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St Martin ist die romisch katholische Pfarrkirche von Feldkirch durch Eingemeindung 1974 Teil der Gemeinde Hartheim am Rhein Die Pfarrgemeinde Feldkirch ist eine der acht Pfarrgemeinden in der 2015 begrundeten Seelsorgeeinheit Bad Krozingen Hartheim Pfarrkirche St Martin Feldkirch Inhaltsverzeichnis 1 Kirchengeschichte 2 Baugeschichte 3 Gebaude 4 Ausstattung 5 Herren von Wessenberg Ampringen 6 Orgel 7 Beinhaus 8 Ottilienkapelle 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseKirchengeschichte BearbeitenIm Breisgau gibt es verschiedene kirch Orte die entweder nach ihrem Besitzer oder nach ihrer Lage Feld benannt sind Sie wurden durch die Franken gegrundet nachdem diese 742 746 die Herrschaft von den Alamannen ubernommen hatten So spricht fur eine planmassige Anlage von Feldkirch die Lage der Kirche auf die alle Wege aus den umliegenden Orten hinfuhren 1 Als Veltchilcha wird das Dorf zuerst 1160 im Rotulus Sanpetrinus erwahnt der Ort leitet seinen Namen von der Kirche chilcha auf dem freien Feld velt her 2 Die erste Erwahnung als Pfarrei datiert von 1264 als S de Windegge als rector in Feldkilch genannt wird also als Pfarrherr 3 Die Kirche ist dem heiligen Martin gewidmet Martinskirchen lassen meist auf eine fruhe Christianisierung 4 und eine mogliche Mutterkirche schliessen Tatsachlich erwahnt das Kirchenregister von 1360 1370 die Feldkirche als Mutterkirche mit den Filialen Hartheim 1910 zur selbststandigen Pfarrei erhoben und Hausen 1988 immer noch als Filialkirche zur Pfarrei Bad Krozingen 2001 wurde eine Seelsorgeeinheit Hartheim begrundet der neben Bremgarten auch die ursprungliche Pfarrei Feldkirch angehorte Nachdem seit 2010 der Pfarrer der Seelsorgeeinheit Bad Krozingen auch Hartheim betreut hatte kam es 2015 zu der Vereinigung beider Seelsorgeeinheiten nbsp Der Blick in den ChorBaugeschichte Bearbeiten Lediglich die wissenschaftliche Forschung beweist das Bestehen der frankischen Kirche im 8 Jahrhundert 5 Der Turm ein ehemaliger Wehrturm soll 750 worden erbaut sein 6 Auch die bei der Anlage einer Aussendrainage freigelegten Grundmauern lassen auf einen mittelalterlichen Ursprung der Kirche schliessen 7 Von der gotischen Kirche ist nur der Turm erhalten Das Kirchenschiff und der Chor wurden nach einem Brand im Dreissigjahrigen Krieg dessen Spuren bei einer Restaurierung 1961 entdeckt wurden 1650 1660 behelfsmassig erneuert und 1748 1749 unter Pfarrer Friedrich Krayser umgebaut und vergrossert Der durch Blitzeinschlag beschadigte Turm erhielt die barocken Giebel wahrend die grossen Ausblicke nach Norden und Suden die den Charakter eines Wehrturms betont hatten teilweise zugemauert wurden 8 1934 erhielt das Gebaude auf der Nordseite einen zweigeschossigen Anbau zur Aufnahme der neuen Orgel Die letzte Renovierung erfolgte 1997 Gebaude Bearbeiten nbsp St MartinDie Kirche ist geostet Der viergeschossige Turm ist leicht in die Westfassade eingestellt Wie das Kirchenschiff tragt er ein Satteldach das von den im 18 Jahrhundert errichteten mit Schweifungen versehenen Giebeln uberragt wird die von einem Kreuz gekront werden Die Nord und Ostseite haben je ein schmales spitzbogiges Fenster wahrend die Sudseite drei ubereinander zeigt Uber einem Gurtgesims befindet sich das Glockengeschoss mit je einer rundbogigen Klangarkade lediglich die Ostseite wird durch ein Paar davon betont Eine Uhr ist auf der West und Ostseite im Giebelbereich oberhalb der Klangarkaden und unter einem schmalen Giebelfenster zu sehen auf der Nord und Sudseite unterhalb des Gurtgesimses