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Nikolaus Schuble 10 September 1770 in Pfaffenweiler 24 November 1816 in Freiburg im Breisgau war ein sudwestdeutscher Orgelbauer der in der Ubergangszeit vom Barock zum Klassizismus tatig war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Opfingen 2 2 Lehen 2 3 Kirchhofen 2 4 Horben 3 Werkliste 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchubles Leben und Werk hat der Orgelsachverstandige Bernd Sulzmann 1940 1999 erforscht und umfassend in einem Aufsatz behandelt 1 Anna Bernauer am 18 Februar 1731 in Todtnau geboren heiratete am 22 November 1762 in Pfaffenweiler den am 2 Juli 1733 geborenen Schreiner Josef Schuble Trauzeuge war ihr Bruder der Orgelbauer Blasius Bernauer der damals ebenfalls schon im Breisgau lebte Das Paar hatte funf Kinder der Sohn Nikolaus war der Letztgeborene Nikolaus Schuble erhielt bei seinem Onkel zusammen mit seinem Vetter Xaver Bernauer eine Ausbildung als Orgelbauer Blasius Bernauer fuhrte ein unstetes Leben hatte kaum noch Auftrage und musste ab 1790 seinen Sohn die Geschafte fuhren lassen Nikolaus Schuble ging es in der Folge nicht besser in der Zeit der franzosischen Revolution konnten die Kirchen kaum an den Bau von Orgeln denken Er ging deshalb 1802 nach Villingen kehrte aber schon im Folgejahr zuruck nach Pfaffenweiler Von dort bemuhte er sich um Einburgerung in Freiburg die Stadt habe ihm hinlangliche Nahrung fur immer darzubieten Um sein Begehren zu unterstutzen baute er fur wenig Geld eine Chororgel fur das Freiburger Munster Den zunftig organisierten Instrumentenmachern gelang es jedoch die Einburgerung zu hintertreiben Es dauerte deshalb funf Jahre bis Nikolaus Schuble endlich am 11 August 1809 nicht etwa als Burger sondern nur als Schutzverwandter angenommen wurde 2 nbsp Unterschrift von Nikolaus SchubleKunstlerisch konnte Nikolaus Schuble aufgrund seines fruhen Todes nur wenig hinterlassen Aufgrund einer Vergiftung wurde er langere Zeit seiner Vernunft und endlich seines Lebens beraubt namlich am 24 November 1816 Nach der Familientradition war Todesursache eine von der Konkurrenz in Waldkirch vergiftete Wurst was jedoch nicht zutreffen kann weil weitere Personen desselben Essens mit Vergiftungserscheinungen ins Spital gebracht wurden 3 Zwar gelangte der Leichnam in Freiburg in die Anatomie was aber mit allen Verstorbenen geschah die Almosen aus der Armenanstalt bezogen hatten Nikolaus Schuble befand sich zu dieser Zeit in Gant Konkurs und hinterliess in Freiburg eine bedurftige Witwe die aus Gunzburg stammende Johanna Blank mit zwei Kindern 4 Die Armenspital Beerdigung auf dem Alten Friedhof von Freiburg kostete 30 Kreuzer Werke BearbeitenVon den Werken Schubles ist wenig in unsere Zeit uberkommen das hier vollstandig aufgelistet werden kann Opfingen Bearbeiten Die Orgel in der evangelischen Pfarrkirche wurde 1781 von Georg Marcus Stein 1738 1794 gebaut 1805 erweiterte Nikolaus Schuble sie um einen Trompetbass 8 erwahnenswert deshalb weil es eines der wenigen uberhaupt von ihm erhaltenen Register ist nbsp Prospekt der Orgel in LehenLehen Bearbeiten Von der Orgel die Nikolaus Schuble 1808 fur St Cyriak baute