedingung X 0 x displaystyle X 0 x nbsp exakt eine Maximallosung existiert Hat man eine Maximallosung so erhalt man gerade einen Flussprozess X x displaystyle X x nbsp fur den Operator L displaystyle L nbsp Definition der SDGL auf einer Mannigfaltigkeit Bearbeiten Eine SDGL auf M displaystyle M nbsp ist ein Paar A Z displaystyle A Z nbsp wobei Z Z t t R displaystyle Z Z t t in mathbb R nbsp ein stetiges Semimartingal auf einem endlichdimensionalen R displaystyle mathbb R nbsp Vektorraum E displaystyle E nbsp ist A M E T M displaystyle A M times E to TM nbsp ein Homomorphismus von Vektorbundeln uber M displaystyle M nbsp A x e A x e displaystyle A x e mapsto A x e nbsp dd ist wobei A x E T M displaystyle A x E to TM nbsp eine lineare Abbildung bezeichnet Die stochastische Differentialgleichung A Z displaystyle A Z nbsp notieren wir als d X A X d Z displaystyle dX A X circ dZ nbsp oder d X i 1 r A i X d Z i displaystyle dX sum limits i 1 r A i X circ dZ i nbsp Letzteres erklart sich durch A i A e i displaystyle A i A cdot e i nbsp bezuglich einer Basis e i i 1 r displaystyle e i i 1 dots r nbsp und R displaystyle mathbb R nbsp Semimartingalen Z i i 1 r displaystyle Z i i 1 dots r nbsp mit Z i 1 r Z i e i displaystyle Z sum limits i 1 r Z i e i nbsp Da fur gegebene Vektorfelder A 1 A r G T M displaystyle A 1 dots A r in Gamma TM nbsp exakt ein Bundelhomomorphismus A displaystyle A nbsp mit der Eigenschaft A i A e i displaystyle A i A cdot e i nbsp existiert ergibt sich daraus die Gultigkeit der Definition einer SDGL auf M displaystyle M nbsp als A 1 A r Z displaystyle A 1 dots A r Z nbsp Falls Z displaystyle Z nbsp nur eine endliche endliche Lebenszeit besitzt so kann man die Zeit auf den unendlichen Fall transformieren 9 Losung einer SDGL auf einer Mannigfaltigkeit Bearbeiten Sei A Z displaystyle A Z nbsp eine SDGL auf M displaystyle M nbsp und x 0 W M displaystyle x 0 Omega to M nbsp eine F 0 displaystyle mathcal F 0 nbsp messbare Zufallsvariable Sei X t t lt z displaystyle X t t lt zeta nbsp ein stetiger adaptierter M displaystyle M nbsp Prozess mit Lebenszeit z displaystyle zeta nbsp auf demselben Wahrscheinlichkeitsraum wie Z displaystyle Z nbsp Dann ist X t t lt z displaystyle X t t lt zeta nbsp eine Losung der SDGL d X A X d Z displaystyle dX A X circ dZ nbsp zur Anfangsbedingung X 0 x 0 displaystyle X 0 x 0 nbsp bis zur Lebenszeit z displaystyle zeta nbsp wenn fur jede Testfunktion f C c M displaystyle f in C c infty M nbsp der Prozess f X displaystyle f X nbsp ein R displaystyle mathbb R nbsp wertiges Semimartingal ist und fur jede Stoppzeit t displaystyle tau nbsp mit 0 t lt z displaystyle 0 leq tau lt zeta nbsp die Gleichung f X t f x 0 0 t d f X s A X s d Z s displaystyle f X tau f x 0 int 0 tau df X s A X s circ mathrm d Z s nbsp P displaystyle P nbsp fast sicher gilt wobei d f X T x M T f x M displaystyle df X T x M to T f x M nbsp das Differential an der Stelle X displaystyle X nbsp ist Es folgt aus der Tatsache dass f X displaystyle f X nbsp fur jede Testfunktion f C c M displaystyle f in C c infty M nbsp ein Semimartingal ist dass X displaystyle X nbsp ein Semimartingal auf M displaystyle M nbsp ist Ist die Lebenszeit maximal d h z lt lim t z X t in M displaystyle zeta lt infty subset left lim limits t nearrow zeta X t infty text in widehat M right nbsp P displaystyle P nbsp fast sicher so spricht man von einer Maximallosung Die Zeit einer Maximallosung X displaystyle X nbsp kann man auf R displaystyle mathbb R nbsp erweitern und nach der Fortsetzung von f displaystyle f nbsp auf M displaystyle widehat