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Dieser Artikel behandelt die Laufbahn im Personalwesen allgemein Zur Laufbahn von deutschen Beamten Soldaten und Arbeitnehmern im offentlichen Dienst siehe Laufbahn Dienstrecht Zur Laufbahn im Sport siehe Laufsport bzw Leichtathletikanlage bzw Eisschnelllaufbahn Unter Laufbahn versteht man im Personalwesen die berufliche Entwicklung von Arbeitskraften im Zeitablauf die durch Aufbauorganisation und Stellenplane horizontal und vertikal vorgezeichnet ist Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Geschichte 3 Arten 4 Privatwirtschaft 5 Dienstrecht in Deutschland 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenIm deutschen Sprachraum stehen die Begriffe Laufbahn und Karriere haufig synonym fur die geregelte berufliche Entwicklung auf ein Ziel hin 1 Zwischen beiden ist jedoch streng zu trennen denn die Laufbahn englisch career ist eher neutral als berufliche Entwicklung anzusehen wahrend die Karriere als beruflicher Erfolg durch eine rasche Nutzung von Aufstiegsmoglichkeiten gilt 2 Dabei ist zu berucksichtigen dass die Karriere ein Erkenntnisobjekt in Psychologie und Soziologie darstellt wahrend die Laufbahn in Betriebswirtschaftslehre und Organisationslehre untersucht wird 3 Die Laufbahn ist als berufliche Entwicklung und als Prozess zu verstehen den jemand in einer oder mehreren Organisationen durchlauft Managerlaufbahn Schullaufbahn politische Laufbahn oder Beamtenlaufbahn Laufbahn und Karriere einer Arbeitsperson sind also nicht auf eine bestimmte Organisation begrenzt sondern konnen auch durch Betriebs und Berufswechsel fortgesetzt werden Die Laufbahn entsteht durch Wahrnehmung von Personalmassnahmen der Personalentwicklung wie Einstellung Beforderung Versetzung oder Organisationswechsel Die Berufslaufbahn wird durch soziookonomische Bedingungen mentale Fahigkeiten Personlichkeitsmerkmale und die Moglichkeiten von Individuen beeinflusst Danach bestimmt das Eigenbild das sich eine Person von ihren eigenen Fahigkeiten Wertorientierungen Interessen und Zielen macht massgeblich die beruflichen Praferenzen und beeinflusst damit die Berufsfindung die berufliche Laufbahn und die spatere Arbeits und Lebenszufriedenheit 4 Geschichte BearbeitenDer Psychologe Frank Parsons gilt als Begrunder der Laufbahnforschung denn er untersuchte 1909 als erster die Berufseignungsdiagnostik 5 Hugo Munsterberg ist der Begrunder der deutschen Berufsberatung der 1912 die erste deutsche Berufs und Laufbahnforschung vorlegte 6 Eine klassische Theorie zur Berufslaufbahn entwickelte im Jahre 1953 Donald Super der die mit bestimmten Aufgaben und Lebensphasen verbundenen Laufbahnstadien Wachstum englisch growth Lebensalter ca 4 13 Jahre mit der korperlichen und geistigen Entfaltung Erkundung und Erprobung englisch exploration ca 14 24 Jahre mit der Adoleszenz Etablierung englisch establishment ca 25 44 Jahre mit Berufs und Arbeitserfahrung Erhaltung des Erreichten englisch maintenence ca 45 64 Jahre mit der Sicherung des Werdegangs und Abbau und Ruckzug englisch disengagement and decline ca ab 65 Jahre mit Vorruhestand oder Pensionierung unterschied 7 Die Entwicklungsphase der Laufbahnforschung dauerte etwa bis 1970 danach folgte eine Konsolidierungsphase die in den USA ein eigenstandiges Forschungsgebiet mit sich brachte Arten BearbeitenMan unterscheidet zwischen Fuhrungslaufbahn Fachlaufbahn und Projektlaufbahn Die Fuhrungslaufbahn oder Linienlaufbahn ist der vertikale Stellenwechsel von Fuhrungskraften und mit einer Ausweitung von Aufgaben Kompetenzen Verantwortung und haufig auch hoherem Arbeitsentgelt verbunden Der Begriff Fachlaufbahn tauchte erstmals 1968 auf 8 sie ist auf ein bestimmtes Fachgebiet oder Geschaftsgebiet beschrankt und fuhrt bis zum Fachvorgesetzten Die Projektlaufbahn ist eine Fachlaufbahn und kann insbesondere in Unternehmen mit hoher Forschungsintensitat wahrgenommen werden gilt aber auch fur zeitlich begrenzte betriebliche Projekte Ein Projektteam kann dabei die betrieblichen Hierarchien reflektieren Parallelhierarchie Aus der US amerikanischen Fachliteratur stammt die Unterscheidung zwischen der traditionellen und proteischen Laufbahn 9 Wahrend bei der traditionellen Laufbahn die Organisation im Mittelpunkt steht ist es bei der nach Proteus benannten proteischen Laufbahn das Individuum Zentrale Werte sind bei letzterer die Freiheit und die personliche Weiterentwicklung bei der traditionellen hingegen die Aufstiegsmoglichkeiten und das Weiterkommen Die traditionelle Laufbahn kennt als Erfolgskriterium