existiert nur noch das Gehause in das Wilhelm Schwarz amp Sohn 1965 ein neues Instrument mit 18 Registern und zwei Manualen eingebaut hat Dabei wurde auch der Spieltisch vom Hauptwerk abgeruckt Zumindest ist aber von der alten Orgel die Disposition bekannt Manual C f3Bourdon 8 Viol de Gambe 8 Kornett V ab c1 Principal 4 Flote 4 Nazart 3 Doublet 2 Mixtur 11 2 Pedal C d0Subbass 16 Oktavbass 8 Trombetbass 8 Tremulant Koppeln I P nbsp Orgelprospekt KirchhofenKirchhofen Bearbeiten 1761 hatte Adrien Joseph Pottier die in Ehrenkirchen vorhandene Orgel auf 18 Register erweitert und mit einem neuen Gehause versehen Damit war man aber anscheinend nicht zufrieden Nachdem zunachst die Silbermann Orgel aus Arlesheim ubernommen werden sollte plante man einen Neubau unter Verwendung des vorhandenen Gehauses fur den am 12 August 1809 ein Vertrag mit dem aus dem Nachbarort Pfaffenweiler stammenden Nikolaus Schuble geschlossen wurde Vor Beginn der Arbeiten traten jedoch Meinungsverschiedenheiten auf sodass auch der Orgelbauer Xaver Bernauer eingeschaltet wurde ebenfalls aus einem Nachbarort Staufen im Breisgau Schliesslich einigte man sich darauf Schubles Disposition im Sinne Bernauers zu andern Nun zeigte sich aber dass das alte Gehause von Pottier zu klein war Schuble erhielt deshalb den Auftrag auch ein neues Orgelgehause zu fertigen 5 Moglicherweise hat aber bei dem Ruckpositiv der Orgel das Obergehause der Pottier Orgel eine Zweitverwendung gefunden 6 Heute ist nur noch das Gehause der Schuble Orgel vorhanden 1977 erstellte Fischer amp Kramer Orgelbau in dem historischen teilweise erganzten aber auf die Originalabmessungen zuruckgefuhrten Gehause eine neue Orgel Sie hat 31 Register wobei eine Erweiterung um eine Vox humana 8 und einige Pedalregister vorgenommen im Ubrigen aber die Disposition von Schuble Bernauer rekonstruiert wurde Durch seine klassische Anlage und Disposition findet das Werk sowohl freudige Zustimmung als auch unterkuhlte Ablehnung bei den Orgelliebhabern 7 2014 anlasslich des Orgeljubilaums hat die Gemeinde mit der Sammlung von Spenden fur eine neue Restaurierung begonnen Horben Bearbeiten In der Kirche St Agatha befand sich 1812 eine Orgel sehr klein und uralt die nicht einmal den Namen einer Orgel verdient indem sie gar kein Pedal und in der Claveatur nur 3 Octaven hat Ein vermogender Bauer stiftete deshalb eine neue Orgel deren beabsichtigte Disposition aus dem Kostenvoranschlag von Nikolaus Schuble bekannt ist Leider hat der damalige Pfarrer dessen Erinnerungen erhalten sind nur viel uber die Wirrungen berichtet bis der Bau der Orgel bewilligt wurde und wenig uber Nikolaus Schuble Der berechnete fur das neue Instrument 700 Gulden weitere 50 Gulden erhielt ein Maler der der Orgel einen perlfarbigen Anstrich gab und die Verzierungen daran vergoldete 1899 wurden einige Register der Orgel erneuert 1951 wurde sie vollig umgestaltet und auf zwei Manuale und 13 Register gebracht Wie wenig man zu dieser Zeit an dem Erhalt der alten Orgel interessiert war erschliesst sich daraus dass die Schleiflade das Ding mit den vielen Lochern in der Pfarrscheune einfach zerhackt wurde 1981 konnte trotzdem Fischer und Kramer Orgelbau