www.wikidata.de-de.nina.az
Schwarzach bei Kulmbach amtlich Schwarzach b Kulmbach ist ein Gemeindeteil des Marktes Mainleus im Landkreis Kulmbach Regierungsbezirk Oberfranken 2 Schwarzach bei KulmbachMarkt MainleusKoordinaten 50 7 N 11 22 O 50 109166666667 11 359444444444 296 Koordinaten 50 6 33 N 11 21 34 OHohe 296 m u NHNEinwohner 442 2020 1 Eingemeindung 1 Januar 1978Postleitzahl 95336Vorwahl 09229Ortskern ca 1985Ortskern ca 1985 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Die Bauernschlacht bei Schwarzach 2 2 Kirchengeschichte 2 3 Eingemeindung 2 4 Einwohnerentwicklung 3 Sehenswurdigkeiten 3 1 Kirche St Johannis 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Textil und Brauhandwerk 4 2 Verkehr 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenGeografie BearbeitenDas Pfarrdorf Schwarzach 3 liegt im Obermainischen Hugelland zwischen Lichtenfels und Kulmbach Der Ort ist ca 3 4 Kilometer vom Zusammenfluss der beiden Quellflusse Weisser Main und Roter Main bei Schloss Steinenhausen entfernt und liegt etwa 500 Meter nordlich des Mains Im Norden befindet sich der Patersberg als sudlicher Auslaufer des Frankenwaldes Im Suden markiert der Gorauer Anger den Nordrand der Nordlichen Frankenalb In einem Kilometer Entfernung liegt nordostlich die Burg Wernstein Der Ort wird vom Zentbach geteilt der durch den Ortskern fliesst und sudwestlich in den Main mundet 4 Geschichte BearbeitenSchwarzach gehort nach der etymologischen Deutung und Entwicklung des Namens zu den altesten Siedlungen der Gegend am Obermain 5 Im Zusammenhang mit einer Bamberger Domstiftungsurkunde uber Burgkunstadt wurde der Ort im Jahre 1096 zum ersten Mal urkundlich erwahnt 6 Ein Bern von Suuarzaha wurde bei einem geschaftlichen Vorgang als Zeuge aufgefuhrt Im 16 Jahrhundert lag der Ort an der Grenze die der Zentbach bildete zwischen dem Furstbistum Bamberg und dem Markgraftum Brandenburg Kulmbach Bayreuth Seit dem 16 Jahrhundert ist Schwarzach unter der Bezeichnung Schwartza auf Landkarten bezeichnet 7 Eine Eintragung befindet sich auf einer Geleitstrassenkarte von 1562 8 nbsp Kartenausschnitt aus dem 16 Jahrhundert Schwarzach ist unter der Bezeichnung Schwartza links oben abgebildet Osten ist oben 9 Die Bauernschlacht bei Schwarzach Bearbeiten Ein Gemetzel im Dreissigjahrigen Krieg die Bauernschlacht bei Schwarzach am 21 November 1632 ist im Pfarrarchiv eingehend beschrieben 10 Vorausgegangen waren Ubergriffe des Obristleutnants Reinhold von Rosen 11 der zeitweise Unterkunft auf Burg Wernstein genommen hatte auf bambergisches Gebiet Truppen des Forchheimer Kommandanten Obrist Friedrich von Schletz 12 zogen daraufhin mit ca 800 Mann das Maintal herauf Etwa 300 Bauern aus Schwarzach und dem Kulmbacher Umland stellten sich ihnen auf dem Flurstuck Rothen einer Anhohe ostlich des Ortes entgegen Die Bauern waren den taktisch versierten Truppen die ihnen den Ruckzug zur Burg Wernstein abschnitten nicht gewachsen Etwa 150 Bauern wurden am eigentlichen Kampfplatz niedergestreckt oder uber die Felder verfolgt und getotet Zu diesem Zeitpunkt waren die Wege durch standigen Regen schwer passierbar der Main war stark angeschwollen In Schwarzach wurden 21 Wohnhauser in Brand gesteckt die Kirche wurde geplundert 13 Kirchengeschichte Bearbeiten Nach den Forschungen des fruheren Schwarzacher Pfarrers Werner Kugler war Altenkunstadt die Mutterpfarrei von Schwarzach 14 1290 muss Schwarzach schon eine eigene Pfarrei gewesen sein da der Nachbarort Veitlahm als Filialkirche bezeichnet wurde Die erste direkte Erwahnung