www.wikidata.de-de.nina.az
Freiherr Paul von Wernhardt 25 Januar 1776 in Posing Komitat Pressburg 13 September 1846 in Wien war ein osterreichischer Offizier und Theresienritter Er war Magnat von Ungarn und Geheimer Rat k k General der Kavallerie und Inhaber des Chevaux Legers Regiments Nr 3 Paul Freiherr von Wernhardt 1840 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Biographie 2 1 Die fruhen Jahre 2 2 In verantwortlicher Position 3 Auszeichnungen Auswahl 4 Wappen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenPaul entstammte einer Familie die in Person des Stefan Wernhardt als Dank fur seinen tapferen Einsatz in den Turkenkriegen am 15 Februar 1621 einen Wappenbrief durch Hofpfalzgrafen Florian Drosdowsky von Drostowitz erhielt 1 Dessen Sohne wurden am 25 September 1646 in den rittermassigen Adelsstand erhoben 2 Der Offizier war Urenkel des Adelsnehmers Stefan und dessen Gattin Walburga Kapitz Er war seit dem 6 Mai 1804 mit Maria Anna 27 Juni 1784 Tochter des nachmaligen Feldmarschallleutnants Freiherr Joseph Ignaz Cerrini de Monte Varchi vermahlt und wurde 1818 in den erblandisch osterreichischen sowie ungarischen Freiherrnstand erhoben 3 Ausser drei Tochtern hatte er zwei Sohne wobei der altere Stefan 1806 1969 sowie sein Enkel Paul Vinzenz 1851 1923 auch hohe militarische Wurden erlangten Das Geschlecht ist im Mannesstamm erloschen Biographie BearbeitenDie fruhen Jahre Bearbeiten nbsp Schlacht bei Tourcoing 1794 nbsp Ersturmung der Brucke bei Landshut 1809Wernhardt trat nach Privatunterricht am 16 Mai 1793 aus Neigung zu einer militarischen Laufbahn als Kadett ex propriis beim Kurassierregiment Zeschwitz Nr 10 ein Sehr bald bot sich ihm die Gelegenheit seinen Wert als Soldat auch praktisch zu erproben Er zeichnete sich von allem Anfang durch unermudlichen Eifer Entschlossenheit und richtiges militarisches Urteil aus So als Unterleutnant zwischenzeitlich im Kurassierregiment Erzherzog Franz am 26 April 1794 beim grossen Reitergefecht von Le Cateau Cambresis Weiters focht der Soldat in jenem Jahr auch in den Schlachten von Tourcoing Tournai Charleroi und Fleurus auch wohnte er der Belagerung von Landrecy bei In den Folgejahren beteiligte er sich gleichfalls engagiert am Kriegsgeschehen 4 In der Schlacht bei Stockach am 23 Marz 1799 brachte er mit einer Abteilung seiner Kurassiere den weit uberlegenen Feind zum Weichen und trug hierdurch zum erfolgreichen Ausgang des Kampfes bei In der Relation dieses Tages ruhmlich erwahnt wurde er ausser seiner Rangtour zum Oberleutnant im Regiment befordert und von Feldmarschalleutnant Prinz von Hohenlohe noch im selben Feldzug in der Eigenschaft eines Generalstabsoffiziers verwendet Als solcher am 3 November 1799 zur Beobachtung des Feindes bei Bietigheim aufgestellt attackierte er auf eigene Verantwortung eine auf Bietigheim marschierende franzosische Kolonne und schlug die feindliche Kavallerie in die Flucht Die militarische Fuhrung erkannte offentlich an dass dieser gewagte Angriff des Hohenlohe schen Korps einen gunstigen Einfluss auf den Gang des Feldzuges genommen habe 5 Im Jahr 1804 wurde Wernhardt auf Begehren des kommandierenden Generals in Mahren Maximilian Baillet von Latour zu dessen innehabenden Chevaulegers Regiment transferiert blieb jedoch fortwahrend beim Feldmarschalleutnant Johann Siegmund Graf von Riesch den er auch zu Beginn der Kriegsoperationen des Jahres 1805 zur Armee in Deutschland begleitete