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Die Orgel der Kathedrale von Mariana in Brasilien wurde um 1712 von Arp Schnitger gebaut Das Instrument stand ursprunglich in Lissabon und wurde dort von Schnitgers Schuler Johann Hinrich H ulenkampf aufgestellt Durch Schenkung gelangte die Orgel im Jahr 1752 nach Brasilien wo das Gehause und 14 Register ganz und zwei teilweise erhalten blieben und in der Kathedrale von Mariana installiert sind Insgesamt verfugt die Orgel uber 19 Register die auf zwei Manuale verteilt sind Orgel der Kathedrale von MarianaAllgemeinesAlternativer Name Schnitger OrgelOrt Kathedrale von MarianaOrgelerbauer Arp SchnitgerBaujahr um 1712Letzte r Umbau Restaurierung Bernhardt Edskes 2001Epoche BarockTechnische DatenAnzahl der Register 19Anzahl der Pfeifenreihen 25Anzahl der Manuale 2Tontraktur MechanischRegistertraktur MechanischFrontale Ansicht der Orgel Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Neubau durch Schnitger 1 2 Spatere Arbeiten 1 3 Restaurierungen 2 Disposition seit 1753 3 Technische Daten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenNeubau durch Schnitger Bearbeiten Im Jahr 1854 veroffentlichte der Schnitgerbiograf Siwert Meijer anhand der originalen Aufzeichnungen Schnitgers dass dieser im Jahr 1701 zwei Orgeln mit je zwolf Registern nach Portugal exportiert habe Zwei neue Orgeln gemacht jede mit 12 Registern 2 Manualen und einem Balg Diese beiden Werke wurden nach Portugal geliefert 1 Ob sich diese Angabe auf den Bau der Orgel in Mariana bezieht ist fraglich 2 Hingegen ist die Tatigkeit von Schnitgers Mitarbeiter Ulenkampf Joao Henriques Hulencampo in Portugal gesichert mit dem in Lissabon drei Vertrage geschlossen wurden Ab 1711 wirkte er in Lissabon wo 1725 ein Neubau fur die Carmel Kirche entstand 3 Zwar ist nicht gesichert fur welche Lissaboner Kirche Schnitger und oder Ulenkampf die Orgel baute und welche Orgel verkauft wurde Doch weist ein Emblem mit gekreuzten Armen auf einem Schild auf eine Franziskanerkirche hin 4 Wie beim Schwesterinstrument in Faro sind Hauptwerk und Brustwerk in einem Gehause untergebracht Dies ist nur etwas breiter als das Untergehause Der polygonale uberhohte Mittelturm wird von zwei Spitzturmen flankiert Zweigeschossige Flachfelder die durch eine profilierte Kampferleiste gegliedert werden vermitteln zwischen den Turmen An den seitlichen Blindflugeln mit geschwungenen Akanthusranken und Voluten sind zwei grosse Engelfiguren angebracht Drei weitere Engel bekronen die Pfeifenturme der mittlere blast Trompete Die Gestaltung mit grossen Figuren ist kennzeichnend fur den Stil der Hamburger Stadtorgeln wahrend die Landorgeln in der Regel nur bekronendes Schnitzwerk oder ausgesagte Flachreliefs aufweisen 5 Spatere Arbeiten Bearbeiten Aufgrund einer Schenkung fur die neu gegrundete Diozese Mariana wurde die Orgel 1752 zerlegt und in 18 Kisten nach Rio de Janeiro verschifft Nach der Ankunft in der Hafenstadt am 16 Oktober 1752 erreichten die Kisten uber den muhsamen Landweg am 22 November 1752 das mehr als 400 Kilometer entfernte im Hochland von Minas Gerais gelegene Mariana ein Zentrum der reichen Goldfunde Der Aufbau der Orgel wurde wahrscheinlich am 15 August 1753 fertiggestellt und in diesem Zuge die Quintade 16 durch eine Flote 4 ersetzt Durch die Uberfuhrung entging das Instrument dem Erdbeben von Lissabon 1755 Ahnlich wie beim Instrument in Faro erhielt die Orgel eine Bemalung mit Chinoiserien die spatestens bei der Aufstellung in Mariana ausgefuhrt wurde 4 Im 19 Jahrhundert wurden Veranderungen vorgenommen So wurden die Zungenregister entfernt der Keilbalg durch einen Magazinbalg ersetzt und neue Klaviaturen eingebaut In der Folge verfiel das Instrument zusehends und war uber Jahrzehnte unspielbar 6 Restaurierungen Bearbeiten Nachdem mehrere