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Das Schloss Corbieres franzosisch Chateau de Corbieres ist der Herrschaftssitz von Corbieres deutsch Korbers im Greyerzbezirk des Kantons Freiburg in der Schweiz Schloss CorbieresStaat SchweizOrt CorbieresEntstehungszeit 11 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand ErhaltenGeographische Lage 46 40 N 7 6 O 46 660453 7 099483 Koordinaten 46 39 37 6 N 7 5 58 1 O CH1903 574042 167748Schloss Corbieres Kanton Freiburg p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Nutzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Ort befindet sich an der Strasse von Freiburg nach Bulle Das Schloss steht westlich der Ortslage am Ostufer des Greyerzersees der in den Jahren von 1945 bis 1948 geschaffen wurde und eine Aufstauung des Flusses Saane darstellt Dessen eingeschnittenen Maander nutzte die Burg als naturliche Befestigung Geschichte BearbeitenDer im Jahr 1115 ersterwahnte Ort war fruh Sitz einer eigenen Herrschaft die wohl schon um das Jahr 1080 Pancharta von Kloster Rougemont bestand Erster belegter Adliger war aber Williermus de Corbere 1115 dessen Burg sich an einem wichtigen Ubergang uber die Saane befand Diese Furt bekam spater eine Brucke die im Jahr 1343 erstmals nachweisbar ist Spater wurden weitere erganzt die aber wohl zuletzt nur noch Holzbauten waren da im Jahr 1837 gleich drei Holzbrucken existierten 1 2 Im 14 Jahrhundert wird mehrfach die besondere Rechtsstellung von Corbieres betont indem im Jahr 1301 die bonnes coutumes deutsch gute Sitten im ubertragenen Sinn althergebrachte Rechte Erwahnung finden und diese durch Amadeus VII von Savoyen in einer Charta der Freiheiten von Corbieres im Jahr 1390 festgeschrieben wurden Corbieres war 1375 savoyische Kastlanei geworden was bis zum Jahr 1543 Bestand hatte Dann erfolgte eine Aufwertung zur freiburgischen Vogtei die bis zum Einmarsch der Franzosen im Jahr 1798 bestehen blieb Vor der Eingliederung in den Greyerzbezirk im Jahr 1848 war es 50 Jahre lang ein eigener Bezirk 1798 1803 Unterprafektur mit La Roche dann Verwaltungskreis und ab 1815 Prafektur 1 2 Die Herrschaft befand sich v a ostlich der Saane zwischen La Roche im Norden dem Jaunpass im Westen und der Grafschaft Greyerz im Suden Im Jauntal grenzte Corbieres Einflussbereich an die Herrschaft Montsalvens Herrschaftsrechte westlich der Saane werden aus der Stiftung des Klosters Humilimont heute in Marsens durch Lietold und Wilhelm II von Corbieres abgeleitet Auch Besitzungen in der Waadt schenkten die Herrscher an verschiedene Kloster der Gegend L Abbaye Kloster Montheron Kloster Hauterive Doch selbst daruber hinaus besassen sie Guter und Rechte Aufgrund von verschiedenen Indizien wird vermutet dass die Familien von Grandson und Greyerz Verwandte waren 1 2 3 Als Wappen von Corbieres wurden beide lateinische Wortdeutungen des Ortsnamens verwendet namlich ein schrager Balken lateinisch curvu entspricht deutsch gebogen und ein Rabe lateinisch corvus entspricht deutsch Rabe 4 Das einst deutlich grossere Herrschaftsgebiet wurde durch die Grundung der Herrschaft Vuippens im Jahr 1224 aufgeteilt Ein Vierteljahrhundert spater konnten die Bruder des Herrschers ihre Sitze in Charmey Burg Sur la Roche und Jaun Burgruine Bellavuarda einnehmen die aber formal Teil der Herrschaft Corbieres blieben welche u a Militarwesen und Hoheitsrechte