www.wikidata.de-de.nina.az
Das Schloss von Attalens ist eine Burganlage in Attalens im Vivisbachbezirk des Kantons Freiburg in der Schweiz Schloss AttalensWestfassade Hofseite der TurmfrontWestfassade Hofseite der TurmfrontAlternativname n Chateau d AttalensStaat SchweizOrt AttalensEntstehungszeit um 1200Burgentyp HohenburgErhaltungszustand ErhaltenGeographische Lage 46 30 N 6 51 O 46 507932 6 847575 Koordinaten 46 30 28 6 N 6 50 51 3 O CH1903 554634 150908Schloss Attalens Kanton Freiburg p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Nutzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Herrschaftssitz erhebt sich sudwestlich oberhalb von Attalens auf einer kleinen Anhohe in der nach ihm benannten Rue du Chateau deutsch Schlossstrasse Geschichte BearbeitenDas im Jahr 867 erstmals als Haltningum erwahnte Attalens befindet sich schon in der Antike an einer archaologisch nachgewiesenen romischen Strasse die aber vermutlich nur eine Seitenstrasse der Hauptverbindungen war 1 Auch ein romischer Gutshof mit Graberfeld aus dem Fruhmittelalter ist nachweisbar 2 Im Jahr 1068 hat das Adelsgeschlecht de Blonay hier Einfluss eine Burg wird aber im Gegensatz zu Kirche und Dorf nicht in ihrem Besitz erwahnt 3 1134 ist Amadeus de Blonay unter anderem auch Herr von Attalens 4 Das Schloss selbst entstand um das Jahr 1200 durch das Adelsgeschlecht d Oron dessen Verwandtschaft mit der Familie de Blonay vermutet wird 5 Im Jahr 1274 wird es erstmals als ihr Besitz erwahnt 6 Von 1307 bis 1375 waren die Herrschaften Bossonnens und Attalens geteilt sonst gemeinsam in der Hand der d Oron 7 Im 13 Jahrhundert traten die Mitglieder der Familie d Oron als Vasallen in Erscheinung Zunachst waren sie im Dienst der Grafen von Genf dann Vasallen der Grafen von Savoyen 5 Von den Savoyern ging Attalens spater an die Adelsfamilien de La Baume und de La Tour zu Lehen 8 So war die Frau von Jean de La Baume Jeanne de La Tour d Illeins u a eine Dame d Attalens eine Bezeichnung die auch ihre gemeinsame Tochter Antoinette trug Weitere de La Baume lassen sich zudem im spaten 15 Jahrhundert Herr von Attalens franzosisch Seigneur d Attalens nachweisen Im November 1475 wurde Attalens wahrend der Burgunderkriege durch ein Freiburger Kontingent zerstort aber im Frieden von Freiburg 1476 an das Haus Savoyen zuruckgegeben Karl III von Savoyen verkaufte die Burg Attalens im Jahr 1523 an das Domkapitel von Lausanne Sein Ruckkaufsrecht trat er acht Jahre spater an Charles de Challant ab doch bereits im Februar 1536 eroberten die Freiburger im Rahmen der Italienischen Kriege auch Attalens und wurden neue Landesherren Nach einem kurzzeitigen Erwerb der Herrschaft Attalens 1556 1558 folgte der endgultige Kauf durch Freiburg im Jahr 1615 Damit endete auch die Phase der Familie de Challant in Schloss Attalens die wohl massgeblich am Wiederaufbau beteiligt war Freiburg verwandelte die Herrschaft in eine Vogtei und legte diese drei Jahre spater erneut mit der Herrschaft Bossonnens zusammen Das Schloss wurden in Teilen neu erbaut und insbesondere die imposante Turmfront im Osten gestaltet 6 9 Vogteisitz blieb Attalens bis zum Einmarsch der Franzosen im Jahr 1798 die die Vogtei aufhoben Bis zum Jahr 1848 war der Ort Teil des Distrikts Chatel Saint Denis die Gemeinde erwarb das Vogteischloss im Jahr 1804 vom Kanton 2 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Ostfassade der Turmfront nbsp Ansicht von Suden 1936 Aus dem Jahr 1758 ist eine Ansicht der Gesamtanlage von David Herrliberger erhalten die sie noch in ihrem vollen Umfang als Vogteischloss zeigt 10 Durch die Umbauten