Hier teilte er am 19 Oktober des Jahres gerade zum zweiten Rittmeister vorgeruckt das traurige Schicksal samtlicher in Ulm eingeschlossenen k k Truppen und geriet in Kriegsgefangenschaft aus der er aber bald auf Parole wieder entlassen wurde Nach der kurzen Friedenszeit wurde er im Oktober 1808 von Feldmarschalleutnant Riesch zum Ersten Rittmeister in seinem Dragonerregiment befordert woselbst er bald darauf einruckte und das Eskadronskommando bis zum Februar 1809 fuhrte dann aber am 25 des Monats zum Generalquartiermeisterstab nach Wien berufen mit der Bestimmung in das Hauptquartier Erzherzog Karls ubersetzt zu werden In dieser Eigenschaft befand sich Wernhardt in den Treffen bei Landshut am 16 und bei Hausen am 19 sowie der Schlacht bei Regensburg vom 20 bis 23 April des Jahres Vom Schlachtfeld von Aspern wo er eine leichte Verwundung davongetragen hatte wurde er mit der Meldung des erfochtenen Sieges an den in Woltersdorf weilenden Kaiser gesendet und von Erzherzog Karl weit ausser der Tour zum Major und gleichzeitig zum Flugeladjutanten ernannt Auch bei Baumersdorf am 5 Juli Wagram am 6 Juli Korneuburg am 7 Juli und Znaim am 10 Juli des Jahres kampfte er ehrenvoll 4 In verantwortlicher Position Bearbeiten nbsp Das Gefecht auf der Brucke bei Arcis sur Aube nbsp Schlacht um Pantin 1814Im Jahr 1813 in Deutschland zum Oberstleutnant bei den Hohenzollern Kurassieren vorgeruckt sah Wernhardt sich bald darauf dem zum Inhaber dieses Regiments ernannten Grossfursten Constantin von Russland als Adjutant zugewiesen dessen Vertrauen er sich schnell erwarb Wahrend der Volkerschlacht bei Leipzig gefielen seine fundierten Ratschlage daher wurde er nach derselben zum Oberst im Regiment mit Belassung in seiner Anstellung befordert und mit dem kaiserlich russischen St Annenorden zweiter Klasse in Brillanten dekoriert Am 29 Janner 1814 focht er in der Schlacht bei Brienne Besonderen Ruhm erwarb er sich in der Schlacht bei Arcis sur Aube am 21 und 22 Marz des Jahres indem er durch geschickte Dispositionen und kuhne Ausfuhrung in derselben den Sieg erzwang Die Ereignisse spielten sich wie folgt ab Die unter dem Befehle des Grossfursten Konstantin stehenden Reserven waren nach der vom Oberfeldherrn entworfenen Einsatzplan nicht bestimmt bei dem Angriff auf Arcis mitzuwirken Wernhardt jedoch bat seinen Chef um Erlaubnis sich zum des vom Kronprinzen von Wurttemberg befehligten 4 Armeekorps zu begeben um dem Gefecht beiwohnen zu durfen Nachdem der zuruckgedrangte Feind die Stadt Arcis immer noch hartnackig behauptete bot sich Wernhardt an sich von der Lage der Dinge zu uberzeugen Er stellte fest dass die Stadt uber die Brucke nur schwer einnehmbar sei und sich das dort kampfende 1 Bataillon unter Hauptmann Binder in grossen Schwierigkeiten befand Also griff er ein dirigierte die Soldaten um und griff mit der 1 Division das Schloss erfolgreich an Dort liess er anschliessend zwei Kanonen aufstellen und eine Notbrucke bauen worauf der Gegner seine ganze Feuerkraft dahin wendete Demungeachtet fuhr Wernhardt fort den Ubergang im heftigsten Kugelregen personlich zu leiten um durch sein Beispiel die Mannschaft zu ereifern Sein Vorpreschen war so erfolgreich dass der Feind in grosster Verwirrung unter Zurucklassung vieler Gefangenen und aller Verwundeten uber die Brucke fluchtete wobei Wernhardts Kanonen ihm noch betrachtlichen Schaden zufugte Das gegen Wernhardts Abteilung dirigierte Feuer war