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Die evangelische Pfarrkirche St Kilian ist das alteste Kirchengebaude von Korbach der Kreisstadt des Landkreises Waldeck Frankenberg Hessen Sie ist die historische Hauptkirche der Korbacher Altstadt der zur Bauzeit im 14 Jahrhundert bereits die Neustadt im Norden gegenuberstand Blick von Suden aus der Enser Strasse auf St KilianSudseite des Kirchengebaudes 2010 Innenansicht mit Blick auf die Kanzel von 1390 Foto 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgeln 3 1 Euler Orgel 3 2 Kuhn Orgel 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte und Architektur BearbeitenDer Bau der gotischen Kirche wurde 1335 mit dem Chor begonnen Zur selben Zeit wurde die kleine Johanneskapelle an der Chornordseite die seit dem 16 Jahrhundert als Sakristei genutzt wird gebaut Ebenfalls stammt das Turmuntergeschoss aus diesem Jahr Der Turmoberbau wurde von 1380 bis 1392 errichtet Der ursprungliche Turm hatte eine Hohe von 317 Fuss bei einem Fussmass von 0 293 m mithin 92 88 Meter 1 Er gehorte damit zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung im 14 Jahrhundert zu den 15 hochsten Kirchturmen der Welt Die heutige sogenannte welsche Haube oder Laterne wurde nach mehrfacher Zerstorung des ursprunglichen Dachhelmes infolge Blitzschlag erst 1709 aufgesetzt Das Langhaus wurde 1388 begonnen und 1450 mit der Wolbung fertiggestellt Zwischen Chor und Turm stand bis dahin eine alte kleinere Kirche die vermutlich in den Jahrzehnten nach Baubeginn noch benutzt wurde Nach dem Brand von 1685 wurde bis 1692 das Kirchendach erneuert Die weitraumige spatgotische Hallenkirche in der Teilung 3 3 ist mit einem kurzen Chorjoch und einem Funfachtelschluss ausgestattet Die drei Schiffe haben die gleiche Breite so dass bei querrechteckigen Jochen das Langhaus breiter als lang ist Die Einzelformen erinnern an die Bauweise der Wiesenkirche in Soest Der kraftige Westturm schliesst mit vier Giebeln er ist von einem kleinen barocken Dachreiter bekront An die Sudseite des Turmes wurde um 1340 die ehemals zweijochige Marienkapelle die spater als Munze genutzt wurde angebaut Seit 1958 ist die Kapelle Kriegergedachtnisstatte An der Nord Sud und Westseite sind von Wimpergen bekronte und von Fialen flankierte Portale eingebaut Bei dem westlichen Portal sind die Tur und das daruber liegende hohe Fenster mit einer gemeinsamen Gewanderrahmung versehen Das sudliche Portal wurde am Anfang des 15 Jahrhunderts geschaffen es ist als Figurenportal mit umfangreichem ikonographischem Programm gestaltet Das Innere der Kirche wurde von 1957 bis 1958 restauriert Im Chor ruhen auf schlanken Dienstbundeln steil aufstrebende Kreuzrippengewolbe Im Langhaus ruhen die Gewolbe auf gut proportionierten Rundpfeilern Die Schlusssteine der Gewolbe im Chor stammen vom 14 die der Gewolbe im Langhaus vom 15 Jahrhundert Die drei bis sechsteiligen Masswerkfenster sind quergeteilt Die farbige Ausmalung wurde auf Grundlage alter Reste erneuert In den letzten Jahrzehnten wurden innen und aussen umfangreiche Renovierungen vorgenommen Ausstattung BearbeitenDie Hochaltarmensa wurde um 1340 hergestellt Der grosse gemalte Flugelaltar wurde 1527 vom Korbacher Franziskanermaler geschaffen In der Mitte ist eine figurenreiche Kreuzigung mit den Stiftern Graf Philipp III von Waldeck und dessen Frau Anna von Kleve Auf den Flugeln sind Passionsdarstellungen und Heilige zu sehen Ein grosses Sakramentshaus mit hohem Turmhelm wurde 1525 von Bernd und Johann Bunkeman gearbeitet Ein steinerner Atzmann Pulttrager vom Anfang des 15 Jahrhunderts