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Die Orgel in der Klosterkirche Sao Salvador in Moreira bei Porto in Portugal wurde 1701 von Arp Schnitger in Hamburg gebaut Sie verfugt uber 12 Register die auf zwei Manuale verteilt sind Bis auf die Prospektpfeifen sind alle Register im Originalzustand erhalten In den Jahren 1999 bis 2001 wurde die ursprungliche vorderspielige zweimanualige Spielanlage wiederhergestellt Orgel von Sao Salvador Maia de Moreira AllgemeinesAlternativer Name Schnitger OrgelOrt Sao Salvador Maia de Moreira Orgelerbauer Arp SchnitgerBaujahr 1701Letzte r Umbau Restaurierung 2000 2001 Georg JannEpoche BarockTechnische DatenAnzahl der Register 12Anzahl der Manuale 2Tontraktur MechanischRegistertraktur Mechanisch Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Neubau durch Schnitger 1701 1 2 Spatere Veranderungen 1 3 Restaurierung 2 Disposition seit 1701 3 Technische Daten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenNeubau durch Schnitger 1701 Bearbeiten Im Jahr 1853 berichtet Schnitgers Biograf Siwert Meijer anhand der originalen Aufzeichnungen Schnitgers dass Schnitger im Jahr 1701 zwei Orgeln mit je zwolf Registern nach Portugal exportierte Zwei neue Orgeln gemacht jede mit 12 Registern 2 Manualen und einem Balg Diese beiden Werke wurden nach Portugal geliefert 1 Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Instrument in Moreira um eines dieser Instrumente Durch Inschriften ist aber Schnitger als Erbauer gesichert So ist zu lesen An no Domi 1701 Den 9 Maij Ist Di ese Orgel ver fertiget Danach Das In strument durch die handt des Herren H H Arp Schnitger Orgel macher in Hamburg 2 Die Orgel ahnelt in der kompakten Bauweise Schnitgers Orgel von St Laurentius in Dedesdorf Vorderwerk und Hinterwerk sind auf einer Doppellade in einem einzigen Gehause untergebracht das nur wenig breiter als das Untergehause ist in dem sich die Spielanlage und die Balganlage befindet Kleine Konsolchen vermitteln zwischen den beiden Gehauseteilen Der uberhohte polygonale Mittelturm wird von zwei Spitzturmen flankiert die von zwei Engelfiguren bekront werden Zweigeschossige Flachfelder mit einer profilierten Kampferleiste verbinden die Turme Die unteren Pfeifenfelder sind mit stummen Pfeifen besetzt nur in oberen Feldern sind die Pfeifen klingend 3 Das Schleierwerk das die Pfeifenfelder oben und bei den Pfeifenfussen verziert und das bekronende Schnitzwerk auf dem Gehause bestehen aus feinen durchbrochenen Akanthusranken Der untere und obere Gesimskranz sind reich profiliert wahrend die Profile auf den flachen Pfosten aufgenagelt sind Die spater erganzte vergoldete Bekronung des Mittelturms eine Krone mit Akanthus fugt sich stilistisch nicht zu dem ubrigen Schnitzwerk Die farblich Fassung datiert aus dem 18 Jahrhundert stammt wahrscheinlich aber nicht von Schnitger 4 Ungewohnlich ist dass die Orgel von Schnitger nahezu im Kammerton a1 440 Hz gestimmt wurde wahrend ansonsten ein halber Ton hoher die Regel war Moglicherweise geht die tiefe Stimmung auf den Auftraggeber zuruck 5 Spatere Veranderungen Bearbeiten Die weitere Geschichte der Orgel ist bisher nicht durch Archivalien bekannt Unklar ist ob die Orgel direkt fur die Klosterkirche in Moreira gebaut wurde oder spater dorthin umgesetzt wurde 6 Als Anpassung an die portugiesische Gewohnheit wurde das zweimanualige Werk zu einem unbekannten Zeitpunkt in ein einmanualiges umgebaut Die vorderspielige Anlage wurde in eine hinterspielige umgebaut damit kein ungeweihter Organist sichtbar war 4 Im 19 Jahrhundert wurden die schlichten Fullungen im Untergehause durch pomposes Schnitzwerk in portugiesischer Machart ersetzt Restaurierung Bearbeiten Georg Jann lernte das Instrument 1986 kennen Er vermutete Schnitger als Erbauer was ein Gutachten von Uwe Droszella und Franz Thalhammer im Jahr 1992 