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Die Siedlungsgeschichte des Kapellenbergs bei Hofheim am Taunus reicht bis in die Jungsteinzeit zuruck Eine umfangreiche Besiedlung bestand wahrend der Epoche der Michelsberger Kultur was durch die grosse sich heute noch abzeichnende Ringwallanlage bezeugt wird Aber auch schnurkeramische Grabanlagen oder die Uberreste eines romischen Wachturms deuten die besondere Stellung an die der Kapellenberg fur die Besiedlung der Region bei Hofheim hatte Ein weiteres bedeutendes Bauwerk ist die fur den Kapellenberg namensgebende Kapelle aus dem 17 Jahrhundert im Suden des Plateaus Ringwall KapellenbergDer Nordwall mit vorliegendem GrabenDer Nordwall mit vorliegendem GrabenAlternativname n KeltenwallStaat DeutschlandOrt HofheimEntstehungszeit JungsteinzeitErhaltungszustand BodendenkmalGeographische Lage 50 6 N 8 26 O 50 099054 8 436839 292 Koordinaten 50 5 56 6 N 8 26 12 6 OHohenlage 292 mSiedlungsgeschichte Kapellenberg Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Die Bauwerke und Fundstellen auf dem Kapellenberg 2 Uberblick uber die Siedlungsgeschichte 3 Bodendenkmale 3 1 Der Ringwall 3 2 Die Grabhugel 3 3 Die Rundschanze 3 4 Der romische Wachturm 3 5 Erkundung der Bodendenkmale 4 Bauwerke 4 1 Die Kapelle 4 2 Der Kreuzweg 4 3 Das Konigsteiner Kreuz 4 4 Der Jubilaumstempel 4 5 Der Meisterturm 4 6 Der Cohausen Tempel 5 Denkmalschutz 6 Galerie 7 Literatur 8 Weblinks 8 1 RZGM Mainz 8 2 Stadt Hofheim 9 EinzelnachweiseDie Bauwerke und Fundstellen auf dem Kapellenberg Bearbeiten nbsp Ubersicht uber die Anlage nbsp Digitales Reliefbild des KapellenbergsDer Ringwall umschliesst den grossten Teil des Bergruckens Er ist im Nordbereich am ausgepragtesten wahrzunehmen Zwei Grabanlagen etwa in der Mitte des Ringwalls konnen aufgrund der Untersuchungen der schnurkeramischen Kultur zugeordnet werden Im Suden befinden sich die Uberreste eines fruhromischen Wach und Beobachtungsturms der von einem Schutzgraben umgeben war und von dem man Sichtverbindung zum Kastell Hofheim hatte und eine kleine Rundschanze mit etwa 60 m Durchmesser Eine Kapelle aus dem 17 Jahrhundert im Suden nahe der Bergspitze ist Namensgeber fur den Bergrucken Ebenfalls mittig der Anlage befindet sich der Aussichtsplatz Meisterturm und im Suden ausserhalb des Walls der Cohausen Tempel Ein historischer Lehrpfad von rund 3 5 km Lange fuhrt durch die Anlage an den historischen Statten vorbei Uberblick uber die Siedlungsgeschichte BearbeitenDie jungsten Forschungen zeigen dass der aus der Zeit der Michelsberger Kultur stammende jungsteinzeitliche Ringwall ursprunglich aus einem reinen Palisadenwall bestand Er folgte dabei einer naturlichen Senke Nachdem der Palisadenwall niedergebrannt war wurde in einer zweiten Phase ein Erdwall aufgeschuttet Auch dieser zeigt Brandspuren In einer dritten Phase wurde der Erdwall nochmals erhoht Umfangreiche Pfeilspitzenfunde deuten auf kriegerische Auseinandersetzungen hin 1 Ob die Brande im Zusammenhang mit diesen Kampfen stehen ist unbekannt Der Umfang der Anlage lasst darauf schliessen dass sie eines der grossen politischen und wirtschaftlichen Zentren der damaligen Zeit im Rhein Main Gebiet war Angenommen wird dass die Besiedlung etwa 600 Jahre andauerte In Fachkreisen ist man sich uneinig wann der romische Wachturm errichtet und wie lange er genutzt wurde Einige Experten gehen von einer Nutzung in den Jahren 40 bis 70 n Chr aus andere ordnen den Bau des Turms den Jahren 83 bis 86 n Chr und dem