M nbsp gilt f X t f X 0 0 t d f X A X d Z t 0 displaystyle f X t f X 0 int 0 t df X A X circ dZ quad t geq 0 nbsp bis auf Nicht Unterscheidbarkeit 10 Bemerkung Bearbeiten Sei Z t B displaystyle Z t B nbsp mit einer d displaystyle d nbsp dimensionalen brownsche Bewegungen B B 1 B d displaystyle B B 1 dots B d nbsp dann lasst sich zeigen dass jede Maximallosung mit Startwert x 0 displaystyle x 0 nbsp ein Flussprozess zum Operator L A 0 1 2 i 1 d A i 2 displaystyle L A 0 frac 1 2 sum limits i 1 d A i 2 nbsp ist Martingale und die brownsche Bewegung BearbeitenDie brownschen Bewegungen sind stochastische Flussprozesse des Laplace Beltrami Operators Es ist moglich diese auf riemannschen Mannigfaltigkeiten M g displaystyle M g nbsp zu konstruieren allerdings wie in der Einleitung erwahnt benotigt man fur ein kanonisches Verfahren einen anderen Ansatz Sei O d displaystyle mathcal O d nbsp die orthogonale Gruppe dann betrachtet man eine kanonische SDGL auf dem Orthonormalbasenbundel O M displaystyle O M nbsp uber M displaystyle M nbsp deren Losung die brownsche Bewegung ist Das Orthonormalbasenbundel ist die Gesamtheit aller Mengen O x M displaystyle O x M nbsp der orthonormalen Rahmen des Tangentialraumes T x M displaystyle T x M nbsp O M x M O x M displaystyle O M bigcup limits x in M O x M nbsp oder anders gesagt das zu T M displaystyle TM nbsp assoziierte O d displaystyle mathcal O d nbsp Prinzipalbundel nbsp Die Konstruktion der brownschen Bewegung X displaystyle X nbsp durch die stochastische Abwicklung von W displaystyle W nbsp auf M displaystyle M nbsp Sei W displaystyle W nbsp ein R d displaystyle mathbb R d nbsp wertiges Semimartingal Die Losung U displaystyle U nbsp der SDGL d U t i 1 d A i U t d W t i U 0 u 0 displaystyle dU t sum limits i 1 d A i U t circ dW t i quad U 0 u 0 nbsp definiert durch die Projektion p O M M displaystyle pi O M to M nbsp eine Brownsche Bewegung X displaystyle X nbsp auf der riemannschen Mannigfaltigkeit einer stochastischen Abwicklung von W displaystyle W nbsp auf M displaystyle M nbsp Umgekehrt nennt man W displaystyle W nbsp die Anti Abwicklung von U displaystyle U nbsp bzw p U X displaystyle pi U X nbsp Kurz zusammengefasst haben wir folgende Beziehung W U X displaystyle W leftrightarrow U leftrightarrow X nbsp wobei U displaystyle U nbsp ein O M displaystyle O M nbsp wertiges Semimartingal ist X displaystyle X nbsp ein M displaystyle M nbsp wertiges Semimartingal ist Fur die riemannsche Mannigfaltigkeit benutzen wir stets den Levi Civita Zusammenhang und es sei D M displaystyle Delta M nbsp der korrespondierende Laplace Beltrami Operator Zentral fur die Konstruktion ist die fur f C M displaystyle f in C infty M nbsp definierte Beziehung D M f x D O M f p u displaystyle Delta M f x Delta O M f circ pi u nbsp fur alle u O M displaystyle u in O M nbsp mit p u x displaystyle pi u x nbsp und dem Operator D O M displaystyle Delta O M nbsp auf O M displaystyle O M nbsp wohldefiniert fur horizontale Vektorfelder D O M displaystyle Delta O M nbsp heisst auch Bochners horizontaler Laplace Operator Martingale mit linearem Zusammenhang Bearbeiten Um Martingale zu definieren benotigt man einen linearen Zusammenhang displaystyle nabla nbsp Nun lasst sich das displaystyle nabla nbsp Martingal charakterisieren falls seine Anti Abwicklung ein lokales Martingal ist Es ist aber auch moglich das Ganze ohne die Anti Abwicklung zu formulieren Mit m displaystyle stackrel m nbsp bezeichnen wir Modulo bezuglich Differentialen von lokalen Martingalen Sei X displaystyle X nbsp ein M displaystyle M nbsp