bestatigte 6 Nach langen Verhandlungen und mit einer deutschen finanziellen Hilfe wurde 1998 ein Restaurierungsvertrag mit Jann geschlossen und im selben Jahr die Orgel abgebaut Die ausserlich marode Orgel wurde von 1999 bis 2001 restauriert Dies stellte offensichtlich die erste Restaurierung uberhaupt dar Das labiale Pfeifenwerk das von Christoph Metzler restauriert wurde war offensichtlich unberuhrt und wies keinerlei Kernstiche auf 4 Allerdings waren einige Pfeifenfusse von Mausen die sich zwischenzeitlich in der Orgel eingenistet hatten zerfressen Bei den Zungenstimmen war ausser den Stimmkrucken und dem Zungenblech alles original erhalten 7 Jann stelle die zweimanualige vorderspielige Anlage wieder her und rekonstruierte den Principal 4 im Prospekt da die Schnitgerschen Zinnpfeifen vollig korrodiert waren 4 Die Prospektpfeifen bestanden zu 90 aus Zinn wahrend bei den gut erhaltenen Innenpfeifen der Bleianteil uberwog 40 aus Zinn Infolge des Umbaus war eine Vergrosserung der kleinen Empore erforderlich Die Orgel erhielt neue Blindflugel fur die es keine Vorlage gab Das im 19 Jahrhundert erganzte Schnitzwerk wurde entfernt und die originalen Teile wieder zusammengesetzt Die erhaltene aber umgebaute Klaviatur wurde nicht integriert um einen weiteren Verlust der Originalsubstanz zu vermeiden 5 Stattdessen wurden neue zweimanualige Klaviaturen gefertigt Das Pfeifenwerk und die alte Balganlage die nun wieder von der Ruckseite manuell bedienbar ist wurden restauriert und die alte Fassung freigelegt ohne dass eine Auffrischung vorgenommen wurde 3 Disposition seit 1701 BearbeitenI Manual CDEFGA c3Gedackt 8 SBlockflote 4 SQuinte 3 SOctave 2 SQuinte 1 1 3 SOctave 1 SSesquialtera III SMixtur IV S JDulcian 16 S JTrompete 8 S J II Manual CDEFGA c3Principal 4 JHolzflote 8 SKoppeln Schiebekoppel II I J Anmerkungen S Schnitger 1701 J Jann 2001 Technische Daten Bearbeiten12 Register 15 Pfeifenreihen Windversorgung Keilbalg Schnitger Jann Winddruck 55 5 mmWS Windladen Schnitger Traktur Klaviaturen Jann Tontraktur Mechanisch Registertraktur Mechanisch Stimmung Ungleichstufige Stimmung Schlick Vogel Tonhohe a1 442 HzLiteratur BearbeitenCornelius H Edskes Harald Vogel Arp Schnitger und sein Werk 241 Veroffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde 2 Auflage Hauschild Bremen 2013 ISBN 978 3 89757 525 7 S 116 117 198 Gustav Fock Arp Schnitger und seine Schule Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues im Nord und Ostseekustengebiet Barenreiter Kassel 1974 ISBN 3 7618 0261 7 S 263 281 Antonio Melo O Mosteiro Cruzio de Moreira historia arte e musica Fabrica da Igreja de Sao Salvador de Moreira Maia 2000 ISBN 972 98578 0 6 Weblinks BearbeitenSchnitger Orgel Datenbank Arp Schnitger Orgeln englisch Seite von H W Coordes Restaurierungsbericht von Georg JannEinzelnachweise Bearbeiten Edskes Vogel Arp Schnitger und sein Werk 2 Aufl 2013 S 227 Forschungsdatenbank von GOArt abgerufen am 2 Marz 2018 a b Edskes Vogel Arp Schnitger und sein Werk 2 Aufl 2013 S 86 a b c d Notizen von Georg Jann zur Restaurierung abgerufen am 2 Marz 2018 a b Restaurierungsbericht von Georg Jann abgerufen am 2 Marz 2018 a b Arp Schnitger Orgeln englisch abgerufen am 2 Marz 2018 Webseite von Christoph Metzler abgerufen am 2 Marz 2018 Erhaltene Orgeln von Arp Schnitger Bergstedt Blankenhagen Cappel Dedesdorf Eenum Faro Ganderkesee Godlinze Grasberg Aa kerk Groningen Martinikerk Groningen Pelstergasthuiskerk Groningen St Jacobi Hamburg Harkstede Hollern Ludingworth Mariana Mensingeweer Mittelnkirchen Moreira Maia Neuenfelde Nieuw Scheemda Noordbroek Norden Ochsenwerder Pellworm Sneek St Cosmae Stade Steinkirchen Uithuizen Weener 41 245151 8 650555 Koordinaten 41 14 42 5 N 8 39 2 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orgel von Sao Salvador Maia de Moreira amp oldid 212202237