aber so verheerend gewesen dass alle ihn zunachst Umgebenden entweder getotet oder verwundet wurden Sein Hut und Mantel waren ebenfalls von mehreren Kugeln durchlochert worden 4 Ubrigens wollte Wernhardt noch bei Einbruch der Nacht auf die Insel vordringen um dort fur den folgenden Tag einen Ubergangspunkt vorzubereiten Er erhielt aber vom Kronprinzen den ausdrucklichen Befehl es zu unterlassen Zu der Schlacht bei Fere Champenoise am 25 Marz 1814 bewog er den Grossfursten zu einer erfolgreichen Attacke im Rucken des Feindes welcher sich deshalb auf den Ruckzug begeben musste In der Schlacht bei Paris am 30 Marz setzte er die Behauptung des Dorfes Pantin durch wodurch die raschere Einnahme von Paris deutlich begunstigt wurde und feuerte durch das Beispiel seiner Tapferkeit den Mut der Truppen an Fur diese abermaligen Verdienste erhielt der Offizier den russischen Militar St Georgs Orden vierter Klasse den preussischen Militar Verdienstorden und das Ritterkreuz des bayerischen Max Joseph Ordens 5 nbsp Hermannstadt BefestigungsanlageFur die freiwillig mit ebenso viel Tapferkeit als auch Einsicht und Beharrlichkeit ausgefuhrte von dem glanzenden Resultat begleitete Tat von Arcis sur Aube wurde Wernhardt nach auf Antrag des Maria Theresia Ordens Kapitels von Kaiser Franz I im August 1816 das Ritterkreuz des Maria Theresien Ordens verliehen 6 Infolgedessen verlieh ihm der Kaiser den erblandisch osterreichischen Freiherrnstand 7 und das ungarische Baronat am 7 Juli 1818 Diplom vom 6 November des Jahres Mit der ungarischen Magnatenwurde wurde er am 2 August 1819 geehrt 3 8 Nach Napoleon Bonapartes Ruckkehr von Elba 1815 war Paul zum Generaladjutanten des Fursten Karl von Schwarzenberg ernannt worden und leistete als solcher eine Zeit lang im Militardepartement des Hofkriegsrats nicht minder wichtige Dienste Nach Schwarzenbergs Tod wurde er auf dem vakanten Posten am 1 Janner 1821 zum Regimentskommandanten der Klenau Chevauxlegers ernannt Der Offizier wurde am 20 April 1826 Rang vom 18 Juli 1821 zum Generalmajor und Brigadier in Pest befordert wo er einen wahrend der Cholera 1831 ausgebrochenen Strassentumult mit Umsicht beilegte Anno 1832 wurde er als Brigadier und Festungskommandant nach Salzburg ubersetzt und mit Rang vom 12 September desselben Jahres zum Feldmarschalleutnant und Divisionar in Galizien erhoben 9 Am 8 Juni 1834 erfolgte seine Ernennung zum Kommandierenden General in Hermannstadt mit gleichzeitiger Verleihung der Geheimratswurde Im Jahr 1836 erwahlte ihn der Kaiser zum Inhaber des Chevauxlegers Regiment Nr 3 In der Position des Militarstatthalters verblieb er zwolf Jahre lang bis zu seiner Pensionierung wobei er diese ganze Zeit hindurch nicht nur die Pflichten seines hohen Amtes der Militaradministiration in Siebenburgen mit Wurde und Gerechtigkeit ausubte sondern stets bereit war den Unglucklichen und Durftigen Trost und Hilfe zu verleihen dabei den Fleiss und Wert des Burgers anerkannte und mit freundlichem Wohlwollen unterstutzte so dass ihm alle Klassen der Bewohner dieser Stadt Hochachtung und Verehrung widmeten dessen hohe Verdienste ganz Siebenburgen anerkannte Daher wahlte ihn der Landtag 1838 freiwillig zum Indigenat von Siebenburgen Zur Feier seines 50 Dienstjubilaums im Jahr 1843 wurde ihm von seiner Truppe ein Ehrendegen uberreicht Anfang 1846 wurde er noch zum koniglichen Kommissar fur den Siebenburger Landtag erwahlt 10 Wernhardt der an zwolf Feldzugen