www.wikidata.de-de.nina.az
Das Schloss Pont ist ein Burg Komplex auf der Ile d Ogoz im Greyerzersee in Pont en Ogoz im Schweizer Kanton Freiburg Schloss PontAlternativname n Burg OgozStaat SchweizOrt Pont en OgozEntstehungszeit 12 JahrhundertBurgentyp Hohenburg Spornlage heute InselburgErhaltungszustand RuineGeographische Lage 46 42 N 7 6 O 46 698446 7 100137 Koordinaten 46 41 54 4 N 7 6 0 5 O CH1903 574110 171971Schloss Pont Kanton Freiburg p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie beiden Burgen sowie die Kapelle der anschliessenden Siedlung entstanden auf einer Halbinsel im Fluss Saane welcher durch einen Staudamm im Jahr 1948 zu einem See aufgestaut wurde 1 2 Seitdem kann die Insel zu Fuss nur noch bei niedrigem Wasserstand erreicht werden Geschichte BearbeitenDie Burg des Adelsgeschlechts Pont kontrollierte den Ubergang uber die Saane wobei zunachst vermutlich ein Wachturm an der Furt entstand die schon vorgeschichtlich genutzt wurde Im Hochmittelalter wurden in der nahen Umgebung Brucken erbaut und die sich entwickelnde Grundherrschaft wurde mutmasslich nach einer diesen Brucken franzosisch pont benannt Wahrscheinlichster Namensgeber war die Pont de Thusy vom benachbarten Pont la Ville FR die 1228 ersterwahnt und 1544 aus Stein erneuert wurde heute aber am Seeboden steht Erstmals erwahnt wird die Herrschaft Pont im Jahr 1160 das erste Familienmitglied sogar schon 1105 Die Familie hatte ihre Grablege in der Sebastianskapelle der Zisterzienserabtei Hauterive Es wird teils vermutet dass sich ihre erste Burg nahe der Brucke befand und dass die Spornburg auf der Halbinsel bereits ihre zweite Burggrundung war 3 4 Die Gemeinschaftsbesitz Politik der Familie verschaffte oft anderen Herrschaften Einfluss etwa Maggenberg der Stadt Freiburg oder dem Adelsgeschlecht d Oron Dadurch gab es Coseigneurs Mitherren Ab Mitte des 13 Jahrhunderts kam zudem das Haus Savoyen hinzu und 1250 huldigen gleich drei Coseigneurs Peter II von Savoyen Die von Pont waren nun nur noch Lehnstrager 3 Bereits im 14 Jahrhundert kam es zur Teilung der Herrschaft so dass seitdem auf der Halbinsel zwei Burgen von verschiedenen Linien bestanden die architektonisch aber in das fruhe 13 Jahrhundert gehoren und sich aus dem Gemeinschaftsbesitz der Familie erklaren durften Letzte nachweisbare Mitglieder der Familie wurden im Jahr 1463 erwahnt 4 5 6 7 Bedingt durch die Pest kam es im Jahr 1385 zu einer empfindlichen Dezimierung der Bevolkerung der Ortschaft die auf dem Weg zur Stadtwerdung war 8 Die Burg wurde bereits zuvor im Jahr 1359 in das savoyische Kastlaneiwesen eingegliedert Im Jahr 1482 nachdem die Adelsfamilie Pont ausgestorben war verkaufte Anton von Menthon die Burg an den Stadtstaat Freiburg der hier seinen ersten Vogteisitz grundete der sich von 1617 bis 1798 Pont Farvagny nannte Der Sitz des Vogtes war aber recht schnell allein Farvagny denn im Jahr 1505 wurden Teile der Anlage durch Freiburg abgetragen um damit die eigenen Festungsanlagen zu verstarken 5 3 Schon im Jahr 1592 wird die Burganlage als Ruine bezeichnet 9 Die Kapelle St Theodule im Suden der Insel wird erstmals im Jahr 1226 erwahnt und befindet sich direkt sudlich vor der Burg in dem Ort Pont en Ogoz Vermutlich wurde sie auch von der Burgbesatzung genutzt da im Burg Areal kein Sakralbau bekannt ist Heute ist