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Die romisch katholische Filialkirche St Maria Rosenkranz polnisch Kosciol p w Matki Bozej Rozancowej ist ein im Kern gotischer Kirchenbau in Dobrzenice deutsch Siegroth in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Die Kirche ist ein geschutztes Kulturdenkmal Turm der Kirche in Dobrzenice Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Trivia 4 Parochie 5 Pastoren 6 Bestattungen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie sogenannten Scherniggraben in der Nahe von Siegroth lassen auf eine Besiedlung des Gebietes in grauer Vorzeit schliessen Mit der Grundung von Siegroth das zum piastischen Herzogtum Brieg gehorte durfte auch der Bau einer ersten Kirche erfolgt sein Erstmals urkundlich erwahnt wurde die Kirche als ecclesia de Zigridowicz im Jahre 1335 im Register des Apostolischen Nuntius 1 Der Ort war einst Sitz eines Erzpriesters fur das grossere und kleinere Archidiakonat Nimptsch dem 38 Pfarrkirchen im Umland unterstanden Dem grosseren Teil waren folgende Pfarrkirchen unterworfen 2 Siegroth seit ca 1530 protestantisch Nimptsch seit 1535 protestantisch Dirsdorf vormals dem Patronat des hl Nikolaus anvertraut seit ca 1530 protestantisch Kunzendorf bei Munsterberg spater keine Kirche Ober Peilau spater Adjunkt der Pfarrkirche von Nieder Peilau Nieder PeilauGirlachsdorfOlbersdorf spater Filialkirche der Pfarrkirche von Girlachsdorf Panthenau seit 1534 protestantisch Schlaupitz seit 1530 protestantisch Langenols seit 1533 protestantisch bis 1810 dem Stift Leubus gehorig Jordansmuhl seit ca 1530 protestantisch Rudelsdorf seit ca 1530 protestantisch Gross Wilkau protestantisch Prauss seit 1534 protestantisch Klein Kniegnitz seit 1530 protestantisch Reichau seit 1530 protestantisch Alt Heinrichau bis zur Sakularisierung 1810 Expositur des Stiftes Heinrichau Krelkau bis 1810 Expositur des Klosters Heinrichau Tepliwoda seit ca 1534 protestantisch Mit dem Einzug der Reformation wurde die Kirche um das Jahr 1530 evangelisch 1613 14 erfolgte ein Umbau 1614 liess die damalige Grund und Patronatsherrin Helene von Unwurde fur die Kirche neue Glocken giessen und im Kirchturm aufhangen Diese wurden laut Inschrift 1629 umgegossen und 1767 ein weiteres Mal In den Wirren des Dreissigjahrigen Krieges blieb die Pfarrstelle von 1629 bis 1631 und von 1649 bis 1653 unbesetzt und wurde von Tepliwoda aus betreut Die Kirchenbucher von Siegroth beginnen mit dem Jahre 1661 3 Lange Zeit waren die Pfarrkirchen von Siegroth und Reichau einem gemeinschaftlichen Geistlichen zur Aufsicht anvertraut Bis 1689 waren die Parochien miteinander verbunden 4 Mit dem Tode des letzten Schlesischen Piasten Herzog Georg Wilhelm 1675 fielen dessen Herzogtumer Liegnitz Wohlau und Brieg durch Heimfall an die Krone Bohmen Anschliessend wurde im Weichbild Nimptsch die Gegenreformation durchgefuhrt 1689 machte der Sekretar der Furstentums Brieg das Oberamt auf die Krankheit des Pastors in Siegroth aufmerksam Nach dessen Tod blieb das Gotteshaus von 1689 bis 1701 gesperrt Dabei verwies das bischofliche Konsortium auf das Patronatsrecht des bohmischen Landesherrn in den Ortschaften Siegroth und Reichau Dieses bestand in Siegroth jedoch nur wahrend der Lehensvakanz Der neue Besitzer von Ober Siegroth Julian Heinrich von Vippach besass somit unbestritten das Prasentationsrecht uber die Pfarrei Er schlug obwohl evangelisch einen romisch katholischen Geistlichen vor 5 So war die Kirche von Siegroth von 1701 bis 1707 mit einem romisch katholischen Priester versehen Den evangelischen Einwohnern diente die Kirche von Reichau als Zuflucht bis 1707 erneut ein evangelischer Pastor in Siegroth seinen Dienst antrat Im 18 Jahrhundert erfolgte eine Barockisierung des Innenraums 1776 wurde das Kirchendach erneuert Dabei wurden auf der Turmfahne die Jahreszahl 1613 und auf dem Giebel der Kirchenmauer die Jahreszahl 1614 entdeckt 6 1848 besass die romisch katholische Freiin Josephine von Saurma auf Schrabsdorf bei Frankenstein das Kirchenpatronat Das Kirchenkolleg