www.wikidata.de-de.nina.az
Unternehmen Regenbogen ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu anderen Bedeutungen siehe Unternehmen Regenbogen Begriffsklarung Die Schlacht in der Barentssee in der deutschen Marinegeschichte auch mit dem Decknamen Unternehmen Regenbogen bezeichnet war ein Gefecht zwischen britischen und deutschen Seestreitkraften im Zweiten Weltkrieg Die Schlacht fand am 31 Dezember 1942 im Seegebiet vor dem Nordkap statt und endete mit einem Ruckzug der deutschen Krafte Indirekt fuhrte das Ergebnis der Schlacht wenige Tage spater zum Rucktritt des Grossadmirals Erich Raeder und zur endgultigen Einstellung der Bautatigkeiten an schweren Kriegsschiffen in Deutschland Schlacht in der BarentsseeTeil von Zweiter WeltkriegDer Zerstorer Z 16 Friedrich EckoldtDatum 31 Dezember 1942Ort BarentsseeAusgang Britischer SiegKonfliktparteienDeutsches Reich NS Deutsches Reich Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichBefehlshaberDeutsches Reich Oskar Kummetz Vereinigtes Konigreich Robert BurnettVereinigtes Konigreich Robert SherbrookeTruppenstarke2 Schwere Kreuzer 6 Zerstorer 2 Leichte Kreuzer 5 Zerstorer 5 kleinere SchiffeVerlusteca 330 Tote 1 Zerstorer versenkt 1 Schwerer Kreuzer beschadigt ca 250 Tote 1 Zerstorer und 1 Minensucher versenkt 2 Zerstorer und 1 Frachter beschadigt Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Konvoikrieg im Nordmeer 3 Geleitzug JW 51 4 Beteiligte Schiffe 4 1 Alliierte Streitkrafte 4 2 Deutsche Streitkrafte 5 Verlauf der Schlacht 5 1 Gefechtsberuhrung 5 2 Feuergefechte 6 Nachwirkungen 7 Der Abschied Raeders 8 Literatur 9 WeblinksHintergrund Bearbeiten nbsp Dieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion am 22 Juni 1941 begannen die Briten noch im Herbst desselben Jahres ihrem sowjetischen Verbundeten mittels Geleitzugen Kriegsmaterial zu liefern Die Geleitzuge sammelten sich in britischen Hafen wie Liverpool oder Loch Ewe und auch in Island das im Mai 1940 als Reaktion auf die deutsche Besetzung Danemarks und Norwegens von britischen Truppen besetzt worden war Die Route verlief durch das Nordmeer um das Nordkap herum und endete in Murmansk oder Archangelsk Der zur norwegischen Kuste und damit zu den deutschen Marine und Luftwaffenstutzpunkten gehaltene Abstand wurde durch die Packeisgrenze bestimmt Im Winter blieb maximal ein schiffbarer Korridor von 200 bis 250 Seemeilen zwischen Nordkap und dem Eis Konvoikrieg im Nordmeer Bearbeiten nbsp Karte der britischen AdmiralitatNachdem die deutschen Truppen im Dezember 1941 vor Moskau gestoppt worden waren und der angestrebte Blitzkrieg gegen die Sowjetunion damit gescheitert war wurde die strategische Bedeutung der Eismeerkonvois fur das Oberkommando der Wehrmacht zunehmend wichtiger Daher wurden zum Jahresende erste U Boote ins Nordmeer verlegt Hitler meinte gegenuber dem Befehlshaber der U Boote ihm sei es lieber wenn 4 Schiffe die Panzer an die russische Front bringen versenkt wurden als 100 000 BRT im Sudatlantik dd Nach dem Verlust der Bismarck im Mai und der wiederholten Beschadigung der anderen schweren Schiffe die in franzosischen Hafen alliierten Luftangriffen ausgesetzt waren war der Gedanke des Einsatzes von Uberwasserstreitkraften im Atlantik aufgegeben und die verbliebenen Schiffe zunachst nach Deutschland zuruckbeordert worden Unternehmen Cerberus Die einsatzfahigen Schiffe und eine Reihe von U Booten wurden seit Jahresbeginn 1942 nach Norwegen verlegt einerseits zur Abwehr einer befurchteten alliierten Invasion andererseits zur Bekampfung der