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Das abgegangene Schloss Windischeschenbach war der Hofmarksitz der oberpfalzischen Stadt Windischeschenbach Das Schloss brannte 1810 nieder und wurde nicht mehr aufgebaut Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 3 6138 0077 im Bayernatlas als archaologische Befunde des abgegangenen fruhneuzeitlichen Schlosses von Windischeschenbach gefuhrt Kartenausschnitt von 1607 uber Windischeschenbach mit der alten Veste das Eschenbachlein ist heute der Rumpelbach Lageplan von Burg und Schloss Windischeschenbach auf dem Urkataster von BayernWappen der Familie von Redwitz in Siebmachers WappenbuchGeschichte BearbeitenWindischeschenbach wird erstmals 1230 genannt als Marquard von Redwitz von den Landgrafen von Leuchtenberg damit belehnt wird Das Lehen war ein Manner und Weiberlehen Die Veste befand sich als Weiherschloss auf der rechten Seite der Waldnaab bzw in der Nahe des Rumpelbachs wo heute noch die Teiche an der Dammstrasse an dieses Bauwerk erinnern Zu denken ist nicht an eine steinerne Burg sondern eventuell an eine holzerne Motte die auf einem kleinen Hugel errichtet wurde Diese von einem Damm umschlossene Weiherburg wurde 1697 von dem Freiherrn Wilhelm Johann von Herding verlassen der etwa 300 m sudostlich davon ein neues Schloss errichtete Diese Anlage ist heute unter der Bezeichnung Burgstall Windischeschenbach als ein archaologisches Denkmal ausgewiesen 1459 ging die Hofmark an die Herren von Leyneck und kurz danach an die Herren von Tettau uber 1503 verkauft Balthasar von Tettau die Hofmark an Wilhelm Schenk von Trautenberg Ab Mitte der 1520er Jahre werden hier seine Erben genannt welche den Besitz unter sich aufteilten 1533 hatte eine Tochter des Wilhelm die sich damals mit Christoph Loneiss vermahlte drei Teile der Hofmark inne die dann an ihren Gatten ubergingen 1540 wird fur den minorennen Karl Schenk von Trautenberg ein Reversbrief uber ein Funftel des Besitzes ausgestellt 1544 ist Christoph Loneiss der alleinige Besitzer der Hofmark Zwischen 1545 und 1550 ist hier Christoph Steinrucker dann wird ein Wolf Karl von Trautenberg genannt der um 1572 verstarb und von Friedrich von Trauttenberg 1580 Erzbischof in Utrecht gefolgt wurde 1 Ab 1579 stand die Hofmark unter Verwaltung des Johann Orth leuchtenbergischer Klosterrichter von Neuhaus Er wurde 1590 beauftragt die Besitzverhaltnisse zwischen den Brudern Joachim Stephan und Oswald von Potzlarn in den Niederlanden zu regeln Fur die landesabwesenden Hofmarksbesitzer wurde Andreas Jan als Verwalter und Richter angestellt 1615 wurden die Gebruder Potzlarn erneut mit der Hofmark belehnt Am 5 Juni 1617 wird fur Rudiger von Potzlarn der Jungere auf Neuentautenburg ein Lehensrevers ausgestellt Wenige Jahre danach hat der Gutsverwalter Andreas Jan fur Jovian von Potzlarn den Lehensrevers entgegengenommen Andreas Jan wurde am 29 Juni 1632 von Wallensteinischen Soldaten ermordet Nachfolger als Verwalter wurde sein Sohn Lorenz Jan Kurz nach Ende des Dreissigjahrigen Krieges wurde Heinrich Florian von Potzlarn Inhaber der Hofmark 1671 erwarb Freiherr Wilhelm von Herding zu Hiltrup die Hofmark Zu der Hofmark zahlten damals in Windischeschenbach 44 Anwesen mit 57 Familien dann noch zwei Anwesen im zu Waldsassen gehorenden Dorf Pleisdorf dann die Oberbaumuhle und elf Guter von Gleissenthal Am 29 Februar 1720 wurden als Hofmarksherren Wilhelm Johann von Herding und sein Bruder Ernst Melchior eingesetzt Nachfolger wurde Casimir von Herding Herr zu Hiltrup und Windischeschenbach Generalleutnant und Obersthofmeister Ihrer Majestat der Konigin Karoline von Bayern Ritter des Hubertusordens Inhaber des Grosskreuzes der westfalischen Krone und Malteserritter Er verstarb zu Munchen am 1 Oktober 1811 Am 17 Februar 1810 wurden durch einen Brand das Schloss mitsamt seinen Wirtschaftsgebauden in Schutt und Asche gelegt Der minderjahrige und spater in Mannheim wohnende Sohn Maximilian von Herding kam unter die Aufsicht seiner Mutter der Grafin Saint Martin die in der Geschaftsfuhrung von Fiskalrat Freiherr von Hillesheim unterstutzt wurde Die Besitzer verweigerten mit fadenscheinigen Erklarungen die 1810 ausbezahlte Brandversicherung von 900 fl fur den Wiederaufbau des Schlosses zu verwenden Nach einer Intervention beim bayerischen Konig wurde ihnen 1846 sogar gestattet dass das Schloss nicht mehr aufgebaut werden musste das Geld sollte aber fur die Hofmark verwendet werden wozu die weitab wohnenden Eigentumer auch nicht bereit waren Den Gutsbesitz und das Okonomiegebaude erwarb der Gastwirt Joseph Eckert aus Plossberg der 1856 im Schlosshof ein zweistockiges Gebaude errichtete heute Schlosshof 13 auch seine Bemuhungen dafur die ausbezahlte Brandsumme zu erhalten war nicht von Erfolg gekront Maximilian von Herding verstarb kinderlos 1851 das Erbe kam an seine Schwester Maria Magdalena von Herding verwitwete Furstin zu Ysenburg Birstein und wurde am 14 August 1851 gegen Zahlung eines Abloseschillings allodifziert Literatur BearbeitenHauser Georg Heimatbuch der Stadt Windischeschenbach Stadt Windischeschenbach 1991 J B Lehner Vom Urmeierhof zur Industriestadt Windisch Eschenbachs politische und wirtschaftliche Entwicklung In Festschrift zur Tausendjahrfeier der Stadt Windisch Eschenbach vom 12 7 20 7 1952 S 20 26 Oberpfalzer Nachrichten Weiden 1952 Einzelnachweise Bearbeiten Heribert Sturm Altbayern I Neustadt an der Waldnaab Weiden Windischeschenbach Hrsg Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Historischer Atlas von Bayern Heft 47 Munchen 1978 ISBN 3 7696 9912 2 S 244 oben Digitalisat abgerufen am 20 Januar 2020 49 801531 12 153216 478 Koordinaten 49 48 5 5 N 12 9 11 6 O Burgen und Schlosser im Landkreis Neustadt an der Waldnaab Burgen und Burgruinen Flossenburg Leuchtenberg Neuhaus Oberbibrach Parkstein Schellenberg Treswitz WaldauSchlosser und Schlossruinen Altenhammer Schlossl Burggrub Burgtreswitz Diessfurth Dietersdorf Enzenrieth Ernstfeld Eschenbach Feilershammer Filchendorf Floss Altes Schloss Floss Neues Schloss Frankenreuth 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