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Die katholische Pfarrkirche 1 St Peter in Tapfheim einer Gemeinde im Landkreis Donau Ries im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben wurde in der Mitte des 18 Jahrhunderts im Stil des Rokoko errichtet Der Stuckdekor die Deckenfresken und die Ausstattung sind zum grossen Teil aus der Erbauungszeit erhalten Pfarrkirche St Peter in TapfheimKirchturmSudfassade Pilaster mit Volutenkapitell Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Stuck 4 Deckenbilder 5 Bilder der Emporenbrustung 6 Ausstattung 7 Orgel 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Patrozinium des Apostels Petrus lasst auf eine alte Pfarrei schliessen Der Ort Tapfheim wurde 1067 zum ersten Mal in einer Schenkungsurkunde erwahnt 1256 ubertrug Herzog Ulrich von Karnten dem Zisterzienserkloster Kaisheim das 1241 erstmals Grundbesitz im Ort erhielt das Patronatsrecht in Tapfheim 1282 gestand Hartmann von Dillingen Bischof von Augsburg dem Kloster Kaisheim alle Einkunfte der Pfarrei zu Wie aus dem Kaisheimer Urbar hervorgeht verkaufte das Kloster im Jahr 1365 Felder um die Erweiterung der Tapfheimer Kirche zu finanzieren Dieser gotische Vorgangerbau ist auf einer Karte des Landgerichts Hochstett als kleine Kirche mit einem von einem Spitzhelm bekronten Westturm eingezeichnet Von 1553 bis 1616 war Tapfheim protestantisch Den Neubau der Kirche gab Colestin I Meermoos in Auftrag der von 1739 bis 1771 Abt des Klosters Kaisheim war An ihn erinnert ein Stein an der Sakristei der Tapfheimer Kirche mit der Inschrift C A Z K 1747 Colestin Abt zu Kaisheim Die Plane stammten von Johann Georg Hitzelberger 1714 1792 aus Ziemetshausen der beeinflusst von den Wessobrunner Baumeistern Dominikus Zimmermann und Joseph Schmuzer mit St Peter in Tapfheim sein erstes grosses Bauwerk schuf Am 6 Juli 1749 erfolgte die Weihe der neuen Kirche durch Weihbischof Johann Jakob von Mayr Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten An der Sudseite des Chores erhebt sich der weithin sichtbare in drei Stufen sich verjungende Turm der von einer vierseitigen Zwiebelhaube bekront wird Die vier unteren Geschosse werden von breiten Eckpilastern flankiert und einem weit uberstehenden Gesims von den anschliessenden Etagen abgegrenzt Der Ubergang zum obersten Stockwerk wird durch ein segmentbogiges Gesims hervorgehoben Die Ecken der funften und sechsten Etage sind konvex die der letzten Etage konkav abgerundet Die beiden oberen Geschosse sind auf allen vier Seiten von gekoppelten Klangarkaden durchbrochen Die Aussenfassade der Kirche ist durch grosse Rundbogenfenster und glatte Pilaster gegliedert die an der Nord und Sudseite mit Volutenkapitellen verziert sind Unter dem Dachansatz verlauft ein reich profiliertes an den Pilastern verkropftes Traufgesims Die Westfassade wird durch zwei deutlich vorstehende Gesimse gegliedert und von einem mit einem Segmentbogen bekronten Volutengiebel abgeschlossen Das untere Gesims ist in der Mitte durchbrochen das obere gerundet Innenraum Bearbeiten nbsp Langhaus mit DoppelemporeDer Innenraum ist einschiffig und in vier Achsen gegliedert Das Langhaus wird von einer Korbbogentonne mit Stichkappen gedeckt Nord und Sudwand weisen in der Mitte eine leichte Ausbuchtung nach aussen auf die den Raumeindruck eines barocken Zentralbaus vortauschen soll Die Wande von Chor und Langhaus gliedern gebundelte Pilaster mit Phantasiekapitellen und daruberliegendem Gebalk und Gesims Die ostlichen Langhausecken sind abgerundet Ein korbbogiger Chorbogen fuhrt zum eingezogenen um zwei Stufen erhohten Chorquadrat das eine runde Flachkuppel auf Hangezwickeln uberwolbt Es wird im Norden von der Sakristei im Suden vom Turm begrenzt Im Osten schliesst sich um eine weitere Stufe erhoht die halbrund geschlossene Apsis mit Halbkuppel und Stichkappen an Zu beiden Seiten des Chores offnen sich Oratorienlogen Den westlichen Abschluss bildet eine auf Holzsaulen aufliegende Doppelempore mit geschweiften Brustungen Auf der oberen Empore ist die Orgel untergebracht nbsp Stuckkartusche mit dem Wappen von Colestin I MeermoosStuck BearbeitenDer Stuckdekor aus Blatt und Gitterwerk Akanthusranken und Muschelwerkkartuschen die die Deckenbilder umrahmen geht grosstenteils auf die Erbauungszeit zuruck In den Stichkappen des Chores und des Langhauses sowie an den Umrahmungen der Apostelkreuze wurde er bei der Restaurierung 1908 09 erganzt In Stuckkartuschen am Chorbogen ist das Wappen des Abtes Colestin I Meermoos des