Der Eingang fuhrt durch die Mitte des Turms Uber dem Portal befindet sich eine Nische mit dem heiligen Martin auf einem Pferd eine holzerne Skulptur aus dem 18 19 Jahrhundert mit neuer Fassung An der Sudseite steht zwischen Kirchenschiff und Chor ein Sakristeianbau mit Walmdach Die Turmvorhalle hat ein Kreuzrippengewolbe wahrend das Kirchenschiff flach gedeckt ist Es hat wie auch der dreiseitig geschlossene Chor unregelmassig angeordnete stichbogige Fenster An die Saalkirche schliesst sich der Chor hinter einem rundbogigen Triumphbogen an In diesem befindet sich eine gotische Sakramentsnische die von einer spitzbogigen Masswerkplatte bekront war die bei der letzten Renovierung unter dem Putz entdeckt und an die sudostliche Chorseite versetzt worden ist Im Westen steht eine Empore auf holzernen Rundstutzen mit Profilierungen Sie hat ein Deckengemalde von Manfred A Schmid Im Bereich der Empore finden sich zwei kleine stichbogige Fenster ubereinander 9 nbsp Deckenfresko mit dem Pfingstwunder Die Deckenfresken stammen von Johann Burghart aus Feldkirch nach der Renovierung im Jahre 1961 Im Kirchenschiff zeigen sie Szenen aus dem Leben des heiligen Martin die Mantelspende hinter dem Triumphbogen ist in einer atemberaubenden Treppenuntersicht Architektur kurz nachdem man den Chor betreten hat das Pfingstwunder zu sehen 10 Ausstattung BearbeitenDie Ausstattung der Kirche ist uberwiegend barock Der Hochaltar mit doppelter Saulenstellung stammt aus der Zeit um 1750 Im Aufsatz zeigt er eine Halbfigur Gottvaters umgeben von Wolken und Puttenkopfen Im Gemalde ist das seltene Thema der Tod Josephs in einer schwungvollen Komposition dargestellt Vieles deutet auf eine italienisch geschulte suddeutsche Schule etwa in der Art der Nachfolge von Adam Elsheimer 11 Die zwei Seitenaltare vom Ende des 17 Jahrhunderts haben einen Aufbau mit einfacher Saulenstellung und an den Seiten durchbrochene Ranken Sie werden von einem Sprenggiebel mit achteckigem Oberbild und zwei Putten bekront Im linken Altar zeigen das Hauptbild eine sitzende Madonna mit Kind von Rosen umrahmt moglicherweise nach einem Vorbild des 16 Jahrhunderts und das Oberbild aus dem 18 Jahrhundert die heilige Cacilia Im rechten Altar ist im Hauptbild der heilige Nepomuk zu sehen um 1660 Der Heilige fuhrt die rechte Hand an den Mund Zeichen seiner standhaften Weigerung das Beichtgeheimnis zu brechen Ein Engel halt den Martyrerkranz uber sein Haupt Sein Martyrium im Hintergrund Folter und Ertranken er wird von der Brucke in die Moldau gestossen 12 Das Oberbild mit dem heiligen Martin ist vielleicht alter Im Chor stehen holzerne neu gefasste Skulpturen der heiligen Martin Florian Sebastian und Barbara aus dem 18 Jahrhundert die ohne weiteren Nachweis Franz Anton Xaver Hauser zugeschrieben worden sind 13 nbsp St Martin nbsp St Florian nbsp St Sebastian nbsp St BarbaraDas Chorgestuhl stammt aus der Zeit um 1760 Es hat Felder verschiedener Holzer mit geschnitzten Aufsatzen in denen in Intarsien das Wappen der Herren von Wessenberg Ampringen dargestellt ist Zwei Beichtstuhle denen die Aufsatze fehlen sind aus dem 18 Jahrhundert Aufsatze fehlen An der sudlichen Langhauswand befindet sich eine Mondsichelmadonna mit Kind aus dem 17 Jahrhundert Sie ist ebenso neu gefasst wie ein lebensgrosses holzernes Kruzifix aus dem 18 19 Jahrhundert an der nordlichen Langhauswand und ein Vortragskreuz aus dem 18 Jahrhundert an der Westwand Im Langhaus wird ein Kreuzwegzyklus auf Holztafeln mit ornamental geschweiften Randern aus der Mitte des 18 Jahrhunderts prasentiert Herren von