beim Einbau einer neuen zweimanualigen Schleifladenorgel in das alte Gehause von Nikolaus Schuble noch einige Register und Pfeifenreihen von Schuble retten Bourdon 8 Principal 4 f f Flote 4 bis f Oktavbass 8 C d0 Es handelt sich heute um die vollstandigste Orgel von Schuble die auf uns uberkommen ist 8 Fur die Organistin ist die Orgel 2014 ein sensibles und charmantes wenn auch manchmal launenhaftes Madchen 9 Manual C f3Bourdon 8 Viol de Gambe 8 Kornett V ab c1 10 Principal 4 Flote 4 Nazart 3 Doublet 2 Mixtur 11 2 Pedal C d0Oktavbass 8 Posaunbass 8 Tremulant Koppeln I PWerkliste BearbeitenNeben Reparaturarbeiten und Neubauprojekten die nicht zu Auftragen gefuhrt haben listet Bernd Sulzmann die von Nikolaus Schuble neu gebauten Orgeln auf Dabei mag sich die Lucke vor 1803 dadurch erklaren dass sich die eigenen Nachforschungen Sulzmanns auf Baden beschrankt haben Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen1797 Wehr St Martin 1807 1813 an die Diasporakirche in Hollstein verkauft 11 Nach Sulzmann stammt die Orgel nicht von Nikolaus Schuble sondern von Xaver Bernauer Nicht erhalten1803 Pfaffenweiler St Columba I P 11 Nicht erhalten1807 1813 Freiburg Munster Chororgel nicht erhalten1808 Lehen St Cyriak nbsp I P 11 Nur das Gehause erhalten1809 Ottmarsheim Abteikirche Umbau Positiv 1991 verbrannt soweit noch vorhanden1810 1815 Kirchhofen St Maria Himmelfahrt Kirchhofen nbsp Nur das Gehause erhalten Orgel1812 Horben St Agatha nbsp I P 10 Gehause und 4 Register erhaltenLiteratur BearbeitenBernd Sulzmann Quellen und Urkunden uber Leben und Wirken der Orgelmachersippe Bernauer Schuble im Markgraflerland In Acta Organologica Band 13 1979 S 124 192 Einzelnachweise Bearbeiten Bernd Sulzmann Quellen und Urkunden uber Leben und Wirken der Orgelmachersippe Bernauer Schuble im Markgraflerland In Acta Organologica Band 13 1979 S 124 192 Sulzmann 1979 S 134 Edmund Weeger Nikolaus Schuble Orgelbauer in Pfaffenweiler eine Ortsgeschichte Freiburg 1997 S 183 Sulzmann 1979 S 137 ff Orgel Kirchhofen 100 200 Jahre Ehrenkirchen 2014 S 4 nach Bernd Sulzmann Festschrift anlasslich der Orgeleinweihung 1977 und Zur Orgelgeschichte der Gemeinde Ehrenkirchen In Zum 400 Todestag des Lazarus von Schwendi und zum 350 Jahrestag des Todes der 300 Bauern von Kirchhofen Ehrenstetten und Pfaffenweiler 1983 Claus Dotterweich Pfarr und Wallfahrtskirche Kirchhofen im Breisgau Regensburg 1995 S 21 Bernd Sulzmann Historische Orgeln in Baden 1690 1890 Munchen Zurich 1980 ISBN 3 7954 0421 5 S 150 Anton Merkle Fruhe Orgeln in Horben In Schau ins Land 101 1982 S 251 261 online Anne Freyer Eine Orgel gibt sich launenhaft in Badische Zeitung 9 Dezember 2014 online In dem Kostenvoranschlag von Schuble ist das Kornett nicht aufgefuhrt 1834 wird die Orgel auch nur mit 9 Registern beschrieben Orgelsammlung Gabriel Isenberg online Normdaten Person GND 1012385280 lobid OGND AKS VIAF 171378041 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schuble NikolausKURZBESCHREIBUNG deutscher OrgelbauerGEBURTSDATUM 10 September 1770GEBURTSORT PfaffenweilerSTERBEDATUM 24 November 1816STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolaus Schuble amp oldid 235180057