Chattenkrieg des Domitian zu Er ist jedenfalls im Zusammenhang mit den romischen Kastellen in Hofheim zu sehen Vor der Errichtung der Wallfahrtskapelle trug der Kapellenberg verschiedene andere Namen wie Rabberg Rabenberg Rabenkopf Waldberg und Rauberberg Der Bau der Kapelle in Fachwerk erfolgte im Jahr 1667 Sie wurde in den Jahren 1771 und 1772 durch einen Steinbau ersetzt In der Zeit des Ersten Koalitionskrieges wurde sie 1795 zerstort Der Wiederaufbau erfolgte 1851 und 1895 wurde der Meisterturm errichtet Bodendenkmale BearbeitenDer Ringwall Bearbeiten Der Ringwall Kapellenberg ist eine jungsteinzeitliche Verteidigungsanlage und nach dem keltischen Heidetrank Oppidum die zweitgrosste vorgeschichtliche Anlage im Taunus Der der Michelsberger Kultur zuzuordnende Wall diente einst der Verteidigung der innerhalb des Walls befindlichen Siedlung Er umschliesst eine Flache von 46 Hektar Auf dem Gesamtareal befand sich die grosste Anlage dieser Epoche 1 nbsp Der Nordwall mit Graben in westlicher RichtungZum Bergsattel hin war die Befestigung am starksten ausgebaut Der Ringwall hat in Nord Sud Richtung eine Lange von etwa 1300 m und in Ost West Richtung eine Breite von bis zu 500 m Der Gesamtumfang betragt etwas mehr als 3 km Im Norden fuhrt der Wall in leichtem Bogen quer uber den Bergrucken biegt dann im Osten und Westen scharf sudlich ab Beiderseits fuhren rechtwinklige Ecken den Wall an die Bergflanken wo er bis zur Sudspitze dem Gelandeverlauf folgt Im Bereich der Kapelle ist der Wall unterbrochen An der Nordseite hat der Wall dort wo ihn die Konigsteiner Strasse durchbricht eine Hohe von 2 m bei einer Basisbreite von 15 m Der Graben ist dort etwa 1 m tief und 12 m breit 2 Im Nordbereich hat der Wall eine Hohe bis zu 4 m durchschnittlich ist er etwa 3 5 m hoch Dort ist dem Graben ein weiterer 6 m breiter und 0 6 m hoher Aussenwall vorgelagert An den Bergflanken ist der Wall deutlich schwacher ausgepragt und eine innenseitige Erhebung kaum noch feststellbar Die 2 5 m bis 3 0 m hohe Aussenboschung ist aber gut wahrnehmbar Fast uberall befindet sich vor dem Hang ein kleiner Absatz der auf einen verschwemmten Graben hinweist Vermutet wird dass sich im westlichen und ostlichen Bereich des Nordwalls wie auch an der Sudspitze Toranlagen befanden Der Erhaltungszustand des Walls ist angesichts seines Alters bemerkenswert gut Die Bodenharte und die Bewaldung verhinderten oder verzogerten die Erosion Auf der Grundlage der Befunde der Begehungen uber mehrere Jahre und der Sammlungen des Vermessers der Denkmalpflege Frankfurt Rolf Kubon wird davon ausgegangen dass sich entlang des Osthangs und in der Mitte der Plateaus die Wohnbehausungen befanden wahrend sich im westlichen Bereich Nutztierherden aufhielten Die Grabhugel Bearbeiten Dietwulf Baatz entdeckte 1963 die Grabhugel und Rolf Kubon untersuchte 1975 einen davon Es waren keine Megalithgraber volkstumlich auch Hunengraber genannt sondern bestanden aus Erde wahrscheinlich mit einem den Hugelfuss umgebenden Steinwall Da das verwendete Erdreich aus dem Bereich der Gesamtanlage entnommen worden war enthalt es eine auffallige Menge von Fundstucken die der Michelsberger Kultur zuzuordnen sind Die Grabhugel gehoren aber der schnurkeramischen Kultur an Man vermutet dass der untersuchte Hugel ursprunglich einen Durchmesser von etwa 6 m hatte und bis zu 2 m hoch war 3 Heute ist er bis auf etwa 12 m Durchmesser und 0 5 m Hohe abgeschwemmt Einzelne grossere Gerollstucke konnten zur Umfassung des Hugelfusses