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Das Kloster Hauterive lat Abbatia B M V de Altaripa deutsch Abtei Altenryf franzosisch Abbaye d Hauterive ist eine Zisterzienserabtei im Kanton Freiburg Schweiz Es gehorte bis 2000 zur Gemeinde Posieux und ist nach der Gemeindefusion am 1 Januar 2001 Bestandteil der politischen Gemeinde Hauterive FR im Saanebezirk franzosisch District de la Sarine Der besonders in Chroniken und im historischen Zusammenhang noch verwendete deutsche Name des Klosters lautet Altenryf Das Kloster gehort zur Mehrerauer Kongregation Kloster HauteriveAbtei HauteriveLage Schweiz SchweizLiegt im Bistum Lausanne Genf und FreiburgKoordinaten 46 45 51 N 7 7 5 O 46 764166666667 7 1180555555556 Koordinaten 46 45 51 N 7 7 5 O CH1903 575511 179271Ordnungsnummernach Janauschek 123Grundungsjahr 1132 1137 traditionell 1138Jahr der Auflosung Aufhebung 1848Jahr der Wiederbesiedlung 1939Mutterkloster CherlieuPrimarabtei ClairvauxKongregation Mehrerauer KongregationTochterkloster Kloster Kappel 1185 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Abte 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Abtei liegt auf 579 m u M in einer flachen Flussschlaufe der Saane 5 5 km sudwestlich der Kantonshauptstadt Freiburg Luftlinie Die Saane besitzt im Bereich von Hauterive einen rund 300 m breiten flachen Talboden Sie ist tief in die Molasseschichten der Umgebung eingeschnitten weshalb die bis zu 100 m hohen Steilhange teilweise von Sandsteinfelsen durchzogen sind Geschichte Bearbeiten nbsp nbsp Kloster Hauterive Kanton Freiburg um 1758 nbsp Abteikirche nbsp InnenhofDer Ursprung des Klosters Hauterive geht auf die in der Region im 11 und 12 Jahrhundert machtige Herrschaft der Herren von Glane zuruck Der Freiherr Wilhelm von Glane stiftete kurz vor dem Erloschen des Geschlechts der von Glane zwischen 1132 und 1137 das Kloster und stattete es mit Grundbesitz aus Damit verhinderte er dass sein Gebiet an die Zahringer in Freiburg fiel nbsp KreuzgangAm 25 Februar 1138 wurde das Kloster im Beisein des Bischofs von Lausanne als Abbatia Sancte Marie de Altaripa geweiht und 1142 von Papst Innozenz II in einer Bulle bestatigt Mutterkloster von Hauterive war Kloster Cherlieu in Frankreich Tochterkloster Kappel am Albis Kanton Zurich Ab 1157 stand Hauterive unter dem Schutz der Zahringer Durch Schenkungen von Adelsfamilien der Region vom Bischof von Lausanne und auch von den Herzogen von Zahringen erlangte das Kloster Hauterive rasch Besitz uber zahlreiche Guter der naheren und weiteren Region Grundbesitz und Zehntrechte hatte Hauterive in vielen Dorfern vom Dreiseenland bis hin zu den Alpen und auch einige Weinberge am Genfersee gehorten zur Abtei Die Blutezeit des Klosters erfolgte im 13 und 14 Jahrhundert Die Schirmherrschaft uber das Kloster hatten ab 1218 die Grafen von Neuenburg spatestens ab 1299 die Grafen von Aarberg inne Im Jahr 1341 wurde ein Burgrechtsvertrag mit der Stadt Freiburg unterzeichnet Die erste Plunderung 1387 im Rahmen des Sempacherkrieges leitete das Ende der Blutezeit ein Auch im Krieg gegen Savoyen wurde das Kloster 1448 in Mitleidenschaft gezogen Von 1452 an stand die Abtei Hauterive endgultig unter der Oberhoheit von Freiburg nbsp Treppenhaus im WestflugelUnter der Freiburger Herrschaft wurde das Kloster im 16 Jahrhundert reorganisiert Seit 1618 war es Mitglied der oberdeutschen Zisterzienserkongregation Der eigentliche Niedergang setzte 1798 nach dem Zusammenbruch des Ancien Regime und dem Verlust zahlreicher Klosterguter ein 1848 wurde die Abtei durch die kantonalen Behorden aufgelost und in der Folgezeit zum Lehrerseminar umfunktioniert Als letzter Uberlebender starb 1893 der Laienbruder Joseph Horner 1 1939 siedelten sich wieder Monche aus dem Kloster Wettingen Mehrerau in Bregenz an und errichteten 1973 erneut eine Abtei die 2003 acht Priester und 16 Bruder umfasste Fur die benachbarten Gemeinden entwickelte sich das Kloster zu einem Wirtschaftsfaktor der zahlreiche Handwerke begunstigte so zum Beispiel initial zur Grundung der Papiermuhle Marly beigetragen haben durfte 2 Dank des Skriptoriums erlangte die Abtei Hauterive im 12 Jahrhundert Bedeutung weit uber die Region hinaus Die Klosterbibliothek wurde 1387 von den Bernern geplundert und 1578 durch einen Brand verwustet Trotzdem verfugt Hauterive uber einen der grossten Handschriftenbestande der Kloster in der Westschweiz Die meisten davon werden heute in der Kantons und der Universitatsbibliothek