www.wikidata.de-de.nina.az
Tschirschky auch Tschierschky bzw Tschirs ch ky und Bogendorff ist der Name eines alten schlesisch bohmischen Adelsgeschlechtes Wappen derer von Tschirschky Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprungslegende 1 2 Verburgte Geschichte 2 Besitzungen 3 Wappen 4 Bekannte Vertreter 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprungslegende Bearbeiten Der Adelsrang der Tschirschkys wird in alten Chroniken auf die angebliche Grosstat ihres Ahnherren zuruckgefuhrt Dieser soll ein bohmischer Kohler gewesen sein der seinen Lebensunterhalt damit verdiente dass er in den Waldern Bohmens Holzkohle brannte Dort sei er eines Tages von einem Buffel einem grimmigen Untier wahrscheinlich ein Wisent angegriffen worden Obwohl er unbewaffnet war sei es ihm gelungen das Tier mit blossen Handen zu erschlagen Sein Landesherr ein polnischer Furst dem der Kohler das tote Tier vorlegte habe ihm dann zur Belohnung fur seine Tat die Walder in denen er seinem Gewerbe nachging zum Lehen gegeben Mit Verleihung dieses Grundbesitzes wurde der Kohler zu einem freien Mann und fortan den Rittern und Adeligen zugezahlt Seither sollen die Tschirschkys dem Uradel angehort haben Verburgte Geschichte Bearbeiten Bereits um die Jahrtausendwende waren die Tschirschkys als freie Herren anerkannt und in den Heroldsamtern der schlesischen Furstenhauser verzeichnet Erstmals in einer Urkunde erwahnt wurde das Geschlecht am 10 Marz 1329 mit Jeschko Schirousky auf Stuse als Lehnsmann des Herzogs Heinrich VI von Breslau 1 mit dem auch die ununterbrochene Stammreihe beginnt Spater bildeten sich eine sachsische eine schlesische und eine brandenburgische Linie Besonders weit verzweigt war die Familie in Schlesien Bohmen und Brandenburg Von 1606 bis 1626 besass Joachim von Tschirsky das Niedere Vorwerk in Bogendorf und nannte sich fortan nach dem Stammgut von Tschirs ch ky und Bogendorff Als Stammvater der schlesischen Linie gilt der 1657 geborene Ernst Leonhard der einer Chronik aus Liegnitz zufolge ein Mann gewesen sei in dessen schonem Leibe ein recht edler Geist wohnte Nach einer Laufbahn im Dienste der Herzoge von Holstein Plon und der Landstande des Herzogtums Brieg verstarb er im Februar 1721 Gunther von Tschirschky 1860 1914 der nach dem Unfalltod seines alteren Bruders in die Erbfolge aufgeruckt war heiratete 1887 Johanna Grafin von Limburg Stirum 1866 1943 Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor darunter der Offizier Bernhard von Tschirschky der Eleve Hans Adam von Tschirschky die Hofdame Sibylla von Tschirschky und der Diplomat Fritz Gunther von Tschirschky Im Umfeld von Herrnhut bewegten sich mehrere Vertreter der Familie 2 In Sachsen ubten sie Mitte des 19 Jahrhunderts mehrfach Hofamter 3 aus 4 und erhielten wie der koniglich sachsische Geheime Finanzrat Otto Julius von Tschirschky im Ausland hier das Komturkreuz des Franz Joseph Ordens nennenswerte Auszeichnungen 5 Im sudwestlichen Brandenburg stellte das Adelsgeschlecht uber drei Generationen im dortigen Landkreis Zauch Belzig den Landrat 6 Besitzungen BearbeitenDie schlesischen Tschirschkys waren ursprunglich sehr begutert Im Furstentum Schweidnitz gehorten ihnen zeitweise die Guter Bogendorf Arnsdorf Ullersdorf Schmitzdorf Pristram Mechwitz Meichwitz Peilau Koblau Johnsdorf sowie Domanze Schlanz Masselwitz und Kobelau 7 Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges und der Befreiungskriege gingen ihnen viele Besitzungen verloren so dass ihnen im 19 Jahrhundert nur der Stammsitz Kobelau etwa tausend Morgen im spateren Kreis Frankenstein blieb 1904 ubernahm Gunther von Tschirschky auch die Besitzungen des Vaters seiner Ehefrau des Politikers und Diplomaten Friedrich zu Limburg Stirum in Bromberg in Posen Die Herrschaft Lobsens bestand aus den vier Gutern Buchen Eberspark Tatay und Lobsonka und umfasste zehntausend Morgen und grosse Waldbestande Das Gutshaus verlegte Tschirschky ins zentrale Gut Buchen Mit Klein Glien bei Hagelberg konnte das Adelsgeschlecht im sudwestlichen Brandenburg bis zur Bodenreform einen konstanten Besitz nachweisen nbsp 2015 Schloss Ober Bogendorf Witoszow Gorny nbsp 1914 Gut Kobelau Kobyla Glowa nbsp 1920 Gut Kunsdorf Podlesie Niemcza nbsp ca 1730 Schloss Gross Wilkau Wilkow Wielki nbsp 2013 Schloss Arnsdorf Milkowice nbsp 1900 Schloss Pristram Przystronie nbsp 1800 Schloss Peilau Gladishof Pilawa Gorna nbsp 1815 Schloss Nieder