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Otto von Wolmeringhausen auch Wolmerinkhausen Wolmerghusen Wolmerckhusen 1530 18 Oktober 1591 in Korbach war ein deutscher Ministerialer Er diente im Laufe seines Lebens verschiedenen Herren darunter den Landgrafen von Hessen Marburg von Hessen Darmstadt und von Hessen Kassel sowie den Grafen von Waldeck Bekannt wurde er als Rat und einer der fuhrenden Unterstutzer des zum Protestantismus konvertierenden Kolner Erzbischofs Kurfursten und Herzogs von Westfalen Gebhard I Epitaph des Otto von Wolmeringhausen in der Korbacher Kilianskirche Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Besitz 3 Familie 4 FussnotenLeben BearbeitenOtto stammte aus dem ursprunglich im ostlichen Westfalen beheimateten ritterburtigen Geschlecht derer von Wolmeringhausen Er war einer von mindestens vier Sohnen des Hermann II von Wolmeringhausen um 1562 und dessen Ehefrau Anna geb von Meschede eine der beiden Erbtochter des Godert von Meschede und dadurch Erbin von Ober Alme Sein Vater war Hofmeister der Grafen Philipp III 1486 1539 und Wolrad II 1509 1578 von Waldeck Eisenberg Seine Bruder waren Gobert Gobert Gebhard 1586 Johann 1577 und Hermann III 1616 Seine Schwester Zeitlose um 1598 heiratete 1559 Christoph von Meschede zu Niederalme Uber seinen Werdegang sind nur Bruchstucke bekannt Im Jahre 1550 war er Student in Marburg 1 Danach schlug er offensichtlich eine militarische Laufbahn ein die ihn mehrfach den Dienstherrn wechseln liess So soll er 1573 Amtmann im Amt Russelsheim gewesen sein als dieses zur Landgrafschaft Hessen Darmstadt gehorte ob er dieses Amt bereits vor der Erbteilung Hessens im Jahre 1567 innehatte ist nicht bekannt 1578 79 ist er als Rittmeister einer Fahne deutscher Reiter im Regiment des Marquis Charles Philippe de Croy 1549 1613 in den Niederlanden bekundet 2 Er wird spater als Kriegsrat und Rittmeister in Giessen erwahnt das nach der hessischen Erbteilung zu Hessen Marburg gehorte Schliesslich wird er als Hessen Kasseler Rittmeister und Kriegsrat zu Kassel genannt und als Obristleutnant des Oberrheinischen Reichskreises 3 Besondere Bekanntheit erwarb er sich als westfalischer Rat im Dienst des Kolner Erzbischofs und Herzogs von Westfalen Gebhard Truchsess von Waldburg in den Jahren 1582 und 1583 als dieser seine Heirat und seinen Ubertritt zum Protestantismus plante und durchfuhrte und den Konfessionswechsel auch in seinem Herrschaftsgebiet durchzusetzen versuchte So war Wolmeringhausen im November 1582 an der Einnahme von Bonn beteiligt Er brachte protestantische Prediger aus Hessen und Waldeck nach Westfalen und bereiste selbst viele westfalische Stadte um sie zum Konfessionswechsel zu bewegen insbesondere in den Stadten der ostlichen Grenzgebiete Winterberg Hallenberg Stadtberge Volkmarsen war dieses Bestreben erfolgreich Auf dem entscheidenden Landtag in Arnsberg am 12 14 Marz 1583 kam es beinahe zu einer bewaffneten Auseinandersetzung zwischen Otto von Wolmeringhausen und Neveling von der Recke dem Landkomtur der Deutschordensballei Westfalen und einem der fuhrenden Gegner des Konfessionswechsels 4 5 Wenige Tage nach dem Landtag von Arnsberg ernannte der Kurfurst Wolmeringhausen und den Werler Drosten und Schlosskommandanten Walter von Karthaus zu weltlichen Kirchenkommissaren im Herzogtum Westfalen um die Reformation dort durchzusetzen 6 7 Nachdem sich der inzwischen als Erzbischof abgesetzte Gebhard 1584 in die Niederlande zuruckgezogen hatte verliess auch Wolmeringhausen Westfalen und ging in die benachbarte Grafschaft Waldeck wo er u a die Burg Meineringhausen als Corveysches Lehen und waldecksches Afterlehen besass Wann genau er