gehort haben Zwischen 3750 und 3650 v Chr existierte auf dem Kapellenberg ein Dorf mit etwa 900 Einwohnern Im 19 Jahrhundert wurden aus einem damals noch nicht erkannten gewaltigen Grabhugel zwei steinerne Beilklingen geborgen wurden Mit der Entdeckung und der Interpretation als Grabmonument folgerten Archaologen im 21 Jahrhundert dass die Beile Grabbeigaben fur eine bedeutende Personlichkeit gewesen sein mussen Das Grab selbst ist nicht erhalten wurde vielleicht im 19 Jahrhundert zerstort Eine der beiden Klingen ist aus Jade gefertigt worden 4 Die Rundschanze Bearbeiten nbsp Hinweise an der RundschanzeDie Rundschanze mit 60 m Durchmesser wurde 1895 von Christian Ludwig Thomas entdeckt und 1896 von Georg Wolff erkundet Sie war vermutlich zur Entwasserung von einem 3 m breiten und 1 m tiefen Graben und einer Palisade umgeben 5 Die Anlage wird vom Konigsteiner Weg durchschnitten Sichtbare radiale Graben zeigen die seinerzeitigen Grabungsschnitte Im Mittelpunkt der Anlage wurde ein Rundbau mit einem Durchmesser von etwa 5 m festgestellt der 0 9 m in den Boden eingelassen war Das Erdreich hat im Bereich der Anlage eine ungewohnliche dunkle Farbung wie sie im Umfeld nicht wieder vorgefunden wurde Fritz Rudolf Herrmann vermutet dass es sich um eine kultische Anlage moglicherweise keltischen Ursprungs handelte mit einer Funktion ahnlich den Henge Monuments Der fruhere Name Rabberg des Kapellenbergs konnte fur diese Theorie ein Indiz sein sinngemasse Ubersetzung Rab Dem Heiligen zugehorend Christian Ludwig Thomas ordnete die Schanze dagegen einer Eremitage zu Der romische Wachturm Bearbeiten nbsp Reste der Wallanlage am romischen WachturmDie Reste des romischen Wachturms wurden 1887 von Karl August von Cohausen gefunden und 1896 von Georg Wolff untersucht Die kleine Wallanlage um den Turm ist nahezu kreisrund mit einem Durchmesser von 35 m Sie besteht aus zwei ursprunglich rund 4 5 m breiten und 1 5 m tiefen Graben 6 Zwischen den Graben befand sich ein flacher Wall Im Zugangsbereich waren die Graben zueinander versetzt angeordnet Der etwa 150 m2 grosse Innenbereich war durch eine Holzwand geschutzt Hierbei kann es sich nicht um eine Palisade gehandelt haben Wahrscheinlicher ist eine Flecht oder Bohlenwand mit davorliegendem Erddamm wie man sie schon haufiger bei leichten Befestigungen der romischen Zeit fand Der Turm hatte wahrscheinlich eine betrachtliche Hohe Dies lasst sich daraus schliessen dass seine Grundungspfahle 2 2 m tief in den steinigen Boden eingelassen waren Vom Turm aus bestand eine Sichtverbindung zum Kastell Hofheim Die Mainebene liess sich von dort aus gut uberwachen Aus ortlichen Funden ist zu schliessen dass die Turmbesatzung immer mehrere Tage dort stationiert war Nordlich des Turms innerhalb der Wallanlage befanden sich Uberreste eines Wohngebaudes das wahrscheinlich der Turmbesatzung als Unterkunft diente Uber das Aussehen des Turms ist nichts bekannt Aufgrund des deutlich hoheren Alters ist er mit Sicherheit nicht mit den Limesturmen vergleichbar Im nordlichen Hinterland des Limes existierten aber ahnliche Turme die ebenfalls zur Signalubermittlung gedient haben durften Solche ruckwartigen Turme wurden nachgewiesen bei Wolfersheim Wohnbach und am Johannisberg bei Bad Nauheim Dazu gehort auch der vergrosserte Limeswachturm Wp 4 16 auf dem Gaulskopf im Taunus Erkundung der Bodendenkmale Bearbeiten Im Jahr 1880 dokumentierte der Archaologe Karl August von Cohausen erstmals den gut erkennbaren Nordbereich des Ringwalls