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Der Sturmpanzer IV Sd Kfz 166 ist eine stark gepanzerte Artillerie Selbstfahrlafette mit einer 15 cm Haubitze welche im Zweiten Weltkrieg fur den Kampf im urbanen Umfeld und die Nahunterstutzung der Infanterie unter Panzerschutz entwickelt worden ist und welche nach ihrer Einfuhrung 1943 von der deutschen Wehrmacht eingesetzt wurde Sturmpanzer IVSturmpanzer IV im Musee des Blindes in SaumurAllgemeine EigenschaftenBesatzung 5 MannLange 5 93 mBreite 2 88 m mit Ostkette 3 19 m Hohe 2 52 mMasse 28 2 tPanzerung und BewaffnungPanzerung vorn 100 mm bei 40 Neigung seitlich 50 mm bei 18 Neigung hinten 30 mm bei 26 Neigung oben 20 mm bei 84 Neigung Hauptbewaffnung 15 cm StuH 43 L 12Sekundarbewaffnung 7 92 mm MG 34BeweglichkeitAntrieb Maybach HL 120 TRM 12 Zylinder 11 9 l Hubraum300 PS 220 kW Federung BlattfederungGeschwindigkeit 40 km h Strasse 24 km h Gelande Leistung Gewicht 10 64 PS tReichweite 210 kmSturmpanzer IV ausgestellt im Panzermuseum Munster Getarnter Sturmpanzer IV in Italien Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Hintergrund 3 Entwicklung 4 Produktion 4 1 Ubersicht der monatlichen Fertigung 5 Ausfuhrungen 6 Munition 7 Zielvorrichtung 8 Einsatz 9 Museale Rezeption 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseNamensgebung BearbeitenDas Fahrzeug wurde nachdem man seinen improvisierten nur in Kleinserie gefertigten Vorganger das Sturminfanteriegeschutz 33 basierend auf dem Grundkonzept eines Sturmgeschutzes entworfen hatte per Entscheidung von Adolf Hitler am 4 Mai 1943 als Sturmpanzer bezeichnet Diese Benennung sollte das Fahrzeug zum einen durch eine klare Unterscheidung von den Sturmgeschutzen und Sturmhaubitzen abgrenzen und die von Hitler auf Drangen Guderians beschlossene Klassifizierung als Panzerjager dokumentieren wodurch das Fahrzeug nicht mehr zur Waffengattung Artillerie sondern zur Panzertruppe gehorte 1 Wahrend der Entwicklungsgeschichte wurden in unterschiedlichen Dokumenten unter anderem jedoch auch die Bezeichnungen Sturmhaubitze 43 Gerat 581 Sturmpanzerwagen 604 16 und Sturmgeschutz IV fur 15 cm Stu Haub 43 verwendet Das Ergebnis war somit der Sturmpanzer IV der bei den deutschen Truppen auch als StuPa bezeichnet wurde Der heute haufig anzutreffende Namenszusatz Brummbar wird im Ursprung einer Benennung durch die alliierten Streitkrafte zugeschrieben da Unterlagen diese Bezeichnung sowohl in britischen als auch amerikanischen Dokumenten belegen 2 Hintergrund BearbeitenIm Herbst kam wahrend der Kampfe um Stalingrad die Forderung nach einem Unterstutzungsfahrzeug auf das im dortigen Hauserkampf Gebaude mit einem oder zumindest wenigen Schuss zum Einsturz bringen konnte Hierzu war ein grosskalibrige Waffe mit einer entsprechenden Munition mit grosser Sprengwirkung erforderlich Es hatte sich bereits gezeigt dass die vorhandene 7 5 cm Kanone der Sturmgeschutze fur diese Aufgabe nicht geeignet waren Zur kurzfristigen Losung der Anforderung gelang der Altmarkischen Kettenwerke ALKETT im September 1942 in kurzester Zeit die Fertigung einer Versuchsserie auf Reparaturfahrgestellen des Panzerkampfwagens III mit einem kastenformigen Aufbau zur Unterbringung der erst 1942 von Skoda entwickelten 15 cm sIG 33 1 