die Bezahlung und die Position die proteische dagegen den psychischen Erfolg Privatwirtschaft BearbeitenZwar wird der Laufbahnbegriff vorwiegend im offentlichen Dienst bei Beamten und Soldaten verwendet doch gibt es auch in der Privatwirtschaft Fach und Fuhrungslaufbahnen 10 Die betriebliche Laufbahn ist die Abfolge von Stellen die von den Arbeitskraften im Laufe ihres Arbeitslebens durchlaufen werden konnen 11 In der Privatwirtschaft beruhen Laufbahnregelungen jedoch nicht auf Bundesgesetzen sondern finden sich in Tarifvertragen oder Betriebsvereinbarungen Diese sehen wie die beamtenrechtlichen Pendants ebenfalls gestaffelte Vergutungsgruppen vor die mit unterschiedlichen Arbeitsanforderungen verknupft sind Die klassische Laufbahnentwicklung einer Fuhrungslaufbahn beginnt hier beim Sachbearbeiter und setzt sich uber den Gruppenleiter Referatsleiter Abteilungsleiter Geschaftsbereichsleiter bis zum Geschaftsfuhrer oder Vorstandsmitglied fort Organisatorisch entsteht eine Fuhrungslaufbahn durch Versetzung vertikal nach oben innerhalb der Hierarchie Diese Fuhrungspositionen definieren sich uber die Kernaufgabe der disziplinarischen Mitarbeiterfuhrung durch Disziplinarvorgesetzte 12 Fachlaufbahnen bieten die Moglichkeit mit zunehmender fachlicher Qualifikation in einer Parallelhierarchie aufzusteigen 13 die einen sozialen Aufstieg ohne die Ubernahme von hoheren Leitungsfunktionen vorsieht Bei der Parallelhierarchie unterscheidet man zwischen einer absoluten und relativen Parallelhierarchie Die letztere besitzt Rangstufen die einer Leitungsebene zugeordnet sind bei der absoluten Parallelhierarchie besteht fur jede Leitungsebene eine Fachebene 14 Relative Parallelhierarchien sind im Arbeitsalltag die Regel 15 Die Stellen in der Fachlaufbahn sind in der Regel mit einem bestimmten Titel etwa Junior oder Senior Produktmanager verbunden andere Statussymbole Burogrosse Dienstwagen ahneln denen der Fuhrungslaufbahn Fachlaufbahnen sind allerdings oft von einer einseitigen Spezialisierung gepragt die einen innerbetrieblichen oder zwischenbetrieblichen Wechsel erschwert 16 In der Privatwirtschaft spielt die Laufbahn und Karrierekontinuitat eine wichtige Rolle Da hier die vorhandenen Laufbahnnormen nicht zwingend die tatsachlich realisierte Laufbahn einer Arbeitskraft bestimmen und Abweichungen vom Laufbahnkonzept die Regel darstellen 17 kommt es auf die Kontinuitat der Karriere an die sich durch eine konsequente und sachlogische Abfolge von Stellen und Aufgabenwechseln zeigt Auf Laufbahnkontinuitat achten insbesondere Personalverwaltungen bei der Einstellung neuer Mitarbeiter um nicht rein karriereorientiertes Personal zu akquirieren Dienstrecht in Deutschland Bearbeiten Hauptartikel Laufbahn Dienstrecht Eine Laufbahn im Dienstrecht in Deutschland ist eine Ordnung der Berufswege fur die in einem offentlich rechtlichen Dienstverhaltnis stehenden Beamten und Soldaten Richter und Arbeitnehmer im offentlichen Dienst Tarifbeschaftigte haben keine Laufbahn Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Laufbahn Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Klaus Moser Organisationale Sozialisation und berufliche Entwicklung In Heinz Schuler Hrsg Enzyklopadie der Psychologie 2004 S 533 595 Rosina M Gasteiger Selbstverantwortliches Laufbahnmanagement Hogrefe Verlag 2007 S 25 Digitalisat in der Google Buchsuche abgerufen am 24 Marz 2017 Christina Heckmann Personalwirtschaftliche Ansatzpunkte einer kompetenzorientierten Laufbahnberatung 2009 S 12 FN 75 Eva Bamberg Gisela Mohr Christine Busch Arbeitspsychologie Hogrefe 2012 S 80 Digitalisat in der Google Buchsuche abgerufen am 24 Marz 2017 Frank Parsons Choosing a Vocation 1909 S 14 ff Hugo Munsterberg Psychologie und Wirtschaftsleben 1912 S 44 f Donald E Super A Theory of vocational Development In American Psychologist 1953 S 189 f englisch Jean Neuhaus Die Parallelhierarchie In Managementzeitschrift Nr 10 1968 S 568 575 Douglas T Hall The protean career A quarter century journey In Journal of vocational behaviour Nr 65 2004 S 4 ff englisch Ulrich Budenbender Hans Strutz Gabler Kompakt Lexikon Personal 2003 S 205 Digitalisat in der Google Buchsuche abgerufen am 24 Marz 2017 Klaus Dieter Maier Organisationale Karriereplanung 1980 S 46 Claudius Enaux Fabian Henrich Matthias Meifert Strategisches Talent Management 2011 S 153 f Digitalisat in der Google Buchsuche abgerufen am 24 Marz 2017 Christiana Nicolai Personalmanagement 2014 S 362 Digitalisat in der Google Buchsuche 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