sie letztes verbliebenes Bauwerk des einstigen Ortes Der schlichte Bau besitzt einen Dachturmaufsatz fur die Glocke die mit der Jahreszahl Inschrift 1602 datiert ist Ein erster Umbau erfolgte im Jahr 1483 auf Betreiben der ortsansassigen Familie de Menthon die durch den Burgverkauf zu Geld gekommen war der zweite fand von 1599 bis 1660 auf Betreiben der Familie de Gottrau statt Der Grossteil der Innenausstattung stammt aus dem 17 und 18 Jahrhundert und belegt so ein Weiterbestehen der Gemeinde wenngleich auch der Ort im Niedergang war Die Kapelle wurde von 1999 bis zum Jahr 2003 saniert 5 Unklar ist bis heute der Name der Insel geblieben der historisch Ile d O lautete Bereits im Jahr 979 lasst sich der pagus Ausicensi nachweisen der im Jahr 1040 Osgo genannt wird spater seinen Nachfolger in der Grafschaft Greyerz fand und bis heute namensstiftend ist So hiess der Ort der sich neben den Burgen entwickelte Pont en Ogoz bezog sich also auf die Lage in der Landschaft Er wurde dann mit der Burg ab dem 15 Jh wust Dennoch blieb der Gemeindename bis 1970 bestehen nur um im Jahr 2003 erneut als Gemeindename gewahlt zu werden Diese Gemeinde besteht nun aus Le Bry Avry devant Pont und Gumefens 10 11 3 Sicherungsarbeiten an den Turmruinen fanden zwischen 1994 und 2009 statt und wurden von archaologischen Untersuchungen begleitet Bei den Arbeiten in den Jahren 2008 und 2009 wurde in den Nordturm eine Schnecke eingebaut sowie Zugange geschaffen um die Ruinen besser zu schutzen indem man die Besucher auf bestimmte Wege lenkt 5 7 Beschreibung BearbeitenAuf der Insel befanden sich zwei Wohnturme die je ein angrenzendes Hauptgebaude besassen Dieses befand sich bei der nordlichen Burg westlich und bei der sudlichen Burg sudlich des Hauptturms 12 13 Der Nordturm der im Kern noch aus dem 12 Jahrhundert stammt brannte vermutlich im 15 Jahrhundert nieder Ohne sein fehlendes Obergeschoss ist er nur noch 12 5 Meter hoch Sein Eingang befindet sich in acht Metern Hohe und war uber eine Holztreppe erreichbar Fur sein Inneres sind u a ein Kamin und eine Fensternische mit Sitzbanken nachgewiesen Die Grundflache betragt 7 5 7 5 Meter Der etwas grossere Sudturm fungierte zugleich als Fluchtburg fur die Bourg Siedlung und bildete den Eingang vom Ort aus Er ist etwa gleich hoch und hat eine Grundflache von 8 10 Metern Seine Wohnfunktion lasst sich nicht mehr eindeutig nachweisen der Eingang befindet sich in elf Metern Hohe besass also ebenfalls eine Zugangstreppe Die Gebaudefundamente die sich zudem neben den Turmen finden sind nicht hinreichend geklart und waren eventuell Wohngebaude der Coseigneurs ein Aula Bau oder auch ein Gerichtsgebaude Ein Fundament im Osten wird dabei teils als dritter Wohnturm gewertet was aber eine archaologisch nicht nachweisbare Behauptung ist Bei den Untersuchungen im Jahr 2008 fielen zudem Anlagen auf die sich am ehesten als Schutz zwischen beiden Burgen deuten lassen Dies liegt vermutlich daran dass die Lehnsherren der Coseigneurs teilweise untereinander verfeindet waren So waren die Maggenburger Habsburgs die v Pont aber Savoyens Lehnsmanner 5 7 Impressionen nbsp Zugang bei Niedrigwasser nbsp Aufgang nbsp Moderne Wendeltreppe nbsp Turmruine nbsp Blick in eine Turmruine nbsp Kapelle mit Turmruine nbsp TurmruinenDas Schweizerische Inventar der Kulturguter von