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Die Orgel der Dorpskerk Mensingeweer in der Gemeinde Het Hogeland in der niederlandischen Provinz Groningen wurde im Jahr 1699 von Arp Schnitger fertiggestellt Sie verfugt uber neun Register auf einem Manual und hat ein angehangtes Pedal Ursprunglich wurde das Instrument fur die Kirche in Pieterburen gefertigt wo ein Ruckpositiv als Attrappe in der Emporenbrustung eingebaut wurde Im Jahr 1901 wurde die Orgel nach Mensingeweer verkauft wo Gehause Prospekt und sechs Register von Schnitger erhalten sind Orgel der Dorpskerk MensingeweerAllgemeinesAlternativer Name Schnitger OrgelOrt Dorpskerk MensingeweerOrgelerbauer Arp SchnitgerBaujahr 1696 1699Letzte r Umbau Restaurierung 2009 2011 Mense RuiterEpoche BarockOrgellandschaft NiederlandeTechnische DatenAnzahl der Register 9Anzahl der Pfeifenreihen 9Anzahl der Manuale 1Tontraktur MechanischRegistertraktur MechanischZustand 1941 mit der Brustungsattrappe Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Neubau durch Schnitger 1698 1699 1 2 Spatere Arbeiten 1 3 Restaurierung 2 Disposition seit 1867 3 Technische Daten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenNeubau durch Schnitger 1698 1699 Bearbeiten Nach dem Vertrag vom 28 Marz 1696 lieferte Schnitger fur die nahegelegene Hervormde Kerk in Pieterburen eine kleine Orgel mit acht Registern ohne Pedal Schnitger ubertrug die Arbeiten vor Ort seinem Meistergesellen Johan Radeker Johan Ratje welcher an diesem Ort ein Liebesverhaltnis angeknupft hatte 1 sodass er wegen seiner saumigen Arbeitsweise von Schnitger schwer getadelt wurde Die Prospektpfeifen des Praestanten 8 begannen erst beim F Die drei tiefsten Tone C D und E wurden mit dem Gedackt zusammengefuhrt Im Kontrakt war ein Crumphorn 8 vorgesehen tatsachlich wurde eine Trompete 8 ausgefuhrt Schnitger erhielt 1698 fur seine Arbeit 550 Caroligulden Das Gehause Balgwerk die Orgelempore und die Schnitzereien gingen nicht auf seine Kosten sondern wurden von dem Mobeltischler Allert Meijer Schnitgers Bevollmachtigtem im Groninger Raum gefertigt der am 18 November 1698 dafur 600 Caroligulden erhielt 2 Bei der Abnahme uberpruften Petrus Havingha und Johann Eitzen die Organisten der Martinikerk und der Aa Kerk in Groningen das Instrument Die Kirchengemeinde bestellte spater ein blindes Ruckpositiv das Allert Meijer im Jahr 1700 in der Emporenbrustung einfugte und fur das er separat vergutet wurde Schnitger lieferte die Prospektpfeifen Die Brustung wurde 1703 geliefert 3 Der funfteilige Prospektaufbau ist klassisch gegliedert 4 Der uberhohte polygonale Mittelturm wird von zwei doppelgeschossigen Flachfeldern umgeben die durch eine Kampferleiste geteilt werden Nur die oberen Pfeifen sind klingend Die spitzen Seitenturme ruhen auf geschwungenen Konsolen dessen Kante durch eine Ranke verziert wird Alle Pfeifenfelder schliessen unten und oben mit zierlichem Schleierwerk ab Die Gesimskranze oben und unten haben ein fein abgestuftes Profil Das Schnitzwerk neben dem Mittelturm und die Seitenflugel zeigen durchbrochene Akanthusranken Die Seitenflugel enden in musizierenden Putti deren Blasinstrumente fehlen 5 Die ursprungliche Disposition lautete wie folgt I Manual CDEFGA c3Praestant 8 Holpijp 8 Octaaf 4 Quint 3 Octaaf 2 Sexquialt IIMixtuur III VTrompet 8 TremulantSpatere Arbeiten Bearbeiten Johannes Radeker erganzte 1704 ein angehangtes Pedal das er mit Abstrakten aus Bindfaden versah Radeker unterhielt die Orgel bis 1723 danach Albertus Antonius Hinsz Hinsz fuhrte in den Jahren 1771 1772 fur 856 Gulden einen Umbau durch Er anderte die Zusammenstellung der Mixtur baute die kurze Oktave vollstandig aus und erganzte die fehlenden Basstone des Praestanten Als zusatzliches Register erhielt die Orgel eine Flote 4 Hinsz baute eine neue Manualklaviatur eine neue Windlade und passte die Traktur an die Tonerweiterung an Fur das Pedal schuf er ein Wellenbrett mit holzernen Abstrakten Hinsz wartete die Orgel bis zu seinem Tod 1785 Anschliessend ubernahmen Frans Casper Snitger und Heinrich Hermann Freytag die Pflege und anschliessend die Familie Freytag bis 1863 6 Nicolaus Anthony Lohman Sohn von Dirk Lohman fuhrte im Jahr 1867 fur 1000 Gulden eine grossere Reparatur durch und tauschte die beiden Register Sesquialter und Mixtur gegen romantisierende Stimmen aus 7 Die funf tiefsten Pfeifen des Praestant von Hinsz wurden