bestand aus einem Pastor und zwei Kirchenvatern Gottesdienste wurden gehalten an den drei hohen Festtagen zwei am Karfreitag und Busstag sonst eine Stiftspredigt an einem Sonntag nach der Ernte Die Gemeinde gehorte im 19 und fruhen 20 Jahrhundert zum Kirchenkreis Nimptsch der preussischen Kirchenprovinz Schlesien Ende des 19 Jahrhunderts wurde der holzerne Turm auf dem Kirchendach durch einen steinernen Turm an der Frontseite ersetzt Nach der Vertreibung der deutschen Bevolkerung 1945 wurde die Kirche fur den Katholiken zugewiesen 1965 wurde sie teilweise beschadigt Heute ist das Gotteshaus eine romisch katholische Filialkirche mit dem Patrozinium Rosenkranzkonigin 7 Beschreibung BearbeitenDie Kirche ist einschiffig Der rechteckige Chorraum ist mit einem Kreuzgewolbe versehen Das Langhaus beherbergt ein fruhgotisches Steinportal An der Frontseite ist der Kirchturm angebaut Ursprunglich befand sich auf dem mit Schindeln gedeckten Kirchendach ein holzerner Turm Die Barockkanzel stammt aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts und die Epitaphe aus dem 16 bis 18 Jahrhundert Trivia BearbeitenAuf dem Kirchhof stand ein Denkmal das an ein Brautpaar erinnerte das angeblich vor dem Altar gestorben sein soll 8 Parochie BearbeitenZur evangelischen Parochie waren im 19 Jahrhundert gepfarrt Siegroth 328 Einwohner 321 evangelisch Durr Brockutt 206 Einwohner 184 evangelisch Jakobsdorf 140 Einwohner 136 evangelisch Plottnitz 97 Einwohner 86 evangelisch Ruschkowitz 83 Einwohner 78 evangelisch Wonnwitz 100 Einwohner 97 evangelisch Strachau 210 Einwohner 158 evangelisch Pastoren Bearbeiten1564 1579 Hieronymus Bernhardi Zeitz 1579 1586 Chrysogonus Ruth Nunslau 1593 1629 Peter Winckler Breslau 1631 1641 Michael Pratorius Prag 1641 1643 Martin Gasto Schweidnitz 1643 1649 Martin Nentwig Glatz 1650 1659 Georg Bavarus Reichenbach 1569 1678 Johann Hensel Weissbach 1678 1689 Samuel Sartorius Prauss 1708 1715 David Wiesener Giersdorf 1715 1763 Gottlieb Siegmund Francke Wabnitz 1763 1781 Georg Ambrosius Heller Bogschutz 1782 Karl Benjamin Blickel Brauchitschdorf Bestattungen Bearbeiten1554 Hans von Unwurde und Neuhaus 1570 Heinrich von Hof Schnorbein genannt von Oglitz 1574 Hans von Seidlitz von Kapsdorf zu Siegrot 1604 Daniel von Stosch auf Nieder Johnsdorf 1604 Samuel von Stosch auf Ober Johnsdorf 1611 Hedwig von Unwurde verehelichte von Korckwitz 1613 Eva von Unwurde verehelichte Stosch 1615 Friedrich von Logau auf Brukt 1616 Heinrich von Reichenbach und Pitzschen 1619 Hans von Korckwitz 1619 Georg Friedrich von Seidlitz 1621 Hans von Peterswalde und Mittel Peilau 1623 Leonhard von Renspurgk und Glofenau 1658 Eva Catharina von Seidlitz 1682 Anna Eleonora Zolicofer verehelichte Logau 1712 Anna von Vippach geb von Tschirsky 1712 Julian Heinrich von VippachSiehe auch BearbeitenListe der Grenz und Zufluchtskirchen SchlesiensLiteratur BearbeitenDietmar Ness Schlesisches Pfarrerbuch Dritter Band Regierungsbezirk Breslau Teil III Evangelische Verlagsanstalt 7 Oktober 2014 S 278 f Weblinks BearbeitenInformationen uber die Epitaphe der Kirche polnisch Matki Bozej Rozancowej html Historische und aktuelle Aufnahmen der KircheEinzelnachweise Bearbeiten Hermann Neuling Schlesiens altere Kirchen und kirchliche Stiftungen Max 1884 S 122 Johann Heyne Dokumentirte Geschichte des Bisthums und Hochstiftes Breslau Korn 1860 S 699 700 Die Kirchenbucher Schlesiens beider Confessionen 1902 E Book GenWiki Abgerufen am 9 Februar 2019 Friedrich Gottlob Eduard Anders Statistik der evangelischen Kirche in Schlesien Verlag von Hugo Wagner 1848 S 195 Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte Vermittlungsverlag von M Heinsius Nachf 1931 S 172 Presbyterologie des Evangelischen Schlesiens Pappasche 1782 S 359 Archidiecezja Wroclawska Abgerufen am 9 Februar 2019 Friedrich Gottlob Eduard Anders Statistik der evangelischen Kirche in Schlesien Verlag von Hugo Wagner 1848 S 195 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Maria Rosenkranz Dobrzenice 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