behielt Wie so viele Herrschaften im Umfeld Pont en Ogoz Greyerz musste sich Corbieres um das Jahr 1250 dem Haus Savoyen unterwerfen und besass damit fortan Lehnsherren Girard I und Girard II von Corbieres Charmey stifteten im Jahr 1295 die Kartause La Valsainte doch ihre Nebenlinie wie auch die Hauptlinie starb in den 1360er Jahren aus so dass die einstige Nebenlinie von Jaun zur neuen Hauptlinie wurde die noch bis ins 16 Jahrhundert weiter existierte Zu diesem Zeitpunkt waren sie aber bereits Burger von Freiburg bzw Greyerz 2 5 Der Wandel in dieser Zeit war von vielen Etappen gekennzeichnet Das Mitherrentum wurde bereits im Jahr 1326 beendet als Teile der Herrschaft Corbieres verknupft mit der alten Burg durch Kauf an Ludwig II savoyischer Herr der Waadt kamen Vier Jahre spater sicherten sich die Herren von Grandmont einen anderen Teil verknupft mit der jungeren Burg und 1375 ubernahmen die Savoyer schliesslich die gesamte Herrschaft Sie hatten zuvor 1341 Boniface von Chatillon ihren Anteil uberlassen nun erlangten sie beide Herrschaftssitze Nach einer Phase der Verpfandung an Johannes vom Thurm in den Jahren 1379 1390 kam es fester in den Besitz der Savoyer 6 Wie mehrere andere Herrschaften Chenaux Romont gelangte auch Corbieres als Apanage an den Halbbruder von Amadeus VIII von Savoyen Humbert bei dem sie in den Jahren von 1406 bis 1443 verblieb Franz I von Greyerz erwarb die Kastlanei 1454 als funften Banner seiner Grafschaft Einhundert Jahre spater konnte Freiburg diese endgultig erwerben nachdem es Corbieres schon seit 1543 als Pfand besass 2 Beschreibung BearbeitenIm Laufe der Jahrhunderte gab es auch mehrere Veranderungen der Bausubstanz in Corbieres Die erste Burg 200 Meter nordostlich der Kirche wurde in der 2 Halfte des 13 Jahrhunderts um eine zweite Burg westlich der Kirche erganzt Nur dieser zweite Bau 1408 nach den damaligen Herrschern Chateau de Grandmont genannt hat sich erhalten und wurde im Jahr 1560 zum heutigen Bau dem Vogteischloss der im Jahr 1750 restauriert wurde 1 2 4 In der Chronik von Stumpf heisst es 1547 1548 die burg zerbrochen was den bald darauf erfolgten Teil Neubau erklaren durfte sich aber auch auf die altere Burg beziehen kann die 1408 villa a parte castri antiqui genannt wird Zumindest gilt 1556 auch das chasteau dit de Grammont als baufallig wie der freiburgische Landvogt meldet 7 Heute prasentiert sich der Herrschaftssitz als rechteckiger Schlossbau mit Berner Dach und Kreuzstockfenstern 8 Durch Mauern werden verschiedene Hofe und Garten abgegrenzt die zum Teil noch aus dem Mittelalter stammen Die Torzufahrten sind rundbogig das Hauptgebaude ist ein Werk der Renaissance Die Fassade des Gebaudes zieren mehrere Wappen Freiburgs bzw seiner Vogte Sein Dach wird durch Schleppgauben Fenster und Schornsteine gegliedert An der Sudostecke des Gebaudes befindet sich ein turmartiger Anbau an der Westseite Holzgalerien Das Schweizerische Inventar der Kulturguter von nationaler und regionaler Bedeutung fuhrt das Schloss auf seiner Liste als A Objekt d h es besitzt nationale Bedeutung mit der KGS Nummer 1995 9 Dem Geschlecht von Corbieres widmeten sich bereits mehrere Autoren ausfuhrlicher Peissard 1911 Courtray 1914 auch ihre Urkunden wurden als Regesten durch Jean Gremaud veroffentlicht 10 Nutzung BearbeitenDie erste Burg die sich auf dem Hugel La Montagnettaz befand wurde im