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Adrien Joseph Pottier vor 1742 nach 1767 war ein Orgelbauer Er war in Sudwestdeutschland und in der Schweiz tatig Registerknopfe der Orgel von MoudonInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Niederrotweil 2 2 Munstertal 2 3 Moudon 2 4 Yverdon 3 Werkliste 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAdrien Joseph Pottier stammte aus Lille 1742 1763 lebte er in Burkheim am Kaiserstuhl Bis 1750 waren in Sudbaden praktisch nur zugewanderte Orgelbauer tatig Pottier wird auch als Potier Potie und Bodie erwahnt Ein Schuler von ihm war Blasius Bernauer aus Staufen im Breisgau der neben Johann Baptist Hug zum ersten einheimischen Meister am Oberrhein wurde 1763 wahrend eines begonnenen Umbauprojekts in St Peter wanderte Pottier in die franzosische Schweiz ab wo Werke von ihm bis 1767 nachweisbar sind Werke BearbeitenVon den nachgewiesenen Arbeiten sind noch folgende Reste bekannt wobei die heutigen Standorte angegeben sind nbsp Die Pottier Orgel in Niederrotweil nbsp Die Orgel von Moudon nbsp Die Orgel von YverdonNiederrotweil Bearbeiten Die Geschichte der Orgel von Pottier in der St Michael in Niederrotweil im Kaiserstuhl ist verworren 1 1758 hatte er sie fur 250 Gulden fur die Kirche St Nikolaus in Oberrotweil neu gebaut 2 In der Folge mussten verschiedene Reparaturen daran ausgefuhrt werden unter anderem arbeitete 1814 Nikolaus Schuble 27 Tage lang an dem Instrument Die Kirche St Nikolaus musste dann 1833 wegen Einsturzgefahr abgebrochen werden Die Orgel wurde deshalb zunachst eingemottet Die Kirche St Michael in Niederrotweil war eigentlich auch schon aufgegeben ihr Chordach war bereits eingesturzt Nun musste sie wieder zur Pfarrkirche werden um uberhaupt noch ein Gotteshaus im Ort zu haben Nach ihrer Instandsetzung wurde die Orgel dort neu aufgebaut 1835 1838 wurde eine neue Kirche St Johannes in Oberrotweil mit einer neuen Orgel errichtet 1844 zog auch das Pfarramt dorthin um St Michael und mit ihr die Orgel gerieten wieder in Vernachlassigung Ein beabsichtigter Verkauf der Orgel scheiterte an fehlenden Interessenten 1917 fielen die Prospektpfeifen 25 2 kg Orgelmetall der Metallsammlung fur den Ersten Weltkrieg zum Opfer 1923 verkaufte die Pfarrei weitere Register aus Zinn als Altmaterial Im Zweiten Weltkrieg wurden Soldaten in der Kirche einquartiert Schliesslich war die Orgel endgultig ruinos 1944 erkannte aber der Pfarrverweser Wilhelm Burth den Wert des unspielbar gewordenen Torsos und liess das Instrument in Eigenregie abbauen und auf dem Kirchenspeicher einlagern Hermann Brommer entdeckte sie dort 1969 zufallig und bewirkte dass die Orgel mit Zuschussen von zahlreichen Seiten schliesslich 1983 84 von Orgelbau Johannes Klais aus Bonn restauriert werden konnte Bernd Sulzmann hatte sie zunachst fur ein Werk von Johann Georg Fischer gehalten Erst im Zuge der Restaurierungsarbeiten konnte Hans Musch eine Verbindung zwischen dem Instrument und dem erhaltenen Vertrag mit Pottier herstellen 3 Die Orgel ist die alteste des Breisgaus und zahlt zu den altesten Instrumenten dieser Art in Baden zahlt Sie hat ein Manual 10 Register und ein Pedal 3 Register Bis auf das Cornet im Manual und die Trompete sind die Register uberwiegend original wie auch die gesamte Mechanik des Instruments soweit moglich den Originalbestand darstellt Neben dem elektrischen Antrieb lasst sich die Windanlage mit drei Blasebalgen auch per Hand bedienen Munstertal Bearbeiten In der Pfarrkirche St Trudpert in Munstertal im Schwarzwald hatte der Orgelmacher Joseph Schutt Joseph Schiedt aus Laufenburg 1722 eine neue Orgel mit 22 Registern vollendet 1760 nahm Pottier einen Umbau vor und erstellte ein neues Gehause das erhalten ist Darin befindet sich heute ein Werk von Orgelbau Klais aus Bonn mit 38 Registern Moudon Bearbeiten Pottiers Orgel in der Kirche Saint Etienne in Moudon im Kanton Waadt in der Schweiz war ursprunglich einmanualig und besass 14 Register Das Instrument wurde mehrfach umgebaut und erweitert 1974 wurde es von Orgelbau Kuhn restauriert wobei der Ursprungszustand im alten Gehause wiederhergestellt wurde 4 Das aus spaterer Zeit stammende Ruckpositiv wurde beibehalten Diese alteste noch spielbare Orgel im Kanton Waadt verfugt daher heute uber ein Pedal und zwei Manuale mit 21 Registern von denen die 14 in der Hauptorgel einen historischen Bestand haben 5 sie ist damit neben der in Niederrotweil die am vollstandigsten erhaltene Orgel Pottiers Yverdon Bearbeiten Die Orgel in der Reformierten Kirche von Yverdon les Bains ebenfalls im Kanton Waadt in der Schweiz war von den uns bekannten Instrumenten