Peilau Pilawa Dolna nbsp 1860 Schloss Kittelau Kietlin nbsp 1860 Gut Schlanz Kobierzyce nbsp 2014 Gutshof Klein GlienWappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Rot einen vorwarts gekehrten schwarzen Buffelkopf mit goldenem Nasenring Auf dem Helm mit rot silbernen Decken zwei silberne Buffelhorner nbsp Wappen derer von Tschirschky in Siebmachers Wappenbuch ca 1701 nbsp Wappen derer von Tschirschky 1847 Leonhard Dorst nbsp Wappen derer von Tschirschky im schlesischen WappenbuchBekannte Vertreter Bearbeiten nbsp Fritz Gunther von Tschirschky 1900 1980 nbsp Heinrich von Tschirschky 1858 1916 nbsp Grab des Carl von Tschirschky 1802 1833 bei VlothoBernhard von Tschirschky 1888 1918 deutscher Offizier Kapitanleutnant sowie Marineattache Bernhard Hans Levin von Tschirschky und Bogendorff 1862 1930 preussischer Landrat 8 9 des Kreises Zauch Belzig 10 Bernhard von Tschirschky und Bogendorff 1888 1916 preussischer Marineoffizier Kommandeur Marineattache im osmanischen Reich Ernst Richard von Tschirschky und Bogendorff 1822 1904 preussischer Offizier und Kommandeur des Herzoglich Braunschweigischen Infanterie Regiments Nr 92 Friedrich August Albrecht von Tschirschky 1792 1799 preussischer Generalmajor Kommandeur der Zitadelle Wesel Fritz Gunther von Tschirschky 1900 1980 deutscher Diplomat und Politiker George Heinrich von Tschirsky 11 preussischer Landrat 1770 1785 des Landkreises Falkenberg O S Hans Wolfgang Levin von Tschirschky und Bogendorff 1864 1935 Kommandeur des 3 Garde Ulanen Regiments Heinrich Friedrich Levin von Tschirschky und Bogendorff 1828 1852 Landrat des Landkreises Zauch Belzig Heinrich Leonhard von Tschirschky und Bogendorff 1858 1916 kaiserlich deutscher Diplomat von 1909 bis 1916 deutscher Botschafter in Osterreich Ungarn Carl Wilhelm von Tschirschky 1735 1803 preussischer Generalmajor Carl Otto Heinrich von Tschirschky und Bogendorff 1802 1833 preussischer Offizier Erweckungsprediger Pietist Separatist 12 Karl Friedrich August von Tschirschky und Bogendorff 1811 1894 sachsischer Offizier und Hofbeamter Otto Julius von Tschirschky und Bogendorff Koniglich Sachsischer Wirklicher Geheimer Rat und der erste Generaldirektor der Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen Julius Friedrich von Tschirschky und Bogendorff 1737 1814 seit 1774 Herr von Peilau Schlossel Benno von Tschirschky Reichell 1810 1878 Gutsbesitzer Gut Schlanz und preussischer Politiker Adolf von Tschirschky und Bogendorff 1828 1893 sachsischer Generalleutnant 13 Mortimer von Tschirschky 1844 1908 deutscher Majoratsherr und ParlamentarierLiteratur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels GHdA ISSN 0435 2408 Auszug Hans Friedrich von Ehrenkrook Jurgen Thiedicke von Flotow Friedrich Wilhelm Euler Walter von Hueck Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel Band IV Band 22 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1960 S 602 612 ISBN 3 7980 0722 5 Walter von Hueck Klaus Freiherr von Andrian Werburg Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser 1990 A Uradel Deutsches Adelsarchiv Hrsg Genealogisches Handbuch des Adels Band 98 Band 21 C A Starke Limburg Lahn 1990 ISBN 3 7980 0700 4 Christoph Franke Moritz Graf Strachwitz von Gross Zauche und Camminetz GHdA Adelslexikon Band XV Band 134 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 2004 S 60 62 GGT Gotha Auszug Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1858 Jahrgang 8 Justus Perthes Gotha 1857 S 777 ff Tschirschky Reichell Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 1879 Justus Perthes Gotha 1878 Tschirschky Renard Fortsetzungen bis 1909 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Hauser 1913 Der in Deutschland eingeborene Adel Jahrgang 14 Justus Perthes Gotha 1912 S 717 731 Tschirschky Boegendorff Erstaufnahme Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Hauser 1916 Der in Deutschland eingeborene Adel Jahrgang 17 Justus Perthes Gotha 1915 S 821 828 Tschirschky Boegendorff Gothaisches Genealogisches Taschenbuch Deutscher Uradel 1922 Jahrgang 23 Justus Perthes Gotha 1921 S 841 846 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1934 A Uradel Jahrgang 33 Justus Perthes Gotha 1933 S 518 524 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Tschirschky Boegendorff Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1942 A Uradel Jahrgang 41 Justus Perthes Gotha 1941 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Tschirschky