europaische Organisten das Instrument kennengelernt und auf den besonderen Wert hingewiesen hatten wurde es in den Jahren 1977 bis 1984 von Rudolf von Beckerath Orgelbau restauriert 7 Die Restaurierung wurde nicht nach historischen Massstaben durchgefuhrt Die Orgel erhielt neue Klaviaturen und ein modernes Pedal Die fehlenden Zungenregister wurden ersetzt die ursprungliche Disposition aber nicht wiederhergestellt Auch wurde der hohere Chorton zugrunde gelegt auf den die Orgel im Originalzustand gar nicht gestimmt war und deshalb sogar originales Pfeifenwerk abgeschnitten 6 Eine zweite Restaurierung fuhrte im Jahr 2001 Bernhardt Edskes durch die sich konsequent am Zustand von 1753 orientierte Die Massnahmen der ersten Restaurierung wurden ruckgangig gemacht die verkurzten Pfeifen angelangt und die verlorenen Register und Pfeifen in den alten Mensuren rekonstruiert Edskes restaurierte das Gehause und schuf eine neue Windanlage mit drei Keilbalgen in der Machart Schnitgers Die erhaltenen Manualklaviaturen kamen in restaurierter Form wieder zum Einsatz die Pedalklaviatur und die Spiel und Registertraktur wurden rekonstruiert 6 Durch die Restaurierung wurde die Herkunft aus Schnitgers Hamburger Werkstatt bestatigt 5 Disposition seit 1753 BearbeitenI Hauptwerk CDEFGA c3Principal 0 8 SQuintade 16 0 0 S UGedackt 0 8 S EOctave 0 4 SFlote 0 4 UQuinta 0 3 SSuperoctave 0 2 SSesquialtera II0 SMixtur IV V SFagott 16 ETrompete B D 0 8 E II Brustwerk CDEFGA c3Gedackt 0 8 0 0 SGedacktflote 0 4 SOctave 0 2 SSpitzflote D 0 2 SQuinte 1 1 3 SSifflet 0 1 SSesquialtera II B D0 SDulcian B D 0 8 S Pedal CDEFGA d1angehangtKoppeln Schiebekoppel II I S Tremulant E Anmerkungen S Schnitger um 1712 U unbekannt bei Aufstellung in Mariana 1752 E Edskes 2001 Technische Daten Bearbeiten19 Register 25 Pfeifenreihen Windversorgung 3 Keilbalge Edskes Winddruck 71 mmWS Windladen mit Bass Diskant Teilung Schnitger Traktur Schnitger Klaviaturen Manuale Schnitger Pedal Edskes Tontraktur Mechanisch Registertraktur Mechanisch Stimmung modifiziert mitteltonige Stimmung Tonhohe a1 440 HzLiteratur BearbeitenCornelius H Edskes Harald Vogel Arp Schnitger und sein Werk 241 Veroffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde 2 Auflage Hauschild Bremen 2013 ISBN 978 3 89757 525 7 S 112 113 199 200 Gustav Fock Arp Schnitger und seine Schule Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues im Nord und Ostseekustengebiet Barenreiter Kassel 1974 ISBN 3 7618 0261 7 S 263 281 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Organ of Catedral Basilica Nossa Senhora da Assuncao Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Mariana Organ Brazil Schnitger Orgel Datenbank Organ Tours of Brasil Arp Schnitger Orgeln englisch Seite von H W Coordes Vollstandigkeit anstrebende DiskografieEinzelnachweise Bearbeiten Edskes Vogel Arp Schnitger und sein Werk 2 Aufl 2013 S 227 Gerhard Doderer Internationaler Kongress Brasil Europa abgerufen am 2 Marz 2018 Fock Arp Schnitger und seine Schule 1974 S 281 a b Edskes Vogel Arp Schnitger und sein Werk 2 Aufl 2013 S 199 a b Edskes Vogel Arp Schnitger und sein Werk 2 Aufl 2013 S 112 a b c Seite von H W Coordes abgerufen am 2 Marz 2018 The Mariana Organ Brazil Restoration abgerufen am 2 Marz 2018 Erhaltene Orgeln von Arp Schnitger Bergstedt Blankenhagen Cappel Dedesdorf Eenum Faro Ganderkesee Godlinze Grasberg Aa kerk Groningen Martinikerk Groningen Pelstergasthuiskerk Groningen St Jacobi Hamburg Harkstede Hollern Ludingworth Mariana Mensingeweer Mittelnkirchen Moreira Maia Neuenfelde Nieuw Scheemda Noordbroek Norden Ochsenwerder Pellworm Sneek St Cosmae Stade Steinkirchen Uithuizen Weener 20 378264 43 416419 Koordinaten 20 22 41 8 S 43 24 59 1 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orgel der Kathedrale von Mariana amp oldid 230746220