www.wikidata.de-de.nina.az
Otto Julius von Tschirschky und Bogendorff auch von Tschirschky und Boegendorff 12 Marz 1818 in Dresden 8 Oktober 1903 ebenda war ein Koniglich Sachsischer Wirklicher Geheimer Rat und der erste Generaldirektor der Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen Otto Julius von Tschirschky und Boegendorff erster Generaldirektor der Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto von Tschirschky und Bogendorff entstammte dem schlesischen Adelsgeschlecht von Tschirschky ursprunglich Schirouski aus Breslau weitere Schreibweisen unter anderem spater Schirisky Tschirszke und Tschirsky aus dem Stammhaus der schlesischen Linie von Tschirschky und Boegendorff Er ist der erste Sohn von Friedrich Julius von Tschirschky 1777 1853 dem Koniglich Sachsischen Kriegsrat der Anfang des 19 Jahrhunderts nach Sachsen kam und dessen zweiter Ehefrau Henriette Marianne Sophie von Zezschwitz Sein zehn Jahre spater geborene Bruder Adolph Leopold war Koniglich Sachsischer Generalleutnant a la suite des Schutzen Fusilier Regiments Nr 108 Otto der fruh eine Laufbahn als Angestellter im koniglich sachsischen Verwaltungsapparat begann wurde noch im Jahre 1849 als Finanzrat des Koniglich Sachsischen Finanzministeriums auf der vom 16 bis 20 Oktober in Wien einberufenen Generalversammlung des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen als einer der drei sachsischen Vertreter der Koniglich Sachsischen Staatsbahn aufgefuhrt 1 und war somit zu dieser Zeit noch nicht Angestellter der spateren sachsischen Staatseisenbahnen Zu diesem Zeitpunkt hatte die sachsische Staatsbahn mit einem Streckennetz von nur 31 Meilen ein Stimmrecht mit drei Vertretern in diesem Verein Nachdem am 31 Januar 1851 der sachsische Staat die Sachsisch Schlesische Eisenbahngesellschaft mit deren Strecke von Dresden nach Gorlitz ubernahm und schliesslich am 14 September 1852 die vorherige Direktion der Sachsisch Bohmischen Staatsbahn in die Koniglich Sachsische Staatseisenbahndirektion zu Dresden umbenannt wurde und ebenfalls fur die Strecke nach Gorlitz mit zustandig war war nun auch der Weg fur einen hoheren Beamtendienst im sachsischen Eisenbahnwesen fur von Tschirschky frei Im Jahr 1855 wurde er Vorsitzender dieser Eisenbahndirektion die bereits 1858 wieder umbenannt wurde in Konigliche Direktion der ostlichen Staatsbahnen 1859 wurde er als geheimer Finanzrat und einer der beiden Vorsitzenden der Staatseisenbahndirektionen vom Kaiser von Osterreich mit dem Orden der Eisernen Krone II Klasse ausgezeichnet 2 Als es 1866 zum Deutschen Krieg mit Preussen kam und Sachsen sich auf die Seite seines langjahrigen Verbundeten Osterreich stellte hatte Tschirschky massgeblichen organisatorischen Anteil an der Verbringung sachsischer Eisenbahnen auf bohmisch osterreichisches Gebiet So wurden unzahlige Lokomotiven und Wagen auf der ehemaligen schlesischen Bahn uber Lobau und Zittau Richtung Reichenberg Liberec und auf der sachsisch bohmischen Bahn nach Bodenbach Decin Podmokly gebracht damit sie nicht in preussische Hande fielen Nachdem es 1869 mit der 1853 begonnenen Albertsbahn zum Luckenschluss zwischen den beiden sachsischen Staatsbahndirektionen uber Chemnitz kam wurde die Konigliche Generaldirektion der Sachsischen Staatseisenbahnen in Dresden gegrundet und damit die ostliche und westliche Eisenbahndirektionen miteinander verschmolzen Die sachsische Landesregierung berief mit Wirkung vom 1 Juli 1869 Otto Julius von Tschirschky und Bogendorff zum ersten Generaldirektor Otto hatte sein Buro im Obergeschoss des in den Jahren 1861 bis 1864 erbauten Bohmischen Bahnhofs in Dresden Dazu wurde der Bahnhof 1864 vergrossert und aufgestockt Zum Zeitpunkt der Grundung der Generaldirektion verfugte Tschirschky uber ein Streckennetz von 812 Kilometern mit 152 Stationen Die sachsischen Staatseisenbahnen hatten zu dieser Zeit 6 5 Millionen Fahrgasten im Jahr Im Jahr 1880 beging Otto von Tschirschky sein 25 Dienstjubilaum bei den sachsischen Staatsbahnen Gleichzeitig trieb er ab diesem Jahr den Aufbau von Schmalspurbahnen in Sachsen mit voran Von 1881 bis 1887 entstanden unter seiner Fuhrung zehn Schmalspurstrecken mit insgesamt 157 Kilometern Streckenlange Er blieb noch Generaldirektor der Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen bis zum 31 Marz 1887 und