durch holzerne Pfeifen ersetzt und der Tremulant entfernt Das ursprungliche holzsichtige Eichengehause erhielt im 19 Jahrhundert eine dunkle Tonung 5 Petrus van Oeckelen war von 1888 bis 1899 fur das Instrument verantwortlich und wurde um einen Entwurf fur einen Orgelneubau gebeten Am 19 August 1899 wurde der Neubau beschlossen Friedrich Leichel baute fur 3800 Gulden eine neue Orgel mit pneumatischer Traktur Die Schnitger Orgel wurde 1901 fur 400 Gulden nach Mensingeweer verkauft W K Beukema uberfuhrte das Instrument baute eine neue Windanlage und bestrich die Prospektpfeifen mit Aluminiumfarbe Das stumme Ruckpositiv blieb in unveranderter Gestalt in Pieterburen erhalten In Mensingeweer erhielt die Orgel im Jahr 1912 ebenfalls eine Ruckpositivattrappe 1953 wurde die Windversorgung elektrifiziert und 1982 eine Werckmeister Stimmung III gelegt 6 Restaurierung Bearbeiten Mense Ruiter baute 1991 eine neue Windanlage Ab 1995 wurde die Planung fur die weitere Restaurierung dem Orgelsachverstandigen Stef Tuinstra ubertragen Das unpassend erganzte Ruckpositiv wurde 2004 entfernt und die Brustung durch eine kassettierte Fullung geschlossen Eine umfassende Restaurierung erfolgte von 2009 bis 2011 durch Ruiter Das Gehause und die Traktur wurden repariert fehlendes Schnitzwerk und fehlendes Pfeifenwerk erganzt sowie verkurzte Pfeifen verlangert 6 Disposition seit 1867 BearbeitenGrundlage der Restaurierung war die Situation von 1867 I Manual C c3Praestant 8 SHolpijp 8 S HViola da Gamba D 8 LOctaaf 4 SFluit 4 HSalicionaal B D 4 LQuint 3 SOctaaf 2 STrompet B D 8 S Pedal C d1angehangt HTremulant R WindlosserAnmerkungen S Schnitger 1698 H Hinsz 1772 L Lohman 1867 Technische Daten Bearbeiten9 Register 9 Pfeifenreihen Windversorgung Blasbalge 1 Magazinbalg 19 Jahrhundert Winddruck 65 5 mmWS Windladen Hinsz Traktur Klaviaturen Hinsz Tontraktur Mechanisch Registertraktur Mechanisch Stimmung nahezu gleichstufige Stimmung Tonhohe ein Halbton uber normal a1 440 Hz Literatur BearbeitenCornelius H Edskes Harald Vogel Arp Schnitger und sein Werk 241 Veroffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde 2 Auflage Hauschild Bremen 2013 ISBN 978 3 89757 525 7 S 68 f 189 f Gustav Fock Arp Schnitger und seine Schule Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues im Nord und Ostseekustengebiet Barenreiter Kassel 1974 ISBN 3 7618 0261 7 S 238 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orgel der Kirche von Mensingeweer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Arp Schnitger Orgel Datenbank Arp Schnitger Orgeln englisch Seite von H W Coordes Henk de Vries Mensingeweer Hervormde kerk Bericht aus Het Orgel 2012 niederlandisch Orgeldatabase niederlandisch Vollstandigkeit anstrebende Diskografie Einzelnachweise Bearbeiten Fock Arp Schnitger und seine Schule 1974 S 238 Edskes Vogel Arp Schnitger und sein Werk 2 Aufl 2013 S 189 Fock Arp Schnitger und seine Schule 1974 S 239 Eine erhaltene Zeichnung der ehemaligen Orgel der sakularisierten Kirche in Eppenhuizen Gemeinde Eemsmond Prov Groningen weist Ahnlichkeiten mit der Pfeifenanordnung in Mensingeweer auf sowie in Hinsicht auf die Prospektgestaltung auch mit dem Schnitger Positiv in Hamburg Bergstedt Zur Zeit kann jedoch keine Aussage getroffen werden ob die Eppenhuizener Orgel auch aus der Werkstatt Schnitgers stammte Die Orgel stammte aus dem 17 oder 18 Jahrhundert und wurde 1882 durch ein neues Instrument ersetzt Victor Timmer Een zeer aftandsch instrument Uit Groninger kerken verdwenen huispijporgels en verwante instrumenten In Het Orgel Band 62 2018 Heft 1 S 20 33 zu Eppenhuizen S 21 24 a b Edskes Vogel Arp Schnitger und sein Werk 2 Aufl 2013 S 68 a b c Henk de Vries Mensingeweer Hervormde kerk Bericht aus Het Orgel 2012 niederlandisch abgerufen am 2 Marz 2018 Seite von H W Coordes abgerufen am 2 Marz 2018 Erhaltene Orgeln von Arp Schnitger Bergstedt Blankenhagen Cappel Dedesdorf Eenum Faro Ganderkesee Godlinze Grasberg Aa kerk Groningen Martinikerk Groningen Pelstergasthuiskerk Groningen St Jacobi Hamburg Harkstede Hollern Ludingworth Mariana Mensingeweer Mittelnkirchen Moreira Maia Neuenfelde Nieuw Scheemda Noordbroek Norden Ochsenwerder Pellworm Sneek St Cosmae Stade Steinkirchen Uithuizen Weener 53 350669 6 465438 Koordinaten 53 21 2 4 N 6 27 55 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orgel der Dorpskerk Mensingeweer amp oldid 218510366