Boegendorff Letztaufnahme Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 9 Gebruder Reichenbach Leipzig 1870 S 300 302 Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien in genauer vollstandiger und allgemein verstandlicher Beschreibung Mit geschichtlichen und urkundlichen Nachweisen Band 3 Leipzig 1856 S 422 423Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tschirschky Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Johann Georg Theodor Grasse Der Sagenschatz des Konigreichs Sachsen 727 Das Wappen der Herren von Tschirschky Band 2 Dresden 1874 S 115 116 Quelle Zenodot Verlagsgesellschaft mbH Lizenz Gemeinfrei Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon oder genealogische und diplomatische Nachrichten Leipzig 1837 S 281 die Herren von TschirschkyEinzelnachweise Bearbeiten Staatsarchiv Breslau Schlesische Regesten Regesten zur schlesischen Geschichte Band 6 1327 1333 Hrsg Colmar Grunhagen Konrad Wutke Breslau 1903 4816 Regesta Imperii Joanna Giel System und Subversion Friedrich Schleiermacher und Henrik Steffens Hrsg Leon Miodonski Sarah Schmidt Online Ressource Auflage De Gruyter Berlin Boston 2018 ISBN 978 3 11 043453 8 S 31 32 google de abgerufen am 4 Mai 2022 Koniglich Sachsischer Hof Civil und Militar Staat im Jahre 1828 KriegsVerwaltungsKammer Kanzelei Titular KriegsRathe Weidmannsche Buchhandlung G Reimer Leipzig 1828 S 188 google de abgerufen am 4 Mai 2022 Ministerium des Innern Hrsg Staats Handbuch fur das Konigreich Sachsen 1860 2 Ober Kammerherrn Amt Hofstaat Sr Majestat des Konigs Friedrich Fleischer Leipzig 1860 S 63 google de abgerufen am 4 Mai 2022 Osterreichisch Kaiserlicher Hof Kalender fur das Jahr 1876 K K Hof und Staatsdruckerei Wien 1876 S 192 google de abgerufen am 4 Mai 2022 Matthias Helle Nachkriegsjahre in der Provinz Der brandenburgische Landkreis Zauch Belzig 1945 1952 In Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte Online Ressource Auflage Band 4 Lukas Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 86732 881 4 S Anlage Nr 2 google de abgerufen am 4 Mai 2022 Neues Preussisches Adels Lexicon oder genealogische und diplomatische Nachrichten von den in der preussischen Monarchie ansaessigen oder zu derselben in Beziehung stehenden adeligen Haeusern Bd I IV Suppl Bd Reichenbach 1837 google com abgerufen am 1 Juli 2022 Ritter Akademie zu Brandenburg XXVII Zu der am 21 Marz 1883 vormittags um 9 Uhr in der Aula der Ritter Akademie stattfindenden Vor Feier des Allerhochsten Geburtstages Seiner Majestat des Kaisers und Konigs ladet mit dem Bericht uber das Schuljahr von Ostern 1882 bis Ostern 1883 ehrerbietigst und ergebenst ein der Direktor Professor Dr Ernst Kopke Domherr des Evangelischen Hochstifts Brandenburg 1883 Progr No 67 2 Bernhard Hans Levin von Tschirschky und Bogendorff geb zu Glien am 5 Okt 1862 Gustav Matthes Brandenburg 1883 S 18 uni duesseldorf de abgerufen am 4 Mai 2022 Heinz Boberach Carsten Nicolaisen Ruth Pabst Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949 Organe Amter Verbande Personen Online Ressource Auflage 1 Uberregionale Einrichtungen Deutscher Evangelischer Kirchentag 1919 1921 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2010 ISBN 978 3 647 55784 7 S 33 google de abgerufen am 4 Mai 2022 Heimatverein Treuenbrietzen Geschichte und Geschichten aus der Mark Ein Landrat als dritter Ehrenburger Johann Adrian Eduard Graf von Hoverden Personal Chronik der Schlesischen Landschaft seit ihrer Errichtung 1770 B Landes Aelteste 4 Des Falkenberger Kreises 53 Josef Max und Komp Breslau 31 Marz 1854 S 63 64 google de abgerufen am 4 Mai 2022 Udo Strater Martin Brecht Friedrich de Boor Rudolf Dellsperger Ulrich Gabler Hartmut Lehmann Arno Sames Hans Schneider Johannes Wallmann Im Auftrag der Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus Hrsg Pietismus und Neuzeit Ein Jahrbuch zur Geschichte des neueren Protestantismus Online Auflage Band 30 Vandenhoeck amp Ruprecht 2004 ISSN 0172 6943 S 80 81 google de abgerufen am 4 Mai 2022 Frank Lorenz Muller Die Thronfolger Macht und Zukunft der Monarchie im 19 Jahrhundert Online Ressource Auflage Kapitel 1 Mit Eifer vorwarts strebend sich das notige Wissen fur ihren zukunftigen Lebensberuf erwerben Siedler Verlag Munchen 2019 ISBN 978 3 641 16891 9 google de abgerufen am 4 Mai 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tschirschky Adelsgeschlecht amp oldid 238185935