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Ferberit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit der chemischen Zusammensetzung FeWO4 2 und ist damit chemisch gesehen Eisenwolframat FerberitSchwarze Ferberitkristalle mit Muskovit aus Panasqueira Minen Beira Baixa PortugalAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Feb 1 Chemische Formel FeWO4 2 oder auch Fe2 WO4 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV D 16 IV D 16 020 4 DB 30 48 01 01 02Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 4 Raumgruppe P2 c Nr 13 Vorlage Raumgruppe 13 2 Gitterparameter a 4 72 A b 5 70 A c 4 96 Ab 90 2 Formeleinheiten Z 2 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 bis 4 5 5 Dichte g cm3 gemessen 7 58 berechnet 7 60 5 Spaltbarkeit vollkommen nach 010 Absonderungen nach 100 und 102 5 Bruch Tenazitat uneben sprode 5 Farbe schwarzStrichfarbe braunschwarz bis schwarzTransparenz undurchsichtig nahezu opakGlanz MetallglanzKristalloptikBrechungsindizes na 2 255 6 nb 2 305 6 ng 2 414 6 Doppelbrechung d 0 159 6 Optischer Charakter zweiachsig positivAchsenwinkel 2V 66 6 Ferberit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt vorwiegend kurze prismatische bis tafelige Kristalle kommt aber auch in Form korniger bis massiger Aggregate vor Die nahezu undurchsichtigen opaken Kristalle sind von schwarzer Farbe mit metallischem Glanz auf den Oberflachen Auf der Strichtafel hinterlasst das Mineral einen braunschwarzen bis schwarzen Strich Ferberit ist eines der Endglieder der Wolframit Mischreihe dessen anderes Endglied Hubnerit bildet Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Verwendung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Moritz Rudolph Ferber nbsp Tafeliger Ferberit mit aufgewachsenem Quarz aus der Grube Yaogangxian Yizhang Hunan China Grosse 4 9 cm 4 4 cm 2 9 cm Benannt wurde das Mineral nach Moritz Rudolph Ferber 1805 1875 einem deutschen Hobbymineralogen aus Gera Erstmals gefunden und beschrieben wurde es 1863 6 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Ferberit zur Abteilung der Oxide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 1 2 MO2 und verwandte Verbindungen wo er zusammen mit Hubnerit Sanmartinit und dem inzwischen diskreditierten Wolframo Ixiolith die Wolframit Reihe mit der System Nr IV D 16 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Ferberit ebenfalls in die Abteilung der Oxide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 1 2 und vergleichbare ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und der Kristallstruktur so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung und seinem Aufbau in der Unterabteilung Mit mittelgrossen Kationen Ketten kantenverknupfter Oktaeder zu finden ist wo es zusammen mit Heftetjernit Hubnerit Krasnoselskit Magnesiowolframit und Sanmartinit die Wolframit Gruppe mit der System Nr 4 DB 30 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Ferberit im Gegensatz zu den Strunz schen Systematiken in die Klasse der Phosphate Arsenate Vanadate und dort in die Abteilung der Molybdate und Wolframate ein Hier ist er zusammen mit Wolframit Hubnerit Sanmartinit und Heftetjernit in der Wolframit Reihe mit der System Nr 48 01 01 innerhalb der Unterabteilung der Wasserfreien Molybdate und Wolframate mit A XO4 zu finden Kristallstruktur BearbeitenFerberit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P2 c Raumgruppen Nr 13 Vorlage Raumgruppe 13 mit den Gitterparametern a 4 72 A b 5 70 A und c 4 96 A b 90 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Ferberit Kristallgruppe mit aufgewachsenen Pyritkristallen aus der westlichen Lagerstatte Kara Oba Hungersteppe Betpak Dala Gebiet Qaraghandy Kasachstan Grosse 4 8 cm 4 7 cm 3 5 cm Ferberit bildet sich entweder durch hydrothermale Vorgange in Greisen oder in Skarnen oder in magmatischen Gesteinen wie Pegmatiten oder Graniten Begleitminerale sind Kassiterit Quarz Scheelit und verschiedene Sulfide Fundorte sind unter anderem Tamanrasset in Algerien New South Wales Queensland South Australia Tasmanien und Victoria in Australien verschiedene Provinzen in Bolivien Brasilien der Volksrepublik China Baden Wurttemberg Niedersachsen Sachsen und Sachsen Anhalt in Deutschland New Brunswick Nova Scotia und Yukon in Kanada Maniema in der Demokratischen Republik Kongo Karnten und Salzburg in Osterreich Bohmen und Mahren in Tschechien sowie Arizona Arkansas Colorado Connecticut Kalifornien und andere Staaten in den USA 7 Verwendung BearbeitenFerberit ist ein wichtiges Erz zur Gewinnung von Wolfram Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenK L Th Liebe Ein neuer Wolframit In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geologie und Palaontologie 1863 S 641 653 PDF 554 2 kB Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 105 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ferberite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Ferberit Wiki RRUFF Database of Raman spectroscopy Ferberite American Mineralogist Crystal Structure Database FerberiteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 210 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 Webmineral Ferberite englisch a b c d Ferberite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 65 6 kB a b c d e f Mindat Ferberite engl Fundortliste fur Ferberit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferberit amp oldid 230421551