durchzufuhren Hiervon wurden die ersten 12 Fahrzeuge im Oktober 1942 zu jeweils 6 Fahrzeugen auf die Sturmgeschutz Abteilung 177 und die Sturmgeschutz Abteilung 244 im Raum Stalingrad aufgeteilt Die Erfahrungen mit dem Einsatz dieser innerhalb von 14 Tagen konstruierten Fahrzeuge half spater bei der Entwicklung der Sturmpanzer IV Entwicklung BearbeitenWahrend die Fertigung der improvisierten Sturminfanteriegeschutze lief beschaftigte man sich bei ALKETT bereits mit der Entwicklung eines Fahrzeuges auf dem Fahrgestell des Panzerkampfwagen IV Eine Entwicklergruppe unter dem verantwortlichen Chefingenieur Michaels entwarf einen neuen Aufbau mit gewinkelten Panzerplatten fur den Aufbau und einer nach hinten ansteigenden Abdeckung des Aufbaus Aus dem Umbau der Tiger P Fahrgestelle zu Jagdpanzer Ferdinand lagerten bei ALKETT noch stark gepanzerte Fahrersehklappen die jetzt benutzt wurden Bei Skoda wurde eine kugelgelagerte Ausfuhrung des 15 cm Geschutz bestellt Die neue Waffe fur den Einbau in gepanzerte Fahrzeuge wurde im Fruhjahr 1943 als 15 cm Sturmhaubitze 43 L 12 vorgestellt Entweder am 6 oder am 14 Oktober wurde der Entwurf fur das neue Fahrzeug von Alketts Vertretern Hitler prasentiert und von ihm freigegeben Am 7 Februar 1943 wurde ein erstes 1 1 Modell aus Holz mit einer 100 mm Frontpanzerung prasentiert 3 Die Produktion wurde genehmigt Eine erste Serie von 40 Fahrzeugen sollte bis zum 12 Mai fertiggestellt werden weitere 20 Fahrzeuge sollten folgen Bis zum April 1943 wurde das Fahrzeug als Gerat 581 Sturmpanzerwagen 604 16 Alkett sIG auf Panzer IV mit kardanischem Fahrwerk bezeichnet Im April 1943 wurde die Typnummer Sd Kfz 166 vergeben Produktion BearbeitenDie Serienfertigung begann nicht mit neuen Fahrzeugen in einem der bekannten Fertigungsstatten des Panzerkampfwagen IV sondern in der Heeres Kraftfahrzeug Werkstatt Wien HKW Wien des dortigen Heereszeugamtes Diese Werkstatt war bereits erfahren in der Instandsetzung von Panzer IV und verfugte uber die erforderlichen Einrichtungen um die geplante erste Serie von 60 Fahrzeugen auf dort vorhandenen generaluberholten Fahrgestellen zu montieren Fur die Fertigung der Sturmpanzer wurden ausschliesslich Fahrgestelle der Ausfuhrungen E F und G verwendet welche alle uber eine 50 mm Bugpanzerplatte verfugten und auf den aktuellen technischen Stand der Ausfuhrung G gebracht wurden Fur die 100 mm starke Frontpanzerung wurde eine zweite 50 mm Panzerplatte auf der Bugplatte mit Bolzen befestigt und der untere Bug ebenfalls mit einer 30 mm Panzerplatte mittels Bolzen auf eine Starke von insgesamt 60 mm gebracht 4 Im April 1943 wurden die ersten 20 Fahrzeuge fertiggestellt und im Mai folgten weitere 40 Fahrzeuge Bei den ersten Versuchen ergab sich ein Gewicht von 28 2 Tonnen inkl 5 Mann Besatzung Aufbau und 38 Schuss Munition fur das 15 cm sIG 33 daher waren Motor und Fahrgestell stark uberlastet Es wurden Massnahmen erforderlich um Gewicht einzusparen und das Fahrwerk zu verstarken Hierzu zahlte ein Auftrag an Skoda die Waffe leichter zu machen Das Ergebnis war die ab Dezember 1943 ausgelieferte 15 cm Sturmhaubitze 43 1 Bereits im Marz wurde die gummigefederte Laufrolle 470mm Durchmesser eingefuhrt welche spater bei den meisten Fahrzeugen fur die vorderen