ubergab kurz nach seinem 69 Geburtstag seine Tatigkeit an seinen Nachfolger Ewald Alexander Hoffmann der mit Wirkung vom 1 April 1887 das Amt als Generaldirektor ubernahm Bis 1887 war unter der Leitung von Tschirschky das Streckennetz der Eisenbahnen in Sachsen auf mittlerweile 2285 Kilometer angewachsen Damit verfugte Sachsen uber das dichteste Eisenbahnnetz in Deutschland Dresden war zu einem der wichtigsten Eisenbahnknoten im Deutschen Reich geworden Auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Beamtendienst bei der sachsischen Staatsbahn und vor allem nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau blieb Otto von Tschirschky weiter aktiv in der Wirtschaft So ubernahm er 1894 im Alter von 76 Jahren nach dem Tod von Felix Freiherr von Kaskel 1833 1894 den Posten als Aufsichtsratsvorsitzender bei der Dresdner Bank Wahrend seiner Zeit als Vorsitzender des Aufsichtsrates wurde unter anderem die Bremer Bank ubernommen mehrere Filialen der Dresdner Bank in deutschen Stadten sowie erste Auslandsniederlassungen eroffnet Interessant ist dass wahrend seiner Zeit in der Bank auch eine Beteiligung der Dresdner Bank an einigen Eisenbahn und Telegraphengesellschaften entstanden So wurde die Dresdner Bank 1899 Anteilseignerin an der Deutschen Speisewagen Gesellschaft Den Posten als Aufsichtsratsvorsitzender hatte von Tschirschky bis zu seinem Tode inne Er starb am 8 Oktober 1903 im damals recht hohen Alter von 85 Jahren in seiner Geburtsstadt Dresden und wurde auf dem Trinitatisfriedhof beigesetzt 3 Familie BearbeitenOtto von Tschirschky und Bogendorff war zwei Mal verheiratet Seine erste Ehe schloss er am 20 April 1850 in Dresden mit Isidore von Ampach 1829 1851 Deren am 6 April 1851 in Dresden geborene Tochter Isidore Bertha Agnes 6 April 1851 in Dresden 22 Marz 1924 in Pirna heiratete 1873 den spateren Koniglich Sachsischen General der Infanterie und Kriegsminister Paul Edler von der Planitz 1837 1902 Nach dem Tod seiner ersten Frau im Wochenbett nach der Geburt der Tochter Isidore heiratete Otto zirka zwei Jahre spater seine zweite Ehefrau Hedwig Auguste von Reiboldt 1824 1894 am 4 Juni 1853 in Lungwitz Mit ihr hatte er vier Kinder Marie Auguste 18 September 1854 in Dresden Otto Ferdinand 23 September 1855 26 September 1940 in Dresden spaterer Kammerherr und Koniglich Sachsischer Oberstleutnant Heinrich Leonhard 1858 1916 Kaiserlich Deutscher Wirklicher Geheimer Rat Diplomat und Botschafter in Wien Sibylle Hedwig 18 Dezember 1862 in Dresden 1951 in Lichtenwalde die 1897 den Kaiserlich Deutschen Legitationsrat Friedrich Graf Vitzthum von Eckstadt heiratete Literatur BearbeitenGothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Deutscher Uradel 1920 21 Jahrgang Gotha Justus Perthes Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser A Band VII C A Starke Verlag 1965 Deutsche Eisenbahndirektionen Eisenbahndirektion Dresden 1869 1993 Helga Kuhne VBN Verlag B Neddermeyer 2010 ISBN 978 3 941712 05 8 Encyklopadie des gesamten Eisenbahnwesens Band 6 Roll Wurmb Lang Kienesperger Verlag Carl Gerold s Sohn 1894 Eisenbahn Zeitung Organ des Vereins Deutscher Eisenbahn Verwaltungen VII Jahr Stuttgart 1849 Herausgeber Etzel u Klein Zeitschrift fur Rechtspflege und Verwaltung fur das Konigreich Sachsen 18 Band Leipzig Verlag von Bernhard Tauchnitz 1859Weblinks BearbeitenAufsichtsratsvorsitzende der Dresdner BankEinzelnachweise Bearbeiten Eisenbahn Zeitung Organ des Vereins Deutscher Eisenbahn Verwaltungen VII Jahr Stuttgart 1849 Herausgeber Etzel u Klein S 354 Zeitschrift fur Rechtspflege und Verwaltung fur das Konigreich Sachsen 18 Band Leipzig Verlag von Bernhard Tauchnitz 1859 S 527 Todtenschau In Dresdner Geschichtsblatter Nr 2 1904 S 248 VorgangerAmtNachfolger kein Vorganger Erster Generaldirektor der Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen 1869 1887Ewald Alexander HoffmannPersonendatenNAME Tschirschky und Bogendorff Otto Julius vonALTERNATIVNAMEN Tschirschky und Bogendorf Otto von Tschirschky und Boegendorff Otto von Tschirschky Otto vonKURZBESCHREIBUNG Generaldirektor der Koniglich Sachsischen StaatseisenbahnenGEBURTSDATUM 12 Marz 1818GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 8 Oktober 1903STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Julius von Tschirschky und Bogendorff amp oldid 237201526