das grosste die Pottier gebaut hat Sie verfugte nach ihrer Fertigstellung bei zwei Manualen und einem Pedal uber 19 Register 1925 26 wurde sie umgebaut und weist heute 46 Register und drei Manuale auf Ursprunglich sind noch das Gehause zwei Register und einige Fragmente 6 Das feingliedrige Zierwerk die geschwungenen Gesimselinien die Bewegung der Pfeifenlabien das Gegenspiel zwischen Hauptwerk und Ruckpositiv in der Anordnung der Turme dies alles sieht aus wie in Architektur gefasste Musik 7 Neuerdings ist die Hypothese aufgestellt worden auch eine Orgel in Pinerolo konne von Pottier stammen 1771 1773 8 Werkliste BearbeitenPottiers Werk hat der Orgelsachverstandige Bernd Sulzmann 1940 1999 erforscht und in einem Aufsatz aufgefuhrt 9 Neben Reparaturarbeiten listet Bernd Sulzmann folgende Neubauten auf Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen1742 Rotteln Rottler Kirche I P 8 nicht erhaltenvor 1755 Tegernau Evangelische Kirche 1757 in die Evangelische Kirche Riedlingen transferiert nicht erhaltenvor 1755 Lorrach nicht erhaltenvor 1755 Bahlingen am Kaiserstuhl Bergkirche nicht erhaltenvor 1755 Basel nicht erhalten1755 Weisweil Ev Kirche 9 nicht erhalten1755 Rust Erweiterung1757 Oberschopfheim St Leodegar nicht erhalten1758 1759 Oberrotweil St Nikolaus nbsp I P 13 transferiert nach Niederrotweil St Michael Orgel1760 Munstertal Klosterkirche St Trudpert nbsp II P 23 10 Umbau und neues Gehause das erhalten ist Orgel1761 Kirchhofen St Maria Himmelfahrt nbsp 10 Die heutige Orgel befindet sich in einem Gehause von Nikolaus Schuble dessen Ruckpositiv moglicherweise das Obergehause der Pottier Orgel ist 11 12 Orgel1761 Bad Krozingen St Alban nicht erhalten1761 Freiburg im Breisgau St Martin Ruckpositiv nicht erhalten1762 Schliengen St Leodegar nicht erhalten1762 St Ulrich Pfarrkirche St Ulrich nicht erhalten 13 1764 Moudon Eglise de Saint Etienne nbsp I P 141765 Thun Stadtkirche Thun I P 12 nicht erhalten 14 1766 Hilterfingen Ref Kirche nicht erhalten1766 Yverdon Reformierte Kirche nbsp II P 191767 Aarberg Ref Kirche I P 10 nicht erhaltenLiteratur BearbeitenBernd Sulzmann Quellen und Urkunden uber Leben und Wirken der Orgelmachersippe Bernauer Schuble im Markgraflerland In Acta Organologica Band 13 1979 S 124 192 Hans Wolfgang Theobald Die Orgel von Adrien Joseph Pottier 1759 in der St Michaels Kirche zu Vogtsburg Niederrotweil In Acta Organologica Band 22 1991 S 249 278 Einzelnachweise Bearbeiten Bernd Sulzmann hat sie erforscht Die alteste Orgel des Breisgaus Beilage zur Schallplatte Der gerettete Klang Sudwestfunk Landesstudio Freiburg 1985 Theobald S 249 f fasst diese Erkenntnisse zusammen In der Badischen Zeitung vom 19 Dezember 2014 sind sie noch einmal referiert online Der Vertrag ist im Original abgedruckt bei Sulzmann 1979 S 167 f Theobald S 252 Anmerkung 6 Abbildung auf der privaten Glockenseite Quasimodo online Stefan Kagl Bach a Moudon In organ Journal fur die Orgel Schott Music GmbH amp Co KG abgerufen am 12 Marz 2023 Erschienen in Ausgabe 2014 04 CD Rezension Orgues amp vitraux online Fritz Munger Schweizer Orgeln von der Gotik bis zur Gegenwart Bern 1961 S 14 archive org Silvio Sorrentino L organo settecentesco del monastero della Visitazione in Pinerolo TO e l organaro Adrien Joseph Potier ipotesi per un attribuzione In Arte Organaria Italiana III 2011 mit Abbildung accademiaorganisticapinerolese org PDF 162 kB Sulzmann 1979 S 126 f So eine Notierung der Register 1865 bei der gut und gern die Relikte der Schiedt Potier Orgel sic vorgefunden worden sein konnten Bernd Sulzmann Historische Orgeln in Baden 1690 1890 Munchen Zurich 1980 ISBN 3 7954 0421 5 S 72 Claus Dotterweich Pfarr und Wallfahrtskirche Kirchhofen im Breisgau Regensburg 1995 S 21 Orgel Kirchhofen 100 200 Jahre Ehrenkirchen 2014 S 4 nach Bernd Sulzmann Festschrift anlasslich der Orgeleinweihung 1977 und Zur Orgelgeschichte der Gemeinde Ehrenkirchen In Zum 400 Todestag des Lazarus von Schwendi und zum 350 Jahrestag des Todes der 300 Bauern von Kirchhofen Ehrenstetten und Pfaffenweiler 1983 Der Vertrag ist im Original abgedruckt bei Sulzmann 1979 S 168 f Johann Andreas Silbermann war am zu hohen Preis gescheitert Kath Pfarramt St Ulrich St Ulrich Schwarzwald Munchen 1991 S 10 Orgel in Thun abgerufen am 26 Februar 2015Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 10 Februar 2018 PersonendatenNAME Pottier Adrien JosephALTERNATIVNAMEN Potier Adrien Joseph Potie Adrien Joseph Bodie Adrien JosephKURZBESCHREIBUNG OrgelbauerGEBURTSDATUM vor 1742STERBEDATUM nach 1767 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adrien Joseph Pottier amp oldid 234712588