www.wikidata.de-de.nina.az
Die katholische Pfarrkirche Saint Laurent in Paris wurde im 15 Jahrhundert im Stil der Spatgotik begonnen und im 18 Jahrhundert fertiggestellt Im 19 Jahrhundert wurde sie verlangert und teilweise umgestaltet Die Kirche steht an der Ecke Boulevard de Magenta Nr 68 und Rue Sibour im 10 Pariser Arrondissement Die nachste Metrostation ist Gare de l Est der Linien 4 5 und 7 1945 wurde die Kirche in die Liste der franzosischen Baudenkmaler als Monument historique aufgenommen Saint Laurent in ParisWestfassade Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Schlusssteine 4 Bleiglasfenster 5 Orgeln 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Pfarrkirche Saint Laurent ist auf einem der altesten Kirchenstandorte von Paris errichtet Bereits im 6 Jahrhundert in merowingischer Zeit gab es an der Stelle der heutigen Kirche ein Kloster und eine dem hl Laurentius geweihte Kirche die 583 von Gregor von Tours erwahnt wurde Die Klostergebaude waren an der Romerstrasse die Senlis mit Orleans verband errichtet worden und wurden wahrend der Normanneneinfalle von 885 zerstort Im 12 Jahrhundert wurde die Kirche die 1180 zur Pfarrkirche erhoben wurde wieder aufgebaut Sie unterstand dem Priorat Saint Martin des Champs und lag am Pilgerweg nach Santiago de Compostela In den 1420er Jahren wurde mit dem Bau einer grosseren Kirche begonnen die erst 1739 fertiggestellt wurde Von 1712 bis 1713 wurde die von einer bemalten Kuppel uberspannte Chorscheitelkapelle angebaut die Notre Dame des Malades Unserer Lieben Frau der Kranken geweiht wurde Bis 1778 fand zum Fest des hl Laurentius um die Kirche ein bedeutender Markt statt Wahrend der Franzosischen Revolution wurde die Kirche ihrer Kunstschatze beraubt als Temple de la Raison Tempel der Vernunft und Temple de la Viellesse Tempel des Alters zweckentfremdet und zeitweise fur theophilanthropische Zusammenkunfte genutzt 1802 wurde die Kirche wieder fur den Gottesdienst geweiht Nach dem Durchbruch des Boulevard de Magenta und des Boulevard de Strasbourg im Zuge der Umgestaltung von Paris unter dem Prafekten Haussmann wurde das von Pierre d Hardivilliers zu Beginn des 17 Jahrhunderts errichtete klassizistische Westportal abgerissen und die Kirche ab 1863 um zwei Joche verlangert Damals erhielt die Fassade das heutige Portal im Stil der Neogotik Architektur Bearbeiten nbsp Apsis mit Fries nbsp KirchenschiffAussenbau Bearbeiten Der alteste Bauteil der Kirche ist das Untergeschoss des Glockenturmes Es stammt von der Vorgangerkirche des 12 Jahrhunderts von der der Turm ursprunglich getrennt stand Unter dem Dachansatz der Apsis verlauft ein mit menschlichen Figuren Tieren und Fabelwesen skulptierter Fries aus dem 15 Jahrhundert Der bronzene Dachreiter der an die Sainte Chapelle erinnert wurde im 19 Jahrhundert auf das Langhaus gesetzt Die Westfassade wurde von Simon Claude Constant Dufeux nach 1867 mit einem von der Architektur der Gotik inspirierten Archivoltenportal gestaltet Am Gewande sind Apostel dargestellt die Bogenlaufe sind mit musizierenden Engeln besetzt Die Skulptur des Trumeaupfeilers wurde von Aime Napoleon Perrey geschaffen und stellt den segnenden Christus dar Das Tympanon ist mit einem Gemalde auf emaillierter Lava versehen das von Jean Paul Balze ausgefuhrt wurde und das Martyrium und die Glorifizierung des hl Laurentius darstellt Innenraum Bearbeiten Der Innenraum wird durch Spitzbogenarkaden in drei Schiffe und funf Joche gegliedert Das Mittelschiff das auf quadratischen Pfeilern mit Saulenvorlagen ruht stammt weitgehend aus dem 15 Jahrhundert Die Kapellen der Seitenschiffe wurden im 16 und 17 Jahrhundert angebaut Aus dem 17 Jahrhundert stammt auch das Kreuzrippengewolbe des Hauptschiffs Der Chor aus dem fruhen 15 Jahrhundert wurde von Antoine Le Pautre 1621 1679 klassizistisch umgestaltet nbsp Schlussstein mit Darstellung der KreuzabnahmeSchlusssteine BearbeitenEine Besonderheit der Kirche sind die Schlusssteine Diejenigen des Chorumgangs stammen aus dem 15 Jahrhundert Sie sind als Medaillons gestaltet und stellen Heilige und Martyrer dar z B den hl Laurentius mit seinem Grill den hl Honorius von Amiens mit zwei Brotlaiben den hl Nikolaus mit den drei Scholaren im Salzfass den hl Antonius mit dem Taukreuz Die Schlusssteine im Mittelschiff und