Er interpretierte ihn als reinen Abschnittswall Erst 1895 entdeckte Christian Ludwig Thomas dass der Wall die komplette Bergkuppe umschliesst 1896 untersuchte G Wolff Rundschanze und Romerturm Knapp 80 Jahre wurden dann auf dem Kapellenberg keine weiteren gezielten Forschungen durchgefuhrt bis im Jahr 1975 unter der Leitung von Kubon eine der Grabanlagen geoffnet wurde und die Grabanlagen der schnurkeramischen Kultur zugeordnet wurden nbsp Tulpenbecher der Michelsberger Kultur Landesmuseum WurttembergDie Befunde der Hauptanlage basierten bis 2008 weitgehend auf Lesefunden Diese liessen schon fruhzeitig darauf schliessen dass der Kapellenberg bereits zur Zeit der Michelsberger Kultur umfangreich besiedelt war Auch eine Besiedlung in der hallstattzeitlichen Epoche erscheint aufgrund der Funde wahrscheinlich Angenommen wurde auch dass der Kapellenberg bereits in der La Tene Zeit eine Befestigung aufwies Bis 2008 ging man aufgrund des Umfangs des Erhaltungszustandes und der Darstellung der Anlage davon aus dass der Ringwall auf dem Kapellenberg im Fruhmittelalter erneut befestigt wurde So vermutete W Gorich eine merowingische Landfeste also eine frankische Grossfeste im Zusammenhang mit der Reichsorganisation im 7 Jahrhundert n Chr ahnlich den Anlagen am Glauberg am Christenberg und am Buraberg Fritz Rudolf Herrmann schloss sich dieser Vermutung aufgrund der Fuhrung des Walls und einzelner Bauelemente an Diese Annahmen erwiesen sich aber bei den spateren Erkundungen als falsch 7 Als Kooperationsprojekt des Instituts fur Vor und Fruhgeschichte der Universitat Mainz des Landesamts fur Denkmalpflege Hessen und des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz wurden im Juli 2008 Ausgrabungen an der Anlage als Lehrgrabung durchgefuhrt massgeblich finanziert durch die Stadt Hofheim In ihrer Dissertation 8 schlussfolgerte Nadine Richter dass es sich bei der Anlage um ein Bauwerk der Michelsberger Kultur handelt Diese Erkenntnis widerlegte die bisherige Annahme einer fruhmittelalterlichen Konstruktion Vielmehr ist die Anlage in die Jungsteinzeit einzuordnen und demzufolge mehrere tausend Jahre alter als ursprunglich angenommen 2009 wurden die Grabungen fortgesetzt bei denen unterhalb eines schnurkeramischen Grabhugels Uberreste einer Behausung mit dem Grundriss von 6 m 9 m gefunden wurden Es gibt nur sieben vergleichbare Funde in Deutschland Auch diese von Bettina Hunerfauth geleiteten Grabungen finanzierte weitgehend die Stadt Hofheim Sie konzentrierten sich im Wesentlichen auf einen kleinen Vorwall im Nordbereich Dort fanden sich auch Hinweise auf ein Palisadengrabchen das wohl in einer spateren Bauphase zugeschuttet wurde 9 Weitere Untersuchungen wurden im September 2015 durchgefuhrt Sie sind Teil der Untersuchungen zur Besiedlungsdichte in der Anlage 10 11 Bauwerke BearbeitenDie Kapelle Bearbeiten nbsp Die KapelleDie Marien Kapelle nbsp 50 095752 8 437393 war ursprunglich als Gelobnis und Dank Kapelle vorgesehen Auf dem Dach befindet sich ein barock klassizistischer Haubendachreiter mit Spitzhelmlaterne und an einem Eck der Eingangsfassade an der Giebelseite eine uberdachte Freikanzel Die Wande des Saalbaus besitzen je vier Bogenfenster Zahlreiche qualitatvolle barocke Skulpturen die zum Teil aus den Vorgangerbauten stammen zieren den Innenraum ebenso wie der Orgelprospekt und das Kirchengestuhl 12 Die Geschichte der Kapelle geht in das Jahr 1666 zuruck als das Rhein Main Gebiet von einer Pestwelle heimgesucht wurde Die Pfarrchronik