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Das Schloss Grand Vivy ist ein ehemaliger Herrschaftssitz bei Barbereche deutsch Barfischen in der Gemeinde Courtepin im Seebezirk des Kantons Freiburg in der Schweiz Schloss Grand VivyAnsicht von WestenAnsicht von WestenStaat SchweizOrt Barbereche Courtepin Entstehungszeit 1616 1628Burgentyp Hohenburg WasserburgErhaltungszustand ErhaltenGeographische Lage 46 52 N 7 11 O 46 871022 7 176654 Koordinaten 46 52 15 7 N 7 10 36 O CH1903 580027 191133Schloss Grand Vivy Kanton Freiburg p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Name 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Name BearbeitenDas Schloss befindet sich auf einem Felsvorsprung nordostlich von Barbereche und ostlich von Cordast am Westufer des Schiffenensees einem Stausee der Saane nordlich von Freiburg der in den Jahren 1963 und 1964 entstand 1 Ahnlich wie bei der nahen Burg Petit Vivy heisst die Strasse die durch den gleichnamigen Weiler hier eigentlich nur ein grosser Wirtschaftshof franzosisch ferme du manoir 2 zum Schloss fuhrt wie Ort und Bauwerk Grand Vivy Die Herren von Vivier 1153 ersterwahnt waren die ersten nachweisbaren Eigentumer benannten sich also vermutlich nach der Lokalitat 3 Da es hier keine romischen Siedlungsnachweise gibt ist bisher aber keine schlussige Erklarung des Namens gelungen denn es ist unklar ob die Burg oder der Wirtschaftshof alter ist Der deutsche Name Grossvivers ist zumindest junger als der franzosische da er erst im 15 Jahrhundert nachweisbar ist Das lateinische Wort vivarium deutsch Fischteich konnte eine Erklarung bieten zumal Barbereche deutsch Barfischen heisst Der Flurname Vivy tritt auch an anderen Stellen in der Schweiz auf etwa bei Arconciel oder bei Echichens so dass eine Herleitung von einem Toponym wahrscheinlich ist Geschichte BearbeitenDie Herren von Vivier besassen in der nahen Umgebung eine Reihe von Siedlungen Sie spielten im Hochmittelalter auch in Bezug auf die Vogtei Kerzers und beim Kloster Frienisberg also westlich von Bern eine Rolle Grand Vivy war aber ihr eigentlicher Herrschaftssitz Die Nahe zu Freiburg fuhrte dazu dass Conrad Sohn von Ulrich von Vivier im Jahr 1270 Schultheiss der Stadt wurde Conrad von Vivier blieb aber zugleich auch der letzte Vertreter der Familie die mit seinem Tod um das Jahr 1293 ausstarb Seine Neffen die Herren von Schloss Pont traten daher sein Erbe an 4 Im Rahmen der Ubergabe an die Herren von Pont wird Grand Vivy als veteri Viver deutsch das alte Vivier erwahnt Petit Vivy hingegen als castrum de viver deutsch Burg von Viver Dies deutet darauf hin dass Petit Vivy zuvor vermutlich im spaten 13 Jahrhundert zum neuen Hauptsitz erkoren worden war beide aber zunachst Teil einer gemeinsamen Herrschaft blieben Wie die Burg angesichts der komplizierten Verhaltnisse des Mitherrentums von Pont verwaltet wurden ist nicht bekannt 3 Die Lehnsherrschaft ubten im 13 Jahrhundert die Grafen von Neuenburg dann die Grafen von Kyburg und schliesslich die Grafen von Thierstein aus Spatestens im Jahr 1363 scheint man die Herrschaften getrennt zu haben denn nur Petit Vivy ist zu diesem Zeitpunkt im Besitz eines Guillaume de Treyvaux deutsch Wilhelm von Treffels Grand Vivy halt hingegen Pierre de Pont Im Jahr 1423 sind Othon und Jean Oguey als Herren von Grand Vivy nachweisbar haben also inzwischen die Herren von Pont abgelost Zudem ist nun die Stadt Freiburg neuer Lehnsherr aber offenbar noch nicht vollstandig im Besitz Im Jahr 1441 erfolgte die Ruckgabe an Freiburg das die Herrschaft 1442 vollstandig von den Grafen von Tierstein erwarb und bis zum Jahr 1798 dem Hospital unterstellte 5 Die freiburgische Patrizierfamilie de Praroman die seit 1466 Petit Vevy besass erwarb im Jahr 1540 auch Grand Vivy Fur einige Jahrzehnte bis 1623 waren somit wieder beide Burgen