im Querhaus stammen aus dem 17 Jahrhundert und tragen teilweise Jahreszahlen 1657 und 1659 Auf ihnen sind Engelskopfe Laubwerk oder Szenen aus dem Leben Jesu Kreuzabnahme und Marias dargestellt Die Schlusssteine der Querschiffarme erreichen eine Lange von bis zu 1 50 Meter Sie stellen dar Maria mit dem Jesuskind Johannes den Taufer den hl Laurentius mit seinem Grill die hl Apollonia mit einer Zange dem Werkzeug mit dem sie gefoltert wurde nbsp Marienfenster in der Kapelle Notre Dame des MaladesBleiglasfenster BearbeitenDie altesten Fenster der Kirche sind die Bleiglasfenster im Chor Sie wurden von Ernest Lami de Nozan 1801 1877 nach Kartons von Nicolas Auguste Galimard 1813 1880 ausgefuhrt und 1847 eingebaut 1 Bis auf die beiden Fenster mit der Darstellung der funf Apostel Johannes Judas Paulus Jakobus und Petrus und des Abtes Domnolus wurden sie in den 1930er Jahren durch Fenster aus der Werkstatt von Jean Gaudin ersetzt fur die der polnische Maler Elesckiewicz die Vorlagen schuf Die Fenster der Marienkapelle Notre Dame des Malades wurden von den Glasmalern Antoine Lusson und Leon Lefevre 1874 75 ausgefuhrt Die unteren Fenster stellen Szenen aus dem Leben Marias dar wie die Verkundigung die Heimsuchung die Sieben Schmerzen Mariens Tod Mariens und der Himmelfahrt Mariens Die oberen Fenster stellen den hl Joseph mit dem Jesuskind dar den hl Vincent de Paul einen Schutzengel und die Unterweisung Mariens Aus dem spaten 19 Jahrhundert stammen die beiden Fenster der Franz von Sales Kapelle und der Saint Vincent de Paul Kapelle im nordlichen Seitenschiff Sie wurden 1887 88 von Emmanuel Champigneulle nach einem Karton von Pierre Fritel ausgefuhrt Ein Fenster stellt den hl Vinzenz von Paul und Louise de Marillac dar das andere Fenster ist dem hl Franz von Sales gewidmet auf dessen Brust sich eine Taube niederlasst Die Mehrzahl der Fenster wurde zwischen 1953 und 1955 von Pierre Gaudin nach Kartons des Malers Elesckiewicz geschaffen Orgeln Bearbeiten nbsp Hauptorgel nbsp ChororgelDie Hauptorgel von 1682 wird dem Orgelbauer Francois Ducastel zugeschrieben Sie wurde 1767 von Francois Henri Clicquot und 1867 von Joseph Merklin erweitert Der Orgelprospekt wurde 1945 in die Liste der Monuments historiques aufgenommen Das Instrument hat heute 40 Register auf drei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 2 II Grand Orgue C g3Montre 16 Bourdon 16 Montre 8 Bourdon 8 Gambe 8 Flute harmonique 8 Flute octaviante 4 Prestant 4 Quinte 2 2 3 Plein jeu IV VCornet VBombarde 16 Trompette 8 Clairon 4 I Positif C g3Bourdon 8 Salicional 8 Unda maris 8 Prestant 4 Flute octaviante 4 Doublette 2 Fourniture IVTrompette 8 Cromorne 8 III Recit expressif C g3Quintaton 16 Bourdon 8 Violoncelle 8 Voix celeste 8 Flute d echo 4 Flageolet 2 Carillon IIITrompette 8 Basson hautbois 8 Voix humaine 8 Clarinette 8 Pedale C f1Flute 16 Octavebasse 8 Flute 4 Bombarde 16 Trompette 8 Clairon 4 Literatur BearbeitenGeorges Brunel Marie Laure Deschamps Bourgeon Yves Gagneux Dictionnaire des Eglises de Paris Editions Hervas Paris 2000 1 Auflage 1995 ISBN 2 903118 77 9 S 273 274 Jean Colson Marie Christine Lauroa Hrsg Dictionnaire des Monuments de Paris Paris 2003 1 Auflage 1992 ISBN 2 84334 001 2 S 706 707 Aline Dumoulin Alexandra Ardisson Jerome Maingard Murielle Antonello Paris D Eglise en Eglise Editions Massin Paris 2008 ISBN 978 2 7072 0583 4 S 216 218 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint Laurent Paris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eglise Saint Laurent in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Orgel von Saint Laurent in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Bleiglasfenster von Saint Laurent franzosisch Saint Laurent Text der Pfarrei franzosisch Chronologie de la renaissance du vitrail a Paris au XIXe siecle L exemple de l eglise Saint Laurent In Situ Revues des patrimoines franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Elisabeth Pillet Le vitrail a Paris au XIXe siecle Entretenir conserver restaurer Corpus Vitrearum France Etudes IX Presses Universitaires de Rennes Rennes 2010 S 95 ISBN 978 2 7535 0945 0 Informationen zur Hauptorgel48 874842 2 358288 Koordinaten 48 52 29 4 N 2 21 29 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Laurent Paris amp oldid 224753365