berichtet dass der damalige Pfarrer Gleidener die Gemeinde in einer Prozession auf den Hofheimer Waldberge welcher bisher Rauber oder Rabberg genannt wurde fuhrte und ihr dort das Versprechen abnahm eine Kapelle zu bauen wenn Hofheim von der Pest verschont bliebe Dabei wollte Pfarrer Gleidener auch den Namen Carmelberg fur den Kapellenberg durchsetzen Als Hofheim im Gegensatz zu umliegenden Siedlungen tatsachlich von der Pest verschont blieb begann die Gemeinde am 12 Juli 1666 mit der Vorbereitung des Baugrundes Im Juni des Jahres 1667 wurde das Fachwerk der ersten Kapelle aufgeschlagen am 6 August 1667 folgte die Weihe der Fundamente durch Pfarrer Gleidener am 15 August die Grundsteinlegung unter dem Altar Am 29 September 1667 weihte der Dekan des Landescapitels Castel Pfarrer Hassel die Kapelle zu Ehren der Jungfrau Maria und der Schutzheiligen Sebastian und Rochus Die Kapelle war damals 12 m lang 6 m breit und 5 4 m hoch 1668 folgte der Bau eines Vorhauses mit Glockenturm In den Jahren 1668 bis 1670 wurden weitere Ausbauten und Ausschmuckungen des Innenraums vorgenommen 1682 fand die Weihe des Hauptaltars statt damit war die Kapelle vollendet Die Baukosten wurden ausschliesslich durch Spenden finanziert wobei der aus einer wohlhabenden Familie stammende Pfarrer Gleidener einen grossen Teil aus seinem Privatvermogen beitrug Aufgrund der steigenden Anzahl von Glaubigen und Pilgern erfolgte ab 1771 eine Neuerrichtung der Kapelle als Steinbau mit 12 6 m Breite 27 9 m Lange und 13 2 m Hohe Die alte Fachwerkkapelle wurde demontiert und in Kelkheim wieder aufgebaut In den Koalitionskriegen zerstorten franzosische Soldaten 1795 grosse Teile der Kapelle die danach nur notdurftig wieder in Stand gesetzt wurde Zwischenzeitlich wurde ein Abriss der Kapelle erwogen durch die Initiative des Pfarrers Hilf aber eine vollige Sanierung eingeleitet Diese war 1857 abgeschlossen 1864 erhielt die Kapelle als Geschenk der Kirchengemeinde Zeilsheim eine Orgel 1916 wurde der von Pralat Buus gestiftete Treppenaufgang zur Kapelle errichtet Dort wurden auch die ersten vier Fussfalle verlegt 1965 66 erfolgte nochmals eine Grundrenovierung Der Kreuzweg Bearbeiten nbsp Kopie des zweiten FussfallsDer Besuch der Kapelle aus dem Umland war von Anfang an sehr rege Eine weitere Ausschmuckung der Kapelle erfolgte allerdings nicht da man angesichts der wachsenden Zahl von Pilgern und der beschrankten Raumlichkeiten schon fruh davon ausging dass schon bald ein weiterer Neubau der Kapelle notwendig werden wurde Bereitwillig spendeten Geistliche und Burger dafur Mit dem Geld wurde der Kreuzweg mit seinen sieben Fussfallen eingerichtet Die Komposition mit sieben Stationen ist typisch fur den deutschen Raum Die Kreuzwegstationen mit den Leidensstationen Jesu schuf der Aschaffenburger Bildhauer Antonius Wermerskirch Die Tafeln die 1701 und 1702 aufgestellt wurden tragen Denkspruche und die Namen der Stifter 1916 wurden die Stationen zum ersten Mal versetzt Seit 1970 stehen die erhaltenen funf Stationen an den Aussenwanden in der Kapelle Station IV und Station V sind dem Vandalismus zum Opfer gefallen Kopien der erhaltenen Fussfalle befinden sich an der Zugangstreppe zur Kapelle Station I zeigt den von Henkersknechten niedergeworfenen und in Gegenwart von Hohepriestern misshandelten Jesus Der Oberteil dieses Fussfalls ist zerstort Station II zeigt den misshandelten Jesus vor den Richtern und den Hohepriestern Auf Station III spricht Pilatus das Urteil uber Jesus Auf der