Geleitzuge unter gunstigen Umstanden Mehrere Vorstosse der schweren deutschen Uberwasserstreitkrafte blieben ergebnislos da sie entweder durch schlechtes Wetter bzw schlechte Sichtverhaltnisse den Gegner nicht fanden oder vor britischen Kreuzern und Schlachtschiffen aufgrund des Befehls kein zu hohes Risiko einzugehen auswichen Lediglich das Unternehmen Rosselsprung der Angriff auf den Konvoi PQ 17 im Juli fuhrte indirekt zum Erfolg Als der britischen Admiralitat das Auslaufen der Tirpitz der Admiral Scheer und der Admiral Hipper bekannt wurde befahl sie dem Begleitschutz sich zuruckzuziehen und dem Konvoi sich aufzulosen Zum grossten Teil wurden die nun einzeln fahrenden Handelsschiffe von U Booten und Flugzeugen versenkt Geleitzug JW 51 Bearbeiten Hauptartikel Geleitzug JW 51B Nachdem auch der Geleitzug PQ 18 im September hohe Verluste erlitten hatte wurde der nachste mit dem Namen JW 51 in zwei Gruppen aufgeteilt die am 15 und am 22 Dezember 1942 von Loch Ewe aus in See stachen Neben der unmittelbaren Geleitsicherung von Zerstorern und kleineren Einheiten erhielten sie eine Nahdeckungsgruppe von zwei Kreuzern und eine Ferndeckung durch das Schlachtschiff HMS Anson und einen Schweren Kreuzer Die erste Gruppe JW 51A erreichte die Kola Bucht ohne Zwischenfalle am 25 Dezember Die zweite Gruppe JW 51B bestehend aus 14 Handelsschiffen wurde von der deutschen Luftaufklarung und einem U Boot am 30 Dezember in der Nahe der Bareninsel entdeckt und gemeldet Daraufhin begann das Unternehmen Regenbogen Vizeadmiral Oskar Kummetz ging am selben Tag mit den Schweren Kreuzern Lutzow und Admiral Hipper sowie sechs Zerstorern in See Ziel war die Vernichtung des offenbar nur schwach gesicherten Geleitzuges Der deutschen Aufklarung war die Ferndeckungsgruppe entgangen und die beiden Kreuzer standen zeitweise weitab vom Konvoi um im Kola Fjord Treibstoff zu bunkern Trotzdem operierte auch Kummetz unter der Weisung keine unnotigen Risiken einzugehen Im Einzelnen bedeutete dies Gefechten auch mit gleich starken Gegnern auszuweichen Nachtgefechte und insbesondere eine Beschadigung der Lutzow zu vermeiden sowie keine Zeit fur die Rettung von Schiffbruchigen zu verwenden Beteiligte Schiffe BearbeitenAlliierte Streitkrafte Bearbeiten Befehlshaber Schiffe Bewaffnung je Schiff R L Burnett Leichte Kreuzer HMS Sheffield HMS Jamaica 12 15 2 cm 6 TorpedorohreR Sherbrooke Zerstorer HMS Achates Zerstorer HMS Onslow HMS Obdurate HMS Obedient und HMS Orwell 1 Minensucher 2 Korvetten 2 bewaffnete Trawler 4 12 cm 8 Torpedorohre4 10 2 cm 8 Torpedorohre1 10 5 cmDie Ferndeckungsgruppe mit dem Schlachtschiff HMS Anson und dem Schweren Kreuzer HMS Cumberland stand zu weit entfernt um in die Kampfhandlungen eingreifen zu konnen Deutsche Streitkrafte Bearbeiten Befehlshaber Schiffe Bewaffnung je Schiff O Kummetz Schwerer Kreuzer Lutzow Schwerer Kreuzer Admiral Hipper Zerstorer Z 4 Richard Beitzen Z 16 Friedrich Eckoldt Z 6 Theodor Riedel Z 29 Z 30 Z 31 6 28 cm 8 15 cm 8 Torpedorohre8 20 3 cm 12 10 5 cm 1 12 Torpedorohre5 12 7 cm 8 Torpedorohre5 15 cm 8 Torpedorohre Schwere Flakgeschutze Verlauf der Schlacht BearbeitenGefechtsberuhrung Bearbeiten Der Angriff sollte am Silvestertag wahrend der Vormittagsstunden erfolgen da wahrend der Polarnacht nur dann zumindest geringfugiges Dammerlicht herrschte das Sichtweiten bis zehn Seemeilen ermoglichte Allerdings gab es auch Nebelbanke und Schneeschauer welche die Sichtverhaltnisse zum Teil stark einschrankten Kummetz hatte seine Schiffe in zwei Gruppen jeweils ein Kreuzer