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Roquesit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der Zusammensetzung CuInS2 und ist damit chemisch gesehen ein Kupfer Indium Sulfid RoquesitRoquesit grau als Einschluss in Bornit aus der Typlokalitat Charrier FrankreichAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1962 001 1 IMA Symbol Ro 2 Chemische Formel CuInS2Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II C 03 II C 03 040 2 CB 10a 02 09 01 04Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol tetragonal skalenoedrisch 4 2m 3 Raumgruppe I4 2d Nr 122 Vorlage Raumgruppe 122 4 Gitterparameter a 5 51 A c 11 05 A 4 Formeleinheiten Z 4 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte nicht definiert VHN25 259 bis 274 kg mm2 5 Dichte g cm3 berechnet 4 78 5 Spaltbarkeit Bitte erganzen Farbe blaulichgrauStrichfarbe Bitte erganzen Transparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzRoquesit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem entwickelt jedoch nur mikroskopisch kleine Kristalle bis etwa 0 3 Millimeter Durchmesser von blaulichgrauer Farbe und metallischem Glanz die meist in Form von Einschlussen in anderen Sulfiden gefunden werden Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Verwendung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Roquesit in der Grube Charrier bei Laprugne im franzosischen Departement Allier und beschrieben 1963 durch P Picot und R Pierrot die das Mineral nach dem franzosischen Geologen Maurice Roques 1911 benannten Typmaterial des Minerals wurde in der Mines ParisTech auch Ecole des mines de Paris englisch National School of Mines in Paris und im Natural History Museum in London Register Nr 1965 302 hinterlegt 5 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Roquesit zur Abteilung der Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te 1 1 wo er zusammen mit Chalkopyrit Eskebornit Gallit Laforetit und Lenait die Chalkopyrit Gruppe mit der System Nr II C 03 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Roquesit ebenfalls in die Abteilung der Metallsulfide M S 1 1 und ahnliche ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Zink Zn Eisen Fe Kupfer Cu Silber Ag usw zu finden ist wo es ebenfalls zusammen mit Chalkopyrit Eskebornit Gallit Laforetit und Lenait die Chalkopyrit Gruppe mit der System Nr 2 CB 10a bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Roquesit in die Abteilung der Sulfidminerale ein und dort in die Chalkopyritgruppe mit der System Nr 02 09 01 innerhalb der Unterabteilung der Sulfide einschliesslich Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 1 zu finden Kristallstruktur BearbeitenRoquesit kristallisiert isotyp mit Chalkopyrit im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe I4 2d Raumgruppen Nr 122 Vorlage Raumgruppe 122 mit den Gitterparametern a 5 51 A und c 11 05 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Bildung und Fundorte BearbeitenRoquesit bildet sich hydrothermal in zink wolfram bismut und molybdanhaltigen hochgradig metamorph umgewandelten Gesteinen Als Begleitminerale treten unter anderem Arsenopyrit gediegen Bismut Bornit Chalkopyrit Covellin Cubanit Emplektit Ferberit Kassiterit Lollingit Magnetit Pyrit Sphalerit Stannoidit Tetraedrit und Wittichenit 5 Als seltene Mineralbildung konnte Roquesit bisher Stand 2012 nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei rund 30 Fundorte als bekannt gelten 6 Neben seiner Typlokalitat Grube Charrier bei Laprugne Auvergne trat das Mineral in Frankreich noch bei La Telhaie im Departement Morbihan Bretagne in der Kupfer Lagerstatte bei Vaulry im Departement Haute Vienne und in der Grube Les Clochettes bei Villar d Arene im Departement Hautes Alpes auf Im deutsch tschechischen Grenzgebiet Sachsen Bohmen fand sich Roquesit bei Cinovec deutsch Zinnwald im Erzgebirge Weitere Fundorte liegen unter anderem bei San Vicente Potosi in Bolivien in der brasilianischen Gemeinde Monte Alegre de Goias bei Bhiwani im indischen Bundesstaat Haryana in der Grube Toyoha bei Sapporo auf Hokkaidō und an mehreren Orten auf Honshu in Japan in den Gruben Mount Pleasant im Charlotte County New Brunswick und Kidd Creek bei Timmins Ontario in Kanada auf den Inseln Iturup und Kunaschir sowie bei Perwomaiski Tscheljabinsk im Ural in Russland bei Gasborn und Langban in Schweden bei Gemerska Poloma in der Slowakei bei Ulsan in Sudkorea bei Brezove Hory deutsch Birkenberg Pribram in Tschechien bei der zu St Just in Penwith England gehorenden Grube Pendeen im Vereinigten Konigreich und bei Pyramid im Washoe County im US Bundesstaat Nevada 7 Verwendung BearbeitenRoquesit hat ausser als Mineralprobe keine technische Bedeutung Zur Gewinnung des ansonsten sehr wertvollen Indiums kommt es zu selten vor Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenFriedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 432 Erstausgabe 1891 J K Sutherland R S Boorman A new occurrence of Roquesite at Mount Pleasant New Brunswick In American Mineralogist Band 54 1969 S 1202 1203 minsocam org PDF 123 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Roquesite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Roquesit Wiki Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Webmineral Roquesite a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 77 a b c d John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Roquesite in Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 62 3 kB Mindat Anzahl der Fundorte fur Roquesit Mindat Roquesite Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roquesit amp oldid 239327964