in einer Hand Im Jahr 1671 trennte sich die Patrizierfamilie auch von Grand Vivy denn es kam durch eine Heirat an die Familie Fegely der erst im Jahr 1905 neue Besitzer folgten die Familie Maillardoz Auch diese behielt das Schloss mehr als 100 Jahre 3 Somit wurde hier auch nie eine wirtschaftlich schadliche Verteilung des Besitzes vollzogen wie sie Petit Vivy erleben musste Beschreibung BearbeitenAus der Erwahnung als das alte Vivier im Jahr 1293 schlussfolgert Schopfer dass die Hohenburg vom Typus einer Wasserburg schon damals Ruine war denn sie wird podium genannt was darauf hindeuten durfte dass keine oberirdischen Gebaudereste mehr erhalten waren Es konnte zudem belegen dass der erste Bau nur aus Holz bestand und dass somit einzig die Motte ubrig blieb Als Anna de Praroman im Jahr 1607 die Burgstelle erbt wird erwahnt dass dort eine alte Eiche wachse was ebenfalls fur eine blossen Erdhugel spricht Im Jahr 1616 hat sie auf der Burgstelle ein Steinhaus mit Treppenturm errichten lassen das architektonisch noch an die Spatgotik erinnerte Zudem liess sie eine Kapelle errichten die St Anna geweiht war Die Jahreszahl 1628 an der Decke eines Salons durfte den Abschluss der Arbeiten unter ihrem Bruder und Erben Nicolas belegen dessen Initialen dort ebenfalls zu finden sind 6 3 Das Aussehen des Bauwerks ist durch historischen Ansichten von Charles de Castella selbst Sohn einer de Praroman sowie des Landvogts von Montagny 7 der es von Osten abbildet und Joseph de Landerset der es 1795 mit Gouache von Westen her malte gut dokumentiert 8 9 Es handelte sich um ein Herrenhaus mit einem Turm im Westen wie es sich noch heute darstellt Das Dach zierten drei uberdimensionierte Kamine von denen nur der mittlere erhalten ist wohingegen der linke gestutzt und der rechte ganz beseitigt wurde Im Jahr 1857 wurde der Genfer Architekt Jean Daniel Blavignac 1817 1876 mit dem Entwurf eines Umbauplans beauftragt doch dieser fiel zu teuer aus sodass de Fegely einen namentlich nicht bekannten Architekten beauftragt der das Schloss in den 1860er Jahren umbaute und einen Park anlegte wofur er das Tor nach Westen verlegte und eine Scheune abriss In dieser schonend veranderten Gestalt prasentiert sich das Bauwerk noch heute 10 3 Nachweisbar besass das Schloss fruher einen schutzenden Wassergraben Dieser wurde im 19 Jahrhundert zugunsten des Parks verfullt Auch die Dachgestalt die Dachgauben und Wetterfahnen mit Wappen stimmen mit den historischen Ansichten uberein Einzig die Zahl der Fenster hat sich erhoht Etwas starker veranderte man hingegen die Ostseite Hier befand sich eine offene Galerie die zu einem Turm an der Hangkante fuhrte der als Latrinenturm artverwandt mit den mittelalterlichen Dansker diente Dieser hatte dieselbe Hohe wie die Galerie prasentiert sich heute aber als zweiter Turm des Schlosses denn er erreicht seit dem Umbau der 1860er Jahre dieselbe Dachhohe wie der Turm an der Westseite Wahrend der Westturm rund ist und ein achteckiges Dach besitzt ist der Turm im Nordosten quadratisch und ebenso sein Dach welches an jeder Seite eine Dachgaube ziert Die Galerie an der Ostseite wurde verschlossen und somit in das Gebaude gezogen Ihr Dach wurde in eine Terrasse umgewandelt zudem wurde ein historisierender Balkon unterhalb angebaut Auf dem Dach wurden Gauben und Kamine erganzt Die Fenster sind fast alle rechteckig gestaltet wurden aber teilweise zu quadratischen Doppelfenstern sowie an der Nord und Sudseite zu Dreiergruppen angeordnet Am Westturm finden sich im oberen Bereich Schiessscharten Sein Nordeingang stammt aus dem 19 Jahrhundert Die Gebaudeecken des Schlosses werden durch Ecksteine betont Sudostlich des Schlosses zeigt die Ansicht aus dem 18 Jahrhundert eine kleine Kapelle 8 05 5 00 Meter mit achteckigem Dachreiter und Apsis Sie stammte aus dem Jahr 1616 und