Rollenwagen oder auch bei allen Rollenwagen zum Einsatz kamen Auch die zweite Fertigungsserie mit 80 gebauten Fahrzeugen wurde von November 1943 bis Mai 1944 wurde in der Heeres Kraftfahrzeug Werkstatt Wien gebaut Hierzu wurden vom Nibelungenwerk in Sankt Valentin auch neue Panzerfahrgestelle geliefert Die Aufbauten wurden in den Eisenwerken Oberdonau und Bohler in Kapfenberg produziert Gesamtverantwortlich fur die Produktion waren die osterreichischen Firmen Saurer und Simmering Graz Pauker 5 Ab Fruhjahr 1944 wurde die Weiterentwicklung und Produktionsverantwortung an die Deutschen Eisenwerke in Duisburg ubertragen die ersten dort produzierten Fahrzeuge wurden ab Juni 1944 ausgeliefert Aufgrund der ersten erfolgreichen Fronteinsatze wurde eine Serie von monatlich zehn Fahrzeugen von Dezember 1943 an beschlossen Ubersicht der monatlichen Fertigung Bearbeiten April 1943 20 Mai 1943 40 November 1943 4 Dezember 1943 10 Januar 1944 20 Bestand am 1 Januar 31 Stuck Februar 1944 15 Marz 1944 16 April 1944 12 Mai 1944 3 Juni 1944 40 Juli 1944 30 Bestand am 1 Juli 163 Stuck August 1944 20 September 1944 19 Oktober 1944 14 November 1944 3 Dezember 1944 23 Bestand am 1 Dezember 184 Stuck Januar 1945 1 Februar 1945 13 Marz 1945 3 Gesamtproduktion 306Fahrgestell Nummern 80501 89501 1 3 Baulos 89531 unbekanntAusfuhrungen BearbeitenEine Unterscheidung der Ausfuhrungen durch fortlaufenden Buchstaben gab es bei diesem Fahrzeugtyp nicht Die Ausfuhrungen werden in die folgenden drei Baulose gegliedert Sturmpanzer 43 1 Serie 60 Fahrzeuge 60 Stuck ab April 1943 hergestellt siehe Produktion 15 cm Sturmhaubitze 43 L 12Sturmpanzer 43 2 und 3 Serie Fahrgestell des Pz Kpfw IV Ausf H 15 cm Sturmhaubitze 43 1 L 12 modifizierter Fahrererker Winkelspiegel statt Fahrersichtklappe verlangerte Panzerung der Kugelblende beide Ventilatoren an der Aufbauruckwand entfielen nur noch ein Antennenfuss die Richtschutzenluke entfiel neue Halterungen fur die Ersatzlaufrollen an der Ruckseite der Motorraumpanzerung Schutzplatte oberhalb des AuspuffesSturmpanzer 43 4 Serie 162 Fahrzeuge ab Juni 1944 auf Fahrgestell des Pz Kpfw IV Ausf J komplett uberarbeiteter Aufbau rechteckige Form ein MG 34 in Kugellafette oberhalb des Fahrererkers neue Kommandantenluke identisch mit StuG III Ausf G neue Auspuffanlage zwei neue Ventilatoren im vorderen Dachbereich zur besseren Entluftung des Kampfraumes kleiner Anbau an der Aufbauruckwand mit Einstiegsluke die Mehrzahl der Fahrzeuge mit acht Stahllaufrollen pro Seite aber auch Fahrzeuge mit nur den ersten oder ersten beiden Laufrollenwagen mit StahllaufrollenDes Weiteren gab es Unterschiede beim Ausseren des Kanonenrohrs Die fruhe Ausfuhrung hatte ein konisch zulaufendes Rohr wahrend die Abschlussausfuhrung der Waffe ein abgestuftes vorne jedoch gerades Rohr hatte Munition BearbeitenIm Sturmpanzer IV kamen folgende zwei Munitionsarten zur Verwendung Igr 38 FES ein 38 kg schweres Sprenggeschoss zur Bekampfung von Gebauden aus denen Widerstand geleistet wurde von Bunkern und Feldstellungen Igr 39 HI A ein 25 kg schweres Hohlladungsgeschoss zur Bekampfung gepanzerter Fahrzeuge Bei beiden Typen waren Geschoss und Treibladung voneinander getrennt Zielvorrichtung Bearbeiten nbsp Sturmpanzer IV Brummbar