Wessenberg Ampringen BearbeitenIn der Kirche gibt es mehrere Stiftungen der Herren von Wessenberg Ampringen Auf sie verweisen die Wappen im erwahnten Chorgestuhl in der Turmvorhalle drei Kindergrabsteine 14 von 1512 Frantz Christof 1607 Christofel und 1626 Maria Elisabetha der Grabstein des Rupert Florian von Wessenberg 1687 1777 und an der Langhauswand neben dem linken Seitenaltar ein Epitaph seines Sohnes Philipp Carl von Wessenberg 1794 zugeschrieben an Franz Anton Xaver Hauser 15 Seine Sohne waren Johann Philipp Grabstein an der Nordwand des Chores und Ignaz Heinrich von Wessenberg der letzte Generalvikar und Bistumsverweser der Diozese Konstanz nbsp Christofel nbsp Maria Elisabetha nbsp Rupert Florian nbsp Philipp Carl nbsp Johann PhilippDer Kirchenfonds bewahrt ein silbernes Doppel Olgefass von 1603 16 und ein weiteres Olgefass von 1604 17 gestiftet von Hans Christoph von Wessenberg und seiner Frau Judith Reich von Reichenstein Orgel Bearbeiten nbsp OrgelDie heutige Orgel befindet sich in einem historischen Gehause aus der Zeit um 1740 mit profilierten Gesimsen und durchbrochener Rankenornamentik Es stammt von einer Orgel aus der Kirche St Cyriak in Lehen Die dortige Gemeinde hatte Nikolaus Schuble mit dem Bau einer neuen Orgel beauftragt und die alte deshalb verkauft Sie wurde 1809 in Feldkirch aufgestellt ebenfalls von Nikolaus Schuble 18 Das erhaltene Gehause dieser Orgel weist Spitzturme auf Da diese Bauart in Sudbaden sehr selten ist nimmt Bernd Sulzmann an es musse von Johann Georg Fischer stammen der sie angewendet hat 19 Waldkircher Orgelbau Jager amp Brommer die die aktuelle Orgel 1998 renoviert haben geben an sie befinde sich im historischen Ronzoni Gehause aus dem 19 Jahrhundert 20 21 Ambrosius Ronzoni um 1730 Mailand um 1800 Mahren kam uber die Schweiz und das Elsass an den Oberrhein wo er im Zeitraum von 1767 bis 1793 arbeitete 22 Eine ihm zugeschriebene Orgel befindet sich in Feldkirch Haut Rhin 23 Jager amp Brommer unterliegen mit dem Verweis auf Ronzoni fur diese Orgel daher wohl einer Verwechselung 1933 wurde in einem separaten Gehause hinter dem verbliebenen alten ein Neubau mit 13 Registern und einer Windabschwachung durch M Welte amp Sohne Freiburg im Breisgau errichtet 1961 nahm Gebr Spath Orgelbau eine Erweiterung um zwei Register vor die in das historische Gehause eingebaut wurden Gleichzeitig wurde das ursprungliche Register Dulciana durch eine Vox celeste ersetzt und das Werk erhielt einen gebrauchten freistehenden Welte Spieltisch aus einer anderen Kirche der nun in Feldkirch neun blinde funktionslose Registerzuge aufweist 24 1998 erfolgte die erwahnte Renovierung der Orgel durch die Waldkircher Orgelbau Jager amp Brommer Das Orgelwerk verfugt uber eine elektropneumatische Spiel und Registertraktur ein Taschenladen Abwindsystem und eine Windabschwachung vom 14 fur das 16 Register I Hauptwerk C g31 Prinzipal 8 2 Flote 8 3 Prinzipal 4 4 Gemshorn 4 5 Oktave 2 6 Mixtur III IV 2 2 3 II Manualwerk C g37 Gedackt 8 8 Salicional 8 9 Vox Celeste 8 10 Traversflote 4 11 Quinte 2 2 3 12 Waldflote 2 13 Terz 1 3 5 Pedal C f114 Subbass 16 15 Zartbass 16 16 Oktavbass 8 Koppeln II I Super II I I PBeinhaus Bearbeiten nbsp Maximilian Kolbe KapelleUnmittelbar neben der Kirche am Rande des ehemaligen Friedhofs steht das 1600 erbaute und bis 1848 genutzte Beinhaus das anschliessend lange Zeit als Spritzenhaus diente Nachdem man die Bedeutung des baufalligen Gebaudes wiedererkannt hatte wurde es auf Betreiben des Pfarrers Ferdinand Maurath renoviert und 1985 als Kapelle Maximilian Kolbe geweiht 25 An der