aus Gebhards Dienst ausschied ist nicht bekannt Im Todesjahr 1588 des Grafen Josias I von Waldeck Eisenberg ist er als dessen Hofmeister bekundet er durfte dieses Amt aber schon fruher angetreten haben 8 1589 wurde er zum Ober Scholarchen der drei waldeckischen Schulen ernannt 9 Besitz BearbeitenOtto von Wolmeringhausen erbte nach seines Vaters Tod um 1562 dessen Besitz in Meineringhausen bei Korbach und auch den vom Vater im Jahre 1533 zur Halfte durch Heirat und zur Halfte durch Kauf erworbenen Besitz des Hauses Oberalme bei Brilon 10 Die dort spater aufgetretenen Streitigkeiten zwischen Gerhard von Meschede einerseits und Otto von Wolmeringhausen und Wilke von Bodenhausen der durch seine Ehe mit der zweiten Erbtochter des Godert von Meschede 1533 die Halfte von dessen Besitz geerbt hatte darunter auch das Haus Bruch bei Oberalme andererseits wurden im Mai und September 1571 durch einen Vergleich beigelegt 11 Als die Burg Meineringhausen im Jahre 1570 einem Brand zum Opfer fiel liess Wolmeringhausen dort eine neue Burganlage mit Wassergraben Palisaden und Zugbrucke errichten Daneben erbte er drei Hofe zu Neerdar die bereits seit 1338 arnsbergisches ab 1369 kurkolnisches Lehen derer von Wolmeringen waren sowie 1586 auch das Gut Malberg in Ober Waroldern das im Jahre 1533 an seinen Vater gekommen war In der Stadt Korbach besass er gemeinsam mit seinem Bruder Johann das im fruhen 14 Jahrhundert wohl als feuersicheres Warenlager errichtete und noch heute erhaltene steinerne Haus am Kirchplatz 2 12 das die beiden zu einer reprasentativen mit einem Kamin beheizbaren Stadtwohnung umbauen liessen Das Haus ist seit 1925 zentraler Teil des Heimatmuseums Korbach Otto von Wolmeringhausen starb ab 18 Oktober 1591 in Korbach und wurde am 22 Oktober 1591 in der dortigen Kilianskirche beigesetzt Seine Witwe Mechtilde liess ihm dort ein Epitaph setzen Es zeigt die Wappen derer von Wolmeringhausen von Dalwig von Rhena von Meysenbug von Meschede von der Malsburg von Brenken und von Schachten offensichtlich seiner Vorfahren 13 Familie BearbeitenOtto war in erster Ehe mit Anna geb von Landsberg verheiratet Witwe des Jost von Schorlemer Der Ehe entstammten die Tochter Anna nach 1611 und zwei fruh verstorbene Sohne In zweiter Ehe war er mit Mechtilde von Viermund zu Oeding Tochter des Ambrosius IV von Viermund vermahlt die noch 1624 auf dem Gut Malberg lebte Aus dieser Ehe stammte der Sohn Josias um 1585 nach 1619 der Oberalme Meineringhausen und Gut Malberg erbte und 1606 durch Kauf auch das Haus Bruch in seinen Besitz brachte Fussnoten Bearbeiten Hermann Steinmetz Die waldeckischen Beamten vom Mittelalter bis zur Zeit der Befreiungskriege In Geschichtsblatter fur Waldeck 47 Band 1955 S 5 112 hier S 57 58 Am 25 Februar 1579 beurkundete Erzherzog Matthias der als Statthalter in den Niederlanden den Aufstand gegen Konig Philipp II von Spanien unterstutzte dass er dem Goddert von Wolmeringhausen als Oberst von 1100 deutschen Reisigern fur Dienste in den Niederlanden 179 028 Gulden und dem Otto von Wolmeringhausen als Rittmeister einer Fahne deutscher Reiter im Regiment des Fursten Carl Philipp von Croy 47 550 Gulden schuldete Anton Fahne Die Dynasten Freiherren und jetzigen Grafen von Bocholtz Heberle Koln 1863 S 107 109 hier 107 A Leiss Studierte Waldecker vom 13 bis zum 19 Jahrhundert In Geschichtsverein fur Waldeck und Pyrmont Hrsg Geschichtsblatter fur 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vonKURZBESCHREIBUNG hessischer westfalischer und waldeckischer RatGEBURTSDATUM 1530STERBEDATUM 18 Oktober 1591STERBEORT Korbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto von Wolmeringhausen amp oldid 238659861