wurde beim Einmarsch der Franzosen im Jahr 1798 verwustet Beim Umbau des 19 Jahrhunderts wurde sie mit einer historisierenden Westfassade mit Fialen Fensterrose und einer kronenden Annenfigur versehen Die Weihe erfolgte erst 1884 11 Ein westlich unterhalb des Schlosses stehendes Gebaude 13 3 8 3 Meter wurde vermutlich als Gartenhaus geplant wobei zunachst dessen Dachboden als Wintergarten eingerichtet wurde Ein ehemaliger Anbau lasst aber erahnen dass man sich spater zumindest zeitweise fur diese abweichende Losung entschied Das Gebaude ist am Tursturz mit dem Jahr 1722 datiert seine Mauern stammen aber noch aus dem 17 Jahrhundert 12 Das Schweizerische Inventar der Kulturguter von nationaler und regionaler Bedeutung fuhrt das Schloss auf seiner Liste als A Objekt d h es besitzt nationale Bedeutung mit der KGS Nummer 1945 13 Literatur BearbeitenNiklaus Flueler Hrsg Knaurs Kulturfuhrer in Farbe Schweiz Ex Libris Verlag AG Zurich 1982 Lizenzausgabe Weltbild Verlag Augsburg 1998 ISBN 3 8289 0676 1 Hermann Schopfer Les Monuments d art et d histoire du canton de Fribourg Band IV Le district du Lac I Die Kunstdenkmaler der Schweiz 81 Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Basel 1989 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in CourtepinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Grand Vivy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bundesamt fur Kultur Barbereche Petit et Grand Vivy Barbereche im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der Schweiz franzosisch Freiburg Grand Vivy In swisscastles ch Abgerufen am 20 November 2020 mit Luftaufnahmen und historischen Ansichten Manoir de Praroman Grand Vivy No 1 PDF Bundesamt fur Bevolkerungsschutz abgerufen am 26 Juni 2023 franzosisch kurze Beschreibung SWISSVIEW Chateau de Grand Vivy In YouTube 1 April 2015 abgerufen am 22 November 2020 Rundumflug Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Eveline Seewer Schiffenensee In Historisches Lexikon der Schweiz Vgl Schopfer 1989 S 61 Dort zur Geschichte und den Bauwerken der Anlage a b c d e Vgl Hermann Schopfer Grand et Petit Vivy In Historisches Lexikon der Schweiz Vgl David Blanck Conrad de Vivier In Historisches Lexikon der Schweiz Vgl Schopfer 1989 S 55 56 Vgl Schopfer 1989 S 55 56 Vgl Verena Villiger Charles de Castella In Historisches Lexikon der Schweiz Vgl Joseph Landerset Barbereche Lac Petit Vivy 2 4 Chateau du Petit ou Nouveau Vivy des milieu XIIIe siecle aquarelle par Joseph Landerset 1795 Reiners Burgen und Schlosser 2 p 100 Staat Freiburg abgerufen am 21 November 2020 historische Ansicht von Westen hier falschlich Petit Vivy genannt von 1795 Vgl Freiburg Grand Vivy In swisscastles ch Abgerufen am 20 November 2020 mit beiden historischen Ansichten Vgl Schopfer 1989 S 56 57 60 Vgl Schopfer 1989 S 60 Dort auch Beschreibung des Innern Flueler S 53 sieht in ihr hingegen eine Neubau des 19 Jahrhunderts Vgl Schopfer 1989 S 61 Vgl Schweizerisches Inventar der Kulturguter von nationaler Bedeutung Inventaire suisse des biens culturels d importance nationale PDF 128 kB Bundesamt fur Bevolkerungsschutz 2018 abgerufen am 18 November 2020 Burgen und Schlosser im Kanton Freiburg Burgruine Arconciel Schloss Attalens Schloss Barbereche Burgruine Bossonnens Schloss Bulle Schloss Chenaux Schloss Corbieres Schloss Diesbach Chateau d En Bas Schloss Grand Vivy Schloss Greyerz Schloss Griset de Forel Burgruine Illens Schloss La Grande Riedera Schloss La Poya Burgturm La Tour de Treme Schloss Lowenberg Schloss Maggenberg Schloss Mezieres Burgruine Montagny les Monts Burgruine Montsalvens Schloss Murten Burgen Nieder und Obermaggenberg Burg Petit Vivy Schloss Pont Schloss Romont Schloss Rue Schloss Surpierre Schloss Uebewil Schloss Vaulruz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Grand Vivy amp oldid 235281039