Aussenwand findet sich eine Grabplatte mit der Ritzzeichnung einer Kreuzigungsgruppe vor der ein Priester kniet Die Umschrift erinnert an den Priester Blasius Bechtold 1579 1604 26 Ottilienkapelle Bearbeiten nbsp OttilienkapelleAm westlichen Rand des Ortes steht eine 1863 errichtete der heiligen Ottilie gewidmete Kapelle zu der Wallfahrten fuhrten Auf dem Vorplatz sind ein Wegekreuz mit einem Relief der Heiligen aus Gusseisen und ein etwa einen Meter hoher Stein in Form eines alten Grenzsteins zu sehen in dem sich eine Vertiefung befindet Der Legende nach soll Ottilie sich auf ihrer Flucht vom Elsass nach Freiburg darauf ausgeruht haben 27 1999 wurde die lange Zeit geschlossene Kapelle renoviert die heute auch als Friedhofskapelle genutzt wird Das Altarbild zeigt Ottilie mit ihren Attributen einem Kelch und einer Bibel mit zwei Augen in Handen Auf beiden Seiten des Chorbogens stehen Statuen des Franz von Assisi und der heiligen Elisabeth von Thuringen An den Seitenwanden ist ein Kreuzweg angebracht An der Ruckwand befindet sich eine Gedenktafel fur die Gefallenen und Vermissten der Gemeinde Feldkirch aus dem Zweiten Weltkrieg 28 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Georg Bohrer Aus der Geschichte des Dorfes Feldkirch im Breisgau In 1200 Jahrfeier der Gemeinde Feldkirch mit 40jahrigem Stiftungsfest der Musikkapelle Feldkirch 1961 S 5 Edmund Weeger Feldkirch im Breisgau In 1250 Jahre Feldkirch Hartheim 2011 Seite 17 Bohrer wie vor S 6 Martin Reinhard Faller Hausen an der Mohlin Bad Krozingen 2018 ISBN 978 3 9815245 0 5 S 281 mit Auflistung der weiteren Pfarrer bis zum Verlust der Selbststandigkeit 1988 Hermann Brommer Kath Pfarrkirche St Martin Staufen i Br Lindenberg 2001 S 2 Bohrer wie vor S 6 Beschreibung der Kirche auf der Homepage der Seelsorgeeinheit online Weeger wie vor S 29 Bohrer wie vor S 10 Auszug aus dem Denkmalbuch des Landkreises Breisgau Hochschwarzwald in der Kirche ausliegend Daraus auch die nicht einzeln nachgewiesenen Angaben zur Ausstattung Kunstgeschichtliche Darstellung der Gemeinde Hartheim online Kunstgeschichtliche Darstellung der Gemeinde Hartheim wie vor Kunstgeschichtliche Darstellung der Gemeinde Hartheim wie vor Gemeindeanzeiger Bad Krozingen Nr 11 7 Juli 1985 Ausfuhrliche Beschreibung der Grabmale in und an der Kirche auf der Homepage der Wessenberg Akademie online Arnold Tschira Das Denkmal des Freiherrn Philipp Carl von Wessenberg in Feldkirch in Schau ins Land 1938 39 Seite 188 193 online ubernommen von Hermann Brommer Die Bildhauer Hauser in Kirchzarten Schlettstatt und Freiburg i Br in Schau ins Land 1976 77 Seite 181 online In der Darstellung der Kirchengemeinde falsch als das des Johann Philipp von Wessenberg bezeichnet online Weeger wie vor S 21 Hartheimer Wettersegen Monstranz 1791 online Sulzmann S 34 Bernd Sulzmann Historische Orgeln in Baden 1690 1890 Schnell und Steiner 1980 ISBN 978 3 795 40421 5 S 34 146 sic Muss heissen 18 Jahrhundert Feldkirch in der Orgelgalerie von Jager amp Brommer online dem folgend die Kirchengemeinde online Sulzmann S 287 A la decouverte de l Orgue Orgues d Alsace Feldkirch St Remi online Orgel Verzeichnis von Andreas Schmidt Feldkirch online Ein Gang durch das historische Feldkirch Gemeindeanzeiger Bad Krozingen 7 Juli 1983 In Kopie in der Kirche ausliegend Weeger wie vor Seite 29 Weeger wie vor Seite 30 Anneliese Faller Ottilienkapelle Feldkirch undatiertes Faltblatt in der Kirche ausliegend47 935964 7 649716 Koordinaten 47 56 9 5 N 7 38 59 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Feldkirch amp oldid 236777276