des 19 Jahrhunderts wurde das Aussehen des Schlosses verandert 6 Es gleicht dennoch im Wesentlichen der heutigen Anlage nur dass der Westbau beseitigt und die Turmdacher abgeflacht wurden Die Dachgestalt und Fensteraufteilung des Sudbaus Wohntrakt zeigt sich hingegen heute wie vor 250 Jahren Einzig der Aborterker ist hier verschwunden und wurde durch Fenster ersetzt Raemy 2004 sieht Ahnlichkeiten der Gesamtanlage zu dem Schloss d Oron 11 Die Ostfassade besteht aus zwei massiven Turmen von denen der nordliche im Jahr 1758 noch ein Pyramidendach besass wohingegen der sudliche von einem Walmdach bekront war auf dem sich zwei Wetterfahnen auf dem ostlichen und westlichen Dachgrat befanden Auch der Nordturm sowie ein Erkerturmchen an der Sudost Ecke trugen einen solchen Windanzeiger Heute befinden sich alle drei Elemente der Ostfassade unter einem Dach das im Fall des Nordturms etwas weiter oben ansetzt Der Grund hierfur ist offenbar in dem vierten Hauptelement der Ostfront zu suchen zwischen den beiden rechteckigen Hauptturmen befand sich uber dem Tor ein kleinerer runder Turm der als Wachturm diente und durch einen Aufbau bis zur Traufe an das neue Hauptdach herangezogen wurde Uber dem Eingang zum Innenhof der durch ein rundbogiges Tor fuhrt wurde ein Wappenstein angebracht Daneben gibt es noch eine rechteckige Tur als Eintrittsmoglichkeit Die Grundmauern des sudlichen Wohntraktes nutzen teils direkt den Fels als Fundament Der Nordtrakt ist nur halb so lang An dieser Stelle ragt auf der Ansicht von 1758 ein hohes Turmdach empor Nicht erhalten ist zudem ein Turmerker an der Sudwestseite sowie ein dort aus der Gebaudeflucht nach Suden heraustretender Gebaudeteil Der beseitigte Westteil besass ebenfalls ein Mansarddach mit zwei Wetterfahnen so dass die Gesamtanlage von diesen Windanzeigern insgesamt mindestens neun aufwies denn an der Nordwestecke ragte eine weitere heraus und auch der Sudwesterker und der hohe Turm waren so bekront In Anlehnung an diese ehemalige Dachlandschaft besitzt die Turmfront heute ahnliche Grat Aufsatze die jungeren Datums sind da sie auf einer Ansicht aus dem Jahr 1936 fehlen und die keine Wetterfahne tragen Der Nordturm besitzt zudem zwei Schiessscharten gen Osten Der Sudturm wurde wohl schon ursprunglich als Wohnturm erbaut 11 Ahnlich vielgestaltig ist die Westfassade der Ostfront Auch hier setzt das Dach des Nordturms weiter oben an als das des Sudturms Ein im Winkel zum Wohntrakt stehender Turm war vielleicht jener herausragende Turm mit der hohen Dachhaube Er fungiert heute als Treppenturm zwischen den Gebaudeteilen und mit Eingang im Hof Auch der eigentliche Torbau lasst sich von der Hofseite aus besser erkennen Er reicht hier bis knapp unter das Dach des Sudturms hat uber dem Erdgeschoss noch zwei Geschosse und grenzt an den nordlichen Flugelbau Die Hofarchitektur ist teils recht schlicht aus Holz ausgefuhrt Das rechteckige Areal ist durch eine Ringmauer geschutzt Nutzung BearbeitenDie Gemeinde machte aus dem ehemaligen Vogteischloss im Jahr 1882 ein Spital dann ein Alters und Pflegeheim Eine Bildunterschrift aus dem Jahr 1936 bezeichnet es als Armenhaus zudem war es zeitweise Waisenhaus Seit 1968 ist die Anlage in Privatbesitz und das Pflegeheim umgezogen 2 8 Neben der Wohnraumnutzung wird das Schloss auch fur Konzerte genutzt die durch die Societe de developpement d Attalens veranstaltet werden 12 Das Schweizerische Inventar der Kulturguter von nationaler und regionaler Bedeutung fuhrt das Schloss auf seiner Liste als B Objekt d h es besitzt regionale historische Bedeutung mit der KGS Nummer 1936 13 