und drei Zerstorer aufgeteilt Die Admiral Hipper sollte den Konvoi von achtern einholen angreifen und die Konvoisicherung auf sich ziehen wahrend sich die Lutzow mit ihren Zerstorern von Suden nahern und den Konvoi direkt angreifen sollte Die beiden britischen Kreuzer standen noch ein gutes Stuck nordlich da Burnett bei den herrschenden Verhaltnissen Schwierigkeiten hatte den Konvoi wiederzufinden Die Korvette HMS Hyderabad sichtete um 8 20 Uhr zunachst die Zerstorer aus der von der Admiral Hipper gefuhrten Nordgruppe meldete dies jedoch nicht Kurz darauf wurden Kummetz Schiffe auch vom Zerstorer HMS Obdurate entdeckt der mit erhohter Geschwindigkeit zwecks Identifizierung auf sie zulief Als die Obdurate sich den deutschen Schiffen bis auf vier Seemeilen genahert hatte eroffneten sie das Feuer Die Obdurate drehte zunachst ab wurde auch nicht verfolgt und meldete den Feindkontakt Feuergefechte Bearbeiten Die vier britischen Zerstorer HMS Onslow HMS Obdurate HMS Obedient und HMS Orwell formierten sich zum Angriff auf den deutschen Verband wahrend der Zerstorer HMS Achates und die anderen Geleitschiffe bei den Frachtern blieben und versuchten einen Rauchvorhang um den Geleitzug zu legen Gegen 9 45 Uhr eroffnete die Admiral Hipper von Norden her das Feuer auf die HMS Achates der daraufhin HMS Onslow und HMS Orwell zur Hilfe eilten Die Onslow erhielt dabei schwere Treffer wodurch mehrere Besatzungsmitglieder getotet oder verwundet wurden darunter auch der Befehlshaber der Geleitsicherung Captain Robert Sherbrooke Gleichzeitig wurde der Minensucher HMS Bramble durch die Admiral Hipper versenkt wobei allein auf diesem Schiff 121 Menschen starben Die Kreuzer HMS Sheffield und HMS Jamaica liefen wahrenddessen mit Hochstfahrt auf den Kampfschauplatz zu nachdem sie die Feindmeldungen erhalten und das Mundungsfeuer gesichtet hatten Burnett erhielt allerdings kein klares Lagebild ausserdem verschwand die Admiral Hipper zeitweise im Schneegestober Dafur tauchte nun gegen 10 45 Uhr sudlich des Geleitzuges die von der Lutzow gefuhrte Sudgruppe auf ebenfalls zuerst von der Hyderabad gesichtet die aber auch diese Feindmeldung nicht weitergab Erst als Sherbrookes Zerstorer um 11 00 Uhr die Lutzow entdeckten wurden Massnahmen ergriffen Die vier Zerstorer der O Klasse legten sich zwischen die Lutzow deren Kommandant aber noch nicht angriff und den Konvoi Das gab der Admiral Hipper wiederum Gelegenheit ihren Angriff wieder aufzunehmen Der Kreuzer erzielte Treffer auf der Achates und der Obedient Die Admiral Hipper selbst wiederum bildete aber vor dem zwielichtigen Horizont ein deutliches Ziel fur die mittlerweile eingetroffenen britischen Kreuzer HMS Sheffield und HMS Jamaica die bereits mit ihren ersten Salven Treffer erzielen konnten wodurch die Geschwindigkeit der Admiral Hipper auf 28 Knoten herabgesetzt wurde Kummetz entschloss sich befehlsgemass sich von diesem Gegner in westliche Richtung abzusetzen Einer seiner Begleitzerstorer die Z 16 Friedrich Eckoldt verwechselte die Sheffield mit der Admiral Hipper und nahm eine Position in der Nahe des britischen Kreuzers ein woraufhin der Zerstorer mit der gesamten Besatzung innerhalb weniger Minuten von der Sheffield versenkt wurde Etwa zur gleichen Zeit gegen 11 45 Uhr eroffnete auch die Lutzow das Feuer Sie beschadigte ein Handelsschiff bevor es Sherbrookes Zerstorern gelang eine Rauchwand vor den fluchtenden Konvoi zu legen Gegen 12 30 Uhr kam es noch einmal zu einem Feuerwechsel zwischen der Admiral Hipper und den britischen Kreuzern allerdings