ausgestellt im Panzermuseum Munster Alle Sturmpanzer IV waren mit dem Selbstfahrlafetten Zielfernrohr 1a Sfl Zf 1a ausgerustet Zudem verfugte der Kommandant uber ein Scherenfernrohr Einsatz BearbeitenSeinen ersten Einsatz hatte der Sturmpanzer beim Unternehmen Zitadelle im Juli 1943 wo er in der neuaufgestellten Sturmpanzer Abteilung 216 eingesetzt wurde Die gewichtsmassige Uberbelastung des Pz Kpfw IV Fahrgestells fuhrte immer wieder zu Beschadigungen im Laufwerks und Vorgelegebereich Dieser Mangel konnte auch durch die Einfuhrung der Stahllaufrollen nicht behoben werden Seine Panzerung war mit 100 mm an der Front und 50 mm seitlich ein wirkungsvoller Schutz Gegen feindliche Panzer wurde er wegen der schwachen Ausdauer in der Fahrleistung wenig eingesetzt Museale Rezeption BearbeitenZwei der letzten vollstandigen Sturmpanzer IV stehen im Panzermuseum in Kubinka ebenso einer im Panzermuseum Munster Eines der Fahrzeuge bewies wahrend eines Festivals War amp Peace 2003 in England seine nach uber 60 Jahren noch immer bestehende Fahr und Einsatztuchtigkeit Siehe auch BearbeitenSturmpanzer VI Sturmtiger Sturmgeschutz III Artillerie und Sturmartillerietruppe von Wehrmacht und Waffen SSLiteratur BearbeitenChris Bishop Hrsg Waffen des zweiten Weltkriegs eine Enzyklopadie uber 1500 Waffensysteme Handfeuerwaffen Flugzeuge Artillerie Kriegsschiffe U Boote Dt Erstausg Auflage Bechtermunz Augsburg 2000 ISBN 3 8289 5385 9 Originaltitel The Encyclopedia of weapons of World War II the comprehensive guide to over 1 500 weapons systems including tanks small arms warplanes artillery ships and submarines 1998 Ubersetzt von Neumann amp Nurnberger Peter Chamberlain Hilary L Doyle Thomas L Jentz Encyclopedia of German Tanks of World War Two A Complete Illustrated Directory of German Battle Tanks Armoured Cars Self propelled Guns and Semi tracked Vehicles 1933 1945 Arms and Armour Press London 1978 Neuauflage 1993 ISBN 978 1 85409 214 4 Thomas L Jentz Sturmgeschuetz s Pak to Sturmmoerser Panzer Tracts 8 Darlington Productions 1999 ISBN 978 1 892848 04 8 Markus Jaugitz Waffen Arsenal Band 160 Der Sturmpanzer IV Brummbar Podzun Pallas Verlag 1996 ISBN 3 7909 0567 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sturmpanzer IV Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Doyle Friedli Jentz Sturmpanzer PT 8 1 2014 S 8 1 15 8 1 16 Doyle Friedli Jentz Sturmpanzer PT 8 1 2014 S 8 1 3 Doyle Friedli Jentz Sturmpanzer PT 8 1 2014 S 8 1 13 8 1 14 Doyle Friedli Jentz Sturmpanzer PT 8 1 2014 S 8 1 16 8 1 17 Spielberger S 102 In Serie fur die Wehrmacht produzierte Kampf Jagd und Sturmpanzer Panzer PzKpfw I PzKpfw II PzKpfw 38 t PzKpfw III PzKpfw IV PzKpfw V Panther PzKpfw VI Tiger I PzKpfw VI Tiger IIPanzerjager Jagdpanzer Panzerjager I Marder I Marder II Marder III Nashorn Jagdpanzer 38 Jagdpanzer IV Jagdpanther Jagdtiger Panzerjager Tiger P Ferdinand ElefantSturmpanzer Panzerartillerie GW II fur le F H 18 2 Sf Wespe 15 cm sIG 33 Sf auf Pz I B 15 cm sIG 33 Sf auf Pz II 15 cm sIG 33 Sfl auf Pz 38 t Grille Geschutzwagen III IV fur s F H 18 1 Sf Hummel Sturmgeschutz III StuIG 33 B Sturmhaubitze 42 Sturmgeschutz IV Sturmpanzer IV Sturmtiger Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sturmpanzer IV amp oldid 237619906