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Lenait ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung AgFeS2 3 und damit chemisch gesehen ein Silber Eisen Sulfid LenaitLenait als Einschluss in einer Untersuchungsprobe fur eine REM Aufnahme Privolnoye Sacha Jakutien Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1994 008 1 IMA Symbol Ln 2 Chemische Formel AgFeS2 3 1 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II C 03 025 2 CB 10a 02 09 01 05Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol ditetragonal pyramidal 4mm 4 Raumgruppe P42mc Nr 105 Vorlage Raumgruppe 105 3 Gitterparameter a 5 64 A c 10 34 A 3 Formeleinheiten Z 4 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 bis 4 5 5 VHN10 270 360 durchschnittlich 310 6 Dichte g cm3 berechnet 4 63 6 Spaltbarkeit nicht definiertFarbe stahlgrau bis schwarzStrichfarbe dunkelgrau bis schwarz 7 Transparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzLenait kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem und konnte bisher nur in Form stahlgrauer bis schwarzer metallisch glanzender isometrischer Kristallkorner bis etwa 0 2 mm Grosse gefunden werden Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Lenait in der Silber Antimon Quecksilber Lagerstatte Khachakchan im Werchojansker Gebirge in der zur Russischen Foderation gehorenden Republik Sacha Jakutien Die Erstbeschreibung erfolgte 1995 durch V A Amuzinskii Yu Ya Zhdanov N V Zayakina und N V Leskova die das Mineral nach dem in der Nahe des Fundortes verlaufenden Flusses Lena benannten Das Typmaterial des Minerals wird im Geologischen Museum des Wissenschaftszentrums Jakutsk der Russischen Akademie der Wissenschaften aufbewahrt 8 Klassifikation BearbeitenDa der Lenait erst 1995 entdeckt und als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der zuletzt 1982 aktualisierten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz nicht verzeichnet Im Lapis Mineralienverzeichnis das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach der klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II C 03 025 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort der Abteilung Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te 1 1 wo Lenait zusammen mit Chalkopyrit Eskebornit Gallit Laforetit und Roquesit die Chalkopyritgruppe mit der System Nr II C 03 bildet 5 Die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 9 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Lenait ebenfalls in die Abteilung der Metallsulfide M S 1 1 und ahnliche ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den an der Verbindung beteiligten Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Zink Zn Eisen Fe Kupfer Cu Silber Ag usw zu finden ist wo es zusammen mit Chalkopyrit Eskebornit Gallit Laforetit und Roquesit ebenfalls die Chalkopyritgruppe mit der System Nr 2 CB 10a bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Lenait in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er ebenfalls zusammen mit Chalkopyrit Eskebornit Gallit Roquesit und Laforetit in der Chalkopyritgruppe Tetragonal I4 2d mit der System Nr 02 09 01 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 1 zu finden Kristallstruktur BearbeitenLenait kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe P42mc Raumgruppen Nr 105 Vorlage Raumgruppe 105 mit den Gitterparametern a 5 64 A und c 10 34 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenLenait findet sich in Goethit Pseudomorphosen nach magnesiumhaltigem Siderit und in Quarz Siderit Adern Begleitminerale ist daher vor allem Goethit aber auch Akanthit Ag Hg Amalgam Chalkopyrit Galenit Stephanit und Tetraedrit 8 Als sehr seltene Mineralbildung konnte Lenait nur in wenigen Proben nachgewiesen wobei bisher weniger 10 Fundorte weltweit dokumentiert sind Stand 2018 10 Ausser an seiner Typlokalitat in der Silber Antimon Quecksilber Lagerstatte Khachakchan trat das Mineral in Russland noch in der nahe gelegenen gleichartigen Lagerstatte Nochnoe sowie in der Grube Privolnoye in der Republik Sacha bei Rodnikovoe auf der Halbinsel Kamtschatka im Gulinskii Massiv nahe den Flussen Maimecha und Kotui in der Region Krasnojarsk und in der Gold Silber Lagerstatte Teploe bei Omsukchan im Flusstal des Kolyma im Foderationskreis Ferner Osten Weitere gesicherte Fundorte sind die Lagerstatte Kiziltepe bei Sindirgi in der turkischen Provinz Balikesir sowie die epithermale Gold Silber Tellur Lagerstatte Geis Mine auch Gies Mine im Bezirk Warm Springs Fergus County im US Bundesstaat Montana 11 Die weiteren Fundorte Grube St Anna bei Annaberg in Niederosterreich Grube Yatani bei Yonezawa in der Prafektur Yamagata auf der japanischen Insel Honshu und Grube Tynebottom bei Garrigill in Westmorland and Furness Grafschaft Cumbria sowie zwei weitere Lagerstatten in Russland konnten bisher nicht verifiziert werden 11 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenV A Amuzinskii Yu Ya Zhdanov N V Zayakina N V Leskova Lenaite AgFeS2 a new mineral species In Zapiski Vserossiyskogo Mineralogicheskogo Obshchestva Band 124 Nr 5 1995 S 85 91 russisch minsoc ru PDF 85 kB abgerufen am 14 Januar 2019 Kurzbeschreibung in Englisch John L Jambor Vladimir A Kovalenker Jacek Puziewicz Andrew C Roberts New Mineral Names In American Mineralogist Band 81 1996 S 1282 1286 englisch minsocam org PDF 482 kB abgerufen am 14 Januar 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lenaite Sammlung von Bildern Lenait In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 4 Februar 2023 American Mineralogist Crystal Structure Database Lenaite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 14 Januar 2019 Einzelnachweise Bearbeiten a b Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 4 Februar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 77 englisch David Barthelmy Lenaite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 14 Januar 2019 englisch a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b John Leslie Jambor Vladimir A Kovalenker Jacek Puziewicz Andrew C Roberts New Mineral Names In American Mineralogist Band 81 1996 S 1282 1286 englisch minsocam org PDF 482 kB abgerufen am 14 Januar 2019 Lenaite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 14 Januar 2019 englisch a b Lenaite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 14 kB abgerufen am 4 Februar 2023 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 4 Februar 2023 englisch Landkarte mit Position und Anzahl der Fundorte fur Lenait In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 14 Januar 2019 englisch a b Fundortliste fur Lenait beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 4 Februar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lenait amp oldid 239327156