Ein steinerner Kanzelkorb vom Ende des 14 Jahrhunderts mit kleinen Heiligenfiguren unter Wimpergen mit ursprunglicher Fassung Es handelt sich hier um die alteste in Hessen erhaltene Steinkanzel Der Kanzeldeckel aus neuerer Zeit wird von gotischen Figurenkonsolen vom Ende des 14 Jahrhunderts getragen und von einer stehenden Muttergottes aus Holz vom 15 Jahrhundert bekront Eine Gruppe aus Sandstein vom Anfang des 15 Jahrhunderts zeigt die Anbetung der Konige Das Kruzifix aus Holz stammt vom Anfang des 14 Jahrhunderts an den Kreuzenden sind Reste von gemalten Evangelistensymbolen zu sehen Der Taufstein mit Masswerkblenden wird ebenfalls dem 14 Jahrhundert zugeschrieben Zwei spatgotische Leuchter aus Gelbguss Zwei Epitaphien vom 16 Jahrhundert Otto von Wolmeringhausen Johann von Wolmeringhausen Mehrere gusseiserne Grabplatten aus dem 17 und 18 Jahrhundert Orgeln BearbeitenEuler Orgel Bearbeiten Die Orgel auf der Westempore wurde 1957 von der Orgelbaufirma Euler erbaut Das Instrument hat 34 Register auf drei Manualen und Pedal 2 I Hauptwerk C Gedacktpommer 16 Prinzipal 8 Spitzflote 8 Oktave 4 Rohrflote 4 Quinte 2 2 3 Waldflote 2 Mixtur IV VI 2Trompete 8 II Ruckpositiv C Metallgedackt 8 Quintade 8 Prinzipal 4 Nachthorn 4 Spitzflote 4 Sifflote 1 Terzian II 1 3 5 Scharff IV 1 Regal 8 Tremulant III Schwellwerk C Harfpfeife 8 Rohrflote 8 Gemshorn 4 Holzflote 4 Prinzipal 2 Quinte 1 1 3 Zimbel III 2 3 Rankett 16 Rohrschalmei 8 Tremulant Pedalwerk C Violon 16 Subbass 16 Oktavbass 8 Prinzipalbass 4 Nachthorn 2 Rauschpfeife IV 2 2 3 Posaune 16 Schalmei 4 Koppeln II I III I III II I P II P III PKuhn Orgel Bearbeiten nbsp Kuhn OrgelIm Jahr 2011 baute die Firma Orgelbau Kuhn eine neue freistehende Orgel 3 mit ebenfalls 34 Registern aber anderer Disposition und modernem Klangkonzept 4 I Hauptwerk C a31 Bourdon 16 2 Principal 0 8 3 Bourdon 0 8 4 Gambe 0 8 5 Octave 0 4 6 Quinte 0 2 2 3 7 Superoctave 0 2 8 Mixtur V 0 2 9 Fagott 0 8 II Solo C a310 Concertflote 8 11 Prastant 4 12 Rohrflote 4 13 Flageolet 2 14 Cornet II 2 2 3 15 Scharf III IV 1 1 3 16 Trompete 8 17 Clairon 4 Tremulant III Schwellwerk C a318 Salicet 16 19 Flute harmonique 0 8 20 Viola da gamba 0 8 21 Voix celeste 0 8 22 Fugara 0 4 23 Flute octaviante 0 4 24 Flautino 0 2 25 Plein jeu IV 0 2 2 3 26 Basson 16 27 Trompette harmonique 0 8 28 Hautbois 0 8 Tremulant Pedal C g129 Principalbass 16 30 Subbass 16 31 Quintbass 10 2 3 32 Salicetbass Nr 18 16 33 Octavbass 0 8 34 Violoncello Nr 20 0 8 35 Octave 0 4 36 Posaune 16 Koppeln II I III I III I Sub III II I P II P III P III P SuperLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel Begrundet vom Tag der Denkmalpflege 1900 fortgesetzt von Ernst Gall bearbeitet von Folkhard Cremer Tobias Michael Wolf und anderen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 L Curtze F von Rheins Geschichte und Beschreibung der Kirche St Kilian zu Corbach Arolsen 1843 online Einzelnachweise Bearbeiten Louis Curtze Ferdinand von Rheins Geschichte und Beschreibung der Kirche St Kilian zu Corbach Arolsen 1843 online Informationen zur Orgel auf Orgbase nl Abgerufen am 1 Februar 2020 Die Orgel in Korbach auf Internetseite der Fa Kuhn Korbach Evang Kilianskirche abgerufen am 11 Juni 2019 Die neue Kiliansorgel abgerufen am 11 Juni 2019 PDF 823 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Kilian Korbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchenfuhrer der Kilianskirche PDF 463 kB 51 271661111111 8 8725861111111 Koordinaten 51 16 18 N 8 52 21 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Kilian Korbach amp oldid 226929300