Station IV war wahrscheinlich der unter der Last des Kreuzes zusammengebrochene Jesus dargestellt Diese Station ist zerstort Auch Station V ist zerstort Wahrscheinlich zeigte sie den am Kalvarienberg angekommenen und zusammengesunkenen Jesus Auf Station VI ist der auf das Kreuz fixierte Jesus dargestellt Station VII zeigt das Aufstellen des Kreuzes Das Konigsteiner Kreuz Bearbeiten nbsp Das Konigsteiner KreuzDas Konigsteiner Kreuz aus rotem Sandstein wurde 1792 von Hofheimer Burgern gestiftet und am fruheren Konigsteiner Weg aufgestellt Heute verlauft der Konigsteiner Weg etwa 50 m weiter westlich Das Kreuz ist der Treffpunkt von Wallfahrern aus dem Konigsteiner Gebiet und aus Hofheim die von dort aus gemeinsam zur Kapelle pilgern Der Jubilaumstempel Bearbeiten Am 2 August 1864 wurde im Nassauer Herrschaftsgebiet das 25 jahrige Regierungsjubilaum von Herzog Adolph gefeiert Aus diesem Anlass wurde wenige Meter neben der Kapelle ein holzerner Jubilaumstempel errichtet Die geringschatzige Meinung der Hofheimer Burger uber Herzog Adolph fand darin Ausdruck dass die Kosten der Feierlichkeit zur Einweihung mehr als funfmal hoher lagen als die Baukosten des Tempels Der Tempel musste wegen Baufalligkeit 1974 abgebrochen werden und wurde 1986 neu aufgebaut Der Meisterturm Bearbeiten Hauptartikel Meisterturm 1895 errichtete der Hofheimer Taunusklub Verschonerungsverein 13 auf dem Kapellenberg einen holzernen Aussichtsturm benannt nach dem fruheren Landrat Dr Wilhelm von Meister Ursprunglich war ein Steinturm geplant dessen Kosten allerdings zu hoch gewesen waren Am 13 Oktober 1895 wurde der 24 m hohe Turm zur Nutzung freigegeben Daneben wurde eine Schutzhutte gebaut in der an Sonn und Feiertagen auch Gaste bewirtet wurden In den ersten Wochen des Ersten Weltkriegs war am Meisterturm eine Fliegerwache eingerichtet Aufgrund der unzureichenden Wartung wahrend und nach dem Ersten Weltkrieg musste der Turm 1921 abgerissen werden 1928 wurde der heutige Stahlturm errichtet und ab 1929 die Waldgaststatte ausgebaut Im Zweiten Weltkrieg griff die franzosische Luftwaffe im Jahr 1940 den Turm an die Bomben verfehlten aber ihr Ziel um rund 100 m Der Cohausen Tempel Bearbeiten Hauptartikel Cohausen Tempel Wegen seiner Verdienste um die Erforschung der Heimatgeschichte errichtete der Hofheimer Taunusklub und Verschonerungsverein 1910 zu Ehren des 1894 verstorbenen Karl August von Cohausen ein Denkmal in Form eines Tempels Der Cohausen Tempel befindet sich nicht innerhalb des Ringwalles aber in seiner unmittelbaren Nahe Denkmalschutz BearbeitenDer Bereich der Wallanlage ist ein Bodendenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig Zufallsfunde den Denkmalbehorden zu melden Der Wall wurde in die Liste der Kulturguter aufgenommen die nach der Haager Konvention besonders zu schutzen sind 14 Galerie Bearbeiten nbsp Der Ostwall nbsp Ubersicht uber die Wegefuhrung am KapellenbergLiteratur BearbeitenGeorg W Sante Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 4 Hessen 3 Auflage 1976 ISBN 3 520 27403 5 Rolf Kubon Gunter Ruhl Der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus In Beitrage zur Hofheimer Geschichte Geschichts und Altertumsverein Hofheim e V Hofheim am Taunus 1977 Fritz Rudolf Herrmann Der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus Main Taunus Kreis Fuhrungsblatt zu den vorgeschichtlichen Grabhugeln dem romischen Wachtturm und dem fruhmittelalterlichen Ringwall Archaologische Denkmaler in Hessen Band 30 Wiesbaden 1983 