der Pfarrei Schwarzach ist im Jahr 1374 in einer Urkunde des Propstes Herbord von St Severi in Erfurt enthalten Im Jahr 1530 schloss sich der Markgraf von Brandenburg in dessen Einflussbereich Schwarzach lag der Reformation an Ein sicheres Anzeichen fur die Einfuhrung der Reformation in Schwarzach ergibt sich aus einem Beleg von 1539 15 Die Kirchenbucher von Schwarzach sind seit 1579 vollstandig vorhanden ohne Verluste im Dreissigjahrigen Krieg oder in den beiden Weltkriegen Mainleus das ein Sprengel der Pfarrei Schwarzach war wurde 1959 selbstandige Kirchengemeinde 14 Eingemeindung Bearbeiten Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurden die Gemeinden Schwarzach bei Kulmbach und Schmeilsdorf mit Wirkung vom 1 April 1971 zur neuen Gemeinde Schwarzach bei Kulmbach zusammengelegt 16 Am 1 Januar 1978 wurde Schwarzach bei Kulmbach in die Gemeinde Mainleus eingegliedert 17 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohnerzahl1961 18 5181970 19 5061978 5 4751987 20 4282000 1 4172005 1 4832010 1 4552015 1 4272020 1 442Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche St Johannis Bearbeiten nbsp Kirche St Johannis nbsp Fachwerkhaus aus dem 16 Jahrhundert und Brucke uber den ZentbachDie Pfarrkirche liegt inmitten des Friedhofes wobei die Turmfront von den Hausern am sudwestlichen Teil des Ortes eng umstellt ist Der heutige Bau wurde von 1610 bis 1612 an Stelle einer mittelalterlichen Vorgangerkirche errichtet Eine Inschrift am sudlichen Treppenturm weist auf die Erbauung der Kirche im Jahre 1612 durch Georg von Kunssberg hin Der neugotische Turm erhebt sich uber einem rechteckigen Langhaus Von den 31 Votivtafeln mit in Ol auf Holz gemalten Szenen aus dem Leben Christi an der Doppelempore tragt eine die Jahreszahl 1671 und das Signum C S Diese Initialen werden dem Bildschnitzer und Maler Conrad Sauermann aus Strossendorf bei Burgkunstadt zugeordnet In den Jahren 1893 94 musste der baufallige Turm erneuert werden wobei sich sein Aussehen wesentlich anderte Gleichzeitig wurde das Kircheninnere vollig erneuert 21 Die bislang letzte Renovierung fand 1974 statt Im Zuge der Innenerneuerung fuhrte das Landesamt fur Denkmalpflege eine Untersuchung der Kulturschichten im Innenbereich der Kirche durch Dabei wurden Fundamente eines etwas kleineren romanischen Vorgangerbaus entdeckt Ausserdem fand man in der Sudostecke der Kirche Keramikreste die in die Zeit von etwa 800 bis 1000 nach Christus datiert wurden Munzfunde stammen aus der Zeit ab dem 14 Jahrhundert Siehe auch Liste der Baudenkmaler in SchwarzachWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenTextil und Brauhandwerk Bearbeiten Im Jahr 1836 grundete der Gutsbesitzer Johann Opp eine Farberei Der das Ortsbild in enger Nachbarschaft des Kirchturms pragende 42 Meter hohe Kamin wurde im Jahr 1917 errichtet 1916 ubernahm Johann Wagner und 1920 Adolf Geyer den Betrieb Der Farbereibetrieb endete 2013 Ein Nebengebaude wird von der Brauerei BELE Bierwerkstatt gegrundet 2020 genutzt 22 Verkehr Bearbeiten Zwischen dem Ort und dem Main verlauft die Eisenbahnlinie der ehemaligen Ludwig Sud Nord Bahn Haltestellen befinden sich in Mainroth westlich und Mainleus ostlich Die Bundesstrasse 289 umgeht auf der Verbindung zwischen Kulmbach und Lichtenfels den Ort Literatur BearbeitenRudiger Barth Kulmbach Stadt und Altlandkreis Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 38 Kommission fur bayerische Landesgeschichte Munchen 2012 ISBN 978 3 7696 6554 3 Johann Kaspar Bundschuh Schwarzach In Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken Band 5 S U Verlag der Stettinischen Buchhandlung Ulm 1802 DNB 790364328 OCLC 833753112 Sp 242 Digitalisat August Gebessler Stadt und Landkreis Kulmbach Bayerische Kunstdenkmale Band 3 Deutscher Kunstverlag Munchen 1958 DNB 451450973 S 85 86 Erich Freiherr von Guttenberg Land und Stadtkreis Kulmbach Historisches Ortsnamenbuch von Bayern Oberfranken Band 1 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1952 DNB 451738918 S 150 152 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwarzach bei Kulmbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schwarzach b Kulmbach in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 12 September 2021 Historisches Ortsblatt 1850 Historische Karte im BayernAtlas Schwarzach In suehnekreuz de Abgerufen am 28 August 2023 Fussnoten Bearbeiten a b c d e f Gemeindeverwaltung des Marktes Mainleus Gemeinde Mainleus Liste der amtlichen Gemeindeteile Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium fur Digitales abgerufen am 28 August 2023 Schwarzach b Kulmbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 3 Oktober 2018 Ortskarte 1 10 000 Darstellung mit Schummerung In BayernAtlas LDBV abgerufen am 28 August 2023 Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie a b Dr Bernd Wollner 900 Jahre Schwarzach 1996 ISBN 3980518302 Urkunde im Staatsarchiv Bamberg Signatur BU144 Universitat Wurzburg Topographia Franconiae infranken de Geleitstrassenkarte von Coburg nach Kulmbach und Bamberg Library of Congress Franconia Monasteriensis episcopatvs Pfarrarchiv Schwarzach Kirchenbuch K1 1579 1684 Seite 580f Reinhold von Rosen bei Bernd Warlich Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Friedrich von Schletz bei Bernd Warlich Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Johannes Braun Tagebuchblatter aus dem 30 jahrigen Krieg 1626 1634 2 Buch In Archiv fur die Geschichte von Oberfranken 1934 S 7 82 a b Werner Kugler Gottes unwurdige Minister In Das Kirchspiel Nr 7 Juni 1974 Werner Kugler 430 Jahre Reformation in Schwarzach In Das Kirchspiel Nr 11 Oktober 1969 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 503 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 693 Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand am 1 Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszahlung 1961 Heft 260 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1964 DNB 453660959 OCLC 230947413 Abschnitt II Sp 702 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Heft 335 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1973 DNB 740801384 OCLC 220710116 S 162 Digitalisat Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Heft 450 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen November 1991 DNB 94240937X OCLC 231287364 S 314 Digitalisat Pfarrarchiv Schwarzach Kirchenbuch Nr 20 BELE Bierwerkstatt Gemeindeteile des Marktes Mainleus Appenberg Bechtelsreuth Buchau Danndorf Dorfles Eichberg Fassoldshof Friedrichsberg Gundersreuth Heinersreuth Hornschuchshausen Kodnitzerberg Krotennest Mainleus Motschenbach Neuenreuth Pohl Polz Pross Protschenbach Rothe Kelter Rothwind Ruffenhaus Schimmendorf Schmeilsdorf Schwarzach b Kulmbach Schwarzholz b Danndorf Schwarzholz b Rothwind Steinsorg Strass Unterauhof Veitlahm Wachholder Weihermuhle Wernstein Willmersreuth Witzmannsberg Wolpersreuth Wustenbuchau WustendorfWustung Muhlberg Normdaten Geografikum GND 7843463 4 lobid OGND AKS VIAF 236643912 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwarzach bei Kulmbach amp oldid 236819684