ohne Treffer Kummetz zog sich mit allen Schiffen nun endgultig in westlicher Richtung zuruck und am Nachmittag verloren Burnetts Kreuzer den Kontakt zum deutschen Verband Die schwer beschadigte HMS Achates war um 13 15 Uhr gesunken 113 Mann kamen dabei ums Leben Nachwirkungen BearbeitenDie Verluste waren trotz der deutschen Uberlegenheit zwei Schwere gegen zwei Leichte Kreuzer vergleichbar Die deutsche Kriegsmarine verlor einen Zerstorer die Royal Navy einen Zerstorer und einen Minensucher Weitere Zerstorer wurden ebenso beschadigt wie auf deutscher Seite die Admiral Hipper Auf beiden Seiten gab es mehrere hundert Tote Der Sieg lag vor allem in strategischer Hinsicht bei den Briten Der Konvoi JW 51B erreichte ohne weitere Verluste die sowjetischen Hafen Der Befehlshaber der Home Fleet Admiral John Tovey hob als besondere Leistung hervor dass es den funf Zerstorern Sherbrookes uber einen Zeitraum von vier Stunden gelungen war die uberlegenen deutschen Krafte von den Handelsschiffen fernzuhalten Sherbrooke erhielt hierfur das Victoria Kreuz Der Abschied Raeders BearbeitenDie viel bedeutsameren Folgen der Schlacht gab es allerdings in Deutschland Nach Aussagen mehrerer Zeugen im Fuhrerhauptquartier tobte Hitler als er vom Ausgang der Schlacht erfuhr Offenbar erhielt er die Nachricht vom britischen Rundfunk noch bevor Raeder als Oberbefehlshaber der Kriegsmarine offiziell Bericht erstattet hatte Hitler der zu diesem Zeitpunkt schon ofter uber die Nutzlosigkeit der schweren Kriegsschiffe geklagt hatte bestellte Raeder am 6 Januar 1943 zu sich In Anwesenheit Keitels forderte er von Raeder die Stilllegung aller grossen Marineeinheiten um personelle Kapazitaten fur andere Wehrmachtsteile und die Rustungsindustrie freizumachen Raeder der sein Lebenswerk damit gescheitert sah reichte daraufhin seinen Rucktritt ein Sein Nachfolger wurde am 30 Januar 1943 der Befehlshaber der U Boote Karl Donitz der tatsachlich schon eine Woche nach seinem Amtsantritt einen detaillierten Plan zur Ausserdienststellung der schweren Kriegsschiffe vorlegte und ausserdem alle Arbeiten an Neubauten einstellen liess Flugzeugtrager Graf Zeppelin Auch wenn Donitz spater von einer rigorosen Ausserdienststellung wieder Abstand nahm hatte die Schlacht in der Barentssee weitreichende Konsequenzen fur die deutsche Marinerustung denn mit der Ablosung Raeders durch Donitz konnte dieser nun alle Krafte auf die Massenproduktion von U Booten lenken was er schon seit 1939 gefordert hatte So konnte die deutsche U Boot Waffe im Jahre 1943 deutlich mehr Boote in der Atlantikschlacht einsetzen als bisher was aber auf den Kriegsverlauf zu diesem Zeitpunkt keinen zahlbaren Einfluss mehr hatte Literatur BearbeitenMichael Salewski Die deutsche Seekriegsleitung 1935 1945 3 Bande Frankfurt am Main 1970 1975 ISBN 3763751688 Elmar B Potter Chester W Nimitz Jurgen Rohwer Seemacht Eine Seekriegsgeschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart Herrsching 1982 ISBN 3881990828 Geoffrey Bennett Seeschlachten im II Weltkrieg Augsburg 1989 ISBN 3893500650 Weblinks BearbeitenJurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 H J Scott Douglas The Last Commission of H M S Achates In WW2 People s War BBC archiviert vom Original am 3 November 2012 abgerufen am 1 Juli 2018 englisch Bericht eines Uberlebenden der Achates Unternehmen Regenbogen In Deutsche Marinegeschichte Archiviert vom Original am 27 September 2004 abgerufen am 1 Juli 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht in der Barentssee amp oldid 233544493