Jahr 1965 endgultig durch einen Steinbruch beseitigt Von ihr standen 1886 noch Reste des Bergfriedes Der quadratische Turm war vermutlich das einzige Bauwerk auf dem Hugel 11 Ebenso waren die Stadtreste von Zerstorungen betroffen die zu einem Teil 1947 geflutet wurden und zum anderen Teil dem Steinbruch zum Opfer fielen 4 Sowohl verschiedene Karten darunter die von Thomas Schopf als auch David Herrliberger in einem Kupferstich 1767 bilden das Schloss ab Der Untergang der zu den beiden Burgen gehorenden Stadte kann nur aufgrund von Indizien auf die Pest und einen schweren Stadtbrand zuruckgefuhrt werden 12 Die zweite Burg wurde 1850 durch Freiburg an Elisabeth Bourknecht verkauft Dieser Freiburger Burgerin folgten mehrere Privatbesitzer bis die Benediktiner hier ein Kloster einrichteten das von 1928 bis 1959 bestand Der Bildhauer Emile Angeloz und sein Bruder der Maler und Bildhauer Louis Angeloz 1912 1948 erwarben das Schloss Zusammen mit Yoki Aebischer dem Fotografen Rene Bersier 1930 2016 und mit dem Bildhauer und Maler Bernard Schorder 1918 2011 bezogen sie das 45 Zimmer umfassende Gebaude in Folge grundete die Kunstlergruppe das Kunstforum AEL Galerie dass jeden Sonntag von bis zu 40 Person besucht wurde 1970 loste sich die Gruppe auf Das Schloss verkauften die Bruder an einen Iren 13 Literatur BearbeitenRoland Fluckiger Mittelalterliche Grundungsstadte zwischen Freiburg und Greyerz In Freiburger Geschichtsblatter 63 1984 S 1 350 Niklaus Flueler Hrsg Knaurs Kulturfuhrer in Farbe Schweiz Ex Libris Verlag AG Zurich 1982 Lizenzausgabe Weltbild Verlag Augsburg 1998 ISBN 3 8289 0676 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Corbieres Chateau baillival Fribourg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Freiburg Schloss Corbieres In swisscastles ch Abgerufen am 18 November 2020 mit Luftaufnahmen und historischer Ansicht von 1767 sowie weiteren Details zu den Familien Fahren Brucken etc Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Vgl Patrice Borcard Corbieres Gemeinde In Historisches Lexikon der Schweiz a b c d e f Vgl Ernst Tremp Corbieres Herrschaft In Historisches Lexikon der Schweiz Vgl Fluckiger S 74 78 a b c Vgl Fluckiger S 71 Vgl Fluckiger S 74 Vgl Fluckiger S 75 Vgl Fluckiger S 72 75 88 Vgl Flueler S 112 113 Vgl Schweizerisches Inventar der Kulturguter von nationaler Bedeutung Inventaire suisse des biens culturels d importance nationale PDF 128 kB Bundesamt fur Bevolkerungsschutz 2018 abgerufen am 18 November 2020 Vgl Fluckiger S 73 Vgl Fluckiger S 84 88 Vgl Fluckiger S 72 73 94 96 Vgl Freiburg Schloss Corbieres In swisscastles ch Abgerufen am 18 November 2020 Burgen und Schlosser im Kanton Freiburg Burgruine Arconciel Schloss Attalens Schloss Barbereche Burgruine Bossonnens Schloss Bulle Schloss Chenaux Schloss Corbieres Schloss Diesbach Chateau d En Bas Schloss Grand Vivy Schloss Greyerz Schloss Griset de Forel Burgruine Illens Schloss La Grande Riedera Schloss La Poya Burgturm La Tour de Treme Schloss Lowenberg Schloss Maggenberg Schloss Mezieres Burgruine Montagny les Monts Burgruine Montsalvens Schloss Murten Burgen Nieder und Obermaggenberg Burg Petit Vivy Schloss Pont Schloss Romont Schloss Rue Schloss Surpierre Schloss Uebewil Schloss Vaulruz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Corbieres amp oldid 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