nationaler und regionaler Bedeutung fuhrt das Schloss auf seiner Liste als A Objekt mit der Nummer 10475 14 1996 wurde zur Erhaltung der Anlagen die Association de l Ile d Ogoz gegrundet 10 Literatur BearbeitenKnaurs Kulturfuhrer in Farbe Schweiz hrsg von Niklaus Flueler Ex Libris Verlag AG Zurich 1982 Lizenzausgabe Weltbild Verlag Augsburg 1998 ISBN 3 8289 0676 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chateau de Pont en Ogoz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Association de l Ile d Ogoz In ogoz ch Association de l Ile d Ogoz abgerufen am 1 November 2020 Freiburg Schloss Ogoz In swisscastles ch Abgerufen am 1 November 2020 mit zahlreichen Abbildungen von Baudetails Chateau de Pont en Ogoz In burgenwelt org Abgerufen am 1 November 2020 mit zahlreichen Fotos Ansichten und zusatzlichen Informationen sowie einem Grundriss der Insel und des gefluteten Umfelds Einzelnachweise Bearbeiten Christophe Aeby Greyerzersee In Historisches Lexikon der Schweiz Vgl Knaurs S 90 a b c d Francois Guex Pont en Ogoz In Historisches Lexikon der Schweiz a b Ansgar Wildermann de Pont In Historisches Lexikon der Schweiz a b c d e Ile d Ogoz PDF Societe d histoire de l art en Suisse SHAS abgerufen am 1 November 2020 franzosisch Freiburg Schloss Ogoz In swisscastles ch Abgerufen am 1 November 2020 a b c Gilles Bourgarel Ile d Ogoz quinze ans de travaux pour assurer la sauvegarde du site PDF In Cahiers d archeologie fribourgeoise Freiburger Hefte fur Archaologie 2010 abgerufen am 1 November 2020 franzosisch Heft 12 S 94 106 deutschsprachige Zusammenfassung S 107 zahlreiche Aufnahmen und historische Ansichten sowie Grundriss der erhaltenen Fundamente Vgl Roland Fluckiger Seiler Die Basse Gruyere Entstehung und Untergang einer uberfullten Stadtelandschaft des Spatmittelalters in der Westschweiz In Siedlungsforschung Archaologie Geschichte Geographie 11 1993 S 167 199 hier S 187 Clement Vorlet Pont en Ogoz Vers les Tours canton de Fribourg la ceramique d un habitat de hauteur de l age du Bronze PDF Universitat Neuenburg 2015 abgerufen am 1 November 2020 franzosisch a b Marie Claire Gerard Zai Ogoz In Historisches Lexikon der Schweiz Histoire Abgerufen am 1 November 2020 franzosisch Maquettes gigognes des tours de l Ile d Ogoz Association de l Ile d Ogoz abgerufen am 1 November 2020 Rekonstrutionsmodelle Aide montage PDF Association de l Ile d Ogoz abgerufen am 1 November 2020 Rekonstrutionsmodell Schweizerisches Inventar der Kulturguter von nationaler Bedeutung Inventaire suisse des biens culturels d importance nationale PDF Bundesamt fur Bevolkerungsschutz 1 Januar 2018 abgerufen am 31 Oktober 2020 Burgen und Schlosser im Kanton Freiburg Burgruine Arconciel Schloss Attalens Schloss Barbereche Burgruine Bossonnens Schloss Bulle Schloss Chenaux Schloss Corbieres Schloss Diesbach Chateau d En Bas Schloss Grand Vivy Schloss Greyerz Schloss Griset de Forel Burgruine Illens Schloss La Grande Riedera Schloss La Poya Burgturm La Tour de Treme Schloss Lowenberg Schloss Maggenberg Schloss Mezieres Burgruine Montagny les Monts Burgruine Montsalvens Schloss Murten Burgen Nieder und Obermaggenberg Burg Petit Vivy Schloss Pont Schloss Romont Schloss Rue Schloss Surpierre Schloss Uebewil Schloss Vaulruz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Pont amp oldid 223361279