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Johann Peter Dickel 18 September 1819 in Treisbach 27 Juni 1896 1 ebenda war ein deutscher Orgelbauer der vorwiegend im Gebiet der heutigen Landkreise Marburg Biedenkopf und Waldeck Frankenberg Hessen wirkte 2 Fotografie von Peter Dickel Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werkliste 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Werk Bearbeiten Johann Peter Dickel entstammte einer Orgelbauerfamilie Der Grossvater Johann Heinrich Dickel 25 Februar 1745 in Berghausen bei Bad Berleburg 1796 in Mosbach war Geselle bei Knaut in Heidelberg und heiratete 1769 Margarethe Friederike Muller die Tochter des Orgelbauers und Knaut Nachfolgers Johann Friedrich Ernst Muller aus Heidelberg 3 Von Mosbach aus baute er ab 1771 mindestens 15 neue Orgeln Dem Ehepaar wurde Philipp Heinrich Dickel 21 Februar 1783 in Mosbach 15 Februar 1870 in Treisbach geboren der ab 1809 in Wingeshausen als Orgelbauer nachweisbar ist Er reparierte Orgeln und schuf etwa ein Dutzend Orgelneubauten die als minderwertig galten So sei das gebrauchte Instrument in Ginseldorf das Dickel 1833 lieferte ein erbarmlich Werk das die Gemeinde einem unerfahrenen Orgelflicker Dickel aus Treisbach abgekauft hatte 4 Von ihm sind nur die Prospekte in Treisbach und Amonau erhalten Am 26 Marz 1812 heiratete er die Witwe Elisabeth Gertraud Dickel Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Philipp Heinrich Dickel am 18 Juli 1819 Anna Catharina Immel 3 August 1844 und liess sich in Treisbach als Orgelbauer nieder 5 Sein Schwiegervater Johann Jost Immel war dort Gemeindevorsteher Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor 6 Keine acht Wochen nach der Hochzeit wurde Peter Dickel am 8 September 1819 geboren Erstmals ist er als Orgelbauer bei einer Reparatur 1842 1843 in Kleinseelheim zusammen mit seinem Vater nachgewiesen 7 Er ubernahm bereits im Jahr 1845 die Werkstatt des Vaters der sie ihm aufgrund seiner schwachen Gesundheit vorzeitig ubergab 3 Am 18 Februar 1849 heiratete Peter Dickel in Treisbach Karoline Sophia Hauser eine Tochter des Ebsdorfer Schulmeisters Johann Hauser Unter der Leitung von Peter Dickel nahm die Werkstatt einen deutlichen Aufschwung bis Ende der 1880er Jahre entstand jahrlich etwa eine neue Orgel In der Regel verfugen seine Dorforgeln uber bis zu zehn Register auf einem Manual und Pedal Nur vereinzelt baute Dickel zweimanualige Werke In Westhessen war Dickel der meistbeschaftigte Orgelbauer seiner Zeit 8 Zwei Kinder starben im Sauglingsalter Die Tochter Amalie 24 Oktober 1853 heiratete 1884 9 den Landwirt und Schreiner Johannes Acker der in der Orgelwerkstatt mitarbeitete 10 Der Sohn Heinrich 3 Marz 1856 in Treisbach 15 August 1877 11 verstarb mit 21 Jahren und konnte die Werkstatt nicht ubernehmen die mit dem Tod von Peter Dickel erlosch 5 Dickel arbeitete mit dem kurhessischen Bezirkskonservatoren und Orgelforscher Ludwig Bickell aus Marburg zusammen der den Prospekt fur die Kirche in Grossseelheim entwarf 2 Werkliste BearbeitenKursivschreibung gibt an dass die Orgel nicht oder nur noch das historische Gehause erhalten ist In der funften Spalte bezeichnet die romische Zahl die Anzahl der Manuale und ein grosses P ein selbststandiges Pedal Die arabische Zahl gibt die Anzahl der klingenden Register an Die letzte Spalte bietet Angaben zum Erhaltungszustand oder zu Besonderheiten Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen1845 Beltershausen Bartholomauskirche nbsp I P 7 Neubau 1969 in die Evangelische Kirche Allna umgesetzt und dort erhalten Bild 1845 Winnen Allendorf Lumda