ISBN 3 89822 030 3 Fritz Rudolf Herrmann Albrecht Jockenhovel Die Vorgeschichte Hessens Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1990 ISBN 3 8062 0458 6 Manfred Becht Hofheim und seine Geschichte Magistrat der Stadt Hofheim und Hofheimer Zeitung Hofheim am Taunus 2002 Jorg Lindenthal Kulturelle Entdeckungen Archaologische Denkmaler in Hessen Jenior Kassel 2004 ISBN 3 934377 73 4 S 116 118 Nadine Richter Ein Berg voller Geschichte Der Kapellenberg bei Hofheim a T und seine vor und fruhgeschichtliche Besiedlung In Berichte zur Archaologie in Rheinhessen und Umgebung Nr 1 2008 Archaologie in Rheinhessen und Umgebung e V ISSN 1867 8351 S 9 13 Roswitha Schlecker Hrsg Jade und Salz Der Hofheimer Kapellenberg und seine Geschichte Publikation zur Ausstellung im Stadtmuseum Hofheim am Taunus vom 2 Juni 29 September 2013 Stadtmuseum Hofheim am Taunus Beitrage zur Kultur und Stadtgeschichte Band 18 Stadtmuseum Hofheim am Taunus 2013 ISBN 978 3 933735 44 7 Weblinks BearbeitenRZGM Mainz Bearbeiten Anfange der Urbanisierung im Rhein Main Gebiet der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus vor 6000 Jahren 25 Juli 2012 Neue archaologische Ausgrabungen am Kapellenberg bei Hofheim Ts 9 August 2012 Kapellenberg ein Fundplatz mit europaischer Bedeutung vor 6000 Jahren und heuteStadt Hofheim Bearbeiten Homepage der Stadt Hofheim zum Thema Kapellenberg ein Fundplatz mit europaischer Bedeutung vor 6000 Jahren und heute 12 Marz 2014 Archaologische Untersuchungen am Kapellenberg gehen weiter 28 August 2014 Neue Grabungen und Prospektionen im ehemaligen Siedlungsbereich des KapellenbergsEinzelnachweise Bearbeiten a b Frankfurter Rundschau vom 10 August 2009 Kampfe am Kapellenberg Fritz Rudolf Herrmann Der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus Main Taunus Kreis Fuhrungsblatt zu den vorgeschichtlichen Grabhugeln dem romischen Wachtturm und dem fruhmittelalterlichen Ringwall Wiesbaden 1983 ISBN 3 89822 030 3 Archaologische Denkmaler in Hessen 30 Rolf Kubon Gunter Ruhl Der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus In Beitrage zur Hofheimer Geschichte Geschichts und Altertumsverein Hofheim e V 1977 S 13 https idw online de de news747965 Rolf Kubon Gunter Ruhl Der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus In Beitrage zur Hofheimer Geschichte Geschichts und Altertumsverein Hofheim e V 1977 S 30 Rolf Kubon Gunter Ruhl Der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus In Beitrage zur Hofheimer Geschichte Geschichts und Altertumsverein Hofheim e V 1977 S 31 Vermutetes Alter des Nordwalles vom Kapellenberg in Hofheim von 6000 Jahren ist bestatigt Nadine Richter Der Kapellenberg bei Hofheim a T Eine michelsbergzeitliche Hohensiedlung und ihr Umland Inaugural Dissertation Leipzig 2010 Anfange der Urbanisierung im Rhein Main Gebiet der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus vor 6000 Jahren Memento vom 13 Februar 2016 im Internet Archive Grabung 2015 auf dem Kapellenberg Archaologische Grabungen im Vorderbereich des Kapellenbergs bei Hofheim am Taunus Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ausserhalb Ortslage Kapellenberg Marienkapelle In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Hofheim am Taunus Meisterturm Kulturgut in Hofheim und Wallau wird gekennzeichnet Pressemitteilung der Stadt Hofheim vom 17 Marz 2009 1 2 Vorlage Toter Link www hofheim de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siedlungsgeschichte Kapellenberg Taunus amp oldid 234083306