Literatur BearbeitenThomas Bitterli Waldvogel Schweizer Burgenfuhrer mit Einschluss des Furstentums Liechtenstein Friedrich Reinhardt Verlag Basel Berlin 1995 ISBN 3 7245 0865 4 Knaurs Kulturfuhrer in Farbe Schweiz hrsg von Niklaus Flueler Ex Libris Verlag AG Zurich 1982 Lizenzausgabe Weltbild Verlag Augsburg 1998 ISBN 3 8289 0676 1 Daniel de Raemy Chateaux donjons et grandes tours dans les Etats de Savoie 1230 1330 Un modele le chateau d Yverdon Cahiers d archeologie romande 98 Volume 1 Lausanne 2004 franzosisch ISBN 2 88028 098 2 Erich Schwabe Burgen der Schweiz Band 9 Kantone Bern und Freiburg Silva Verlag Zurich 1983 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chateau d Attalens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Freiburg Schloss Attalens In swisscastles ch Abgerufen am 2 November 2020 mit zahlreichen Fotos auch innen und historischer Ansicht von 1767 Attalens Veveyse Rue du Chateau 27 Chateau des sires d Oron debut XIVe siecle plan 1725 Staat Freiburg abgerufen am 29 November 2020 historische Draufsicht von 1725 Attalens Veveyse Rue du Chateau 27 Chateau des sires d Oron debut XIVe siecle aquarelle AEF 1761 Reiners Burgen und Schlosser p 26 Staat Freiburg abgerufen am 29 November 2020 Aquarell von 1761 Magnifique chateau avec dependances In Cardis Sotheby s International Realty YouTube Google LLC 27 Juli 2016 abgerufen am 3 November 2020 Werbevideo mit Drohnen und Innenaufnahmen 116 Sekunden Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Franz Ludwig von Haller Historische und topographische Darstellung von Helvetien unter der romischen Herrschaft Band 2 Topographie von Helvetien Leipzig 1817 S 83 312 Schwab S 60 beschreibt sie hingegen als wichtige Verbindung a b c Jean Francois Steiert Attalens In Historisches Lexikon der Schweiz Vgl Maxime Reymond L origine des maisons de Blonay et d Oron In Revue historique vaudoise 46 1938 S 6 15 hier S 8 la jouissance du village et de l eglise d Attalens online abrufbar bei e periodica ch ETH Zurich abgerufen am 2 November 2020 Jean Francois Steiert de Blonay In Historisches Lexikon der Schweiz a b Bernard Andenmatten d Oron In Historisches Lexikon der Schweiz a b c Vgl Knaurs S 46 Marianne Rolle Bossonnens In Historisches Lexikon der Schweiz a b Vgl Schwabe S 60 Vgl Bitterli Waldvogel Nr 189 David Herrliberger Attallens ein Schloss und Vogtey in dem Canton Freyburg Universitatsbibliothek Bern abgerufen am 2 November 2020 aus Neue und vollstandige Topographie der Eidgenossenschaft ca 1758 dort Nr 204 a b Vgl Raemy S 156 sda attalens ch Societe de developpement d Attalens abgerufen am 2 November 2020 Canton de Fribourg Kanton Freiburg Inventaire PBC Objets B KGS Inventar B Objekte PDF Nicht mehr online verfugbar Bundesamt fur Bevolkerungsschutz 2018 ehemals im Original abgerufen am 2 November 2020 1 2 Vorlage Toter Link www babs admin ch Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Burgen und Schlosser im Kanton Freiburg Burgruine Arconciel Schloss Attalens Schloss Barbereche Burgruine Bossonnens Schloss Bulle Schloss Chenaux Schloss Corbieres Schloss Diesbach Chateau d En Bas Schloss Grand Vivy Schloss Greyerz Schloss Griset de Forel Burgruine Illens Schloss La Grande Riedera Schloss La Poya Burgturm La Tour de Treme Schloss Lowenberg Schloss Maggenberg Schloss Mezieres Burgruine Montagny les Monts Burgruine Montsalvens Schloss Murten Burgen Nieder und Obermaggenberg Burg Petit Vivy Schloss Pont Schloss Romont Schloss Rue Schloss Surpierre Schloss Uebewil Schloss Vaulruz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Attalens amp oldid 229572113