Auftraggebers der Kirche und seitlich die des Klosters Kaisheim und des Zisterzienserordens angebracht Deckenbilder Bearbeiten nbsp Grosses Langhausfresko nbsp Deckenfresko des Chores nbsp Kleines LanghausfreskoDie Deckenfresken wurden von Anton Enderle 1700 1761 aus Gunzburg ausgefuhrt dem Onkel und Lehrmeister von Johann Baptist Enderle 1725 1798 Das Deckenbild der Apsis stellt die Verklarung Jesu auf dem Berg Tabor mit Jungern und Propheten dar Die Fresken des Chorquadrats sind dem Schutzpatron der Kirche dem Apostel Petrus gewidmet und der Einsetzung des Papsttums Auf dem Deckenbild des Chores schwebt im oberen Bereich die Dreifaltigkeit Jesus mit dem Kreuz daneben Gottvater uber dem Kreuz eine Taube in der Mitte links kniet Petrus im Zentrum des Freskos ist ein uberdimensionierter Schlussel dargestellt Die Aussage des Bildes steht in der Auseinandersetzung mit der Reformation deren Anhanger den Fuhrungsanspruch des Papstes ablehnten und die im unteren Bildrand verjagt werden Die kleineren Bilder in den Zwickeln schildern Episoden aus dem Leben des Apostels wie die Heilung eines Lahmen sein Wandeln auf dem Wasser die Heilung eines Kranken und die Verleugnung Jesu Das Hauptbild des Langhauses tragt die Signatur Ant Enderle pinx Thema des Bildes ist die Marienverehrung in allen vier Erdteilen die als Personifikationen am unteren Bildrand vertreten sind Zentrale Darstellung ist die Lactatio des heiligen Bernhard der aus der Brust Mariens einen Milchstrahl empfangt Die Szene ist von einer monumentalen Scheinarchitektur umgeben Das kleinere Langhausfresko erinnert an die seit 1676 in Tapfheim bestehende Rosenkranzbruderschaft und stellt Maria dar die dem heiligen Dominikus den Rosenkranz uberreicht Zu Fussen des Heiligen ist sein Attribut abgebildet ein Hund mit einer brennenden Fackel im Maul Auf der rechten Bildhalfte uberreicht das Jesuskind der heiligen Katharina einen Blutenkranz Auf den sudlichen Zwickeln der Langhausdecke werden die schmerzhaften Geheimnisse des Rosenkranzes Jesus am Olberg Geisselung Dornenkronung Kreuztragung und Kreuzigung und an der Nordseite die Geheimnisse des glorreichen Rosenkranzes Auferstehung Himmelfahrt und Kronung Mariens dargestellt Das Deckenbild uber der Empore schildert die Taufe der blind geborenen Ottilie durch den Bischof Erhard von Regensburg Bilder der Emporenbrustung Bearbeiten nbsp EmporenbrustungAuf dem mittleren Bild der unteren Brustung ist das Letzte Abendmahl dargestellt Das linke Bild zeigt die Emmausjunger das rechte Bild das Mannawunder und die Speisung der Israeliten Auf der oberen Brustung sind links die Verkundigung und die Heimsuchung Mariens dargestellt in der Mitte die Geburt Christi und auf der rechten Seite die Prasentation im Tempel und der zwolfjahrige Jesus unter den Schriftgelehrten Ausstattung BearbeitenDie Kanzel die drei Altare und die dreiteiligen Beichtstuhle stammen aus der Augsburger Werkstatt der Bruder Ignatz Verhelst 1726 1792 und Placidus Verhelst 1727 1778 und wurden um 1760 in der Kirche aufgestellt Die Seitenaltarbilder hat vermutlich Gottfried Bernhard Goz geschaffen 2 Die 14 Kreuzwegbilder wurden 1764 von dem in Lauingen ansassigen Maler Johann Anwander ausgefuhrt Orgel Bearbeiten nbsp Orgel und DeckenbildDie Orgel wurde 1982 von der Firma Sandtner in ein vorhandenes Rokoko Orgelgehause aus dem 18 Jahrhundert eingebaut Das Schleifladen Instrument hat 19 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 3 I Hauptwerk C g3Principal 8 Spitzflote 8 Gamba 8 Octav 4 Holzflote 4 Nasard 2 2 3 Feldpfeife 2 Mixtur V 1 1 3 II Nebenwerk C g3Holzgedeckt 8 Rohrflote 4 Principal 2 Larigot 1 1 3 Sesquialtera II 2 2 3 Cymbel III 1 2 Krummhorn 8 Pedal C f1Subbass 16 Holzprincipal 8 Piffaro II 4 2 Fagott 16 Koppeln II I I P II PLiteratur BearbeitenWerner Meyer Bearb Die Kunstdenkmaler von Bayern Die Kunstdenkmaler von Schwaben Bd VII Die Kunstdenkmaler des Landkreises Dillingen an der Donau R Oldenbourg Verlag Munchen 1972 ISBN 3 486 43541 8 S 894 908 Julius Schottl Pfarrkirche Tapfheim Katholische Kirchenstiftung Tapfheim Hrsg 2001 Einzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg Peter Stoll Gottfried Bernhard Goz und die Seitenaltarbilder der Pfarrkirche von Tapfheim abgerufen am 28 Marz 2021 Informationen zur OrgelWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 67123 10 678779 Koordinaten 48 40 16 4 N 10 40 43 6 O Normdaten Geografikum GND 4738950 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter Tapfheim amp oldid 213827444