drei Belagerungen 19 Schlachten und 36 Gefechten teilgenommen hatte wurde am 24 Juni 1846 mit dem Titel eines Generals der Kavallerie geehrt und auf eigenen Wunsch in den Ruhestand versetzt 9 Der General erlag nur wenige Monate spater der Bauchwassersucht Er hat ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof 11 nbsp Wappen der Freiherrn von Wernhardt 1818Auszeichnungen Auswahl BearbeitenRitterkreuz des Militar Maria Theresien Ordens Kaiserlich russischer St Anna Orden 2 Klasse in Brillanten Kaiserlich russischer Militar St Georg Ordens 4 Klasse Koniglich preussischen Militar Verdienst Ordens Pour le Merite Grosskreuz des koniglich bayerischen Militar Max Joseph OrdensWappen Bearbeiten1818 Quadriert mit Mittelschild der in Schwarz auf einem Dreihugel einen gekronten goldenen Lowen zeigt welcher in der rechten Pranke ein Schwert schwingt in der Linken eine Tartsche vor sich halt Im ersten roten Feld eine strahlende Sonne im zweiten und dritten silbernen Feld eine brennende Bombe im vierten roten Feld ein Halbmond Auf dem Schild ruht die Freiherrnkrone 12 Literatur BearbeitenJohann Baptist Schels Red Osterreichische militarische Zeitschrift 5 Heft Druck von Anton Strauss s sel Witwe Wien 1847 S 119 140 Constantin von Wurzbach Wernhardt Paul Freiherr In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 55 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1887 S 101 103 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Otto Titan Hefner Stammbuch des bluhenden und abgestorbenen Adels in Deutschland Band 4 Verlag von Georg Joseph Manz Regensburg 1866 S 183 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1865 Band 15 Verlag Justus Perthes Gotha 1865 S 1 000 a b Ernst Heinrich Kneschke Deutsche Grafenhauser der Gegenwart in heraldischer historischer und genealogischer Beziehung 3 Band A Z Verlag T O Weigel Leipzig 1854 S 61 a b c Joh Baptist Schels Red Osterreichische militarische Zeitschrift 5 Heft Druck von Anton Strauss s sel Witwe Wien 1847 S 119 ff a b Constantin von Wurzbach Wernhardt Paul Freiherr In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 55 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1887 S 101 103 Digitalisat Archivierte Kopie Memento des Originals vom 10 Juli 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www austro hungarian army co uk Johann Georg Megerle von Muhlfeld Osterreichisches Adelslexikon des achtzehnten u neunzehnten Jahrhunderts enthaltend alle von 1701 bis 1820 Verlag Morschner und Kasper Wien 1822 S 113 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr Band 21 Verlag Justus Perthes Gotha 1871 S 780 f a b Antonio Schmidt Brentano Kaiserliche und k k Generale 1618 1815 Osterreichisches Staatsarchiv A Schmidt Brentano 2007 S 201 Der Siebenburger Bote Nr 61 vom 9 Juli 1846 Titelseite http www viennatouristguide at Friedhoefe Zentralfriedhof Index 00 20Bild 00 wernhardt 33 htm Gesellschaft fur die Geschichte des Protestantismus in Osterreich Jahrbuch der Gesellschaft fur die Geschichte des Protestantismus in Osterreich Bande 3 4 Wien 1882 S 41Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 27 Juni 2018 PersonendatenNAME Wernhardt Paul vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Offizier und TheresienritterGEBURTSDATUM 25 Januar 1776GEBURTSORT Posing Komitat PressburgSTERBEDATUM 13 September 1846STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul von Wernhardt amp oldid 229197282