von Freiburg aufbewahrt Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Hauterive FR nbsp Chorgestuhl nbsp Ehemalige Kapelle Saint Loup und KlosterherbergeDie Klosterkirche Notre Dame de l Assomption Liste gleichnamiger Kirchen wurde zwischen 1150 und 1160 errichtet und ist ein hervorragendes Beispiel fur die fruhe Zisterzienserarchitektur Der Verzicht auf einen hohen Kirchturm ist fur Zisterzienserkirchen essenziell Im Kern ist diese Kirche eine romanische Pseudobasilika mit einer Spitztonne uber dem Mittelschiff und quer gestellten Tonnengewolben uber den Jochen der beiden Seitenschiffe Nach den Vorgaben Bernhards von Clairvaux hat der Chor einen rechteckigen Abschluss und ist beiderseits von je zwei Kapellen flankiert die an das Querhaus anschliessen Im 13 Jahrhundert erhielt die Kirche eine fruhgotische Westfassade Zwischen 1320 und 1330 liess der Abt Petrus Dives den Chor umbauen und mit Kreuzrippengewolben mit farbigen Masswerkfenstern versehen Im Chor befindet sich das Grabmal Ulrichs von Treyvaux aus dem 14 Jahrhundert Dem gotischen Stil gehoren auch der Hauptaltar und das bedeutende Chorgestuhl von 1472 1486 an Aussergewohnlich sind die Quadern des Mittelschiffgewolbes obwohl das Gewolbe selber aus Naturstein besteht wurde eine Backsteinstruktur aufgetragen Das Dach des Nordquerhauses liegt deutlich niedriger als das des Mittelschiffs das Dach des Sudquerhauses steht heute parallel zum Mittelschiff Uber der Vierung erhebt sich ein mehrmals veranderter Dachreiter Die Arkaden des sudlich an die Kirche anschliessenden Kreuzgangs sind auf drei Seiten erhalten Die unteren Teile haben romanische Doppelsaulen und Rundbogen und stammen aus dem 12 Jahrhundert Die oberen Arkadenoffnungen mit Masswerk sind aus dem 14 Jahrhundert Gedeckt ist der Kreuzgang mit gotischen Kreuzrippengewolben 1578 zerstorte ein Grossbrand mehrere Gebaude des Klosters Im 18 Jahrhundert erfolgte ein vollstandiger Neubau der Klostergebaude nach einem Gesamtplan des Vorarlberger Architekten Franz Beer Oberhalb der Abtei liegen die ehemalige Kapelle Saint Loup die heute zu einem Wohnhaus umfunktioniert ist und die ehemalige Klosterherberge welche 1732 errichtet wurde Abte BearbeitenEtienne 1139 Girard gegen 1142 1157 Wilhelm I gegen 1157 1162 Astralabius nach 1162 Wilhelm II gegen 1172 1174 Hugo I von Corbieres 1181 1192 Ulrich von Matran nach 1192 1196 Wilhelm II de la Roche 1190 1196 1200 Johann von Releport 1201 1228 Hugo II von Jegenstorf 1230 1233 Guido von Farvagny 1268 1295 Peter Rych 1320 1328 Peter von Affry 1404 1449 Jean Philibert 1472 1488 Guillaume Moennat 1616 1640 Antoine de Reynold 1700 1703 Clement Morat 1703 1715 Henri de Fivaz 1715 1742 Constantin de Maillardoz 1742 1754 Emmanuel Thumbe 1754 1761 Bernhard Emanuel von Lenzburg 1761 1795 Robert Gendre 1795 1812 Jean Joseph Girard 1812 1831 Aloys Dosson 1831 1848 Auflosung des Klosters Sighard Kleiner Prior 1939 1950 Bernhard Kaul 1950 1973 Prior seit 1959 Titularabt von Cherlieu 1973 1994 Abt Mauro Giuseppe Lepori 1994 2010 Marcus Guilhem de Pothuau seit 14 September 2010Literatur BearbeitenErnst Tremp Hauterive Kloster In Historisches Lexikon der Schweiz Ernst Tremp Hrsg Liber Donationum Altaeripae Cartulaire de l Abbaye Cistercienne d Hauterive XIIe XIIIe Siecles Memoires et documents Serie 3 15 Societe d histoire de la Suisse romande Lausanne 1984 ZDB ID 427656 5 Roland Pasquier Hervee Pasquier 10 Jahre im Kloster CLV Christliche Literatur Verbreitung u a Bielefeld u a 2002 ISBN 3 89397 481 4 Catherine Waeber Die Zisterzienserabtei Hauterive Schweizerische Kunstfuhrer Nr 844 845 Serie 85 Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 2009 ISBN 978 3 85782 844 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Hauterive Sammlung von Bildern Website der Abtei Hauterive Kloster Hauterive auf der Plattform ETHorama Portrat der 2011 geweihten Orgel auf der Website der Orgelbau Kuhn AG Fribourg region Abbaye de Hauterive Bea eu Histoires de l art L eglise abbatiale d Hauterive mit Bibliographie Luftaufnahmen der Abtei Gebaut eu Burgundische Romanik Pontigny ZisterziensergotikEinzelnachweise Bearbeiten apic bl mp Fribourg 75e anniversaire de la refondation d Hauterive In cath ch Marly son histoire Hrsg von der Societe de developpement de Marly et environs 1992 S 54 Normdaten Geografikum GND 1072853140 lobid OGND AKS LCCN n85164487 VIAF 208896312 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Hauterive amp oldid 233372725