Evangelische Kirche I P 11 Neubau gemeinsam mit Heinrich Dickel nicht erhalten 12 1846 Kleinseelheim Evangelische Kirche nbsp I P 11 gemeinsam mit Heinrich Dickel Umbau der Orgel von Johann Andreas Heinemann 1758 ein Register erhalten1846 Krofdorf Gleiberg Katharinenkirche Gleiberg I P 12 Neubau gemeinsam mit Heinrich Dickel 1945 zerstort 13 1848 Colbe Evangelische Kirche I P 8 Neubau nicht erhalten1849 Geismar Frankenberg Evangelische Kirche I P 11 ursprunglich das Hauptwerk der Orgel in der Marburger Elisabethkirche nicht erhalten1851 Bad Laasphe Evangelische Kirche nbsp I P 10 Instandsetzung der Orgel von Georg Henrich Wagner 1663 14 1853 Obereisenhausen Evangelische Kirche I P 10 Neubau mit klassizistischem Prospekt unter Dreiecksgiebel 1959 ersetzt 15 1855 1856 Biedenkopf Hospitalkirche I P 7 Neubau mit mechanischen Schleifladen 1970 ersetzt1855 Wollmar Evangelische Kirche I P 10 Neubau Prospekt erhalten1857 Dreihausen Ebsdorfergrund Evangelische Kirche nbsp II P 15 Neubau 1954 Umbau 1982 Restaurierung durch Gerald Woehl1858 Hartenrod Evangelische Kirche I P 12 Neubau hinter fruhneuromanischem Prospekt nicht erhalten 16 1859 Erfurtshausen St Michael nbsp I P 10 Neubau moglicherweise unter Einbeziehung von Teilen aus der Orgel in Mardorf 1720 die Dickel zeitgleich abbaute vollstandig erhalten1860 Dexbach Evangelische Kirche I P 8 Neubau unter Einbeziehung des barocken Prospekts und alterer Teile nicht erhalten 17 1860 Heskem Evangelische Kirche I P 7 nicht erhalten1862 Hachborn Evangelische Kirche I P 9 Neubau Prospekt teilweise erhalten1862 Wolferode Stadtallendorf Evangelische Kirche I P 9 Neubau erhalten1863 Todenhausen Wetter Evangelische Kirche nbsp I P 8 Neubau Prospekt verandert erhalten1864 Wiesenfeld Burgwald Evangelische Kirche I P 7 Neubau identisch mit Roda1865 Roda Rosenthal Evangelische Kirche I P 7 Neubau identisch mit Wiesenfeld1866 Londorf Evangelisch lutherische Kirche nbsp II P 20 Neubau 1911 ersetzt aber Prospekt und einige Register beibehalten 18 1867 1868 Ebsdorf Evangelische Kirche nbsp II P 19 Neubau hinter Prospekt von 1788 8 nicht erhalten1870 Birkenbringhausen Evangelische Kirche I P 10 Neubau1870 Bernsfeld Evangelische Kirche I P 9 Neubau 1973 in die neue Kirche umgesetzt1870 Marburg Universitatskirche 19 II P Reparatur der Orgel von Eobanus Friedrich Krebaum 1845 1871 Hatzfeld Eder Evangelische Kirche I P 9 Neubau Teile im Neubau in Dreifelden 1958 einbezogen 20 1876 Grossseelheim Evangelische Kirche nbsp I P 11 Neubau neugotischer Prospektentwurf von Ludwig Bickell nicht erhalten 21 1877 Weitershain Evangelische Kirche nbsp II P 10 Neubau als Brustungsorgel mit mechanischen Schleifladen vollstandig erhalten 22 1879 Warzenbach Evangelische Kirche I P 10 Neubau Prospekt erhalten1882 Albshausen Rauschenberg Evangelische Kirche I P 9 Neubau Prospekt erhalten1882 Willersdorf Frankenberg Evangelische Kirche I P 7 Neubau1885 Schwarzenborn Colbe Evangelische Kirche nbsp I P 7 Neubau weitgehend erhalten1886 1887 Ernsthausen Rauschenberg Evangelische Kirche I P 8 Neubau Prospekt erhalten1887 Mohnhausen Evangelische Fachwerkkirche nbsp I P Neubau1888 Halsdorf Wohratal Evangelische Kirche I P 6 Neubau1889 1890 Ernsthausen Burgwald Evangelische Kirche II P 11 Neubau erhaltenLiteratur BearbeitenGerhard Aumuller Eckhard Trinkaus Orgelbau im Landkreis Waldeck Frankenberg In Friedhelm Brusniak Hartmut Wecker Hrsg Musik in Waldeck Frankenberg Musikgeschichte des Landkreises Bing Korbach 1997 ISBN 3 87077 098 8 S 144 202 Franz Bosken Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 7 1 Band 2 Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden Teil 1 A K Schott Mainz 1975 ISBN 3 7957 1307 2 Franz Bosken Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 7 2 Band 2 Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden Teil 2 L Z Schott Mainz 1975 ISBN 3 7957 1370 6 Franz Bosken Hermann Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 29 1 Band 3 Ehemalige Provinz Oberhessen Teil 1 A L Schott Mainz 1988 ISBN 3 7957 1330 7 Franz Bosken Hermann Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 29 2 Band 3 Ehemalige Provinz Oberhessen Teil 2 M Z Schott Mainz 1988 ISBN 3 7957 1331 5 Peter Brusius Dieter Schneider Die Orgelbauerfamilie Dickel Marburg 2013 Willi Dickel Ein Orgelbauer Dickel aus Berghausen In Blatter des Wittgensteiner Heimatvereins Band 86 1998 1 S 2 3 Hermann Fischer 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister Orgelbau Fachverlag Lauffen 1991 ISBN 3 921848 18 0 S 341 Dieter Grossmann Orgeln und Orgelbauer in Hessen Beitrage zur hessischen Geschichte Band 12 2 Auflage Trautvetter amp Fischer Marburg 1998 ISBN 3 87822 109 6 Eckhard Trinkaus Orgeln und Orgelbauer im fruheren Kreis Ziegenhain Hessen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Band 43 Elwert Marburg 1981 ISBN 3 7708 0713 8 Einzelnachweise Bearbeiten siehe Hessisches Staatsarchiv Marburg HStAMR Best 915 Nr 6743 S 10 Digitalisat a b Fischer 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister 1991 S 167 a b Brusius Schneider Die Orgelbauerfamilie Dickel 2013 S 6 marburg bauerbach de Die Kirche zu Ginseldorf abgerufen am 31 August 2016 a b Aumuller Trinkaus Orgelbau im Landkreis Waldeck Frankenberg 1997 S 175 Trinkaus Orgeln und Orgelbauer im fruheren Kreis Ziegenhain Hessen 1981 248 Trinkaus Orgeln und Orgelbauer im fruheren Kreis Ziegenhain Hessen 1981 249 a b Grossmann Orgeln und Orgelbauer in Hessen 1998 S 96 Siehe Hessisches Staatsarchiv Marburg HStAMR Best 915 Nr 6674 S 8 Digitalisat Trinkaus Orgeln und Orgelbauer im fruheren Kreis Ziegenhain Hessen 1981 250 Siehe Hessisches Staatsarchiv Marburg HStAMR Best 915 Nr 6724 S 22 Digitalisat Grossmann Orgeln und Orgelbauer in Hessen 1998 S 108 Bosken Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 2 Teil 1 1975 S 375 f Gabriel Isenberg Orgellandschaft im Wandel Die Geschichte der Orgeln in den sudwestfalischen Kreisen Olpe und Siegen Wittgenstein zwischen 1800 und 1945 Ein Beitrag zur Orgelgeschichte Westfalens Hochschule fur Musik Carl Maria von Weber Dresden 2017 S 281 urn nbn de bsz 14 qucosa2 167184 Dissertation Bosken Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 2 Teil 2 1975 S 681 Bosken Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 2 Teil 1 1975 S 412 Trinkaus Orgeln und Orgelbauer im fruheren Kreis Ziegenhain Hessen 1981 296 Erwin Knauss Die Geschichte der Kirche in der Rabenau In Erwin Knauss Bearb Das 1200jahrige Londorf und die Rabenau Ein Heimatbuch Verlag der Gemeinde Londorf 1958 S 169 197 hier S 192 Kontrakt mit dem Orgelbauer Dickel uber Baumassnahmen an der Orgel der reformierten Kirche zu Marburg Bosken Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 2 Teil 1 1975 S 140 Grossmann Orgeln und Orgelbauer in Hessen 1998 S 200 Bosken Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 3 Teil 2 1988 S 961 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 3 Mai 2018 PersonendatenNAME Dickel PeterALTERNATIVNAMEN Dickel Johann Peter vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher OrgelbauerGEBURTSDATUM 18 September 1819GEBURTSORT TreisbachSTERBEDATUM 27 Juni 1896STERBEORT Treisbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Dickel amp oldid 235936926