Semimartingal Dann ist X displaystyle X nbsp genau dann ein Martingal oder displaystyle nabla nbsp Martingal falls fur jedes f C M displaystyle f in C infty M nbsp gilt d f X m 1 2 d f d X d X displaystyle d f circ X stackrel m tfrac 1 2 nabla df dX dX nbsp Brownsche Bewegung auf einer Riemannschen Mannigfaltigkeit Bearbeiten Sei M g displaystyle M g nbsp eine Riemannsche Mannigfaltigkeit mit Laplace Beltrami Operator D M displaystyle Delta M nbsp Ein adaptierter M displaystyle M nbsp wertiger Prozess X displaystyle X nbsp mit maximaler Lebenszeit 3 displaystyle xi nbsp heisst Brownsche Bewegung auf M g displaystyle M g nbsp falls fur jedes f C M displaystyle f in C infty M nbsp f X 1 2 D M f X d t displaystyle f X frac 1 2 int Delta M f X mathrm d t nbsp ein lokales R displaystyle mathbb R nbsp Martingal mit Lebenszeit 3 displaystyle xi nbsp ist Die brownsche Bewegung ist somit der 1 2 D M displaystyle tfrac 1 2 Delta M nbsp Diffusionsprozess Diese Charakterisierung liefert allerdings kein kanonisches Verfahren fur die brownsche Bewegung Literatur BearbeitenWolfgang Hackenbroch und Anton Thalmaier Stochastische Analysis Eine Einfuhrung in die Theorie der stetigen Semimartingale Hrsg Vieweg Teubner Verlag Wiesbaden ISBN 978 3 519 02229 9 S 349 544 Nobuyuki Ikeda und Shinzo Watanabe Stochastic Differential Equations and Diffusion Processes Hrsg North Holland Elton P Hsu Stochastic Analysis on Manifolds In American Mathematical Society Hrsg Graduate Studies in Mathematics Band 38 K D Elworthy Stochastic Differential Equations on Manifolds Hrsg Cambridge University Press 1982 doi 10 1017 CBO9781107325609 Paul Malliavin Geometrie differentielle stochastique Hrsg Presses de l univ de Montreal 1978 Einzelnachweise Bearbeiten Kenneth David Elworthy Stochastic differential equations on manifolds In Cambridge University Press Hrsg London Mathematical Society Lecture Notes Band 70 1982 Paul Malliavin Geometrie differentielle stochastique In Presses de l Universite de Montreal Hrsg Seminaire de mathematiques superieures 1978 Wolfgang Hackenbroch und Anton Thalmaier Stochastische Analysis Eine Einfuhrung in die Theorie der stetigen Semimartingale Hrsg Vieweg Teubner Verlag Wiesbaden ISBN 978 3 519 02229 9 S 349 544 R W Neel Brownian Motion and the Dirichlet Problem at Infinity on Two dimensional Cartan Hadamard Manifolds In Potential Analysis Band 41 2014 S 443 462 doi 10 1007 s11118 013 9376 3 Elton P Hsu Stochastic Analysis on Manifolds In American Mathematical Society Hrsg Graduate Studies in Mathematics Band 38 Simone Farinelli Geometric Arbitrage Theory and Market Dynamics In Journal of Geometric Mechanics Band 7 Nr 4 2015 doi 10 3934 jgm 2015 7 431 a b c d Wolfgang Hackenbroch und Anton Thalmaier Stochastische Analysis Eine Einfuhrung in die Theorie der stetigen Semimartingale Hrsg Vieweg Teubner Verlag Wiesbaden ISBN 978 3 519 02229 9 S 361 363 Wolfgang Hackenbroch und Anton Thalmaier Stochastische Analysis Eine Einfuhrung in die Theorie der stetigen Semimartingale Hrsg Vieweg Teubner Verlag Wiesbaden ISBN 978 3 519 02229 9 S 379 Wolfgang Hackenbroch und Anton Thalmaier Stochastische Analysis Eine Einfuhrung in die Theorie der stetigen Semimartingale Hrsg Vieweg Teubner Verlag Wiesbaden ISBN 978 3 519 02229 9 S 364 Wolfgang Hackenbroch und Anton Thalmaier Stochastische Analysis Eine Einfuhrung in die Theorie der stetigen Semimartingale Hrsg Vieweg Teubner Verlag Wiesbaden ISBN 978 3 519 02229 9 S 364 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stochastische Analysis auf Mannigfaltigkeiten amp oldid 233237738